Zeit |
Ereignis |
1071 |
Der Lorscher Kodex erwähnt (Codex I, p.252, Nr. 153) eine herrschaftliche Mühle zu Winenheim (molendinum dominicale),die um 1071 der Lorscher Probstei gehört und unter dem Abt Folkland (1142-1149) samt dem Zehntrecht wieder im Besitz des Klosters ist. Über den Besitz dieser Mühle setzt König Heinrich IV. fest, dass kein Abt ihn verringern, für sich selbst benutzen oder einem Ritter zu Lehen geben dürfe. |
1500 |
Erste urkundliche Erwähnung der unteren Mühle (auch "Klostermühle" genannt). Die ersten nachweisbaren Besitzer heißen Hornigk und Dr. Pfau. |
1845 |
Die von der Kaisermühle bei Worms aus einem alten Müllergeschlecht stammenden Brüder Heinrich und Louis Hildebrand erwerben die unter dem Namen "Seitzenmühle" bekannte alte Klostermühle für fl. 36.000 und betreiben diese unter der Firma "Gebr. Hildebrand" als Handels- und Kundenmühle |
26.05.1845 |
Die Brüder Heinrich und Louis Hildebrand haben kürzlich die Seitzenmühle gekauft |
16.06.1845 |
Das Bezirksamt Weinheim genehmingt den Brüdern Hildebrand, anstelle der zum Teil beseitigten Gebäude einen Wohnhaus- und Ölmühlebau auszuführen |
26.08.1848 |
Die Wasser- und Straßenbau-Inspektion Mannheim sichert die Höhenlage der Krone des Weschnitz-Wehres mit Festpunkten |
1857 |
Louis Hildebrand scheidet aus und wendet sich nach Halle (Saale), wo der die "Hildebrandschen Mühlenwerke Akt.-Ges., Bölberg b. Halle" gründet |
1857 |
Nach dem Ausscheiden von Louis Hildebrand 1857 betreibt Heinrich Hildebrand mit seinen Söhnen die Weinheimer Mühle mit seinen Söhnen unter der Firma "H. Hildebrand & Söhne" |
1858 |
Der Mühlenbetrieb entwickelt sich zum leistungsfähigen Großmühlenbetrieb Süddeutschlands |
1858 |
Es werden Perlgerste, Hirse, Roggen und Weizen vermahlen |
19.11.1858 |
Das Bezirksamt Weinheim genehmigt nachträglich die Anlage eines Kanals (Niederwasserrinne) in der Weschnitz. |
21.02.1859 |
Geometer Louis Gaab bezeichnet die Höhenlage der Wehrkrone aufgrund der Niederschrift vom 14.09.1848 mittels eines Eichsteins |
07.11.1861 |
Das Bezirksamt Weinheim genehmigt, den Kanals in der Weschnitz noch weiter flußaufwärts zu verlängern |
1864-1865 |
Es wird wird eine "Hülfs-Dampfmaschine" mit 25 PS wird angeschafft. Das Vermahlquantum kann dadurch auf 1.000 Säcke zu 100 kg gesteigert werden. Die Gerstenrollerei wird aufgegeben. Später wird eine weitere Dampfmaschine mit 100 PS angeschafft, außerdem wird eine Hartweizenmühle eingerichtet. |
02.05.1865 |
Das Bezirksamt Weinheim genehmigt, eine Ufermauer an der Weschnitz weiter hinauszurücken |
1866 |
Ãœbernahme durch Georg Hildebrand auf eigene Rechnung (1865 oder 1866) |
06.04.1866 |
Kunstmühlenbesitzer Heinrich Hildebrand schenkt seinem Sohn Georg "zwei zweistöckige Wohnhäuser mit Mühlengebäuden im Weschnitzthal, nebst Zubehörden um den Abschlag von 85.000 Gulden". |
1870-1873 |
Die oberhalb gelegene Nachbarmühle Kinscherf wird zur Befriedigung des Leistungsbedarfs 1870 bzw. 1873 erworben |
14.04.1874 |
Georg Hildebrand erwirbt die Kinscherf'sche Mühle für 60.000 Gulden. |
1875-1895 |
1875 - 1895: dreimalige Erneuerung des gesamten Maschinenparks |
1878 |
Fünf Jahre nach Erwerbung der Mühle Kinscherf wird noch eine kleine, neben dieser gelegene Mühne hinzugekauft |
1878 |
Zusammenlegung der Wasserkräfte der Kinscherf'schen und der benachbarten Mühle (= obere Mühle) |
20.02.1879 |
Das Bezirksamt Weinheim genehmigt, über die Weschnitz und den Unterwasserkanal unterhalb der unteren Mühle einen Steg herzustellen |
1880 |
Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg |
1880 |
In den beiden Mühlen werden 55 Arbeiter beschäftigt, Das Vermahlungsquantum liegt bei 70- 80.000 dz. |
05.02.1880 |
Das Bezirksamt Weinheim hat gegen das lose Auflegen von Eisenbahnschienen auf die Wehrkrone nichts einzuwenden |
1882 |
Errichtung der Villa. Für das Treppenhaus werden die alten Eichenbalken der abgebrochenen Mühle verwendet. |
26.01.1883 |
Georg Hildebrand erwirbt für 28.000 Mark die Goos-Mühle. Zusammenlegung der Kinscherf'schen und Goos-Mühle zur oberen Mühle. |
09.09.1883 |
Der Gründer, Heinrich Hildebrand, stirbt hochbetagt |
1884 |
Die Nachbarmühle Goos wird erworben [vergl. 1883] |
1884 |
Die Gesamtmahlleistung der beiden Mühlenbetriebe erreicht 1.500 dz /Tag. |
16.05.1884 |
Baubeginn (?) von zwei Dampfmaschinen durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg. |
1885 |
Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg |
22.01.1885 |
Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg. |
1890 |
Einbau einer Dampfmaschine (vmtl. in die obere Mühle, ex Kinscherf) |
05.07.1890 |
Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg. |
1891 |
Georg Hildebrand lernt auf einer Studienreise in England die in Deutschland noch unbekannte automatische Müllerei kennen, deren Vorteile er sofort erkennt und kurzentschlossen für eine kleinere Mühle in Weinheim bestellt |
09.12.1893 |
Hildebrand beantragt ein Anschlussgleis an die Badische Eisenbahn. |
1894-1896 |
Mitte der 1890er Jahre nimmt Kommerzienrat Georg Hildbrand seine beiden Söhne Heinrich und Fritz Hildebrand in die Firma auf. |
Okt. 1894 |
Es wird wiederum über einen Anschluß der Mühle in Weinheim verhandelt. Im Oktober teilt die Hildebrand-Mühle mit, daß sie nun in Verhandlungen mit der hessischen Regierung stehe, um einen Anschluß an die Eisenbahnstrecke Weinheim - Fürth zu erhalten. Damit ist das Projekt für Bachstein hinfällig geworden. |
1895 |
Bau eines 40 m hohen Siloturms mit einem Fassungsvermögen von 5.000 t (50.000 Sack Mehl) nach den Plänen des Gewerbeoberlehrers Otto Haßlinger, errichtet durch die Baufirma Georg Hopp. Im Inneren werden 36 hölzerne Fächer für die Lagerung des Mehls eingebaut, die Holzkonstruktion wird durch drei Waggonladungen Nägel zusammengefügt. |
1895 |
Das Anschlussgleis an die Weschnitztalbahn geht in Betrieb. |
1896 |
Fertigstellung des Silobaues |
1899 |
In der unteren Mühle werden 133 Mitarbeiter beschäftigt. Mit 58 Walzenstühlen werden 5.888.000 dz Getreide vermahlen. |
27.05.1899 |
Der Bezirksrat Weinheim genehmigt, eine eiserne Brücke über die Weschnitz zu bauen |
04.02.1900 |
Hochwasser zerstört das Wehr teilweise. |
04.02.1900 bis 31.12.1900 |
Nach dem Hochwasser vom 04.02.1900: Höherlegung der Wehrkrone am rechtsseitigen Ufer um 0,07 m und am linksseitigen um 0,34 m |
30.05.1900 |
Der Bezirksrat Weinheim genehmigt der Firma am 20. oder 30. Mai, die Mündung des Unterwasserkanals in der Weschnitz etwa 65 m flußabwärts zu verlegen |
19.01.1901 |
Durch Gesellschaftervertrag wird das Unternehmen in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt und firmiert nun "H. Hildebrand & Söhne G.m.b.H" mit Sitz in Weinheim. |
1906-1907 |
Im Mannheimer Industriehafen wird ein ca. 26.000 qm großes Gelände erworben, worauf im Jahre 1906/07 eine moderne Großmühle mit einer Tagesleistung von 350 tons errichtet wird. |
1906 |
Herr Kommerzienrat Georg Hildebrand nimmt seinen Schwiegersohn Julius Andrae in die Firma auf. |
1906 |
In der unteren Mühle Weinheim werden täglich 210 Tonnen vermahlen. |
1907 |
Die Mannheimer Hildebrandmühle nimmt im Frühjahr den Betrieb auf. Die Weinheimer Mühle wird zu einer Grieß- und Graupenfabrik umgebaut. Die Unternehmung firmiert nun unter "H. Hildebrand & Söhne G.m.b.H. Hartgrießfabrik - Kunstmühlen - Graupenmühle Mannheim und Weinheim". |
1911 |
Der Inhaber verlegt seinen Betrieb nach Mannheim [die dortige Mühle wurde schon 1906/07 gebaut] |
26.06.1912 |
Der Bezirksrat Weinheim genehmigt das Einbauen zweier Francis-Schachtturbinen anstelle zweier oberschlächtiger Wasserrräder [?] |
17.08.1912 |
Die Genehmigung für 2 Spiralturbinen (Leistung: 95,6 und 58 PS) statt der Schachtturbinen erfolgt, das Nutzgefälle wird von 5,2 m auf 6 m erhöht |
28.06.1918 |
Die Firma wird in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt |
02.07.1924 |
Der Sohn von Heinrich Hildebrand, Kommerzienrat Georg Hildebrand, stirbt im 84. Lebensjahr in Weinheim. Er stand bis nach dem Kriege in voller körperlicher und geistiger Frische im Geschäftsleben. Er wird auf dem Weinheimer Friedhof beigesetzt. |
1928 |
Verkauf des Unternehmens an die Getreidehandelsfirma H Kampffmeyer für 3.200.000 Mark. Die beiden Weinheimer Mühlen bleiben im Familienbesitz. |
1928 |
Gründung der Hildebrand'schen Verwaltung durch die Erbengemeinschaft Hildebrand. Geschäftsführer wird Julius Andreae. |
1932 |
Verkauf der Lokomobile aus der Unteren Mühle für 2.000 Mark. Die weitere Verpachtung der Unteren Mühle scheitert wegen ihres schlechten Bauzustandes. |
1934-1935 |
Die an einer Pacht interessierte Fa. Becker veranschlagt die Instandsetzungskosten der Unteren Mühle auf rund 80.000 Reichsmark, der angestrebte Pachtvertrag kommt wegen der Kosten nicht zustande. |
1935 |
Die Untere Mühle wird zum Abbruch ausgeschrieben. |
1936 |
Die Untere Mühle wird erneut zum Verkauf angeboten. |
01.08.1938 |
Karl Platz pachtet die Untere Mühle für eine jährliche Pachtsumme von 4.800 Reichsmark, um eine Holzmehl-Mühle einzurichten. Wegen der dringend notwendigen Instandsetzungsarbeiten wird Karl Platz die Pacht bis 1940 erlassen. Die Fa. Freudenberg mietet bis zum Beginn des II. Weltkriegs einige Räume an. |
08.04.1939 |
Die Weinheimer Holzmehl-Mühle Karl Platz & Co. nimmt den Betrieb auf. Vermahlen werden Sägespäne aus Buchen- und Fichtenholz für die Herstellung von Kunstharz, Pressstoff, Steinholz, Tapeten und Linoleum. |
1950 |
Karl Platz & Co. 7.200 DM jährliche Pacht für die Untere Mühle. |
1951 |
Die "Jute und Säckefabrik" von Werner Andreae verläßt die Untere Mühle. |
1952 |
Die Rhenania Schiffahrts- und Speditionsgesellschaft beginnt mit der Einlagerung von Getreide. Im Turmsilo werden zunächst 2.000 Tonnen gelagert. |
1953 |
Die Weinheimer Holzmehl-Mühle Karl Platz & Co. zahlt 10.800 DM jährliche Pacht. |
28.03.1956 |
Die Rhenania Schiffahrts- und Speditionsgesellschaft lagert 7.846 Tonnen Getreide in der Unteren Mühle ein. |
05.1957 |
Die Weinheimer Holzmehl-Mühle Karl Platz & Co. meldet Vergleich an. |
26.11.1960 |
Die Rhenania Schiffahrts- und Speditionsgesellschaft lagert 8.643,952 Tonnen Getreide in der Unteren Mühle ein. |
1966 |
Die Gleisanlagen der Unteren Mühle und die Verladerampe werden umgebaut. |
10.1977 |
Im Oktober sind in der Unteren Mühle sind 5.403.347 kg Getreide eingelagert. |
1982 |
Bisher dienten die Wirtschaftsgebäude aus Getreidelager |
1982 |
Die Getreide-Einlagerung in der unteren Mühle durch die "Rhenania Schiffahrts- und Speditionsgesellschaft" wird endgültig eingestellt. |
1982 |
Die Getreide-Einlagerung in der unteren Hildebrand'schen Mühle in Weinheim wird endgültig eingestellt. |
1983 |
Die Eigentümer, eine Erbengemeinschaft, stellen Antrag auf Abbruch, weil sie sich außerstande sehen, die Unterhalts- und Sanierungskosten aufzubringen. Der Abriß wird mit dem Hinweis auf den Denkmalschutz abgelehnt. - Folgende Versuche, das Anwesen als Seniorenheim zu nutzen, scheitern an der fehlenden Erschließung und Zweifeln an der Wohnqualität im schattigen Tal. Auch die Ideen eines Hotels mit Spielcasino und einer Außenstelle des Landesmuseums für Technik und Arbeit kamen über Vorüberlegungen nicht hinaus. - Anfang der 1990er Jahre wechselt die Mühle ihren Besitzer, ein unbekannter Eigentümer aus Frankfurt, der die Gebäude als Bordellbetrieb (Sauna- und Badelanschaft, 20 Ruheräume, sechs Appartements, 80 Parkplätze) nutzen will. |
10.1987 |
Das Landesdenkmalamt legt den Entwurf für die Aufnahme einiger Mühlengebäude in die Liste der Kulturdenkmäler vor (Siloturm, Verwaltergebäude, Villa, straßenseitige Fassade, Maschinenhaus). Die genannten Gebäude werden unter Denkmalschutz gestellt |
01.12.1989 |
Das Ehepaar Ilona und Karl-Heinz Römer erwirbt die zum Betrieb des Wasserkraftwerks benötigten umfangreichen Grundstücks- und Gebäudeteile. Gründung der "Wasserkraftwerk Hildebrand'sche Untermühle". Der Gesamtwirkungsgrad beider Turbinen (Fabrikat Voith, Baujahr 1912 liegt bei 70% bei 100 Kilowatt. Rund 100 Haushalte können mit Strom beliefert werden. |
12.1989 |
Verkauf der Mühle durch die Erbengemeinschaft Hildebrand/Platz an die Fa. Ansin, Heide und Knapp (Bad Homburg) für 1,7 Millionen D-Mark. |
30.05.1990 |
Die neuen Eigentümer beantragen eine Baugenehmigung für die neue Weschnitzbrücke, um den geplanten teilweisen Abbruch, Um- und Neubau durchführen zu können. |
08.1990 |
Die Baugenehmigung für die neue Weschnitzbrücke wird erteilt |
20.09.1991 |
Ein Teilabbruch der unteren Mühle wird beantragt. |
21.09.1991 |
Eröffnungsfeier für die Wiederinbetriebnahme der Wasserkraft durch die Familie Römer |
1992 |
Genemigung für den Teilabbruch der unteren Mühle |
13.08.1993 |
Die erteilte Baugenehmigung für den Neubau der Weschnitzbrücke an der unteren Mühle läuft ab. |
1994 |
Es werden Abrissgenehmigungen für alle Gebäude, außer Villa und Siloturm erteilt. Nicht nur aus formalen Gründen indessen bleibt der Denkmalschutz bis zum Abbruch weiter bestehen; es könnte sich ja ein Interessent fi nden, der gewillt ist, auch diese Bauten zu erhalten. |
1995 |
Es werden die ersten Baupläne durch "Wönkhaus" und "Stadt-Bau-Plan Krieger, Greulich und Partner" (Darmstadt) vorgelegt. |
16.07.1995 |
Ablauf der Abbruchgenehmigung. Eine Verlängerung der Frist wird von der Fa. Ansin, Heide, Knapp nicht beantragt. |
1997 |
Es wird beantragt, ein Hochhaus mit insgesamt 14 Geschossen etwa 36 Meter parallel zu dem alten Siloturm hochzuziehen. Das Fundament würde eine viergeschossige Hochgarage bilden, womit das neue Gebäude eine Höhe von rund 50 Meter erreichen würde. Vor diese Garage sollte ein dreigeschossiges Gewerbegebäude gesetzt werden. |
Anfang 1998 |
Es werden neue Pläne von zwei Architekten aus Darmstadt vorgelegt. Ein länglicher, sowohl in sich als auch höhengegliederter und 25 Meter hoher Baukörper soll sich in großem Abstand vom Siloturm den Hang hochstaffeln und Raum für etwa 40 Wohnungen bieten und ein vorgelagerter zwei - bis dreigeschossiger Ergänzungsbau den durch die Höhenreduzierung entstandenen Nutzungsfl ächenverlust des Hauptbaus ausgleichen. Das Projekt wird genehmigt, aber nicht realisiert. |
01.02.2002 |
Die alte Mühlwegbrücke wird abgerissen. |
02.2004 |
Rainer Knapp/Michael Zollner GbR stellen eine Bauvoranfrage zwecks Einrichtung eines Bordellbetriebs in der Unteren Mühle. Die GbR plant laut amtlichem Schreiben eine "Freizeiteinrichtung (Vergnügungsstätte) mit der Möglichkeit - gegen Vergütung - Verträge über sexuelle Dienstleistungen abzuschließen. Es soll ein Bordell mit rund 40 Zimmern und angeschlossenem Restaurations- und Badebetrieb entstehen. Bürgermeister Dr. Wolfgang Androsch erklärt gegenüber der WN, daß die bestehende Villa restauriert werden soll und über dem Turbinenhaus ein Neubau geplant ist, nämlich ein dreigeschossiger Anbau auf Stelzen unter der Firsthöhe der Villa, die mit dem Neubau verbunden wird. |
31.03.2004 |
Der Weinheimer Gemeinderat beschließt die Aufstellung eines Bebauungsplans für die Untere Mühle. Der Gemeindrat hat folgenden Beschluss gefaßt: "Der Gemeinderat beschließt die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 117 "Mühlweg/Hildebrand'sche Mühle" für die in der Vorlage dargestellten städtebaulichen Ziele und vorläufi gen Gebietsabgrenzungen. Die Bauvoranfrage Mühlweg 12 zur Umnutzung der Hildebrand´schen Mühle wird nach § 15 Baugesetzbuch für die Dauer eines Jahres zurückgestellt". |
21.04.2004 |
Gemeinderatsbeschluß: "Die Entscheidung über den Bauantrag [zur Errichtung eines Bordellbetriebs] wird zurückgestellt. Der Beschluß ist sofort vollziehbar". |
12.07.2004 |
Der Weinheimer Oberbürgermeister erklärt bei einer Podiumsdiskussion im Martin-Luther-Haus, die Stadtverwaltung wolle sich auf eine "Sperrbezirksregelung" konzentrieren. In diesem Zusammenhang könnten durch "Zirkelschläge" um sensible Bereiche bestimmte "Toleranzzonen" innerhalb des Stadtgebietes ausgewiesen werden, in denen ein Bordellbetrieb erlaubt sei. Beispiele dafür gebe es schon in anderen baden-württembergischen Kommunen. |
07.12.2004 |
Auf die Klage von Rainer Knapp/Michael Zollner GbR) wegen der Einrichtung eines Bordells ergeht folgender Beschluss des Verwaltungsgerichts Karlsruhe: "Die aufschiebende Wirkung der Klage gegen die Zurückstellungsentscheidung wird wiederhergestellt". Aus den Gründen: Der Bebauungsplan enthält noch kein Mindestmaß konkreter planerischer Vorstellung. Er enthält bisher nur unverbindliche Vorstellungen über den Charakter des Plangebiets. Wörtlich: Die Planung lässt nicht einmal "ein Mindestmaß dessen erkennen, was Inhalt des zu erwartenden Bebauungsplans sein soll". Jetzt muß die Stadt Weinheim unverzüglich entscheiden. |
04.2005 |
Die Bauvoranfrage zur Einrichtung eines Bordellbetriebs wird vom Gemeinderat positiv beschieden. |
07.2005 |
Der Stadtrat lehnt ein Bürgerbegehren gegen die Einrichtung eines Bordellbetriebs ab, weil die erforderliche Unterschriftenzahl nicht erreicht wird. |
01.2006 |
Das umstrittene geplante Mühlen-Bordell "Moulin Rouge" erhält möglicherweise Zuschüsse für den Denkmalschutz. Stichtag für die Anträge ist der 1. Oktober. Der Amtsrestaurator des Landesamtes für Denkmalpflege wird die Mühle Ende Januar in Augenschein nehmen. |
01.07.2006 bis 20.07.2006 |
Das Landesdenkmalamt genehmigt Zuschüsse in Höhe von 232.000 Euro für die Sanierung der Mühle. |
10.2011 |
Vorbereitungen für den Teil-Abriß der Mühle (im Eigentum der "Deutsche DenkMal AG" in Wiesbaden). Als Planungsbüro wirkt die Heidelberger Firma "Re2area". |
Ende Jan. 2012 |
Die Bagger für den Teil-Abriß der Mühle sollen anrollen. Für den Abbruch werden drei bis vier Monate gerechnet. Siloturm und Unternehmer-Villa mit Anbau bleiben erhalten. - Auf 5.000 qm sind 40 bis 50 Wohnungen geplant |