Maschinenfabrik Hermann Ulbricht

Allgemeines

FirmennameMaschinenfabrik Hermann Ulbricht
OrtssitzChemnitz
StraßeZschopauer Str. 57
Postleitzahl09111
Art des UnternehmensMaschinenfabrik
AnmerkungenInhaber: Friedrich Hermann Ulbricht (*30.03.1826 in Kändler b. Limbach), dann dessen Sohn Julius Hermann Ulbricht (*17.05.1857), dann dessen Sohn Johannes Hermann Ulbricht (*27.03.1889). Frühere Hausnummern: erst 28, dann 39 und schließlich 57 (aber das selbe Grundstück). Wahrscheinlich stets ohne eigene Eisengießerei, aber mit Modelltischlerei. Besitzer (um 1892): Herm. Fr. Ulbricht u. Jul. Herm. Ulbricht; Prokuristen: Ant. Linus Ulbricht u. Osk. Herm. Ulbricht. Um 1904: Oscar Ulbricht (Prokurist). Fabrik zu Ende des Zweiten Weltkrieges völlig zerstört und nicht wieder aufgebaut; vmtl. 1946 verstaatlicht. Bezug zu "Ingenieurbüro Hermann Ulbricht, Ferdinandstr. 4" (um 1968) unbekannt.
Quellenangaben[Wagenbreth: Dampfmaschinen (1986) 228 ff] [Reichs-Adreßbuch (1900) 3244] [Adressbuch Elektr.-Branche (1892) 212] [Düntzsch: Die Maschinenfabrik von Hermann Ulbricht (2005)]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
08.1857 Friedrich Hermann Ulbricht macht sich unter der Firma "Maschinenbauanstalt von Hermann Ulbricht, sonst J. G. Hetzel" (Hetzel ist vmtl. ein Teilhaber, der dem 31jährigen die Firmengründung ermöglicht) mit vier Mitarbeitern selbständig. Zum Antrieb der Werkzeugmaschinen dient anfangs ein von Menschenkraft bewegtes Schwungrad.
Anfang 1859 Aufstellung einer Dampfmaschine mit 4 PS Leistung (Anfang 1859 vorhanden)
1860 Bau eines mehrstöckigen Fabrikgebäudes an der Zschopauer Str. 28 als Ersatz für die provisorische Werkstatt von 1858.
1864 Bau einer Schmiede
1866-1867 Der Zusatz in der Firmierung "sonst J. G. Hetzel" verschwindet.
1870 Die Produktion von Maschinen für Spinnereien, Webereien, Posamentenherstellung und Pappenverarbeitung wird um 1870 aufgegeben und beschränkt sich auf die Herstellung von Schlag-, Schneide- und Bindemaschinen für Jacquard-Karten.
1870 Baubeginn kleinerer und mittlerer Werkzeugmaschinen.
1875 Beginn des Dampfmaschinenbaues
1888 Es wird eine Montagehalle mit seitlichen Galerien und einem Laufkran gebaut
1895 Anwendung der Ventilsteuerung von M. Heinrich (wohnhaft in Hilbersdorf bei Chemnitz) bei Dampfmaschinen. Es ist eine Kulissensteuerung, die nicht für Drehzahlen über 100 U/min geeignet ist und starke Reglerrückwirkung hat.
1897-1898 Erweiterung der Montagehalle von 1888 durch einen Shedbau.
1905-1910 Ulbricht erwirbt zwischen 1905 und 1910 vom Ingenieurbüro Dr. R. Proell in Dresden das Ausführungsrecht für die zwangläufige Schwingdaumensteuerung "Proell-Schwabe-Steuerung" (D.R.P. 57034 vom 24.10.1890) bzw. Achsenregler von Dr. Reinhold Proell (D.R.P. 185472 vom 04.04.1906)
1936 Käufliche Übernahme des Fabrikgrundstückes durch Roscher & Eichler, Altmittweida
14.05.1936 Lt. Vertrag geht der Dampfmaschinenbau auf die "Maschinenfabrik Germania" für 1.000 Mark über.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Dampfkessel 1875 seither Röhrendampfkessel 1892 [Adressb Elektr.-Branche (1892)] Röhrendampfkessel mit Heizflächen von 5 bis 60 qm Heizfläche
Dampfmaschinen 1875 Beginn 1923 Letzte bekannte Maschine 1900-23: bekannte Maschinen. Anfangs mit leiterförmigem Grundrahmen und Meyer-Steuerung. Um 1890-1905: größere Maschinen mit Heinrich-Ventilsteuerung; dann diese mit Proell-Schwabe-Steuerung.
Jacquardkarten-Schlagmaschinen 1870 nur noch solche Textilmaschinen 1912 im Technikum Reutlingen (1912) im Technikum Reutlingen (1912)
Maschinen zur Herstellung von Steinnußknöpfen 1897 bekannt 1898 bekannt  
Pumpen 1887 [Chemnitzer Adreßbuch] 1887 [Chemnitzer Adreßbuch]  
Transmissionen 1887 [Chemnitzer Adreßbuch] 1887 [Chemnitzer Adreßbuch]  
Werkzeugmaschinen 1870 Baubeginn kleinerer um 1870 1900 [Reichs-Adreßbuch (1900/01)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine um 1859 unbekannt




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1897 200 180     Im Jahr 1897/98. Die Hälfte der Arbeiter im Werkzeugmaschinenbau. Gesamtzahl geschätzt