Maschinenfabrik Esterer AG

Allgemeines

FirmennameMaschinenfabrik Esterer AG
OrtssitzAltötting (Obb)
StraßeEstererstr. 12
Postleitzahl84503
Art des UnternehmensMaschinenfabrik
AnmerkungenBaute Lokomobilen bis zu 300 PS, Heißdampflokomobilen mit Schmidt'schem Rauchröhrenüberhitzer; insgesamt ca. 3000 Lokombilen gebaut. Auch öffentliche Stromerzeugung (seit 1905). Um 2001: "Esterer WD GmbH & Co. u. Esterer Gießerei GmbH"
Quellenangaben[100 Jahre Maschinenfabrik Esterer (1962)] [Maschinenindustrie (1939/40) 103] [Leo Speer (1993) 13] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1119]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1862 Gründung: Realitätenbesitzer Josef Esterer errichtet unter Ausnutzung der Wasserkraft des Mörnbaches eine kleine mechanische Werkstätte und Gießerei, in der er Reparaturen an landwirtschaftlichen Geräten durchführt.
1873 Der Sohn von Josef Esterer, Andreas, übernimmt die Firma. Er baut die bisherige Fertigung weiter aus und nimmt die Herstellung von Dreschmaschinen und Dampfmaschinen auf.
1900 Andreas Esterer bringt den Betrieb bis zum Jahre 1900 zu hoher Blüte. Das Werk hat sich bis dahin zu einer gut ausgestatteten Maschinenfabrik mit Eisengießerei, Kesselschmiede, Schreinerei und Elektrizitätswerk im mittleren Umfang entwickelt. Es werden Dampflokomobilen, Sägewerksmaschinen, insbesondere Vollgatter, Müllereimaschinen und Dreschmaschinen gebaut. Die Absatzgebiete erstrecken sich über ganz Deutschland und insbesondere auch nach Österreich-Ungarn. Zum Teil wird nach Italien und nach verschiedenen anderen europäischen Ländern exportiert.
31.01.1900 Zur Erweiterung der finanziellen Grundlage Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 1 Million Mark. Kommerzienrat Andreas Esterer übergibt die Fabrik an die von ihm selbst gegründete Aktiengesellschaft unter der Firma "Maschinenfabrik Esterer Aktiengesellschaft". Der erste Vorstand besteht aus R. Hillmann, der von Andreas Esterer als Ingenieur eingestellt worden war, und Max Esterer, einem Sohn von Andreas Esterer.
07.03.1900 Eingetragen
1920 Das Kapital wird erhöht um M 500.000,00, den Aktionären 2 : 1 zu 112 % angeboten.
1922 Das Kapital wird weiter erhöht um M 1.500.000,00 auf M 3.000.000,00.
14.02.1924 Laut Hauptversammlung vom 14. Febr. 1924 Umstellung des Kapitals von M 3.000.000,00 auf RM 1.200.000,00 (M 1.000,00 = RM 400,00)
21.02.1935 Lt. Hauptversammlung vom 21. Februar 1935 Herabsetzung des Kapitals i. e. F. auf RM 1.100.000,00 durch Einziehung von RM 100.000,00 eigener Aktien.
03.03.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
1959 Aufgabe des Lokomobilenbaues
1970 Aufgabe des Landmaschinenbaues und Konzentration auf Sägewerkstechnik




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Dampfkessel 1905 [Mengebier (1905)] 1905 [Mengebier (1905)]  
Dampflokomobilen 1900 vor 1900 durch Andreas Esterer 1959 Ende = Einstellung [Firmenschrift] Beginn zwischen 1873 (Eintritt von Andreas Esterer) und 1900 (AG)
Dreschmaschinen 1900 vor 1900 durch Andreas Esterer 1940 [Maschinenindustrie (1939/40) 103] Beginn zwischen 1873 und 1900
Elektrizität 1905 Beginn      
Futterschneidmaschinen 1939 Erste Erwähnung 1940 Letzte Erwähnung  
Gußeisen 1868 Anzeige-Repro 1868 Anzeige-Repro  
Landmaschinen     1970 Ende (nur noch Sägewerksmaschinen)  
Mühleneinrichtungen 1868 Anzeige-Repro 1868 Anzeige-Repro  
Riemenscheiben 1868 Anzeige-Repro 1868 Anzeige-Repro  
Sägewerkseinrichtungen 1868 Anzeige-Repro 1868 Anzeige-Repro  
Sägewerksmaschinen 1939 Erste Erwähnung 1940 Letzte Erwähnung  
Schwungräder 1868 Anzeige-Repro 1868 Anzeige-Repro  
Vollgatter 1939 Erste Erwähnung 1940 Letzte Erwähnung insbesondere Vollgatter
Wasserräder 1868 Anzeige-Repro 1868 Anzeige-Repro  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Lokomobile 18.11.1864 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1900 290       um die Jahrhundertwende




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Dipl.-Ing. Ulrich Sauer, Altötting; Kaufmann Franz Wagner, Altötting. Aufsichtsrat: Ministerialrat Prof. Rudolf Esterer, München, Vorsitzer; Landesbaurat Dipl.-Ing. Hans G. Krauß, München, stellv. Vorsitzer; Bankdirektor Dr. jur Viktor von Rintelen, München; Paula Beck, Apothekenbesitzerin, Altötting. Abschlußprüfer für 1942/43: Treuverkehr München, Filiale der Treuverkehr Deutsche Treuhand-A.-G., Berlin. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September. Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 400,00 Aktie 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: Der Reingewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen ergibt, wird wie folgt verteilt: zunächst werden auf die Aktien bis zu 4 % als Gewinnanteil ausgeschüttet; sodann erhält der Aufsichtsrat den ihm nach § 14 der Satzung zustehenden Anteil am Jahresgewinn; 2er Rest wird an die Aktionäre verteilt, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung bestimmt. Grundkapital: nom. RM 1.100.000,00 Stammaktien in 2750 Stücken zu je RM 400,00 (Nr. zw. 1 und 3000). Großaktionäre: Familie Esterer.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1119]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Herstellung und Vertrieb von Maschinen und maschinellen Einrichtungen sowie der Betrieb eines Elektrizitätswerkes. Erzeugnisse: Sägewerksmaschinen, insbesondere Vollgatter. Dampflokomobilen für Industrie und Landwirtschaft. Dreschmaschinen, Futterschneidemaschinen.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1119]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTAnlagen: Maschinenfabrik, Eisengießerei, Kesselschmiede, Modell- und Maschinen-Schreinerei, Säge- und Elektrizitätswerk; Verwaltungsgebäude.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1119]


ZEIT1943
THEMABeteiligung an folgenden Unternehmens
TEXT1. Volksbank Altötting e, G. m. b. H., Altötting. Beteiligung: 1 Geschäftsanteil. 2. Gemeinnützige Baugenossenschaft Altötting e. G. m. b. H., Altötting.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1119]