Zeit |
Ereignis |
1859 |
Geburt des Unternehmensgründers, Hermann Bahlsen |
ab 1889 |
Der Gründer Hermann Bahlsen macht englische "Cakes" unter dem eingedeutschten Namen Kekse in seiner Heimat salonfähig. |
01.07.1889 |
Hermann Bahlsen (1859-1919) übernimmt das "Fabrikgeschäft engl. Cakes und Biscuits? von H. Schmuckler in der Friesenstraße. Er nennt seine Firma "Hannoversche Cakesfabrik H. Bahlsen" und beschäftigt zehn Mitarbeiter. |
1891 |
Hermann Bahlsen bringt den "Leibniz Cakes" auf den Markt. Er gibt seinem Butterkeks den Namen des bekannten Wissenschaftlers Gottfried Wilhelm Leibniz, der ab 1676 bis zu seinem Tode 1716 in Hannover lebte. |
1893 |
Bei der Weltausstellung in Chicago erhält Bahlsen für den "Leibniz Cakes" die Goldmedaille. Die offizielle Begründung der Jury: "Leibniz Cakes wird in ähnlicher Form von der Konkurrenz unter anderem Namen nachgemacht; der feine Butter-Geschmack ist indes nur diesem Fabrikate eigen". |
1896 |
Das springende Niedersachen-Pferd wird als Fabrikzeichen eingetragen. |
1896 |
Die Firma Bahlsen expandiert weiter und richtet in Berlin ein Büro ein. |
1898 |
Bahlsen richtet in Berlin ein Auslieferungslager ein. |
1898 |
Als zweite Leuchtreklame in Deutschland überhaupt erscheint in Berlin am Potsdamer Platz die Leuchtreklame für den Leibniz Cakes. |
1901 |
Geburt des ältesten Sohnes von Hermann Bahlsen, Hans Bahlsen. - Er leitet ab 1919 das Unternehmen. |
1904 |
Die staub- und feuchtigkeitsfeste TET-Packung kommt auf den Markt. Das TET-Zeichen mit dem Oval, der Schlange, dem Halbkreis und den drei Punkten wird eigentlich "dschet" ausgesprochen, aber zu "TET" vereinfacht. Es ist von einer altägyptischen Hieroglyphe abgeleitet und bedeutet "ewig dauernd". Die TET-Packung ist als erste Kartonverpackung in der Lage, den Keks dauerhaft frisch zu halten. |
1904 |
Geburt von Werner Bahlsen, dem zweiten Sohn von Hermann Bahlsen und seit 1922 in der Unternehmensleitung |
1905 |
Bahlsen führt neben der ersten Lochkarte die erste Fließförderanlage Europas ein - acht Jahre bevor Henry Ford sie in der Automobilmontage einsetzt. |
1906 |
Die Produkte "Noch eine" und "ABC Russisch Brot" werden eingeführt. |
1908 |
Geburt von Klaus Bahlsen, dem dritten Sohn von Hermann Bahlsen |
1911 |
Das Bahlsen-Stammhaus, ein monumentaler Jugendstil-Bau an der Podbielskistraße, wird eingeweiht |
1911 |
Hermann Bahlsen deutscht das englische Wort "Cakes" in "Keks" ein. |
1911 |
Errichtung des neuen Fabrikgebäudes an der Lister Straße |
bis 1914 |
Es entstehen in allen großen deutschen Städten Auslieferungslager. |
1917 |
Das Modell der TET-Stadt, eines Fabrikkomplexes als architektonisches Kunstwerk mit Wohn-, Bildungs- und Erholungsraum, wird vorgestellt. - Der weitere Verlauf des Krieges verhindert jedoch die Ausführung der Entwürfe des Planers Bernhard Hoetger. |
Ende 1. Weltkrieg |
Die Produktion kommt infolge Rohstoffmangels fast völlig zum Erliegen. Von den 25 Öfen läuft nur noch eine Anlage. |
06.11.1919 |
Tod des Unternehmensgründers Hermann Bahlsen |
1919 |
Nach dem Tod des Unternehmensgründers Hermann Bahlsen wird sein ältester Sohn Hans Bahlsen (1901-1959), der vor allem für die technische Entwicklung zuständig ist, sein Nachfolger. |
1922 |
Der zweite Sohn von Hermann Bahlsen, Werner Bahlsen, tritt in die Unternehmensleitung ein. |
27.11.1922 |
Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 12 Millionen Mark |
10.01.1923 |
Eingetragen |
1924 |
Umstellung des Kapitals auf RM 3.600.000,00 (10 : 3) in 12.000 Aktien zu RM 300,00. |
1927 |
Geburt von Hermann Bahlsen jun., Sohn von Hans Bahlsen (dieser ist der älteste Sohn des Gründers Hermann Bahlsen sen.) |
Ende 1927 |
Geburt von Hermann Bahlsen als Enkel des gleichnamigen Firmengründers. |
1930 |
Klaus Bahlsen, der dritte Sohn von Hermann Bahlsen, tritt in die Unternehmensführung ein. |
1933 |
Einführung der Express-Dose. Sie wird ein Verkaufsschlager für ein Vierteljahrhundert. Von der Dose (ein Pfund Kekse für eine Reichsmark) werden in einem Jahr vier Millionen Exemplare verkauft. |
2. Weltkrieg |
Die Produktionsliste wird auf elf Artikel reduziert. Notverpflegung für die Wehrmacht und Knäckebrot werden in die Produktpalette aufgenommen. |
19.11.1941 |
Laut Beschluß des Aufsichtsrats vom 19. November 1941 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um 50 % von RM 3.6 Mill. auf RM 5.4 Mill. Die zur Durchführung der Berichtigung erforderlichen Beträge werden gewonnen mit rund RM 1.021.890,00 durch Zuschreibung zum Anlagevermögen, mit RM 400.000,00 durch Auflösung der Rücklage II, Entnahme von RM 33.656,03 aus sonstigen Rücklagen, ferner werden RM 376.648,59 dadurch gewonnen, daß unter den Verbindlichkeiten die H. Bahlsen Keksfabrik K.-Ges. um diesen Betrag niedriger erscheint, außerdem wird der Gewinn aus 1940 mit RM 45.562,31 verrechnet. |
20.04.1943 |
Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44 |
24.04.1945 |
Die Alliierten erteilen die Erlaubnis zum Wiederbeginn der Arbeit. |
Ende 2. Weltkrieg |
Es sind 60 Prozent der Fabrik und fast alle Auslieferungslager zerstört. |
1949 |
Geburt von Werner Michael Bahlsen als Sohn von Werner Bahlsen (zweiter Sohn des Unternehmensgründers) |
1950 |
Es werden eigene physikalische und chemische Labors eingerichtet. |
1950 |
Bahlsen erhält eine Exportgenehmigung. Die erste Auslieferung geht in die Schweiz. |
1952 |
Unter der Leitung von Werner Bahlsen beginnt die hannoversche Keksfabrik mit dem Export von Produkten nach Amerika. |
1956 |
Hermann Bahlsen (geb. 1927), der Sohn von Hans Bahlsen, tritt in die Firma ein. |
1956 |
Die erste thermoplastische Steifpackung, eine verschweißte Aluminiumfolie, kommt auf den Markt. |
1956 |
Bahlsen exportiert mittlerweile in 74 Länder. |
1956 |
Hermann Bahlsen übernimmt als Ingenieur die Leitung des neuen Bahlsen-Werks in Barsinghausen |
1957 |
Im neuen Bahlsen-Werk in Barsinghausen bei Hannover wird mit der Produktion von Salzletten begonnen. |
1959 |
Tod von Hans Bahlsen, dem ältesten Sohn von Hermann Bahlsen |
1960 |
Gründung der "Bahlsen France" als erste eigene Bahlsen-Vertriebsgesellschaft im Ausland. |
1960 |
Gründung der "Bahlsen Italia", mit "Bahlsen France" die erste eigene Bahlsen-Vertriebsgesellschaft im Ausland. |
Anfang 1960 |
Hermann Bahlsen übernimmt nach dem Tode (1959) seines Vaters dessen Platz in der Geschäftsführung an der Seite seines Onkels. |
1962 |
Gründung einer Vertriebsgesellschaft in Österreich. Wegen strenger Importbestimmungen können nur Kleinsendungen nach Österreich verschickt werden. Größere Lieferungen müssen in mehrere Einzelsendungen unterteilt werden. |
1963 |
Das Bahlsen-Werk Varel wird eröffnet und beginnt mit der Produktion von Feingebäck. |
1964 |
Durch Mehrheitsbeteiligung an der Firma Flessner in Neu-Isenburg (95 Prozent) weitet Bahlsen das Knabbersortiment auf Kartoffelchips aus. |
1966 |
Durch die Übernahme der "Kuchenfabrik Brokat" in Oldenburg entsteht mit der eigenen Produktion von Kuchen ein neuer Bahlsen-Geschäftsbereich. |
1967 |
Im neuen Bahlsen-Werk in Berlin wird mit der Produktion begonnen. |
1967 |
Gründung von "Bahlsen of North America" |
1967 |
Gründung einer Bahlsen-Vertriebsgesellschaft in Luxemburg |
1967 |
Gründung einer Bahlsen-Vertriebsgesellschaft in den Niederlanden |
1968 |
Bahlsen übernimmt die "Gubor Schokoladenfabrik im Schwarzwald" (in Untermünstertal) von Gottfried Uebersax |
1969 |
Mit nur vier Mitarbeitern wird eine Bahlsen-Vertriebsgesellschaft in Belgien gegründet. Zunächst konzentriert man sich auf den Raum Brüssel. Später wird der Vertrieb auf das ganze Land ausgedehnt. |
1972 |
Bahlsen erreicht eine Mehrheitsbeteiligung bei "Products Loste SA" in Spanien |
1972 |
Bahlsen gründet eine Vertriebsgesellschaft in England |
1974 |
Ãœbernahme der "Ouleway/Wernli"-Gruppe in der Schweiz |
1974 |
Produktionsbeginn im Bahlsen-Werk in Noyon/Frankreich |
1974 |
Die neue Hauptverwaltung in Hannover, Podbielskistr. 289, wird bezogen. |
1975 |
Werner Nichael Bahlsen, geb. 1949, Enkel des Firmengründes, tritt in das Unternehmen ein. |
1975 |
Werner Michael Bahlsen (geb. 1949), der Sohn von Werner Bahlsen, tritt in das Unternehmen ein. Er startet seine Laufbahn im Unternehmen bei der Bahlsen International Holding in der Schweiz. |
1980 |
Beginn der Bahlsen-Produktion in Amerika durch Erwerb der "Austin Quality Foods Company" in Cary/North Carolina. |
1985 |
Tod von Werner Bahlsen. - Er war seit 1922 in der Unternehmensleitung. |
1987 |
Werner Nichael Bahlsen rückt in die Unternehmensleitung ein. |
1987 |
Aus dem Werk 1 in Hannover, der ältesten Bahlsen-Fabrik, wird die Produktion aus Platzmangel in das Werk Barsinghausen (bei Hannover) ausgelagert. |
1991 |
Tod von Klaus Bahlsen. - Er war seit 1930 in der Unternehmensleitung. |
1991 |
Die "Gubor Schokoladenfabrik im Schwarzwald" wird von der Bahlsen-Gruppe an den US-Konzern Hershey's verkauft. |
1992 |
Erste Anzeichen über eine Nachfolgekontroverse verdichten sich, als Werner Bahlsens Vetter Hermann sich aus der operativen Führung des Unternehmens zurückzieht. Beobachter machen ein regelrechtes Ränkespiel aus: der zwei Jahrzehnte Ältere echauffiert sich über die "machtbesessenen Bengels" und meint damit Werner Michael Bahlsen und dessen Bruder Lorenz, die sich von dem Senior offenbar nichts vorschreiben lassen wollen. |
1993 |
Die Firma wird in die Bereiche "Süß" und "Snacks" aufgeteilt; es entstehen eigenständige operative Verwaltungs- und Vertriebsgesellschaften. Die Brüder Werner und Lorenz sind sich nicht grün, wenn es ums Geschäft geht. |
1993 |
Bahlsen übernimmt die polnische Firma "Lajkonik Snacks S.A." in Skawina mit rund 1.100 Mitarbeitern. Damit ist Bahlsen in Polen jetzt auch mit der nationalen Marke Lajkonik (später: Krakuski) vertreten. |
1995 |
2,05 Milliarden DM werden umgesetzt. |
1995 |
Die Bahlsen-Tochter "Austin Quality Foods Company" in de USA erzielt umgerechnet 216 Millionen DM. |
1995 |
Der Umsatz beträgt 540 Millionen DM. |
1996 |
Der Gruppenumsatz liegt bei knapp 2 Milliarden DM. |
1996 |
Das Unternehmen schließt mit seiner Marke Ritter Sport deutlich besser ab als die Konkurenz und gewinnt dadurch Marktanteile. |
1996 |
Der Umsatz beträgt 470 Millionen DM. |
1996 |
Hermann Bahlsen und sein Familienstamm zieht sich nach den Streitigkeiten seit 1992 komplett aus dem Unternehmen zurück. Er wird unter anderem mit der bisherigen Tochtergesellschaft "Austin Quality Foods", Cary /North Carolina abgefunden. |
1996 |
Hermann Bahlsen verläßt die Unternehmensleitung. Seine Vettern Werner M. und Lorenz Bahlsen haben andere Vorstellungen für die Unternehmensstrategie |
1997 |
Der Werbeetat wird kräftig auf 173 (Vorjahr 145) Millionen aufgestockt. |
1997 |
Verlust 1997: 20 Mio DM |
1998 |
Überschuß nach Steuern 1998: 16 Mio DM |
1998 |
Der Umsatz wächst 1998 um rd. 1 % auf 2 Mrd. DM) |
1999 |
In Deutschland, Österreich und Frankreich bringt Bahlsen den Keksriegel "Leibniz PiCK UP!" auf den Markt und steigt damit erfolgreich in den Riegelmarkt ein. |
06.1999 |
Bahlsen wird in unabhängige Firmen aufgeteilt. Den einstigen Bereich "Snack" führt Lorenz Bahlsen unter der Firma "Lorenz Snack-World"; den Süß-Bereich führt Werner Michael Bahlsen ("Bahlsen GmbH & Co. KG"). Ferner entsteht eine dritte Gesellschaft, in der die Marken Kelly und Wernli, Immobilien und Finanzdienstleistungsgeschäfte zusammengefaßt werden. |
2000 |
Das Stammhaus in der Podbielskistr. 11 in Hannover wird wieder Konzernzentrale der Bahlsen-Gruppe. Umfangreiche Umbauarbeiten machen aus dem unter Denkmalschutz stehenden, traditionsreichen Bau ein modern ausgestattetes Bürogebäude. |
2002 |
Auf der Fachmesse der Süßwarenbranche ISM in Köln stellt Bahlsen seine neue Markenstrategie vor: Zukünftig prägen nur noch zwei Dachmarken, "Bahlsen" und "Leibniz", den internationalen Auftritt. Klar positioniert und mit neuem Design steht "Bahlsen" für die tägliche Verwöhnung; "Leibniz" ist die Marke für den kleinen Hunger zwischendurch. |
Ende 2002 |
Das Ende des Jahres angekündigte Sparprogramm (dem das Werk in Oldenburg und 200 Stellen zum Opfer fallen) läßt erwarten, daß Bahlsen in der Gewinnzone bleibt. |
2003 |
Bei Bahlsen erwirtschaften 3.700 Mitarbeiter im Jahre 2003 einen Umsatz von 534 Millionen Euro |
2005 |
Bahlsen verlagert seine Kuchenproduktion vom Standort Oldenburg in das nahe gelegene Werk Varel und integriert dort eine innovative Kuchenanlage. |
2007 |
Bahlsen bringt zwei Neuheiten im Bereich Snacking auf den Markt: Bahlsen Crispini, eine Kombination aus knusprigem Keks, leckeren Crispies und zartschmelzender Schokolade, und Leibniz Erdnuss Spaß, karamellisierte Erdnüsse auf knackigem Leibniz Keks. |
2011 |
Das Bahlsen-Werk Barsinghausen gewinnt bei dem Wettbewerb "Die Fabrik des Jahres 2011 ? Global Excellence in Operations" den Preis der Kategorie "Hervorragende Standortentwicklung". Der von der Wirtschaftszeitung "Produktion" und der Unternehmensberatung A. T. Kearney seit 1992 vergebene Preis gilt als der härteste Benchmark-Wettbewerb für die verarbeitende Industrie. |
2012 |
Mit Leibniz Choco Crunchy bringt die Marke Leibniz eine einzigartige Gebäckinnovation auf den Markt. |
04./21.01.2013 |
Das vergoldete Markenzeichen, der Leibnitz-Keks im Firmenzeichen am Verwaltungsgebäude Podbielskistraße durch einen Erpresser gestohlen (Verlust entdeckt am 21. Januar) |
05.02.2013 |
Der Dieb "Krümelmonster" gibt das gestohlene, vergoldete Markenzeichen, den Leibnitz-Keks, wieder zurück: Er hängt am Niedersachsen-Roß vor dem Welfenschloß |
06.06.2014 |
Tod von Hermann Bahlsen im Alter von 86 Jahren |