Riegeler Brauerei, Brauereigesellschaft vorm. Meyer & Söhne

Allgemeines

FirmennameRiegeler Brauerei, Brauereigesellschaft vorm. Meyer & Söhne
OrtssitzRiegel (Kaiserstuhl)
StraßeHauptstr. 1-3
Postleitzahl79359
Internet-Seitehttp://www.riegeler.de
Art des UnternehmensBrauerei
AnmerkungenSeit 1834: "Mayer". 1955: "Brauerei Meyer & Söhne". Seit 1999 zu Binding. Um 1943 und 2002: "Brauereigesellschaft vorm. Meyer & Söhne AG". Seit 2000 zu Fürstlich Fürstenbergische Brauerei. Um 2007 Übernahme der 100.000 qm großen Immobilie durch das Freiburger Immobilienunternehmen Gisinger; für 32 Millionen ? sollen Wohnungen und Gewerberäume entstehen.
Quellenangaben[Westdt Wirtschaftschronik III (1955) 413] [Strobl: Geschichte der Riegeler Brauerei (2000)] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4262]
HinweiseDie Sulzer-Dampfmaschine wurde von der traditionsbewußten Brauerei ist betriebsfähig vor der Übernahme durch die Brauerei Fürstenberg betriebsfähig gehalten und zu besonderen Anlässen (z.B. Tag des offenen Denkmals) unter Dampf vorgeführt. Nach Schließung der Riegeler Brauerei Umwandlung in komfortable Wohnungen durch die Gisinger GmbH, und das Maschinenhaus wird für Kulturzwecke genutzt. - Ein besonderes Dankeschön an Herrn Dr. Strobl für die um 2000 freundlicherweise überlassenen Bild- und Textinformationen.




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1650 Seit 1650 lassen sich in Riegel acht Familien mit dem Namen Meyer nachweisen. Vorfahre der Brauerfamilie ist Thomas Meyer (um 1640 bis um 1705). Er wird als Krumholz bezeichnet (Berufsbezeichnung für Wagner).
04.02.1716 Der Sohn von Thomas Meyer, Johann Jakob Meyer, Wagner, Bauer und Bürger (19. April 1683 bis 6. März 1757) heiratet am 4. Februar 1716 Agatha Rither in Riegel. Er wird ebenfalls Krumholz gerufen
20.11.1742 Der Sohn von Johann Jacob Meyer, Johann Meyer, geb. am 17.Dezember 1717, gestorben am 12. Juli 1791, verehelicht mit Barbara Kieker am 20. November 1742.
01.05.1748 Der Sohn von Johann Meyer, Philipp, ( 1. Mai 1748 bis 4. Dezember 1812) wird im Gegensatz zu seinem Bruder Joseph Meyer dem Wagner-Beruf untreu. Er wird in den Kirchenbüchern als Müller, Bürger und Handelsmann bezeichnet.
06.02.1778 Philipp Meyer heiratet Barbara Wahl.
1783 Silvester Meyer wird als Sohn von Philipp und Barbara Meyer geboren.
1794 Philipp Meyer fungiert 1794 und 1795 als obrigkeitlich bestellter Vogtmann.
1807 Auf dem Plan von 1807 ist in der Gegend des heutigen "Braumeistergartens" dort noch die Herschaffts-Mühle angesiedelt. An der Stelle der Brauerei ist eine Ziegelei verzeichnet. Von dort bis in die Gegend der heutigen Tennisplätze ist ein Steinbruch ausgewiesen.
1810 Silvester Meyer, Händler, Seifensieder und Lichterfabrikant, erwirbt 1810 das Bürgerrecht in Riegel.
31.01.1810 Silvester Meyer heiratet Verena Stahl, Tochter von Joseph und Maria Anna Stahl aus Vogtsburg.
13.01.1815 Verena Meyer, geb. Stahl, stirbt. Aus dieser Ehe gibt es keine Kinder.
20.02.1815 Silvester Meyer vermählt sich zum zweiten Mal, mit der Bäckermeistertochter Maria Anna Müller, geb. 1795.
1816 Herr Meyer erwirbt für seinen jüngsten Sohn Wilhelm ein großes Anwesen südlich des Rathauses.
26.02.1816 Silvester erbt Gut. Am 26. Februar 1816 erhaelt er ein dreistöckiges Wohnhaus nebst Scheuer Stallung und Hofstatt ( die heutige Hauptstraße 16). Hier lebt die Familie. In diesem Haus befindet sich auch die Seifensiederwerkstatt. Nebenbei betreibt er eine "Spezerey- Handlung", eine Art Krämerladen auf dem Land.
10.05.1816 Silvester Meyer erwirbt eine weitere Scheuer, Stallung und Hofstatt vom Lehrer Haberer im Bereich des späteren Stammhausareals.
16.10.1816 Aus der zweiten Ehe von Silvester Meyer gehen 13 Kinder hervor: Wilhelm Meyer * 16.10. 1816; Maria Anna * 18.10. 1817 oo Franz Xaver Stecher (Gasthaus zum Kopf); Franz Xaver Meyer * 1818 oo Josepha Lösch + 12.2. 1854, drei Kinder; Amalia * 26.10.1819 oo Amand Hensler 28. Sept. 1843 + 5.8. 1853 in Freiburg; Joseph August 1820 bis 21; Theresia * 1821; Josepha 1823 bis 1884 in Gernsbach oo Friedrich Schöpflin, praktischer Arzt; Franziska *1824 oo Silvester Julius; Katharina *1825 +1825; Maria Rosa * 17.9.1827 oo Hermann Fink ( 15.9. 1846?), Kaufmann + 1893; August Meyer 1830, Kaffeewirt in Paris, + 3.Mai 1878 in Paris; Barbara 1.10.1832 bis 1878 oo Gustav Schmidt, Handelsmann in Wehr; Silvester Julius Meyer, Kaufmann
04.04.1821 Der am 6. 7. 1792 geborene Bauer- und Bestandsmüllerssohn Johann Franz übernimmt mit seiner Frau Marianne Henßler die Gemeindestube. Bereits nach 1 ½ Jahren wandern sie nach Amerika aus. Riegel ist zu dieser Zeit eine Weinbaugemeinde. In 11 Gastwirtschaften werden eigen angebaute Produkte ausgeschenkt.
19.09.1822 Das Anwesen wird zwangsversteigert. Der Bauern- und Löwenwirtssohn Anton Fuchs aus Herbolzheim ( geb. am 9. 9. 1795) übernimmt das Anwesen mit seiner Frau Rosina Mutschler. Als Bierbrauer mit Meistertitel richtet er sofort eine Bierbrauerei ein, zunächst für den Bedarf der eigenen Gaststätte. Dies ist die erste Brauerei in Riegel. Sie heißt Brauerei Fuchs.
1823 Bäckermeister Müller (Schwiegervater von Silvester Meyer) wird Gemeindevogt in Riegel.
23.11.1823 Anton Fuchs erwirbt den Meistertitel im Küferhandwerk
1834 Gründung des Unternehmens durch Herrn Silvester Meyer.
1834 Sohn Wilhelm beginnt mit der Brauerlehre im väterlichen Betrieb.
21.08.1834 Anton Fuchs verkauft sein Anwesen an Sylvester Meyer und seine Frau Maria-Anna Müller. Silvester Meyer erwirbt ebenfalls das Grundstück zwischen Elz und Michaelsberg mit Steinbruch, großem Garten und Pavillon, sowie den daran anschließenden Halden und Felsenkellern. Dort wird bereits in der Gemeindestube gebrautes Bier gelagert und ausgeschenkt.
15.12.1835 Wilhelm Meyer beginnt seine Wanderschaft, die ihn nach Waldkirch, Hüfingen, in die fürstliche Brauerei in Donaueschingen, nach Stuttgart, nach Neu-Ulm und in das Elsaß, in das gräfl. von Rechbergsches Brauhaus Pfleger führt.
17.04.1836 Silvester Meyer beantragt die Erbauung einer Sägemühle und einer Hanfreibe. Der Riegeler Gemeinderat steht dem Gesuch positiv gegenüber (Schwiegervater Franz Josef Müller ist seit 1823 Vogt), und will ihm Gelände am Wässerungskanal zur Verfügung stellen. Der Einspruch der Köndringer und Kenzinger Müller sowie der Riegeler Mattenbesitzer im Gwann und Brühl verhindert das Vorhaben.
1838 Herr Wilhelm Meyer betreibt die Brauerei seines Vaters.
1838 Maria Anna bekommt mit ihrem Mann Franz Xaver Stecher das Anwesen der Gemeindestube (heute Gasthaus Kopf) von ihren Eltern übereignet. Im selben Jahr wird die Zunftherberge vom Ochsen in die Gemeindestube verlegt.
1838 Silvester und Maria Anna Meyer übergeben das Brauereigeschäft an ihren Sohn Wilhelm.
1838 Wilhelm Meyer reicht in Kenzingen ein Gesuch zur Errichtung einer Brauerei (im Stammhaus) in Riegel ein. In Riegel bestehen zu dieser Zeit 10 Gastwirtschaften, zum Pfauen, Ochsen, Rebstock, Krone, Engel, Hirschen, Goldener Kopf, und zum Löwen. Der Gemeinderat hält dies für genug und keine weitere Wirtschaft vonnöten.
12.12.1838 Wilhelm reicht erneut "ein Gesuch um Concession zur Errichtung einer Bierbrauerei und Betreibung einer Bier- und Branntweinwirtschaft" für die Gebäude des Stammhauses ein. Es sind keine Bier- und Branntweinwirtschaften in Riegel vorhanden, auch keine Restauration oder Speiselokale. Die anderen Gasthäuser sind also alles Weinwirtschaften.
1839 Die Bierbraumeisterprüfung wird Wilhelm Meyer von zwei Meistern in Kenzingen abgenommen.
1839 Die Bierbrauerei wird um 1839 von der Stube in das bereits 1816 erworbene Anwesen südlich des Rathauses und westlich des Weges auf den Aschberg verlegt. Neben einer neuen Brauerei wird eine neue Mälzerei errichtet. Die Bezeichnung wird geändert in "Brauerei Wilhelm Meyer".
1839 Die Gemeindestube wird 1839 umbenannt in Zum goldenen Kopf, in Bezug zu einer römischen Münze, die in Riegel gefunden wird.
17.12.1839 Wilhelm Meyer wird in das Meisterbuch der Riegeler Handwerkszunft eingetragen.
02.03.1840 Wilhelm Meyer heiratet Auguste Bilharz von Kenzingen. Folgende Kinder stammen aus dieser Ehe: Albert 1841 bis 1847; Marie 24.3.1842 bis 30.7.1842; Adolf 26.7.1843 bis 31.8. 1843; Adolf 1.5.1846 bis22. Nov.1923 oo Maria Dietsche; Ernst 20.6.1848 bis 29 Dez. 1922 oo Flora Meyer; Hugo Eduard 2.8.1852 bis 19. April 1853; Anton Eduard Wilhelm 25.4.1856 bis 13. Jan. 1909 oo Louise Maurer
1842 Anton Fuchs zieht mit Frau und 4 Kindern nach Amerika, wo er 1842 stirbt.
1845 Anton Schindler erhaelt die Erlaubnis zur Braugenehmigung in seinem Haus am Amtshof. Dazu gehört auch ein Ausschank.
1845 Riegel bekommt einen Bahnhof an der Strecke Mannheim - Basel. Obwohl die Malterdinger Wirte sich um den Ausschank am Bahnhof bemühen, auf deren Gemarkung die Bahnstrecke liegt, bekommt Wilhelm Meyer vom Innenministerium die entsprechende Erlaubnis.
1846 Wilhelm Meyer bemüht sich darum, an der neu erbauten Eisenbahn Rheintalstrecke eine Gastwirtschaft eröffnen zu dürfen.
1847 Meyer hatte bereits ein größeres Waldstück erworben und beginnt mit dem Bau der Bahnhofswirtschaft.
19.03.1857 Silvester Meyer verkauft "eine neue Seifensiederei Werkstätte" an den Branntweinfabrikanten Karl Binz". Pfarreiverweser Georg Schaffner erwähnt 1843, "daß die Lichter  und Seifenfabrikanten ihre "Waare durch das Inland und zum Theil auch ins Ausland liefern".
30.12.1858 Anton Schindler stirbt im Alter von 36 Jahren. Ein Mitarbeiter führt die Brauerei weiter, stirbt aber auch bald, die Brauerei erlischt.
30.05.1860 bis 22.06.1860 Wilhelm Meyer macht Pläne für neue Wohnräume, die von Bürgermeister Knoebel genehmigt werden (Baugesuch vom 30. Mai 1860, genehmigt 22. Juni 1860).
01.10.1861 Franz Henssler eröffnet eine Brauerei in der Hauptstraße 25.
21.10.1861 Silvester Meyer stirbt im Alter von 78 Jahren.
1864 Die Meyersche Brauerei hat 12 Mitarbeiter.
1868 Franz Henssler stirbt 7 Jahre nach Erffnung seiner Brauerei. Seine Witwe heiratet Wilhelm Spuler aus Forchheim
1869 Die Riegeler Brauerei erhält anläßlich der 50- Jahr- Jubelfeier des landwirtschaftlichen Vereins in Straßburg eine Prämierung (Goldmünze).
23.11.1869 Maria Anna Meyer stirbt im Alter von 74 Jahren. Sohn Julius erhält bei der Erbteilung das dreistöckige Wohnhaus in der Hauptstraße 22.
1870 Seit mindestens 1870, also vor dem Kriege, beschäftigt sich Wilhelm Meyer mit dem Neubau einer Brauerei.
27.01.1870 Julius Meyer verkauft das vor 14 Monaten geerbte dreistöckige Wohnhaus in der Hauptstraße 22 an seinen Schwager Hermann Fink am 27. Januar 1870.
1871 Der Absatz von Meyer-Bier beginnt im Elsaß, nachdem das Elsaß nach dem deutsch-französischen Krieg deutsch geworden ist.
1871 Wilhelm Meyer läßt das Gebäude in der Hauptstraße 5 erbauen.
1871 Auf dem Gelände der Brauerei befindet sich neben einer Faßremise eine Terrasse und eine Kegelbahn in einem Holzschoppen, eingebettet in Grünanlagen. Die Felsenkeller dienen als Faß  und Eiskeller.
30.05.1874 Das Bezirksamt Emmendingen erteilt dem Bierbrauer Wilhelm Meyer die Genehmigung zur Errichtung einer neuen Brauerei (mit leichten Abwandlungen).
1875 Der Neubau der Brauerei kann bezogen werden.
1875 H. Walder aus Carlsruhe entwirft 1875 einen Situationsplan für Wilhelm Meyer. Vom Ort her kommend ist die "Fassremise" mit Zugang zu den Lagerbierkellern zu sehen. Von dort gelangt man in das Bishaus (Pichhaus) mit darüberliegenden Speicher für Faßdauben. Geradeaus (spätere Malerwerkstatt) ist der Kohlenhof und der Kessel. Ostwärts die Schwenkhalle, darüber die Wohnung. Weiter südlich ( später Sternen) ist das "Sutthaus" mit Maschine. Von dort kommt man zu der weiteren Faßremise ( späterer Brüdenverdicht
11.10.1875 Wilhelm Meyer reicht ein Gesuch zur Errichtung einer Dampfkesselanlage ein.
1876-1878 Herr Wilhelm Meyer verlegt 1876/78 die Brauerei.
1876 Die Brauerei wird offiziell vom Gelände des Stammhauses auf das Grundstück am Fuß des Michaelsberges an den "Elzfluß" verlegt. Die Brauerei wird umbenannt in "Brauerei Wilhelm Meyer & Söhne".
1876-1887 Von 1876 bis 1887 nimmt die Brauerei unter der Leitung von Wilhelm und seinen Söhnen Adolf (1846 bis 1923) Ernst Meyer ( 1848 - 1922) und Eduard (1850 - 1909) einen gewaltigen Aufschwung. Adolf ist der leitende Kaufmann und Braumeister. Ernst ist zuständig für die Ökonomie, den Bierexport, den Transport, die Stallungen und die Mälzerei im Stammhaus. Eduard ist der Architekt der Brauerei.
1880 Architekt Leonhardt aus Emmendingen skizziert für Wilhelm Meyer ein Comptoir mit Waschküche, Badezimmer und Burschenzimmer. Über dem Comptoir ist eine Dachterrasse mit Verbindungstür zum Hauptgebäude eingeplant.
1883 Die Brauereigesellschaft Meyer & Söhne erwirbt die ehemalige Brauerei Weiss in der Hauptstraße 9, die spätere Warteck.
06.06.1884 Ein neuer Kessel wird anstelle des alten aufgestellt. Zwei Hallen werden an die Brauerei angebaut.
23.07.1884 Brauereigründer und Gemeinderat Wilhelm Meyer stirbt.
1888 Die Gebr. Meyer erwerben das Haus Hauptstraße / Ecke Leopoldstraße. Es ist bereits im 17. Jahrhundert erbaut worden.
20.03.1888 Es wird ein zweiter Dampfkessel errichtet.
01.10.1888 Die Brauerei wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und firmiert von nun ab unter "Brauereigesellschaft vormals Meyer & Söhne". Jeweils 2 Brüder müssen sich einig sein, um den Dritten zu überstimmen. Die qualifizierte Mehrheit wird entsprechend bei 66,6% festgelegt.
1889 Die Brauerei feiert ihr 50 jähriges Bestehen. Im Briefkopf wird die Goldmedaille aus Straßburg von 1869, sowie das Portrait des Großherzogs Friedrich aufgenommen.
1889 Eine Kellervergrößerung wird durchgeführt, indem die alten Eisgruben der Keller erweitert wurden. Die Fundamente werden betoniert. Die Mauern des Lagerkellers werden aus 1,35 m dicken Bruchsteinen aufgebaut. Der darüber liegende Gärkeller wird aus Backsteinmauerwerk aufgebaut. Die Maße sind 13,85 m x 33,17m.
1889 Bau des Comptoirgebäudes. Adolf läßt das Gebäude in der Hauptstraße 5 restaurieren.
30.07.1889 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital von ursprünglich M 1.400.000,00 in 1.400 Aktien zu RM 1.000,00
1890 Ein Antrag zur Schopfvergrößerung bei der Bahnhofswirtschaft wird gestellt.
1891 Die Brauereidirektion erwirbt in Lörrach das Gasthaus "zum Adler".
31.05.1891 Wilhelms Meyers Ehefrau Auguste stirbt.
1892 Die Brauereigesellschaft erläßt eine Arbeitsordnung.
1893-1894 1893 und 1894 erfolgt ein Gesuch zur Aufstellung eines feststehenden Dampfkessels.
1893-1894 Als 1893/94 der Bau der Kaiserstuhlbahn geplant wird, bemüht sich die Direktion erfolgreich um einen Gleisanschluß. Die Riegeler Brauerei bezuschußt den Bau mit 18 000 Mark, während die Gemeinde mit dem Hinweis auf Schädigung der Riegeler Wirte ablehnt. Die Belieferung mit Gerste, Malz und Kohle erfolgt von dieser Zeit an mit der Bahn.
1893 Die 1997 noch funktionstüchtige Dampfmaschine wird 1893 aufgestellt ( Fabrikat Sulzer , Winterthur).
1894 Der Vertrieb von Riegeler Bier über die Niederlassungen, die in den größeren Ortschaften in der Nähe der Bahnhöfe zu finden sind, erfolgt ebenfalls per Bahn. Die Brauerei kann einen großen Anteil an Pferden und Fuhrwerken verkaufen und spart dadurch 5000 bis 6000 Mark im Jahr.
1895 Die Brauerei erhält den ersten Telefonanschluß.
1895 Die Niederlassung in der Freiburger Schnewlinstraße 9 wird gebaut. Architekt ist Friedrich Ploch.
1895 Die Bierablage in Lahr in der Kaiserstraße 86 wird erworben und nach Plänen von dem Architekten Carl Schäfer umgebaut.
16.04.1895 Der Ausbau der Keller wird genehmigt. Die bisherigen Felsenkeller befinden sich unter dem geplanten Kesselhaus und sind nicht eben. Die Eisgrube und der große Lagerkeller sind nur durch andere Lagerkeller zu erreichen.
18.04.1895 bis 31.12.1896 Der Kriegsverein will 1895/96 ein größeres Lokal, damit auch die Frauen teilnehmen können. Am 18. April 1895 erteilt das Bezirksamt die Genehmigung für einen Saalbau an der Warteck.
1896 In Maulburg, Hauptstraße 32 wird das Gasthaus "zur Blume" erworben und umgestaltet. Es wird nach Abschluß der Arbeiten in Meyerhof umbenannt.
1896 Die Niederlassung Schönau in der Landstraße 96 wird neu gebaut.
27.08.1896 Ein provisorisches Eishaus aus Holz hinter der Wohnung von Adolf Meyer wird am 27. August 1896 für 3 - 4 Jahre genehmigt, sowie eine provisorische Faßhalle.
1897 Der Sohn von Wilhelm Spuler aus Forchheim eröffnet ebenfalls eine Bierbrauerei in Riegel.
1897 Wilhelm Spuler erbaut eine Brauerei in Riegel, die zur Konkurrenz für die Meyersche Brauerei wird.
1897-1898 1897/98 entsteht die Niederlassung Oberrottweil, Bahnhofsstraße 48
1897-1898 1897/98 entsteht die Niederlassung Rheinfelden, Alte Landstraße 6.
1898-1901 Die Brauerei Meyer ist um die Jahrhundertwende eine der größten in Baden.
05.01.1898 Die Pläne für den Neubau eines Dampfsudhauses werden von Architekt Hermann Walder vorgelegt.
07.02.1898 Die Pläne für den Neubau eines Dampfsudhauses werden genehmigt.
18.05.1899 Der Neubau eines Dampfkesselhauses wird beantragt.
1900 Architekt Brütsch aus Freiburg baut die Niederlassung Emmendingen, Bismarckstraße 6, Ettenheim wird durch Max Meckel in der J.-v.-Weiß-Str. 10 errichtet.
03.12.1900 Das neue Dampfkesselhaus ist im Rohbau fertig.
1901-1902 Die Brauereigesellschaft bittet 1901/02 um die Genehmigung der Verlegung des bisherigen Dampfkessels.
05.1901 Der Wohnungsanbau an die Hauswirtschaft wird im Mai bezogen.
1902 Das Haus Hauptstraße / Ecke Leopoldstraße wird renoviert.
1902 Der Dampfkessel von 1884 und der von 1888 werden abgerissen
15.04.1902 Antrag auf Erstellung eines Anbaus an die Eisfabrik. Die neue Eishalle soll an der Grenze nächst dem Berg errichtet werden.
1903 Max Meckel baut im Auftrag der Brauerei die Niederlassungen in Lörrach und Maulburg.
1903-1904 Die Niederlassung in Colmar entsteht 1903 - 1904 in der rue de Logelbach.
22.05.1903 Das Baugesuch für die Errichtung einer Friedhofskapelle wird am 22. Mai 1903 eingereicht. Der Baubeginn ist noch im selben Jahr geplant. Die Leichen sollen in verlöteten Zinkkästen ruhen, so daß kein Geruch entsteht
1904 Es entsteht die Bierablage in Müllheim nach Plänen von Julius von der Ohe in der Werderstraße 26.
1904 Es werden Wohnungen fertiggestellt.
18.04.1904 Adolfs Sohn Dr. Robert Meyer heiratet die Freiburgerin Luise Koch, Tochter von Prof. Synesius Koch.
24.10.1904 Julius von der Ohe liefert einen Plan zur Errichtung eines Schopfes an der Warteck ein.
1905 Erlaubnis zur Aufstellung eines weiteren Dampfkessels.
1905 Die Niederlassung Staufen wird in der Bahnhofstraße gebaut.
02.1905 Im Februar 1905 wird die Kinderschule in Riegel eingeweiht. Sie wird auf Kosten der Brauerei errichtet und der Gemeinde als Schenkung übergeben. Die Architekten sind Wilhelm Blaue und Julius von der Ohe.
06.10.1905 Ein Gesuch zur Errichtung einer Kegelbahn bei der Wirtschaft Warteck wird eingereicht. Es bestehen keine Einwände, da der Bau frei, außerhalb des Ortes liegt und die Nachbarn nichts dagegen einzuwenden haben. Des weiteren wird die Waschküche umgebaut.
1906 Bau der Niederlassung in St. Louis, die 1919 nach der Requirierung an den Händler Jules Katz verkauft wird.
1906 Es entsteht die Niederlassung in Murg in der Hauptstraße 35 nach Plänen von Julius von der Ohe.
1906 In Kandern wird ein Wohnhaus mit Laden errichtet in der Bahnhofsstraße 19.
1906 Die Bierablagen in St. Luois und Kandern in der Bahnhofstraße 19 entstehen.
1906-1907 Die Hausordnung der Brauereigesellschaft wird 1906/07 erlassen.
03.11.1906 Es wird der Antrag zum Bau eines Maschinenhauses, Kühlturms und Akkumulatorenraums gestellt.
21.11.1906 Es erfolgt die Genehmigung zum Bau eines Maschinenhauses, Kühlturms und Akkumulatorenraums.
21.11.1906 Eine zweite Dampfmaschine wird installiert.
1907 Die Friedhofskapelle wird 1907 eingeweiht. Sie ist ein Geschenk der Brüder Meyer an die Gemeinde Riegel. Max Meckel erstellte die Pläne. Der Bau dauerte von 1903 bis 1907. Die Fassade erhielt das neobarocke Aussehen. Die Kirche sollte trotzdem den Charakter einer Dorfkapelle beibehalten. Eduard Meyer ist der einzige, der in der Kapelle begraben wird. Seine Brüder wurden im Schatten der Kapelle begraben.
1907 Die mechanische Werkstatt wird neben das Kesselhaus verlegt.
12.01.1907 Das Wohnhaus in der Leopoldstraße Nr.282 brennt
10.04.1907 Es beginnt der Wiederaufbau des sogenannten Luxhofes. Die Seitenbauten links und rechts im Hof, die vor dem Brand als Magazinräume dienten, werden zu Wohnzwecken ausgebaut.
04.05.1907 Die Brauerei schreibt, daß Änderungen gewünscht sind, um zeitgemäße und gesunde Wohnungen zu erhalten, sowie mehr Luft und Licht. Die Durchfahrt wird nicht mehr überdacht. Die Hofmauer wird im Erdgeschoß mit einem Tor abgeschlossen. Sämtliche Decken über Keller, Küchen, Aborten, Badezimmer & Waschküche werden jetzt massiv hergestellt.
1908 Ein Wagenschuppen wird an der Niederlassung in Waldkirch errichtet.
1908 Das Maschinenhaus wird vergrößert.
1908 Ein Pumpenhaus an der Elz in Richtung Hecklingen wird für die Gemeinde durch die Brauerei errichtet
1908 Ein Wasserwerkhochbehälter oberhalb der Schule wird errichtet.
1908-1909 Die Bierablage Offenburg in der Okenstraße 73 wird 1908/09 errichtet.
18.01.1908 Richard Meyer, Sohn von Ernst und Flora Meyer, vermählt sich mit Paula Dietsche.
05.04.1908 Ein provisorischer Kohleschuppen, gedeckt mit Falzziegeln, wird fertiggestellt.
25.06.1908 Die statischen Berechnungen zum Bau des Wasserturms werden eingereicht.
29.09.1908 Die statischen Berechnungen zum Kontoranbau werden eingereicht.
1909 Der Wasserturm wird vollendet. Die Pläne hat Julius von der Ohe gezeichnet. Grund für den Wasserturm ist u.a. die Verlegung der Wasserleitung im Dorf. Die Niederlassung in Offenburg wird vollendet.
1909 Eduard Meyer stirbt und wird auf dem Riegeler Friedhof in der 1903 erbauten Friedhofskapelle beigesetzt, deren Bau er als Architekt begleitet hatte.
1909 Nach Plänen von Julius von der Ohe wird ein Gruppenhaus mit Kegelbahn und Pergola im neobarocken Brauereistil gebaut.
1909 Die Brauereifamilie Meyer stiftet für den Umbau und die Modernisierung des Riegeler Rathauses 10.000,- Reichsmark. Julius von der Ohe zeichnet die Pläne.
16.03.1909 Ein Antrag zum Umbau der Bahnhofswirtschaft wird eingereicht. Es geht um die Nutzung des vorhandenen Brunnens. Das Dach wird höher gebaut und eine Pergola und eine neue Kegelbahn eingerichtet. Der Wirtschaftsraum wird vergrößert.
04.10.1909 Der Bau eines Generatorkellers, sowie eines Lagerkellers wird beantragt. Das neue Gebäude wird neben dem neuen Wasserturm mit Eisenbetonkonstruktion errichtet.
12.10.1909 Der Bau eines provisorischen Schuppens als Bauhütte wird eingereicht.
1910 Die Bierablage in Lahr wird vergrößert.
01.07.1910 Die Erstellung eines Wohnungsanbaus an die Hauswirtschaft wird beantragt.
01.06.1911 Für 90 männliche Personen beantragt die Brauereigesellschaft die Errichtung einer Abortanlage mit 5 Abortzellen und Pissoir neben dem Maschinenhaus.
13.07.1911 Die Brauereigesellschaft beantragt die Verlegung des provisorischen Bauschuppens.
01.09.1911 Die Erbauung eines Gär- und Lagerkellers in einem Bierkühlturm wird beantragt.
1912 Ernst Meyer erbaut ein Wohnhaus neben dem Luxhof in der Leopoldstraße 13. Er wohnte bisher im Luxhof.
1912 Eine Ortsbereisung von Amtsleuten aus Kenzingen 1912 ergibt, daß die Abortanlagen für die Wirtschaft zum Brauereiausschank ungenügend und zu klein sind. Eine Vergrößerung wird verlangt.
1912 Richard Meyer legt die Pläne für ein Landhaus vor (1912) Die Pläne für die Villa Flora in der Leopoldstraße21 zeichnete Julius von der Ohe.
1912-1913 Die Riegeler Brauerei ist zu dieser Zeit die zweitgrößte Brauerei in Baden mit 180 000 hl Jahresausstoß im Braujahr 1912 / 13.
27.03.1912 Die statischen Berechnungen zum Bau eines Gär- und Lagerkellers in einem Bierkühlturm werden abgegeben.
25.06.1912 Die statischen Berechnungen f?r den Bau eines Landhauses an der Straße nach Kenzingen werden eingereicht.
15.08.1912 Die Genehmigung für den Bau eines Landhauses an der Straße nach Kenzingen erfolgt am 15. August.
28.08.1912 Julius von der Ohe reicht einen Antrag auf Errichtung eines Landhauses an der Straße nach Kenzingen ein.
12.10.1912 Nach dem Bauantrag vom 12. Oktober 1912 soll im Hof der Warteck eine neue Waschküche aus Backstein, mit Bieberschwanzziegeln gedeckt, errichtet werden. Die bestehende Küche mit Speisekammer, sowie der Abort werden verlegt. Der Saal wird vergrößert.
24.10.1912 Der Bau einer mechanischen Werkstatt nördlich des Kesselhauses wird beantragt.
1913 Bahnhofswirt Naudascher fährt den ersten LKW der Riegeler Brauerei.
07.02.1913 Es werden Pläne für neue Abortnalagen vorgelegt. Das alte Abort und Pissoir werden entfernt.
15.07.1913 Für die Wirtschaft zur Brauerei wird ein Erkerausbau, Dachgauben und die Veränderung des Kamins beantragt.
1914 Die Riegeler Brauerei verfügt über 30 Bierablagen und hat 50 Militärkantinen zu beliefern. Aus Kapazitätsgründen obliegt der Meyerschen Brauerei die Versorgung der Mannschaften des Militärs, das sich an der Grenze zu Frankreich im Elsaß sammelt. Die Brauerei Wilhelm Spuler in Riegel versorgt die Offiziere.
1. Weltkrieg Im ersten Weltkrieg fallen von den 112 insgesamt Beschäftigten folgende Mitarbeiter: Karl Friedrich Boos , Bahlingen; Franz Faber, Riegel; Karl Friedrich Huber, Riegel; Robert Johner, Riegel; Johann Georg Koch, Bahlingen; Johann Georg Merklin, Bahlingen; Johann Metzger, Riegel; Prosper Müller, Riegel; Albert Reinacher, Malterdingen; Karl Friedrich Rinklin, Riegel; Michael Schweizer, Freiburg; Valentin Siegel, Malterdingen; Karl Zügel, Bahlingen: - Der erste Weltkrieg führt zu herben Verlusten. Neben dem Verlust von Mitarbeitern, Kunden, Pferdefuhrwerken, Güterwagons und Lastwagen stehen die Niederlassungen im Elsaß, wie auch das Absatzgebiet Elsaß nach dem verlorenen Weltkrieg nicht mehr zur Verfügung. Reparationszahlungen werden fällig, und die Kohle wird knapp .
1918 Die Firma verliert ihr bedeutendes Absatzgebiet Elsaß, auf Grund des Ausganges des ersten Weltkriegs.
07.07.1918 Am Sonntag, dem 7. Juli 1918, findet ein großes Fest in Riegel anläßlich des 30 jährigen Bestehens der Brauereigesellschaft Meyer und Söhne statt. Es ist gleichzeitig das 80 jährige Bestehen der Brauerei. Aus diesem Anlaß sollte dem Brauereidirektor Adolf Meyer der Titel Kommerzienrat verliehen werden. Als Begründung wurden die großen Liefermengen an Bier für das Heer und die Zurverfügungstellung großer Mittel für die Kriegswohlfahrtspflege angegeben. Doch, da es ein Jahr zuvor eine Strafverhandlung wegen Un
1919 Eine Lagerhalle wird errichtet.
29.03.1919 Ein Baugesuch zur Verkürzung des früheren Eiskellers um 5,15 m und die Verringerung der Höhe wird beantragt. Das Gebäude soll als Lagerkeller genutzt werden. Es soll eine Malerwerkstatt zum Streichen der Anhänger für Bier und Eis errichtet werden. Die Pläne werden nicht ausgeführt.
28.08.1919 Nach dem Antrag vom 28. August 1919 wird der alte Eiskeller ganz abgebrochen. Aus dem anfallenden Material wird ein Schuppen errichtet.
29.12.1922 Ernst Meyer stirbt im Alter von 74 Jahren
1923 Es erfolgt der Einbau der Schreinerwerkstatt neben dem Maschinenhaus.
1923 Dr. Robert Meyer ( 15. Dezember 1878 - 1967), der einzige Sohn von Adolf Meyer, wird im Betrieb als Maschinenbauer, Chemiker und Braumeister ausgebildet. Er übernimmt 1923 die Geschäftsleitung zusammen mit seinem Vetter Willy Meyer (1884 - 1958).Willy wird ebenfalls kaufmännisch ausgebildet, und absolviert das Maschinenbau- und Chemiestudium. Wie sein Bruder Richard Meyer bleibt er ohne Kinder und bleibt ledig. Seine eine Schwester Hedwig heiratet den Oberamtsrichter in Kenzingen, Stumpf, die andere Schwester, Maria L. wird Ehefrau des d.C.A. Loesch in Endingen.
22.11.1923 Ernst Meyers Bruder, Adolf Meyer, stirbt knapp ein Jahr nach Ernst Meyer im Alter von 77 Jahren.
1925 In der Warteck erfolgten Änderungen am Ökonomiegebäude
28.03.1925 Laut Generalversammlung vom 28. März 1925 Umstellung des Kapitals in voller Höhe auf RM 1.400.000,00
1926 Nach dem Tod von Wilhelm Spuler erlischt auch dessen Brauerei.
1927 Ein Benzinraum mit Einfriedung wird errichtet.
1927 Der Meyerhof in Villingen in der Niederen Straße 46 wird fertig.
1928 Eine Transportöffnung mit Stützmauer wird errichtet.
1930 In der Bierablage in Rheinfelden wird eine Eismaschine installiert.
1931 Es werden Autohallen gebaut.
1933-1939 In den 30er Jahren finden Sitzungen der NSDAP im braunen Saal in der Brauerei statt. Fanatiker befestigen sogar zeitweilig ein überdimensionales Hakenkreuz auf dem Sudhausdach.
1934 Man errichtetin der Brauerei einen Verbindungsgang mit Luftschutzräumen.
1939 Teile der Schwankhalle werden unterkellert.
2. Weltkrieg Die Brauerei bleibt trotz mehrfachen Bombeneinschlägen erhalten.
06.1940 Der Bahnhof wird zum ersten Mal bombardiert.
1941 Das Verwaltungsgebäude soll vergrößert werden.
1942 Dr. Robert Meyer hat zwei Söhne, Roland und Dr. Herbert Meyer. Letzterer bleibt ledig und ohne Kinder. Roland heiratet die Brauführerstochter Käthe Gündler. Roland fällt in Rußland 1942. Sie haben zwei Söhne, Dietmar und Roland.
29.09.1942 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
1943 Hedwig Stumpf hat drei Söhne und eine Tochter. Wolfgang (1914 bis 1943) und Heinrich (1919 bis 1943) fielen in Rußland. Marianne blieb kinderlos. Sohn Wilhelm jedoch hatte vier Kinder, 3 Töchter und Sohn Michael (* 9.9. 1945). Wilhelm kam nach der Kriegsgefangenschaft wieder nach Endingen nach Hause.
14.09.1943 Lt. Beschluß des Aufsichtsrats vom 14. September 1943 Kapitalberichtigung um 100 % gemäß DAV. vom 12. Juni 1941 von RM 1.400.000,00 auf RM 2.800.000,00 mit Wirkung zum 30. September 1942. Die zur Berichtigung erforderlichen Beträge werden gewonnen mit RM 1.100.000,00 aus Zuschreibung zum Anlagevermögen, mit RM 400.000,00 durch Entnahme aus den freien Rücklagen und mit RM 120.000,00 durch Entnahme aus dem Gewinn.
26.12.1944 Als am 26. Dezember 1944 der Ortskern von Riegel bombardiert wird, wird auch das Stammhaus getroffen. Die bemalte Decke im Wirtschaftsraum ist für immer verloren, der Dachstuhl abgebrannt.
Anfang Jan. 1945 Eine Flak auf einer Eisenbahnlafette, die aus dem Schutz des Wäldchens an der Dreisaminsel auf die Flugzeuge schießt, lockt in den frühen Tagen des Jahres 1945 einen amerikanischen Mustang Jagdbomber an. Er fliegt von Freiburg aus zurück nach Norden, wendet dann aber über Kenzingen, um die Flak zu bombardieren. Er klinkt zwei Bomben aus. die eine trifft zwischen Kühl- und Sudhaus in den alten Gärkellertrakt, die andere schlägt einen Krater auf dem Michaelsberg. Niemand wird verletzt, doch das alte Gebäude ist bis auf die Kellerdecke zerstört. Der Gambrinus ragt noch auf der Fassade.
1950 Das Stammhaus wird wieder instand gesetzt.
1955 Die Mitarbeiterzahl betraegt 98 im Jahre 1955
1958-1961 Von 1958 bis 1961 leitet Braumeister Hefter die Produktion in der Riegeler Brauerei.
1959 Am Ende der 50er Jahre setzt der Aufschwung ein
1959 Es wird mit dem Bau eines mehrstöckigen Abfüllgebäudes an der Stelle des alten Gärkellers begonnen, wo die Bombe einschlug.
1960 Das neue Abfüllgebäude wird fertiggestellt.
1960 Karl Loesch übernimmt trotz seiner Beinamputationen auf Grund der Kriegsverletzung die Geschäftsführung zusammen mit Dr. Robert Meyer. Er hatte Betriebswirtschaft studiert und ist u.a. in Amerika bei Anheuser Busch ausgebildet worden.
1962 Dipl. Brauerei Ing. Hans Radetzky übernimmt die technische Leitung der Riegeler Brauerei. Unter seiner Leitung werden die Holzfässer durch Edelstahltanks ersetzt, das Sudhaus automatisiert, zunächst Zentrifugen, dann ein Whirlpool zur Würzeklärung angeschafft, die Schroterei erneuert
1965 Die Mitarbeiterzahl betraegt 250 im Jahre 1965
1967-1978 Zwischen 1967 und 1978 finden im Hochsommer die Riegeler Bockbierfeste statt. Die Resonanz ist groß, der soziale Eingriff in die friedliche Struktur des Landkreises heftig.
1967 Dietmar Meyer übernimmt die Geschäftsleitung von seinem Großvater Dr. Robert Meyer.
1972-1973 Es werden neue Malzsilos gebaut (1972/73)
1972-1973 Eine Dampfturbine und eine Adsorptionskälteanlage werden angeschafft, die aber nur kurz laufen
1972 Dietmar Meyer verkauft seinen Aktienanteil und den seines Bruders Roland an die Binding Brauerei AG Frankfurt und scheidet aus der Geschäftsleitung aus. Es folgt eine Zeit der Verwirrung um die Aktienmehrheit. Die Binding Brauerei hatte 51,1 % der Aktien erworben und fühlt sich im Besitz der Aktienmehrheit. Diese ist jedoch 1888 mit 66, 1 % festgelegt worden, da zu dieser Zeit die drei Söhne von Wilhelm Meyer paritätisch die neu gegründete AG führten. Diese Bestimmung wird vom Bundesgerichtshof bestätigt. Nach einer Zeit mit Notvorständen, die einerseits der Binding Brauerei und andererseits Herrn Karl Loesch berichteten, findet man eine Möglichkeit der Zusammenarbeit. Karl Loesch bekleidete weiterhin seinen Vorstandsposten. Für die Binding Brauerei kommt Walter Hubel, ein Verkaufsfachmann von der Binding Niederlassung in Karlsruhe, der 1976 von dem Juristen Dr. Dieter Just abgelöst wird.
1976 Der Umzug der Abfüllerei über die Elz ist vollzogen.
1976 Es wird ein neues Flaschenkellergebäude eingeweiht, mit einer modernen Abfüllanlage, die 60 000 Flaschen in der Stunde abfüllen kann. Anstatt 42 Mitarbeiter in der alten Abfüllerei sind nur noch 20 nötig.
1977 1977 sind es 400 Mitarbeiter.
1979 Karl Loesch übergibt er die Aufgabe des Geschäftsführers an seinen Neffen Michael.
1979 Karl Loesch übergab das operative Geschäft an seinen Neffen Michael Stumpf- Rodenstock, der nach dem Studium der Rechtswissenschaften bei der Paulaner Brauerei in München volontierte.
1984 Die Brauerei feiert mit einer halben Mio DM Aufwand ihr 150-Jahr-Fest.
1985-1986 1985 bis 1986 beeinträchtigt eine Infektion in einem Puffertank nach der Filtration die Haltbarkeit des Riegeler Bieres. Größere Mengen an Rückbier kommen aus dem Handel und der Gastronomie zurück. Hans Staab von der Binding Brauerei und Georg Riester aus dem Brauereilabor finden die Ursache des Übels nach mehreren Wochen Suche.
1986 Die Stillegung einiger Lagerkellerabteilungen wird veranlaßt.
1988 Die Bierablage in Freiburg, Schnewlinstr., wird abgerissen.
1988 Es wird ein neues Möbellager erstellt, in dem auch die mechanische Werkstatt angesiedelt wird.
1989 Ende der 80er Jahre exportiert die Brauerei Bier nach Spanien. Dr. Dieter Just spricht spanisch und errichtet einige Absatzstützpunkte.
16.07.1991 Das Stammhaus der Riegeler Brauerei brennt ab. Die Feuerwehr aus Riegel wird zwar tatkräftig von der Feuerwehr aus Emmendingen unterstützt, doch sind die Reste des Gebäudes abbruchreif.
03.10.1991 Nach der Wiedervereinigung Deutschlands errichtet die Riegeler Brauerei errichtet eine Niederlassung in Magdeburg
1992 Die Keller werden erweitert und das Maschinenhaus wird gebaut.
1992 Bau einer neuen Vollguthalle für alkoholfreie Getränke und Handelsware sowie zum Komissionieren. Dafür werden die Niederlassungen in Emmendingen und Freiburg geschlossen und die Kunden direkt von Riegel aus beliefert.
1992 Der Prinzen und der Sternen in Lahr werden renoviert.
02.1992 Im Februar wird ein neuer 60 000er Krones Füller installiert.
10.1992 Im Oktober folgt eine neue Waschmaschine der Firma Krones
11.1992 Der Trockenteil der Firma Kettner wird aufgestellt. Die alte 0,5- l-Euro-Flasche wird durch die 0,5-l-NRW-Flasche ersetzt. Die elfenbeinfarbenen Eurokästen werden durch rote Modulkästen ersetzt. Insgesamt werden 6 Mio DM für Leergut und 6 Mio für die technischen Anlagen investiert.
1993 Die Kanadier ziehen aus Lahr und Bremgarten ab. Die Riegeler Brauerei verliert gute und treue Kunden. Durch Belieferung einer bayerischen Flugstaffel in Labrador bleibt der Kontakt zur neuen Welt erhalten.
10.1993 Dr. Dieter Just scheidet im Oktober 1993 als Vorstand der Riegeler Brauerei aus. Als neuer Vertriebsvorstand kommt Hans-Peter Blank, vorher Verkaufsvorstand bei der Henninger Brauerei in Frankfurt. Er führt eine neue Werbelinie ein, strukturiert Logistik und Verkauf um und sorgt für geminderte Absatzrückgänge.
1994 Ab 1894 fungiert das Gasthaus zum Adler in Lörrach als Bierablage und Gaststätte "zum Meyerhof" in der Baseler Straße 162.
1994 Mangels Absatz wird der Export nach Spanien vom Nachfolger Justs, Hans-Peter Blank, abgebrochen.
1995 Die Niederlasssung in Magdeburg der Riegeler Brauerei wird wieder verkauft.
1995 Das Stammhaus wird wieder aufgebaut und im Dezember eingeweiht. Es enthält wider eine Wirtschaft, sowie ein Frisör  und ein Eisgeschäft sowie 11 moderne Wohnungen.
1995 Die Technik erhält einen neuen Läuterbottich.
1996 Michael Stumpf- Rodenstock veranlaßt den Bau eines Garni-Hotels in Lörrach. Der Bau wird 1996 abgeschlossen.
1996 In der Technik wird ein neuer 10-t-Dampfkessel eingeweiht.
1997 Am Drucktankraum wird ein neuer Ventilknoten installiert.
1998 Es fällt die Entscheidung, das Bayersepple in Waldkirch zu renovieren und die Warteck umzubauen und mit einem größeren Biegarten zu versehen.
1998 Eine neue Kälteanlage wird fertiggestellt.
1999 Die Binding Brauerei AG, die bisher 51 % der Aktien hielt, schluckt die Riegeler Brauerei; der Aktienanteil wird auf 99 % erhöht. Man sieht darin die beste Absicherung des Standorts trotz der Schwierigkeiten aufgrund der Kaufzurückhaltung und der Gastronomiekrise.
01.09.1999 bis 20.09.1999 Rechtzeitig zum goldenen Spätsommer 1999 wird der Biergarten des Riegeler Brauhauses (Frühere Warteck) eingeweiht. In 4 Monaten werden 250 hl Bier vornehmlich im Garten und im Saal bei Weihnachtsfeiern verkauft.
28.04.2000 Die Fürstlich Fürstenbergische Brauerei aus Donaueschingen erwirbt die Aktien der Riegeler Brauerei, um ihre Wettbewerbssituation in Baden-Würtemberg zu stärken. Dr. Rüdiger Schewe geht in den Aufsichtsrat, und Bernd Treptau wird Vorstand ohne Ressort. Logistik, Abfüllung und Vertrieb werden nach Donaueschingen verlagert, der Braubetrieb bleibt zunächst erhalten.
Ende 2003 Zweieinhalb Jahre nach der Übernahme durch die Fürstlich Fürstenbergische Brauerei wird der Braubetrieb nach Donaueschingen verlagert. Grund sind erhebliche Kostenersparnisse; die Produktion an zwei Standorten sei auf die Dauer zu teuer. Zuletzt sind noch sieben Mitarbeiter in Riegel beschäftigt
2006 Zusammenarbeit mit der Gemeinde Riegel und der Firma Gisinger findet die bisherige "Elchbäu" Räumlichkeiten in den alten Gebäuden der Riegeler Brauerei und wird in "Römerbräu Riegel" umbenannt.
Herbst 2006 Ankauf der Brauereigebäude und des Grundstücks durch die Gisinger-Gruppe aus Freiburg
10.07.2007 Start für das Projekt "Riegeler Lofts" mit Wohn- und Arbeitsräumen sowie Dienstleistungs- und Gewerbeflächen
April 2008 Beginn des ersten Bauabschnitts vom Projekt "Riegeler Lofts"
Winter 2009 Beginn des zweiten Bauabschnitts vom Projekt "Riegeler Lofts"
Frühj. 2011 Beginn des dritten Bauabschnitts vom Projekt "Riegeler Lofts"
Frühj. 2012 Die noch in Planung und Bau befindlichen Gebäudeteile des Projekts "Riegeler Lofts" sind vollständig ausverkauft
2014 Die Kleinbrauerei "Römerbräu Riegel" zieht in neue Räume in den Riegeler Lofts ein und setzt die Braukultur am alten Standort fort.
Ende 2014 Das Maschinenhaus mit der Dampfmaschine noch nicht restauriert und umgenutzt




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bier 1834 Beginn (Ãœbernahme durch Meyer) 2003 Ende (Verlagerung nach Donaueschingen)  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1893 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1888 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1906 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1999 125       Ausstoß: 200.000 hl Bier
  120       bei Ãœbernahme durch Fürstenberg
  7       vor Schließung




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Dr. Robert Meyer, Riegel; Willy Meyer, Riegel. Aufsichtsrat: Dr. Wilhelm Rohn, Bankdirektor, Mannheim, Vorsitzer; Dr. Herbert Meyer, Diplomvolkswirt, Freiburg, stellv. Vorsitzer; Allwill Loesch, Fabrikant, Endingen; Matthias Callenberg, Bankdirektor, Freiburg; Otto Stirnkorb, Freiburg; Otto Dullenkopf, Bankdirektor a. D., Freiburg. Stimmrecht: Je nom. RM 2.000,00 Grundkapital l Stimme. Gewinn-Verwendung: 5 % zum Reservefonds (bis 10 % des Grundkapitals). Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September. Grundkapital: nom. RM 2.800.000,00 Stammaktien in 1400 Stücken zu je RM 2.000,00. Dividenden 1931/32-1941/42: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 5, 7, 7, 7, 3,5*) %; *) auf das berichtigte Kapital.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4262]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTZweck: Herstellung und Verkauf1 von untergärigem Bier und Malz.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4262]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTAnlagen: Sudhaus mit Dampfkochung, Eismaschine (Linde), Dampfmaschine, elektrischer Antrieb.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4262]