Frankfurter Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Pokorny & Wittekind

Allgemeines

FirmennameFrankfurter Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Pokorny & Wittekind
OrtssitzFrankfurt (Main)
StraßeSolmsstr. 2/26
Postleitzahl60486
Art des UnternehmensMaschinenfabrik
AnmerkungenBis 1913: "Pokorny & Wittekind Maschinenbau-Akt.-Ges." (s.d.). Gelegen zwischen dem Frankfurter Westbahnhof und dem Gaswerk West. Seit 1971: "DEMAG-Drucklufttechnik GmbH". Seit 1973 an Mannesmann und seit 1982 in Simmern (Hunsr). Von Mannesmann an die britische "CompAir" verkauft, und diese 2008 an "Gardner Denver" (USA). In Simmern um 2006: Produktionsanlagen und die Abteilungen Design, Verkauf, Kundendienst und Verwaltung auf 127.000 qm Grundfläche mit einer nutzbaren Fläche von rund 24.000 qm; Adresse: CompAir Drucklufttechnik GmbH, Marketing Deutschland, Argenthaler Str. 11, 55469 Simmern.
Quellenangaben[Maschinen-Industrie Dt Reich (1939/40) 368] [Slotta: Technische Denkmale II (1977) 248] [Geschichte der Handelskammer zu Frankfurt (1908)] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3429]
HinweiseZur Umfirmierung 1900/13: In einer Werbung (mit Hinweisen auf Medaillen-Verleihungen 1902 und 1906) noch unter der Firma "Pokorny & Wittekind Maschinenbau-Akt.-Ges." - also vmtl. erst 1913 unter obiger Firma.




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1872 Das Vorgängerunternehmen wird gegründet und arbeitet zunächst als offene Handelsgesellschaft unter der Firma "Gendebien & Naumann". Später übernehmen die Herren Pokorny & Wittekind die Firma und ändern sie auf den Namen der Inhaber.
06.05.1913 Änderung der Firma aus "Pokorny & Wittekind, Maschinenbau A.-G." in "Frankfurter Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Pokorny & Wittekind"
1924-1925 Es gelingt nach der Goldmarkumstellung nicht, die vor dem Kriege übliche hohe Rentabilität zu erreichen. Die Dividendenausschüttung unterliegt starken Schwankungen.
1924-1925 Die Herstellung von Lastkraftwagen und Omnibussen, ferner von Luft- und Gaszerlegungsanlagen werden nach der Währugnsreform aufgenommen, aber wieder aufgegeben.
1929-1930 Die in dem Jahre 1929/30 einsetzende Krise trifft das Unternehmen schwer.
1930-1931 Umstellung des Fabrikationsprogramms
1931 Der Großmaschinenbau wird aufgegeben. Seit dieser Zeit erstreckt sich die Erzeugung der Firma auf stationäre Klein- und Mittelkompressoren bis zu 3000 cbm Stundenleistung, Hochdruckkompressoren, fahrbare Preßluftanlagen, Dieselmotoren, Preßluftwerkzeuge für Metallbearbeitung, Leichtmetallbau, Bergbau, Bauindustrie und Gesteinsbearbeitung sowie automatische Nietmaschinen.
31.10.1931 Zur Abdeckung entstandener Verluste genehmigt die Hauptversammlung vom 31. Oktober 1931 die Zusammenlegung des Stammaktienkapitals im Verhältnis 5 : 1 von RM 6.600.000,00 auf RM l.320.000,00.
1933 Ein Teil der Werkstätten, die bisher stillagen, kann im Laufe des Jahres wieder in Betrieb - genommen werden.
1933 In diesem Jahr arbeitet das Unternehmen gut. Umsatz und Belegschaft können entsprechend erhöht werden.
01.12.1933 In der ao. Hauptversammlung vom 1. Dezember 1933 wird beschlossen, das Vorzugsaktienkapital im Verhältnis 3 : 1 von RM 318.000,00 auf RM 106.000,00 zusammenzulegen.
1935 Die günstige Entwicklung der Gesellschaft setzt sich fort. Der Anteil der Ausfuhr verdoppelt sich gegenüber dem Vorjahre fast. Besonderer Wert wird auf eine Verbesserung der Betriebsanlagen sowie die innere Stärkung des Unternehmens gelegt.
1936 Der Umsatz ereicht fast das Vierfache von 1933.
1936 Die Bankverbindlichkeiten können abgebaut werden.
1937 Weiterer Ausbau der Betriebsanlagen
1937 Bau eines Maschinenlaboratoriums.
1938 Übernahme aller Geschäftsanteile der "Maschinenfabrik vorm. Ph. Mayfarth & Co. G. m. b. H.", Frankfurt (Main)-Fechenheim.
1939 Der Restbesitz in Speyer wird veräußert.
1939 Vergrößerung des Betriebsgrundstückes Werk Frankfurt a. M. durch Erwerb eines Nachbargrundstückes und Rückerhalt eines Geländestreifens um 3860 qm.
1939 Aufnahme eines langfristigen Darlehns bei der Deutschen Industriebank.
18.07.1939 Lt. Hauptversammlungsbeschluß vom 18. Juli ist der Vorstand ermächtigt worden, innerhalb von 5 Jahren das Grundkapital um bis zu RM 660.000,00 zu erhöhen.
17.04.1940 Durch Vorstandsbeschluß vom 17. April 1940 Kapitalerhöhung um RM 660.000,00 durch Ausgabe von 660 Inhaberstammaktien zu je RM 1.000,00, den alten Aktionären zu 130 % 2:1 angeboten.
28.11.1941 Durch Aufsichtsratsbeschluß vom 28. November 1941 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um RM 1.188 Mill. auf RM 3.168 Mill. Der zur Berichtigung erforderliche Betrag wird gewonnen durch Zuschreibung auf Werkzeuge und Ausstattung RM 300.000,00 und Patente RM 10.000,00, ferner durch Entnahmen aus der gesetzlichen Rücklage RM 170.600,00, aus der freien Rücklage Reichsmark 362.700,00, aus der Wertberichtigung zum Anlagevermögen RM 215.000,00 und aus dem Gewinnvortrag Reichsmark 129.700,00.
19.12.1941 Lt. Beschluß der Hauptversammlung vom 19. Dezember 1941 Erhöhung des Grundkapitals um RM 32.000,00 zur Abrundung auf RM 3.2 Mill. und weitere Erhöhung um RM 800.000,00 ab 1. Januar 1942 dividendenberechtigter Aktien auf RM 4 Mill. Bezugsrecht 4:1 zu 105 %.
1942 Rückzahlung der Grundpfandschulden bei der Deutschen Industriebank
1942 Errichtung eines Sozialfonds für die Gefolgschaft.
21.06.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
1944 Das Werk erleidet schwere Kriegsschäden.
01.07.1945 Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges gibt es erhebliche Schwierigkeiten bei der Wiederaufnahme des alten Fabrikationsprogramms. Der Betrieb liegt zunächst still und kann seine Arbeit erst am 1. Juli 1945 wieder beginnen. Die Betriebsgebäude hatten im Bombenkrieg recht erhebliche Schäden davongetragen. Das bewegliche Vermögen des Unternehmens war sogar zu 85% vernichtet worden. Darum muß es seine gesamten Anstrengungen auf den Ersatz dieser Verluste konzentrieren.
1955 Die DEMAG AG übernimmt die Aktienmehrheit und gliedert damit die Gesellschaft, an der sie schon seit vielen Jahren beteiligt war, in ihren Konzern ein.
1961 Errichtung eines Pokorny-und Wittekind-Zweigwerkes in Simmern
1970 Einstellung der Börsennotiz in Frankfurt
1971 Umwandlung in die "DEMAG-Drucklufttechnik GmbH"
1973 Ãœbernahme (mitsamt der DEMAG) durch den Mannesmann-Konzern
1978 Wechsel von der DEMAG AG zur Mannesmann Gruppe
1982 Die Produktion von "Pokorny & Wittekind" mit 630 Arbeitsplätzen von Frankfurt nach Simmern/Hunsrück verlagert.
1996 Eigentümerwechsel von der Mannesmann Gruppe zur CompAir Unternehmensgruppe ("CompAir Drucklufttechnik GmbH" in Simmern/Hunsrück)
um 2006 In Simmern wird die gesamte Palette der stationären CompAir-Schraubenverdichter der Serien L und L-SR mit Öleinspritzung und die ölfreien D und DH für den weltweiten Verkauf von CompAir produziert. Auf dem Gebiet der mobilen Kompressoren liefert Simmern für CompAir die C-Serien.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Dampfkompressoren 1900 Beginn (Umfirmierung) 1931 Umstellung des Fabrikationsprogramms vermutlich Anfangs- und Endjahre 1890 - 1931
Dampfmaschinen 1900 Beginn (Umfirmierung) 1931 Umstellung des Fabrikationsprogramms vermutlich Endjahr 1931; ab 1880 Dampfmaschinen über 100 PS
Dampfturbinen 1907 Beginn 1931 Umstellung des Fabrikationsprogramms 1931 vmtl. = Ende
Dieselmotoren für Einbauzwecke 1939 [Maschinen-Industrie Dt Reich (1939/40) 368] 1940 [Maschinen-Industrie Dt Reich (1939/40) 368]  
Gebläse 1907 Beginn 1931 Umstellung des Fabrikationsprogramms 1931 vmtl. = Ende
Großkompressoren 1900 Umfirmierung 1931 Umstellung des Fabrikationsprogramms 1890 = Beginn bei P&W, 1931 = Ende
Preßluftwerkzeuge 1902 Beginn 1902/03 1940 [Maschinen-Industrie Dt Reich (1939/40) 368] Beginn differiert in den Quellen
stationäre Klein- und Mittelkompressoren 1939 [Maschinen-Industrie Dt Reich (1939/40) 368] 1939 [Maschinen-Industrie Dt Reich (1939/40) 368]  
Turbokompressoren 1907 Beginn 1931 Umstellung des Fabrikationsprogramms 1931 vmtl. = Ende




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1908 155 55 100   100 "Beamte"




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1971 Anschluß (Namensverlust) danach Demag Aktiengesellschaft  
1913 Umbenennung zuvor Pokorny & Wittekind Akt.-Ges. Seit 1900 AG




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Dr. Hans Heino Grieme, Frankfurt (Main); Dr.-Ing. Helmut Lohfert, Frankfurt (Main). Aufsichtsrat: Rechtsanwalt und Notar Dr. jur. Ernst Boesebeck, Frankfurt (Main), Vorsitzer; Direktor Dr. Robert Frowein, Frankfurt (Main), stellv. Vorsitzer; Reg.- und Landes-Baurat a. D. Dr.-Ing. Erich Allstädt, Frankfurt (Main); Generaldirektor Dr. Leo S. Rothe, Dessau; Direktor Dr. jur. Wilhelm Stadier, Ansbach i. Bay.; Generaldirektor Dr. Ludger Westrick, Berlin; Rechtsanwalt und Notar Kurt Wirth, Frankfurt (Main). Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1943: Treuverkehr Süddeutschland, Filiale der Treuverkehr Deutsche Treuhand- Akt.-Ges., Frankfurt (Main). Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Hauptversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100,00 Stammaktien l Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. Zunächst erhalten die Stammaktien bis zu 4 % ihres Nennwertes; 2. danach erhält der Aufsichtsrat unter Berücksichtigung der Bestimmung des § 98 Abs. 3 AG 10 % des verbleibenden Reingewinnes; 3. der restliche Gewinn steht zur Verfügung der Hauptversammlung. Grundkapital: nom. RM 4.000.000,00 Stammaktien in 8000 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. l-8000), in 3200 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1-3200).
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3429]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Die Gesellschaft betreibt Maschinenfabrikation und ähnliche Unternehmungen. Die Gesellschaft kann sich an anderen Unternehmen in jeder Form beteiligen und ist berechtigt, im In- und Ausland Zweigniederlassungen zu errichten. Erzeugnisse: Stationäre Klein- und. Mittelkompressoren bis zu 3000 cbm Stundenleistung, Hochdruckkompressoren, fahrbare Preßluftanlagen, Dieselmotoren, Preßluftwerkzeuge für Metallbearbeitung, Leichtmetallbau, Bergbau, Bauindustrie und Gesteinsbearbeitung sowie automatische Nietmaschinen.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3429]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBesitz- und Betriebsbeschreibung: 1. Werk. Anlagen: Maschinenfabrik. 2. Wohn- und Geschäftshaus in Essen (als Bürogebäude vermietet, mit Aufwertungshypothek von noch RM 11.685,00 belastet).
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3429]


ZEIT1943
THEMABeteiligung an folgenden Unternehmens
TEXTBeteiligung: Maschinenfabrik vorm. Ph. Mayfarth & Co. G. m. b. H. (s.d.), Frankfurt (Main)-Fechenheim, Beteiligung: 100 %. Buchwert der Beteiligungen: RM l 400.000,00.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3429]