Zeit |
Ereignis |
1875 |
Ehrhardt führt den Kanalschleppschieber ein. Er besteht aus zwei übereinandergestellten Muschelschiebern. Der innere ist der Auslaßschieber. Dieser wird vom ihn umgebenden äußeren Schieber über einen Teil des Schieberweges mitgeschleppt. Da beide Schieber Spiel gegeneinander haben, bleibt der Auslaßschieber bei Umkehr der Schieberbewegung zunächst still. Die Ausführung vermeidet zu hohe Kompression bei kleinen Füllungen. |
01.04.1876 |
Gründung von "Ehrhardt & Sehmer" durch Ludwig Ehrhardt (1838-1905) und Theodor Sehmer (1885-1979) |
1877 |
Bau einer unterirdischen Wasserhaltungsmaschine mit Expansionssteuerung |
19.01.1879 |
Der Ehrhardt'sche Kanalschleppschieber wird durch die Patente D.R.P. 6540 und das Zusatzpatent 6801 geschützt. Dieser ist ein Trick'scher Kanalschieber, der in zwei Teile zerlegt ist, von denen jeder einen vollständigen Muschelschieber bildet. Der innere Schieber überdeckt den Ausströmungskanal und besorgt nur die Dampfausströmung. Der äußere Schieber überdeckt den inneren vollständig ringsum, wird durch Excenter oder Kulisse angetrieben und vermittelt nur die Dampfeinströmung. Der äußere Dampfeinlaßschieber ist daher direkt gesteuert, der innere Auslaßschieber wird nur zeitweise durch den ersteren mitgeschleppt, wobei zwischen Einlaß- und Auslaßschieber stets ein freier Zwischenraum bleibt, daher die Doppeleinströmung genau so stattfindet wie beim Trick'schen Schieber. Der Ehrhardt-Sehmer'sche Schleppschieber gibt demnach bei 20 % Füllung viel richtigere Dampfverteilung als der Trick'sche Schieber selbst bei halber Füllung. Die Dampfverteilung durch den Ehrhardt-Sehmer'schen Schieber ist für mäßig rasch laufende Maschinen (normal 2 m/s Kolbengeschwindigkeit) eine vollkommene und hat gegenüber den vielgliedrigen Steuerungseinrichtungen den Vorzug der größten Einfachheit und einer weitgehenden Verwendbarkeit für Betriebsdampfmaschinen, Lokomotiven, Walzenzugsmaschinen, stationäre Maschinen mit Umsteuerung, Fördermaschinen u.a. |
15.03.1879 |
Erteilung des Zusatz-Patents D.R.P. 7271 für den Ehrhardt'schen Kanalschleppschieber |
1880 |
Errichtung einer eigenen Gießerei, um von dem bisherigen Lieferfirmen auf diesem Gebiete unabhängig zu sein |
1880 |
Teilnahme an der Ausstellung Düsseldorf und Auszeichnungen |
1883 |
Aufstellung der ersten unterirdischen Verbund-Wasserhaltungsmaschine überhaupt auf der Kohlezeche "Carl Friedrich Erbstollen" in Westfalen |
1886 |
Bau des ersten raschlaufenden Hochofengebläses mit Verbunddampfmaschine |
1888 |
Bau einer fahrbaren Dampfpumpe für eine geneigte Strecke im Braunkohlenbergbau |
1890 |
Anstelle der mechanischen Werkstatt wird eine doppelt so große gebaut |
1895 |
Eine große Gießerei mit Putzhaus kommt hinzu |
1896 |
Beginn der Konstruktion von Stahlwerksgebläsen |
1896 |
Umwandlung der Firma in eine GmbH und Heraufsetzung des Kapitals auf 1.500.000 RM |
1897 |
Errichtung einer neuen Zusammenbauhalle. Die bisherige findet als Dreherei Verwendung. |
1900 |
Bau einer schnellaufenden Pumpe mit unmittelbarem Antrieb für die Weltaussstellung Paris |
1900 |
Teilnahme an der Weltausstellung in Paris und Auszeichnung durch den Grand Prix, sowie der goldenen Denkmünze |
1902 |
Rudolf Drawe (*14.01.1877 +25.10.1967) beginnt als Ingenieur. - Später wird der Oberingenieur |
1903 |
Der Bau von Großgasmaschinen wird in das Fabrikationsprogramm aufgenommen |
01.02.1903 |
Erteilung des Patents D.R.P. 146464 für eine Regelvorrichtung für Gebläse, Kompressoren u. dergl. |
01.07.1904 |
Rücktritt Ehrhardts von der technischen Leitung und Geschäftsführung |
1905 |
1905: Fläche: 130.000 qm, davon 40.000 qm bebaut |
1905 |
Erweiterung der Gießerei infolge des Baues von Großgasmaschinen |
1905 |
Lieferung einer 30.000-PS-Dampfmaschine für die Stahlwerke Rodingen als größte Dampfmaschine der Welt |
30.09.1905 |
Tod von Ludwig Ehrhardt in Schleifmühle-Saarbrücken |
1907 |
Tod von Theodor Sehmer |
1908 |
Oberingenieur Rudolf Drawe scheidet für ein Jahr aus. |
1909 |
Rudolf Drawe wird Direktor des Unternehmens |
1910 |
Der Bau von Dieselmotoren wird aufgenommen |
1910 |
Im deutschen Bergbau ist um 1910 ein Luftkompressor (unter Tage) von Ehrhardt & Sehmer Herstellers in Betrieb |
1915 |
Rudolf Drawe wird zum Ordinarius für Brennstofftechnik an die TH Berlin-Charlottenburg berufen. - Er nimmt das Lehramt 1919 auf, bleibt aber Mitglied des Aufsichtsrats bei E & S. |
1915 |
Der 10,5-cm-Luftminenwerfer M. 15, System Ehrhardt, wird der deutschen Armee und derm österreichischen TMK vorgestellt. Die für Österreich gebauten Minenwerfer werden von österreichischen Firmen hergestellt, da Ehrhard & Sehmer nicht in der Lage ist, so viele zu liefern. |
1917 |
Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 3.000.000 RM mit 3.000 auf den Inhaber lautende Aktien zum Nennwert von je 1.000 Mark. Das voll eingezahlte Grundkapital wird zur Hälfte von der "Ehrhardt & Sehmer GmbH" gegen Einbringung der von ihr betriebenen Maschinenfabrik und die andere Hälfte von der "Metallbank und Metallurgischen Gesellschaft" gemeinsam mit dem Bankhaus "Delbrück Schickler & Co." gezeichnet, wobei ein Betrag von nominal einer Million Mark mit einem Kurswert von 1,5 Millionen Mark auf die "Metallbank und Metallurgische Gesellschaft" entfällt. In den Aufsichtsrat entsendet sie ihre beiden Vorstandsmitglieder August Boerner und Alfred Petersen. |
1918 |
Lieferung einer Pelton-Turbine durch J. M. Voith, Heidenheim |
1928 |
Ãœbernahme durch die "Maschinenbau-Aktiengesellschaft, vormals Ehrhardt & Sehmer" |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Dampfmaschinen |
1876 |
Erste Erwähnung |
1940 |
Letzte Erwähnung |
zahlreiche konstruktive Verbesserungen durch Ludwig Ehrhardt |
Fördermaschinen |
1876 |
mit Schleppventilsteuerung |
1910 |
für Albert-Schacht (Grube Maybach) |
mit Schleppventilsteuerung |
Gebläsemaschinen |
1903 |
[Glückauf (1903) Anzeige] |
1903 |
[Glückauf (1903) Anzeige] |
|
raschlaufende Hochofengebläse |
1886 |
Erste Erwähnung |
1902 |
Letzte Erwähnung |
1886 1. Baujahr, bis heute eine Spezialität der Firma |
Walzenzugmschinen |
|
Erste Erwähnung |
1903 |
[Glückauf (1903) Anzeige] |
bis 1902: 37 Umkehr-Drillinge, zus. 10.000 PS, 23 Umkehr-Zwillinge |
Wasserhaltungsmaschinen für Bergwerke |
1876 |
Erste Erwähnung |
1905 |
[VDI (1905) 17699 |
bis 1902: 200 Stück, zusammen 38.000 PS. 1876-1903: 260 Anlagen, die größte: 19.000 l/min |
Wasserhaltungsmaschinen für Bergwerke |
1876 |
Erste Erwähnung |
1902 |
Letzte Erwähnung |
bis 1902: 200 Stück, zusammen 38.000 PS |