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E. I. Clauß Nachf., Baumwollspinnerei und -zwirnerei
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Firmenname | E. I. Clauß Nachf., Baumwollspinnerei und -zwirnerei |
Ortssitz | Plaue (Sachs) |
Postleitzahl | 09557 |
Art des Unternehmens | Spinnerei und Zwirnerei |
Anmerkungen | Inhaber um 1813: Ernst Iselin Clauß. Bis 1828 unter der Firma "Benjamin Gottlieb Pflugbeil & Co.", dann "E. I. Clauß"; obige Firma seit 1890. Oft als "E. J. Clauß" (mit "J") geschrieben. Um 1929: 85.000 Spindeln, 30.000 Zwirnspindeln, Wasserkraft 600 PS, Dampfkraft 3000 PS, Elektrizität 800 PS; Niederlassung in Chemnitz. Fläche: 72.750 m². DDR-Zeit um 1953: "VEB Baumwollspinnerei Flöha" (mit den Werken Falkenau, Grünhainichen, Gückelsberg, Hohenfichte, Plaue); um 1985: Werk I Plaue des "VEB Vereinigte Baumwollspinnereien und Zwirnereien" (mit den Werken Flöha, Plaue, Glauchau, Karl-Marx-Stadt, Leipzig, Mittweida, Oederan, Plauen, Venusberg, Zwickau (50 Einzelwerke). Um 1885 mit eigener Gasanstalt. |
Quellenangaben | [Wagenbreth: Dampfmaschinen (1986) 276] [FAZ, 04.10.2006, S. 43] [Adreßbuch Wollen- ... -Industrie I (1929/30) 466] http://www.geocaching.com [Stat. Mitt. Gaswerke (1885) 579] |
Hinweise | Vielen Dank an das Stadtarchiv Flöha für die Hilfsbereitschaft und die freundlichen Hinweise! |
Zeit |
Ereignis |
09.01.1783 |
Gebrut von Ernst Iselin Clauß in Leipzig als Sohn des Königlich Preußischen Kommerzienrates Johann Christian Clauß |
1789 |
Der Chemnitzer Kattunfabrikant Benjamin Pflugbeil kauft vom Staat den Köhlerei-Platz auf dem Freigut "Sattelhof" und errichtet auf dem Kohlenplatz für seine Chemnitzer Weberei eine Bleicherei und Färberei. |
1798 |
Der sächsische Kommerzienrat Seeber, Rittergutsbesitzer von Buschwitz, ist seither Inhaber der Textilfirma "Benjamin Gottlieb Pflugbeil & Co." |
Anfang 19. Jh. |
Kommerzienrat Seeber kauft auch die genannte Schneidemühle, an deren Stelle er für seine Weberei eine Baumwollspinnerei mit 6.000 Spindeln errichtet. |
1806 |
Ernst Iselin Clauß tritt in die Fabrik seines Schwagers, Kommerzienrat Seeber, in Chemnitz als Lehrling ein. |
1807-1809 |
Auch die technische Ausstattung der Baumwollspinnerei Clauß (zu dieser Zeit: Seeber) in Plaue bei Flöha ist ein Werk von Evans. Das Werk wird zwischen 1807 und 1809 durch den Chemnitzer Architekten Lohse, er auch schon die Bernhardsche Fabrik entworfen hatte, errichtet. - In den Folgejahren wird der Komplex kontinuierlich ausgebaut. |
1809 |
Die Firma entsteht aus einem für die Baumwollspinnerei errichteten fünfstöckigen Gebäude auf den nördlichen Fluren des Freigutes "Sattelhof" (dort war eine große Köhlereianlage für die Freiberger Hütten), welches dem Schwager von Ernst Iselin Clauß, Kommerzienrat Seeber in der Firma "Benjamin Gottlieb Pflugbeil & Co." gehörte. |
1809 |
Der ältere Bruder von Ernst Iselin Clauß, Peter Otto Clauß, tritt in die Firma "Benjamin Gottlieb Pflugbeil & Co." ein. - Er wird Mitbegründer des Industrie-Vereins für das Königreich Sachsen. |
01.06.1815 |
Kommerzienrat Seeber überläßt die Baumwollspinnerei und Bleiche in Plaue und die Kattunmanufaktur in Chemnitz seinen beiden Schwägern, Peter Otto Clauß und Ernst Iselin Clauß. |
1826 |
Der Spinnereibetrieb wird durch Aufsetzen eines sechsten Stockwerkes auf das alte Gebäude und Anbau eines weiteren sechsstöckigen Gebäudes auf das Doppelte erweitert. |
16.06.1828 |
Die Brüder Peter Otto und Ernst Iselin Clauß trennen sich. Ernst Iselin übernimmt die Baumwollspinnerei und Bleiche in Plaue für sich allein unter der Firma seines Namens "Ernst Iselin Clauß", während Peter Otto Clauß die Kattunmanufaktur in Chemnitz unter alter Firma ("Benjamin Gottlieb Pflugbeil & Co.") fortführt. |
1881 |
Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt |
1903-1904 |
Zwischen 1903 und 1904 werden durch den Leipziger Architekten Ranft verklinkerte Stahlbetonskelettbauten errichtet. |
1914 |
Lieferung von 2 Francis-Turbinen durch J. M. Voith, Heidenheim |
1917 |
Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft (von 1917 bis 1923 und 1925 bis 1947) |
1921 |
Lieferung von 2 Francis-Turbinen durch J. M. Voith, Heidenheim |
06.06.1945 |
Das Unternehmen wird unter Sequester gestellt. |
01.07.1946 |
Der Betrieb wird rückwirkend zum 1. Juli in Staatseigentum überführt. |
18.05.1962 |
Die 3000-PS-Sulzer-Dampfmaschine wird stillgelegt. |
27.10.1966 |
Die große Sulzer-Dampfmaschine wird als Denkmal von besonderer Bedeutung in die Bezirksliste eingereiht. |
1. Hälfte 1867 |
Die Sulzer-Dampfmaschine, obwohl Denkmal von besonderer Bedeutung, wird verschrottet. |
1994 |
Das Objekt wird durch einen Investor aus Bad Ueberlingen erworben, der große Pläne für die Umnutzung der Spinnerei präsentiert. Sie soll zu einer Büro- und Geschäftscity mit Läden, einem Hotel, Arztpraxen und Büros werden. |
1994 |
Einstellung des Betriebs |
2001 |
Nach Mißerfolgen mit Investoren erwirbt die Stadt Flöha die Spinnerei von der Treuhandliegenschaftsgesellschaft für eine Mark, und man entwickelt ein Umnutzungskonzept als Mischung von kulturellen Angeboten, Sozialeinrichtungen, Wohnungen und Gewerbe, gefördert vom Freistaat und aus dem EFRE-Programm der Europäischen Union. |
01.01.2005 bis 31.03.2005 |
Es beginnt die Sanierung des "Wasserbaues" von 1904 nach den Plänen des Chemnitzer Büros Obermeyer, Albis und Bauplan. Für 5,2 Millionen Euro werden der Dachstuhl erneuert, die Klinkerfassaden gereinigt und die Fenster saniert. Es werden Vereinsräume, ein Ausstellungssaal, Räume für die Stadtsparkasse, für die Stadtbibliothek und eine multifunktionale Stadthalle geschaffen. |
09.2006 |
Der erste sanierte Trakt kann als Stadthalle, Stadtbibliothek, für Ausstellungen und Vereine eröffnet werden. - Die Umnutzung der übrigen Teile der Spinnerei steht noch aus; hier ist eine Mischung von Gewerbe, einem Museum und Wohnungen geplant. |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Baumwollgarne |
1809 |
Beginn (Gründung) |
1994 |
Ende (Stillegung) |
1929: Baumwollgarne, Zwirne und Flore aus Ia Sakelaridi und Mako, gekämmt, beste Qualitäten bis zu feinsten Nummern, Ia Amerika gekämmt und kardiert, Perlgarne |
Zeit |
gesamt |
Arbeiter |
Angest. |
Lehrl. |
Kommentar |
1929 |
1300 |
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ZEIT | 1885 |
THEMA | betriebseigenes Gaswerk |
TEXT | Im Jahre 1865 durch Herrn Ingenieur H. Liebau in Magdeburg erbaut, hat Gasbeleuchtung, ca. 260 Flammen. Gasbehälter eingebaut, Gasanstalt angebaut am Kesselhause. Die Gasanstalt ist auf Vergrößerung bis zu 400 Flammen eingerichtet, |
QUELLE | [Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 579] |
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