Zeit |
Ereignis |
1846 |
Gründung als Mühlenbauanstalt durch Gottlieb Luther in Wolfenbüttel |
Mitte 1870er |
Es wird eine große Zahl von Mühlen-Um- bezw. Neubauten für Walzenmüllerei in Deutschland ausgeführt |
1875 |
Gründung durch Gottlieb Luther nach Trennung von seinem Teilhaber Peters / Verlegung nach Braunschweig und Eröffnung einer Fabrik unter der Firma "G. Luther, Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt" in gemieteten Räumen, zusammen mit seinem Sohn Hugo. Die Wolfenbütteler Fabrik wird von M. Ehrhardt übernommen. |
1877 |
Es wird ein in der Nähe liegendes passendes Grundstück erstanden. - Es wird in späteren Jahren durch Ankäufe bedeutend erweitert, und darauf wird ein Neubau errichtet. |
1878 |
Der Neubau wird mit ungefähr 80 Arbeitern, von denen die Hälfte Tischler sind, bezogen. |
23.04.1879 |
Tod Gottlieb Luthers, alleinige Leitung durch seinen Sohn Hugo Luther; dann Aufnahme neuer Fabrikationsgebiete |
1885 |
Luther richtet in diesem Jahr im Inland nur eine Mühle von hervorragender Bedeutung ein, die neue Wesermühle in Hameln mit einer täglichen Vermahlung von 3500 Ctr. Weizen, ein Werk, das in der Größe der Anlage zu dieser Zeit nur noch ein einziges Gegenstück in Deutschland hat. |
1885 |
G. Luther (Braunscheig) führt seither als Spezialität auch Getreidespeicheranlagen aus. Das Unternehmen richtet in Mannheim, Köln, Uerdingen etc. große Speicher ein und schlägt bereits in demselben Jahr die bekannte englische Firma Armstrong bei einem Wettbewerb um den von der Stadt Antwerpen ausgeschriebenen Auftrag für Einrichtung eines 22.000.000 kg fassenden Speichers, für den gleichzeitig 16 ihn treibende Motore von je 22 Pferdestärken geliefert werden müssen. |
1885 |
Zwecks Ausnutzung der vorhandenen Wasserkraft wird eine Zweigniederlassung für Maschinenbau in Rüningen ("Luther & Berkenbusch") gegründet. Gleichzeitig wird dort eine Versuchs- und Vorführungsstation für neue Erfindungen und Verbesserungen auf dem Gebiete des Mühlenbaues eingerichtet. - In den folgenden Jahren wird diese Station in eine selbständige Mühle umgewandelt. |
1888 |
Hugo Luther, der seit dem im Jahre 1879 erfolgten Ableben seines Vaters alleiniger Inhaber der Fabrik ist, wandelt das Unternehmen in eine Kommandit-Gesellschaft um |
Ende 1880er |
Der Mühlenbau nimmt seither, namentlich in Folge der Einführung einer neuen Sichtmaschine, des Haggenmacher'schen Plansichters, einen bedeutenden Aufschwung. |
Herbst 1888 |
Arbeiterstreik. Der Betrieb kann jedoch nach kurzer Zeit, teils mit neuen Kräften, teils mit denjenigen Arbeitern, die um Wiederaufnahme nachsuchen, wieder in vollem Umfange aufgenommen werden. |
1889 |
Es wird ein großes Lagerhaus errichtet, in dem später die Werkstätten für Blechschlosserei und Walzenstuhlbau untergebracht werden. |
1889 |
Die Fabrik erhält ein Anschlußgleis an die Braunschweigische Landeseisenbahn |
1889 |
Es werden in diesem Jahr 24 Dampfmaschinen gebaut, unter denen sich solche von 700 Pferdestärken befinden |
um 1889 |
Die Aufträge gehen so zahlreich ein, daß es notwendig gewesen wäre, erhebliche bauliche Vergrößerungen und Vermehrung des Arbeiterpersonals vorzunehmen. Man sieht indessen hiervon mit Rücksicht auf die mit dem Streik gemachten Erfahrungen zunächst ab. Man fürchtet, daß bei einer Wiederholung des Ausstandes die dem Unternehmen zugefügte Schädigung noch empfindlicher sein würde, wenn dieses erweitert würde. In Folge dessen muß eine Reihe von übernommenen Aufträgen an auswärtige Werke weitergegeben werden, so daß etwa die Hälfte des Gesammtumsatzes der Fabrik dem braunschweigischen Lande verloren geht. |
1890 |
Zweigniederlassung von G. Luther für Maschinenbau in Rüningen ("Luther & Berkenbusch") wird wieder mit dem Hauptwerk in Braunschweig vereinigt, da die auf den Mangel einer Eisenbahnverbindung beruhenden Verkehrsschwierigkeiten den Weiterbetrieb unmöglich machen. |
Anfang 1890er |
Die Luther'sche Fabrik führt auch in der Zeit allgemeinen Rückgangs der Maschinenindustrie zu dieser Zeit eine große Zahl von Aufträgen auf Neueinrichtungen und Umbauten von großen und kleinen Mühlenwerken aus, so dass die Abteilung "Mühlenbau" stets gut beschäftigt bleibt. |
Anfang 1890er |
Das Geschäft in Dampfmaschinen wird in Folge der allgemeinen Niederlage der Industrie erheblich erschwert. Das gleiche gilt für den Turbinenbau. |
1890 |
G. Luther in Braunschweig nimmt den Bau von Hafeneinrichtungen auf. Es wird ein belangreicher Auftrag der argentinischen Regierung für hydraulische Betriebseinrichtung für den Seehafen von La Plata - einschließlich der Ausführung der Hochbauten und der Montage an Ort und Stelle - übernommen. Gleichzeitig überträgt die Baudeputation der Stadt Lübeck der Firma die hydraulische Betriebseinrichtung des Hafens von Lübeck. |
Anfang 1890er |
Die Höhe der Materialpreise, eine Folge der Preis-Konvention der Hüttenwerke, erschwert die Konkurrenzfähigkeit im Ausland nicht unwesentlich, um so mehr, als die deutschen Hüttenwerke nach dem Auslande das Material erheblich billiger liefern, als es der deutschen Maschinen-Industrie im Inlande zu beschaffen möglich ist. Es erscheint dringend notwendig, daß für die Maschinen und Einrichtungen, welche das Ausland bestellt, seitens der Konventionen Preis-Vergünstigungen gewährt werden, wenn nicht der Export der Maschinen-Industrie fühlbare Nachtheile erfahren soll. |
Anfang 1890er |
Die neuen Arbeitergesetze erfordern in steigendem Maße größere Opfer und bilden einen Faktor, mit dem in der Konkurrenzfähigkeit dem Auslande gegenüber in immer höherem Maße gerechnet werden muß. Ein Ausgleich kann nur in der Verbesserung der Betriebseinrichtungen gesucht werden, wodurch nicht nur die allgemeinen Betriebsunkosten vermindert werden, sondern auch die Zahl der für die Produktion einer bestimmten Menge Arbeit von bestimmter Güte nötigen gelernten Arbeiter verringert wird. |
1891 |
Beitritt von Albert Lemmer, bis dahin Direktor der Sächsischen Maschinenfabrik in Chemnitz, als persönlich haftender Gesellschafter |
1892 |
Für die Fabrikation von Walzenstühlen, welche bis dahin größtenteils von auswärtigen Firmen bezogen worden waren, wird eine besondere Abtheilung eingerichtet, und es werden eigene Spezialmaschinen aufgestellt. |
1896 |
Sämtliche Werkstätten für Tischlerei, Mühlenbau und Holzbearbeitung werden in einem großen Neubau vereinigt, und dadurch wird Raum für Vergrösserung der übrigen Werkstätten geschaffen. |
1897 |
Übergang der Mühlenbauanstalt, Maschinenfabrik und Eisengießerei vorm. Gebr. Seck in Darmstadt in den Besitz der Frima G. Luther |
01.07.1898 |
Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit einem Gründungskapital von 5 Millionen Mark |
30.06.1901 |
Tod von Hugo Luther (Herzleiden) |
1908 |
Geschäfte der Braunschweiger Siemens-Niederlassung mit den Firmen Amme, Gieseke & Konegen (MIAG), den Luther-Werken, den Wilke-Werken sowie mit verschiedenen Zuckerfabriken gewinnen für die Braunschweiger Niederlassung an Bedeutung. |
1925 |
Ãœbergang auf die Gesellschaft "MIAG", Braunschweig |
1941 |
Ausgliederung des Flugzeugbaus. Selbständig unter der Firma "Luther-Werke" |
1946 |
Teilweise Demontage |
1947 |
Rückgabe des Werks durch die britische Militärregierung |
1976-1978 |
Das Unternehmen erwirtschaftet 1976 und 1978 schwere Verluste |
01.07.1979 bis 31.08.1979 |
Im Sommer wird das Konkursverfahren eröffnet |