Maschinenbau-Gesellschaft Heilbronn

Allgemeines

FirmennameMaschinenbau-Gesellschaft Heilbronn
OrtssitzHeilbronn
StraßeOlgastr. 43/45
Postleitzahl74972
Art des UnternehmensMaschinenfabrik
Anmerkungen1854-57: "Hahn & Goebel, jetzt Maschinenbau-Gesellschaft Heilbronn". 1892: Badstr. 38
Quellenangaben[Maschinenindustrie (1939/40] 474] [Messerschmidt: Tb dt Lokomotivfabriken (1977)] [Willhaus: Maschinenbau-Ges. Heilbronn (1995)]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1854 Gründung des Unternehmens durch die Herren Ernst Hahn und Jakob Michael Goebel.
1854-1857 Herr Jakob Michael Goebel ist kaufmännischer Leiter des Unternehmens.
1854-1858 Herr Ernst Hahn ist technischer Leiter.
01.10.1856 bis 30.11.1856 Herr Max Eyth wird als technischer Zeichner angestellt.
1857 Das Unternehmen wird in eine AG umgewandelt.
1857-1875 Herr Wilhelm Closs ist kaufmännischer Leiter.
31.10.1857 Im Regierungsblatt wird die Gründung der AG bekanntgegeben.
1857 Herr Jakob Michael Goebel scheidet aus dem Unternehmen aus.
1858 Es beginnt die Fertigung mobiler Dampfkessel.
1858 Herr Ernst Hahn scheidet aus dem Unternehmen aus.
1859 Die Firma beginnt mit dem Lokomotivbau.
1859-1872 Herr Emil Zech ist technischer Leiter.
1860 Das erste Patent wird angemeldet. Es hat allerdings mit Dampffahrzeugen nichts zu tun.
1861 Die ersten drei Maschinen werden ausgeliefert.
1865 Auf der Südseite des bisherigen Geländes wird eine Ausweitung vorgenommen. Dadurch hat sich die Werksanlage um mehr als 50 % vergrößert.
1865 Eine Fertigungshalle für Brückenbauten wird neu gebaut.
1865 Die Lackierwerkstatt wird neu gebaut.
1865 Die Gießerei wird neu gebaut.
1865 Der Kuppelofen, die Putzerei und die NE-Metallgießerei sind an die Gießerei angegliedert.
1865 Das Werk verfügt über mehrere Gebäudekomplexe, die wie folgt genutzt werden: Montierung, Kesselschmiede, Magazin, Eisen-Metall Magazin, Comtoir, Schleifraum, Sandmühle, Dampfhaus, Maschinenhaus, Wohnhaus mit vorgelagertem Garten, Eisengießerei, Metallgießerei, Putzerei, Schuppen für Brückenbau mit Lackierwerkstätte.
08.04.1867 Die erste Großbrücke (Heilbronner Neckarbrücke), die von der Maschinenbau-Gesellschaft Heilbronn hergestellt wurde, wird eingeweiht.
1868 Die kontinuierliche Fertigung von Lokomotiven.
1872-1873 Die Firma bietet drei verschiedene Typen von Lokomotiven an.
1873-1901 Herr Peter Teiter ist technischer Leiter.
1875-1878 Die Firma bietet acht verschiedene Typen von Lokomotiven an.
1875-1877 Herr A. Blitzer ist kaufmännischer Leiter.
1875 Die erste Normalspurlok für die Zeche "Hibernia & Shamrock", Herne wird gebaut.
1877-1897 Herr Ferdinand Fenchel ist kaufmännischer Leiter.
1877 Die erste Lok mit Heusinger-Steuerung wird gefertigt.
18.10.1877 Vermutlich durch eine Unachtsamkeit beim Schmieden, ist ein Teil der Fabrik niedergebrannt.
1878 Die zweite Heilbronner Neckarbrücke ist fertiggestellt. Man nennt sie auch den "Eisernen Steg".
1885 Beginn des Baues von Dampfstraßenwalzen.
23.03.1885 Die Witwe von Herrn Jakob Michael Goebel, Frau Anna Lydia Goebel überschreibt ihre Aktien Herrn Prof. Dr. Karl Immanuel Goebel.
1887 Die Firma eröffnet einen Vermietungsbetrieb für Straßenwalzen.
1890 Auf Grund von Kundenwünschen wird das Lokomotivangebot erweitert und umgestellt.
1894 Mit einem Auftrag für das Bauunternehmen Grün & Bilfinger, Mannheim endet die Lokomobilfertigung.
1896 Es werden Bestellungen der KWStE (Königlich Württembergischen Staatseisenbahn) Aufträge der öffentlichen Hand in nennenswertem Umfang getätigt.
1896 Die Firma wird Hoflieferant der KWStE (Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen).
1896-1917 Das Unternehmen liefert an die KWStE 69 Lokomotiven (66 Normalspurige).
1897-1901 Herr Albert Scholl ist kaufmännischer Leiter.
15.05.1897 bis 21.09.1897 Das Unternehmen ist mit Dampfwalzen, dazugehörigem Wagenpark, landwirtschaftlichem Gerät und einem Schauzelt auf der des Gewerbevereins Heilbronn veranstalteten großen Kunst-, Gewerbe- und Industrieausstellung anläßlich des fünfzigjährigen Jubiläums vertreten.
1901-1924 Herr Heinrich Maser ist technischer Leiter.
01.01.1904 bis 31.03.1904 Der Stromanschluß und die Verkabelung des gesamten Werkgeländes wird beschlossen.
1904 Erstellung einer Montagehalle, einer "Kesselschmiede & Montagehalle" zur Herstellung von Dampflokomotiven.
22.07.1904 Die Pläne für den Stromanschluß und die Verkabelung werden von der Firma "Elektrizitäts-AG vorm. W. Lahmeyer & Co., Frankfurt - Montage Bureau" erstellt und eingerichtet.
1905 Das Unternehmen hat kurzzeitig elektrische Lokomotiven im Angebot.
1906 Das Unternehmen beteiligt sich an einer Ausschreibung für die Oberförsterei Alberschweiler und erhält den Zuschlag.
1907 Ein deutlich ausgeweiteter Katalog kommt auf den Markt, der neben einer produktbereinigten Palette von "Lokomotiven mit innenliegenden Rädern" auch erstmalig eine umfassende Vielfalt von typisierten "Lokomotiven mit außenliegenden Rädern" anbot.
1908-1936 Herr Eugen Locher ist kaufmännischer Leiter.
1909 Motorisch angetriebene Lokomotiven werden getestet.
1910 Das Unternehmen beginnt mit der Produktion von Dampfpflügen.
1910 Acht Maschinen verlassen die Werkstore.
1911 Eine Lokomotive mit Klien-Lindner-Hohlachsantrieb wird gebaut.
1912 Eine Verbundwalze kostet 14 800 Mark.
1913-1928 Insgesamt 37 Satz (1 Satz = 2 Maschinen) Pfluglokomotiven werden gefertigt.
1914 Mit einer neuen Walzentype (AW Tandem), einer Asphaltwalze mit Zwillingsmaschine und stehendem Röhrenkessel, unternimmt das Unternehmen einen Schritt zur Modernisierung der Walzenarten.
1915 Die letzte T 5 Lok für die KWStE wird gebaut.
1917 Die Firma stellt 200 Minenwerfer für das Königlich Württembergische Kriegsministerium, Abt. Kriegsbedarf und Rohstoffstelle, Stuttgart her. Die Minen werden auf den Böckinger Wiesen eingeschossen.
1917 Der Lokomotivbau wird eingestellt.
1917 Es wird ein Antrag auf einen großen Erweiterungsbau gestellt.
1917 Die letzte T 5 Lok für die KWStE wird abgeliefert.
1917 Ende des Lokomotivbaues.
1921 Eine Verbundwalze kostet 185 000 Mark.
1921 Die Schweißtechnik wird verstärkt und im Kesselbau eingesetzt.
1923 Das Bürogebäude in der Badstraße 28 wird erweitert.
1923 Eine Verbundwalze kostet 315 000 000 Mark.
1924 In Halle wird eine Zweigstelle, die Heilbronner Dampfpflug und Landmaschinen Vertriebs GmbH, mit Sitz in Halle gegründet.
1924-1932 Herr Karl Schulz ist technischer Leiter.
1925 Bau einer Autogarage.
1925 Eine Walze kostet 10 500 RM.
1925 Der Kunde kann die Verbundwalzen auch mit entlasteten Kolben-Rundschiebern mit Klug`scher Lenkersteuerung bestellen.
1926 Umfassung des Werksgeländes mit einem neuen Fabrikzaun.
1927 Mit einem Einzylinder-Zweitaktmotor beginnt ein neuer Fertigungszweig.
1927-1928 Es werden 12 Dampfwalzen erstellt.
1929 Umbau der Gießerei.
04.12.1929 Auf Grund der Wirtschaftskrise muß das Unternehmen einen Vergleichsantrag stellen.
22.12.1929 Auf der Sanierungs-Generalversammlung rettet der Großaktionär Albert Münzing die Firma vor dem Konkurs.
1933-1936 Herr Paul Hoffer ist technischer Leiter.
1934 Da das Motorengeschäft so gut läuft, wird ein eigener Motorenprüfstand gebaut.
1934 Bau einer Sandstrahl-Anlage.
1934 Umbau der Kesselschmiede zur Werkzeugmacherei und Bau eines Motorenprüfstandes.
1935 Die letzten dampfbetriebenen Straßenwalzen (Typ VD 36) werden ausgeliefert.
1936-1937 Herr Paul Hoffer ist kaufmännischer und technischer Leiter.
1937 Das Unternehmen wird in Maschinenbau-Gesellschaft mbH Heilbronn umgewandelt.
1937-1945 Herr Hugo Birnbaum ist kaufmännischer und technischer Leiter.
1937 Fast 100 Mitarbeiter nehmen am Betriebsausflug teil.
01.03.1937 Herr Hugo Birnbaum wird zum Geschäftsführer der GmbH bestellt.
1939 Die letzten Pfluglokomotiven werden ausgeliefert.
1939 Umbau des Untergeschosses zum Luftschutzkeller.
1941 Das Unternehmen beschäftigt 18 Mitarbeiter.
04.12.1944 Beim großen Bombenangriff auf Heilbronn wird das Werk relativ wenig getroffen.
1945 Die Firma wird in Heilbronn Maschinenbau GmbH umgewandelt.
1945-1977 Herr Hugo Birnbaum ist kaufmännischer und technischer Leiter.
21.01.1945 Das Werk erleidet am Neckarufer Bombenschäden mit Fabrikverlusten an Gebäuden und Maschinen.
02.1945 Die Firmenleitung verleiht einige Arbeiter an die Deutsche Reichsbahn gegen Lohnrechnung, um bei den Ausbesserungsarbeiten der bombengeschädigten Bahnanlagen auszuhelfen.
28.02.1945 Die letzte Rechnung wird geschrieben.
14.06.1945 Die ersten Aufträge können angenommen werden.
07.1945 Arbeitskräfte des Unternehmens werden an die Deutsche Reichsbahn zur Notinstandsetzung der Schienen verliehen.
31.10.1957 Die Dampfepoche der Firma endet.
01.01.1977 Herr Waldfred Wilhelm wird kaufmännischer Leiter.
01.01.1977 Herr Alfred Mezger wird technischer Leiter.
1982 Die Firma zieht in das neu geschaffene Industriegebiet "Böllinger Höfe" im Norden von Heilbronn.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Auftragsguß     1937 Ende (Produktbereinigung)  
Dampflokomotiven 1859 Beginn 1917 Ende mit Fabr.-Nr. 618  
Dampfmaschinen 1892 [Adressb. Elektr.-Branche (1892)] 1892 [Adressb. Elektr.-Branche (1892)] Nicht bei [Willhaus: Maschinenbau-Ges. Helbronn (1995)]
Dampfpflüge 1910 Beginn 1939 Ende (Fabr.-Nr. 85/86 P)  
Dampfpflüge 1910 Beginn 1939 Ende Bis 1928 wurden 37 Pflugsätze gebaut.
Dampfstraßenwalzen 1887 Beginn (1885 Muster von Aveling & Porter) 1931 Ende  
Fallhämmer     1937 Ende (Produktbereinigung)  
Grubenfördermaschinen     1937 Ende (Produktbereinigung)  
Lokomobilen 1858 Beginn 1894 Ende  
mobile Dampfkessel 1858 Beginn 1894 Ende des Lokombilbaues  
Pumpen     1937 Ende (Produktbereinigung)  
Röhrenkessel     1937 Ende (Produktbereinigung)  
stationäre Dampfmaschinen     1937 Ende (Produktbereinigung)  
Straßenaufreißer 1903 Beginn 1936 Ende  
Transmissionsanlagen 1892 [Adressb. Elektr.-Branche (1892)] 1892 [Adressb. Elektr.-Branche (1892)] Nicht bei [Willhaus: Maschinenbau-Ges. Helbronn (1995)]
Zweitaktmoren     1937 Ende (Produktbereinigung)  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1904? Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1854 Umbenennung zuvor Hahn & Göbel Maschinenfabrik "Hahn & Göbel" --> "Maschinenbau-Ges." [Maschinenindustrie (1939/49) 434] [Messerschmidt: Tb dt Lokomotivfabriken (1977)]
1 Zusammenschluß, neuer Name danach Maschinenbau-Gesellschaft Heilbronn mbH "Maschinenbau-Ges." = "Mb-Ges mbH" [Maschinenindustrie (1939/49) 434] [Messerschmidt: Tb dt Lokomotivfabriken (1977)]