Richard Raupach Maschinenfabrik Görlitz GmbH

Allgemeines

FirmennameRichard Raupach Maschinenfabrik Görlitz GmbH
OrtssitzGörlitz
StraßeFischerstr. 1
Postleitzahl02826
Art des UnternehmensMaschinenfabrik
Anmerkungen1892: Zittauer Str. 7. Später: Fischerstraße. Zweigwerk: Warnsdorf, Böhmen (ab 1908/09), ferner in Kattowitz als "Ryszard Raupach, Spólka ograniczona odpowiedzialnoscia" und eine ungarische Fabrik (beide nach dem 1. Weltkrieg). Um 1900: 5.000 qm bebaute Fläche, 250 Arbeiter und Beamte, Leistungsfähigkeit von ca. 1,5 Mio Mark/a
Quellenangaben[Maschinenindustrie (1939/40) 406] [Dampfmodell (1992/93)] [Adressbuch Elektr.-Branche (1892) 164] [Thonindustrie-Zeitung 22 (1898) Anzeige]
Hinweise[Thonindustrie-Zeitung 22 (1898)] Anzeige




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1851 Geburt von Richard Raupach als drittes Kind eines Zugführers bei der Eisenbahn. Er ist schwächlich und oft krank und absolviert nur die Tertia
1878 Gründung der Maschinenfabrik durch Richard Raupach. Sein Motto "Wer nicht wagt, gewinnt nicht". Er etabliert sich in einem Hinterhaus (vier Zimmer und ein freier Raum, früher Pferdestall) mit zwei aus der Konkursmasse der ehemaligen Maschinenfabrik Sorau gekauften Drehbänken, einer neuen Hobelmaschine und einer Lokomobile (deren Kosten: 600 Mark). Sein Schulfreund, Ingenieur Roscher, wird als Konstrukteur eingestellt. Raupach befaßt sich anfangs insbesondere mit Umbau und Reparatur von Dampfmaschinen (Einbau von Expansionsapparaten ähnlich denen von Voss & Maack sowie Umbau von Steuerungen)
1880 Raupach kommt auf einer Ausstellung in Liegnitz mit dem Ziegeleitechniker Dannenberg in Gespräch, der ihm rät, Ziegeleimaschinen herzustellen.
1884 Bau eines neuen Werks an der Zittauer Straße
1887 Roscher scheidet nach neun Jahren nach Differenzen bei Raupach aus
01.04.1890 C. Matschoß arbeitet von Ostern 1890 bis Sept. 1891 praktisch in der Maschinenfabrik Raupach
1895 Die erste Dampfmaschine mit Elsner-Ventilsteuerung wird herausgebracht; sie ist eine 40-PS-Maschine und wird in der eigenen Fabrik aufgestellt, wo sie gut arbeitet. Davon werden daraufhin ca. 800 Stück gebaut. Die Bauart wird eingestellt, nachdem infolge Wärmespannungen an Zylindern der Elsner-Maschinen Risse auftreten und die Zylinder platzen. Elsner wird entlassen, und Lenke tritt an seine Stelle.
1904 Umwandlung in eine GmbH
1908-1909 Bau eines Zweigwerks in Warnsdorf (Böhmen)
1909 Der älteste Sohn Richard Raupachs, Walter, wird nach mehrjähriger praktischer Tätigkeit und dem Ingenieurstudium zum Geschäftsführer ernannt.
1912 Beginn des Ausbaus einer eigenen Gießerei
1913 Bis 1913 wurden 1400 Dampfmaschinen mit über 140.000 PS Gesamtleistung geliefert
Ende 1921 Der Firmengründer stirbt Ende 1921 bei einem Autounfall. Die Söhne Walter und Gerhard und die Tochter Sophie verh. Möllhausen übernehmen den gesamten Besitz, die Söhne die Führung des Familienunternehmens.
01.05.1945 bis 31.12.1945 Demontage der Firma nach der Eroberung von Görlitz durch die Rote Armee. Die noch 180 Mann starke Belegschaft muß die gesamte Fabrik (einschl. der technischen Zeichnungen und Modelle) völlig ausräumen. Die Brüder Raupach kommen in Haft, wo sie später versterben.
1946 Es können wieder kleinere Ziegeleimaschinen hergestellt werden. Vorher wurden "Kochhexen", eiserne Herde, und Ersatzteile für Ziegeleimaschinen hergestellt.
Sommer 1948 Im Sommer kommt das endgültige Ende der Firma. Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland stellt die Firma der sächsischen Landesregierung zur Verfügung, unter dem Befehl Nr. 64. Die Landesregierung enteignet den gesamten Firmenbesitz entschädigungslos, und die Firma wird in den Volkseigenen Betrieb "VEB Kema" umgewandelt.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Dampfkessel 1913 bekannt 1913 bekannt  
Dampfmaschinen 1880 Beginn 1948 Ende (Verstaatlichung)  
Eimerkettenbagger 1939 Erste Erwähnung 1940 Letzte Erwähnung im Zweigwerk Warnsdorf (Tschechoslowakei)
Hebe- und Transportvorrichtungen 1909 Anzeige (eBay) 1909 Anzeige (eBay) vmtl. insbes. für die keramische Industrie
Hefensiebmaschinen 1903 Erste Erwähnung 1903 Letzte Erwähnung  
Hefensiebmaschinen 1903 Erste Erwähnung 1903 Letzte Erwähnung  
Kollergänge 1909 Anzeige (eBay) 1909 Anzeige (eBay) sicher für die keramische Industrie
Ölabscheider 1913 bekannt 1913 bekannt  
Schleudermühlen 1916 bekannt 1916 bekannt  
Speisepumpen 1913 bekannt 1913 bekannt  
Speisepumpen 1913 bekannt 1913 bekannt  
Steinbrecher 1909 Anzeige (eBay) 1909 Anzeige (eBay)  
Steinbrecher 1909 Anzeige (eBay) 1909 Anzeige (eBay)  
Transmissionen 1913 bekannt 1913 bekannt  
Walzwerke 1909 Anzeige (eBay) 1909 Anzeige (eBay) sicher für die keramische Industrie
Zerkleinerungsmaschinen 1939 Erste Erwähnung 1940 Letzte Erwähnung  
Ziegelei- und grobkeramische Maschinen 1881 Beginn (erste Auslieferung) 1948 Ende (Verstaatlichung) 1901 und 1909: Werbung. 1909: Komplette Maschineneinrichtungen für Dampfziegeleien, Dachstein- und Falzziegelfabriken, Schotteranlagen
Ziegelpressen 1909 Anzeige (eBay) 1909 Anzeige (eBay)  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine   Richard Raupach Maschinenfabrik Görlitz GmbH
Dampfmaschine 1895 Richard Raupach Maschinenfabrik Görlitz GmbH




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
  400       zu Ausbruch des 1. Weltkriegs
1939   425 123