Sundwiger Eisenhütte Gebr. von der Becke & Co.

Allgemeines

FirmennameSundwiger Eisenhütte Gebr. von der Becke & Co.
OrtssitzSundwig (Sauerl)
OrtsteilSundwig
Postleitzahl58675
Art des UnternehmensMaschinenfabrik
AnmerkungenBesitzer (um 1892): Adolf von der Becke u. P. Grah; Prokurist: Carl Schlanstedt; Dampf- u. Wasserbetrieb. Spezialität (um 1892): Schnelllaufende Dampfmaschinen. Um 1894 auch Dampfmaschinen nach System "Doerfel-Proell": Gabelrahmen, Achsenregler im Schwungrad, zwei fliegend gelagerte Schwungräder, Drehhahnsteuerung unter dem Zylinder. Bezug zur Kleineisenzeugfabrik "van der Becke & Co." (seit 1911 zu Hoesch) in Dortmund unbekannt.
Quellenangaben[VDI 46 (1902) 769+1038] [Adressbuch Elektr.-Branche (1892) 206] [Werbeblatt (um 1894) im Dt. Hist. Museum, Inventar-Nr. Fs 84/1339]
Hinweisehttps://de.wikipedia.org/wiki/Andritz_Sundwig




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1655 Geburt von Johann Bernhard von der Becke
Ende 17. Jh. Gründung des Unternehmens durch den Iserlohner Fabrikanten Johann Bernhard von der Becke
1690 Johann Bernhard von der Becke führt als erster die Herstellung eiserner Schnallen und Spangen in Iserlohn ein.
1696/97 Nach dem Verbot seiner Produktion in Iserlohn erwirbt Johann Bernhard von der Becke außerhalb des Stadtgebietes in Sundwig ein Gut, auf dessen Gelände sich auch ein verfallenes Hammerwerk befindet.
1698 von der Becke beginnt in dem an alter Stelle neu gebautenen Hammerwerk mit Schmelzofen die Herstellung von Eisen und seine Verarbeitung zu Schnallen und Spangen. Gleichzeitig verfolgt er den Plan, das in Deutschland nicht privilegierte Verfahren der Produktion von Fingerhüten nach holländischem bzw. englischem Muster zu übernehmen.
1712 Der Plan, das in Deutschland nicht privilegierte Verfahren der Produktion von Fingerhüten nach holländischem bzw. englischem Muster zu übernehmen, ist erfolgreich, nachdem der Sohn des Gründers, Johann Dietrich von der Becke, die Technik in den Niederlanden erkundet hatte.
1712 Nach dem letzten großen Stadtbrand von Iserlohn siedelt Johann Bernhard von der Becke nach Sundwig über und vergrößert dort seinen Besitz.
nach 1716 Die Gründerfamilie übernimmt das zu dieser Zeit von Cleve nach Iserlohn geholte Verfahren der Messinggießerei. Zu diesem Zweck errichtet Johann Dietrich von der Becke am Sundwiger Bach eine Messingschmelze.
1730 Tod des Gründers Johann Bernhard von der Becke
1736 Gründung: In Iserlohn wird unter Führung des Bürgermeisters Johann Caspar Lecke die "Iserlohner Messing-Companie" gegründet; dabei wird erstmals das heimische Galmei an Ort und Stelle verhüttet und mit Kupfer zu Messing verschmolzen. An diesem Unternehmen beteiligt sich Johann Dietrich von der Becke zugleich im Namen seiner Söhne.
1739 Bau eines Hochofens. Das damit produzierte weiche, feinkörnige Eisen ist sehr begehrt und bildet die Grundlage für die von Johann Dietrich von der Becke nebenher weiterbetriebene Spangenfabrik und Fingerhutsmühle. Leiter der Eisenhütte wird Johann Heinrich von der Becke.
1758 Heinrich von der Becke und sein Bruder Johann Adolph übernehmen die väterlichen Betriebe und führen sie "in seltener Eintracht" bis zu ihrem Tode. Jeder der Brüder arbeitet zwar unter eigenem Namen und beteiligt sich an anderen Unternehmungen, bringt aber die Erlöse in eine gemeinsame Kasse ein.
1798 Das Messingwerk und die Eisenhütte werden seitdem getrennt voneinander geführt.
1798 Die Eisenerzgruben bei Helle und Dahle liefern im Jahre 1798 127 Haufen Eisenstein, der in der Sundwiger Hütte verblasen wird.
1823 Ein neuer, holzkohle-befeuerter, 12 Meter hoher Hochofen wird in Dienst gestellt.
1823 In dem durch den Hochofen erweiterten Werk gelingt der erste Eisenformguß im westfälischen Wirtschaftsbereich. Gusserzeugnisse sind Kochtöpfe, Kohlenkästen und Kannenöfen.
1858 Die einzige Eisen- und Stahlhütte im Bereich des späteren Märkischen Kreises ist zu dieser Zeit die "Eisenhütten-Gewerkschaft zu Sundwig" mit einem Hochofen mit Eisengießerei aus Kupolofen
1864 Seither im Eigentum von Adolf von der Becke und P. Grah / Adolf von der Becke der Ältere übernimmt die Eisenhütte in alleinigen Besitz.
1865 Einstellung des Hochofenbetriebs
1866 Adolf von der Becke der Ältere beginnt mit Bau und Einrichtung einer Gießerei und Maschinenwerkstätte.
31.12.1878 Produktion: 250 Tonnen Maschinen
31.12.1902 Produktion: 1.250 Tonnen Maschinen




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Dampfmaschinen 1867 Beginn 1902 Ausstellung Düsseldorf  
Roheisen 1739 1. Hochofen 1865 Einstellung  
Transmissions-Anlagen 1892 [Adressb. Elektr.-Branche (1892)] 1892 [Adressb. Elektr.-Branche (1892)]  
Walzenstraßen 1868 Beginn (Gründung 1902 Ausstellung Düsseldorf  
Walzenstraßen 1868 Beginn (Gründung 1902 Ausstellung Düsseldorf  
Walzenzug-Dampfmaschinen 1868 Beginn (Gründung 1902 Ausstellung Düsseldorf  




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1878 40        
1892 120       in der Quelle als "Arbeiterzahl" bezeichnet
1902 165        




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1902 Umbenennung danach Sundwiger Eisenhütte Maschinenbau-Act.-Ges.