Neues Dampfschöpfwerk Rotterdam

Allgemeines

FirmennameNeues Dampfschöpfwerk Rotterdam
OrtssitzRotterdam
StraßeAdmiralskade
Art des UnternehmensSchöpfwerk
AnmerkungenDient zur Entwässerung der "Rotte", die ungefähr 18 km Länge und eine Oberfläche von 168 ha hat, und benachbarter Poldergebiete und ersetzt ein Dampfschöpfwerk von 1871.
Quellenangaben[VDI 46 (1902) 341]




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Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Polder-Entwässerung 1900 Erste Erwähnung 1900 Letzte Erwähnung "Rotte", 168 ha




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfpumpmaschinen um 1901 Etablissement Fijenoord




Allgemeines

ZEIT1901
THEMABeschreibung
TEXTDie längs der Rotte liegenden Polder mit einer Gesamtoberfläche von 8.665 ha werden durch 18 Windmählen und drei Dampfschöpfwerke in die Rotte entwässert. Bis um 1900 waren zur Senkung des Wasserspiegels in der Rotte neben einer Entwässerungsschleuse von 6 m Weite 8 Windmühlen und ein Dampfschöpfwerk vorhanden. Mit der Zeit stellte sich heraus, daß diese Anlagen nicht genügten, den Wasserspiegel der Rotte in der erforderlichen Höhe zu halten. Das vorhandene, 1871 erbaute Dampfschöpfwermk erwies sich mehr und mehr als unbrauchbar. Die Windmühlen allein konnten auf die Dauer wegen der vielen windstillen Tage den Anforderungen nicht genügen, wenn auch ihre Leistungen, nach dem mittleren Regenfall und dem mittleren Wasserabflß berechnet, bei gutem Wind enbenso groß sind wie die eines Dampfschöpfwerkes. Somit entschloß man sich, anstelle der vorhandenen Schöpfwerke ein großes Dampfschöpfwerk zu erbauen.
Die Leistung eines Dampfschöpfwerkes wird durch die in der Zeiteinheit zu fördernde Wassermenge und druch die Förderhöhe bestimmt. Wans nun zumächst die Wassermenge angbelangt, so setzt sie sich aus dem Regenfall auf die Rotte (168 ha) und auf die Polder zusammen. Bei starkem Regenfall wird selten währeden 2 mal 24 Stunden mehr als 30 mm Reggenhöhe in 24 Stunden beobachtet. Legt man diese Regenhöhe zugrunde, so ergibt sich für die Rotte ein Regenfall von 50.400 cbm in 24 Stunden. Für den Regenfall auf die Polder kann nicht der selbe Maßstab genommen werden. Nach den meteorologischen Beobachtungen kommt ein Regenfall von 220 mm monatlich sehr selten vor. Nimmt amn zur Sicherheit etwas mehr, und zwar 240 mm monatlich, so beträgt der Regenfall 8 mm in 24 Stunden oder 80 cbm für 1 ha. Für die Berechnung dieser Wassermenge ist der monatliche Regenfall und nicht der tägliche zugrunde gelegt, weil nicht alles Regenwasser sofort von den Gräben aufgwenommen wird. Eine große Wassermenge fällt auf das Land, dringt langsam in den Boden und sickert nach einiger Zeit in die Gräben. Diese Regenmenge von 80 cbm in 24 Stunden und auf 1 ha wird vielfach für Entwässerungen in den Niederlanden in Rechnuing gestellt.
Angesichts der größeren Anforderungen, die man eine Entwässerung stellt, und der Wahrscheinlichkeit, daß infolge der Erbauung von Dampfschöpfwerken für Polder statt der Windmühlen die zu fördernde Wassermenge stets zunimmt, wurde es für den Neubau als wünschenswert erachtet, die Wassermenge auf 100 cbm für 24 Stunden und 1 ha festzusetzen. Bei einer Oberfläche der Polder von 8.665 ha beträgt demnach die zu fördernde Wassermenge in 24 Stunden 866.500 + 50.55 (Wassermenge der Rotte) = 926.900 cbm Wasser in 24 Stunden. Es müssen somit die Pumpen imstande sein, minütlich 637 cbm oder rd. 640 cbm Wasser zu fördern. Bei vier Pumpen macht das eine Leistung von 160 cbm/min. Die Förderhöhe beträgt aufgrund der Beobachtungen 2,10 m. Die Nutzleistung des Dampfschöpfwerkes ergibt sich daraus zu: 640 * 2,1 / 4,5 = 298 PS ~ 300 PS.
Um die fareie Ausströmung auf die bestehende Entwässerungsschleuse zu behalten, wurde ungefähr winkelrecht zu dieser Schleuse ein unterirdischer Kanal angelegt, der mit der Entwässerungsschleuse verbunden ist und eine Breite von 6 m bei einer Tiefe des Bodens von 2,25 m unter dem Rotte-Pegel hat. Das Grundstück hat eine Größe von 1360 qm. Die an der Kade liegende Maschinenkammer ist 25,3 m lang und 11,5 m breit. Ihr Fußboden liegt auf +4,3 m Rotte-Pegel, d.i. 0,55 m über der höchsten bekannten Sturmflut.
QUELLE[VDI 46 (1902) 341]