H. Hildebrand & Söhne GmbH Hartgrießfabrik-Kunstmühlen ...

Allgemeines

FirmennameH. Hildebrand & Söhne GmbH Hartgrießfabrik-Kunstmühlen ...
OrtssitzWeinheim (Baden)
Postleitzahl69469
Art des UnternehmensMahlmühle
AnmerkungenAuch Namensformen: untere oder vordere Lohmühle, Weschenzmühle, Mengesse Mühl, untere Mühle und Seitzenmühle. Die Mühle war ursprünglich eine Mahlmühle, später eine Lohmühle, dann Mahl-, Öl- und Schneidemühle wie auch Hanfbreche und Gipsmühle Bis 1857: "Gebr. Hildebrand". Ab 1907 auch Sitz in Mannheim. Siehe auch "Obere Mühle"! Alle Ereignisse (auch Vorgeschichte) unter dieser ID!
Quellenangaben[Weinheimer Nachrichten Nr. 220 (1991) 4] [Mannheim, Kultur- u. Wirtsch-Zentr. (1928) XCV] http://www.test-ag.de/00000371.html




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1071 Der Lorscher Kodex erwähnt (Codex I, p.252, Nr. 153) eine herrschaftliche Mühle zu Winenheim (molendinum dominicale),die um 1071 der Lorscher Probstei gehört und unter dem Abt Folkland (1142-1149) samt dem Zehntrecht wieder im Besitz des Klosters ist. Über den Besitz dieser Mühle setzt König Heinrich IV. fest, dass kein Abt ihn verringern, für sich selbst benutzen oder einem Ritter zu Lehen geben dürfe.
1500 Erste urkundliche Erwähnung der unteren Mühle (auch "Klostermühle" genannt). Die ersten nachweisbaren Besitzer heißen Hornigk und Dr. Pfau.
1845 Die von der Kaisermühle bei Worms aus einem alten Müllergeschlecht stammenden Brüder Heinrich und Louis Hildebrand erwerben die unter dem Namen "Seitzenmühle" bekannte alte Klostermühle für fl. 36.000 und betreiben diese unter der Firma "Gebr. Hildebrand" als Handels- und Kundenmühle
26.05.1845 Die Brüder Heinrich und Louis Hildebrand haben kürzlich die Seitzenmühle gekauft
16.06.1845 Das Bezirksamt Weinheim genehmingt den Brüdern Hildebrand, anstelle der zum Teil beseitigten Gebäude einen Wohnhaus- und Ölmühlebau auszuführen
26.08.1848 Die Wasser- und Straßenbau-Inspektion Mannheim sichert die Höhenlage der Krone des Weschnitz-Wehres mit Festpunkten
1857 Louis Hildebrand scheidet aus und wendet sich nach Halle (Saale), wo der die "Hildebrandschen Mühlenwerke Akt.-Ges., Bölberg b. Halle" gründet
1857 Nach dem Ausscheiden von Louis Hildebrand 1857 betreibt Heinrich Hildebrand mit seinen Söhnen die Weinheimer Mühle mit seinen Söhnen unter der Firma "H. Hildebrand & Söhne"
1858 Der Mühlenbetrieb entwickelt sich zum leistungsfähigen Großmühlenbetrieb Süddeutschlands
1858 Es werden Perlgerste, Hirse, Roggen und Weizen vermahlen
19.11.1858 Das Bezirksamt Weinheim genehmigt nachträglich die Anlage eines Kanals (Niederwasserrinne) in der Weschnitz.
21.02.1859 Geometer Louis Gaab bezeichnet die Höhenlage der Wehrkrone aufgrund der Niederschrift vom 14.09.1848 mittels eines Eichsteins
07.11.1861 Das Bezirksamt Weinheim genehmigt, den Kanals in der Weschnitz noch weiter flußaufwärts zu verlängern
1864-1865 Es wird wird eine "Hülfs-Dampfmaschine" mit 25 PS wird angeschafft. Das Vermahlquantum kann dadurch auf 1.000 Säcke zu 100 kg gesteigert werden. Die Gerstenrollerei wird aufgegeben. Später wird eine weitere Dampfmaschine mit 100 PS angeschafft, außerdem wird eine Hartweizenmühle eingerichtet.
02.05.1865 Das Bezirksamt Weinheim genehmigt, eine Ufermauer an der Weschnitz weiter hinauszurücken
1866 Ãœbernahme durch Georg Hildebrand auf eigene Rechnung (1865 oder 1866)
06.04.1866 Kunstmühlenbesitzer Heinrich Hildebrand schenkt seinem Sohn Georg "zwei zweistöckige Wohnhäuser mit Mühlengebäuden im Weschnitzthal, nebst Zubehörden um den Abschlag von 85.000 Gulden".
1870-1873 Die oberhalb gelegene Nachbarmühle Kinscherf wird zur Befriedigung des Leistungsbedarfs 1870 bzw. 1873 erworben
14.04.1874 Georg Hildebrand erwirbt die Kinscherf'sche Mühle für 60.000 Gulden.
1875-1895 1875 - 1895: dreimalige Erneuerung des gesamten Maschinenparks
1878 Fünf Jahre nach Erwerbung der Mühle Kinscherf wird noch eine kleine, neben dieser gelegene Mühne hinzugekauft
1878 Zusammenlegung der Wasserkräfte der Kinscherf'schen und der benachbarten Mühle (= obere Mühle)
20.02.1879 Das Bezirksamt Weinheim genehmigt, über die Weschnitz und den Unterwasserkanal unterhalb der unteren Mühle einen Steg herzustellen
1880 Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg
1880 In den beiden Mühlen werden 55 Arbeiter beschäftigt, Das Vermahlungsquantum liegt bei 70- 80.000 dz.
05.02.1880 Das Bezirksamt Weinheim hat gegen das lose Auflegen von Eisenbahnschienen auf die Wehrkrone nichts einzuwenden
1882 Errichtung der Villa. Für das Treppenhaus werden die alten Eichenbalken der abgebrochenen Mühle verwendet.
26.01.1883 Georg Hildebrand erwirbt für 28.000 Mark die Goos-Mühle. Zusammenlegung der Kinscherf'schen und Goos-Mühle zur oberen Mühle.
09.09.1883 Der Gründer, Heinrich Hildebrand, stirbt hochbetagt
1884 Die Nachbarmühle Goos wird erworben [vergl. 1883]
1884 Die Gesamtmahlleistung der beiden Mühlenbetriebe erreicht 1.500 dz /Tag.
16.05.1884 Baubeginn (?) von zwei Dampfmaschinen durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1885 Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg
22.01.1885 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1890 Einbau einer Dampfmaschine (vmtl. in die obere Mühle, ex Kinscherf)
05.07.1890 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1891 Georg Hildebrand lernt auf einer Studienreise in England die in Deutschland noch unbekannte automatische Müllerei kennen, deren Vorteile er sofort erkennt und kurzentschlossen für eine kleinere Mühle in Weinheim bestellt
09.12.1893 Hildebrand beantragt ein Anschlussgleis an die Badische Eisenbahn.
1894-1896 Mitte der 1890er Jahre nimmt Kommerzienrat Georg Hildbrand seine beiden Söhne Heinrich und Fritz Hildebrand in die Firma auf.
Okt. 1894 Es wird wiederum über einen Anschluß der Mühle in Weinheim verhandelt. Im Oktober teilt die Hildebrand-Mühle mit, daß sie nun in Verhandlungen mit der hessischen Regierung stehe, um einen Anschluß an die Eisenbahnstrecke Weinheim - Fürth zu erhalten. Damit ist das Projekt für Bachstein hinfällig geworden.
1895 Bau eines 40 m hohen Siloturms mit einem Fassungsvermögen von 5.000 t (50.000 Sack Mehl) nach den Plänen des Gewerbeoberlehrers Otto Haßlinger, errichtet durch die Baufirma Georg Hopp. Im Inneren werden 36 hölzerne Fächer für die Lagerung des Mehls eingebaut, die Holzkonstruktion wird durch drei Waggonladungen Nägel zusammengefügt.
1895 Das Anschlussgleis an die Weschnitztalbahn geht in Betrieb.
1896 Fertigstellung des Silobaues
1899 In der unteren Mühle werden 133 Mitarbeiter beschäftigt. Mit 58 Walzenstühlen werden 5.888.000 dz Getreide vermahlen.
27.05.1899 Der Bezirksrat Weinheim genehmigt, eine eiserne Brücke über die Weschnitz zu bauen
04.02.1900 Hochwasser zerstört das Wehr teilweise.
04.02.1900 bis 31.12.1900 Nach dem Hochwasser vom 04.02.1900: Höherlegung der Wehrkrone am rechtsseitigen Ufer um 0,07 m und am linksseitigen um 0,34 m
30.05.1900 Der Bezirksrat Weinheim genehmigt der Firma am 20. oder 30. Mai, die Mündung des Unterwasserkanals in der Weschnitz etwa 65 m flußabwärts zu verlegen
19.01.1901 Durch Gesellschaftervertrag wird das Unternehmen in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt und firmiert nun "H. Hildebrand & Söhne G.m.b.H" mit Sitz in Weinheim.
1906-1907 Im Mannheimer Industriehafen wird ein ca. 26.000 qm großes Gelände erworben, worauf im Jahre 1906/07 eine moderne Großmühle mit einer Tagesleistung von 350 tons errichtet wird.
1906 Herr Kommerzienrat Georg Hildebrand nimmt seinen Schwiegersohn Julius Andrae in die Firma auf.
1906 In der unteren Mühle Weinheim werden täglich 210 Tonnen vermahlen.
1907 Die Mannheimer Hildebrandmühle nimmt im Frühjahr den Betrieb auf. Die Weinheimer Mühle wird zu einer Grieß- und Graupenfabrik umgebaut. Die Unternehmung firmiert nun unter "H. Hildebrand & Söhne G.m.b.H. Hartgrießfabrik - Kunstmühlen - Graupenmühle Mannheim und Weinheim".
1911 Der Inhaber verlegt seinen Betrieb nach Mannheim [die dortige Mühle wurde schon 1906/07 gebaut]
26.06.1912 Der Bezirksrat Weinheim genehmigt das Einbauen zweier Francis-Schachtturbinen anstelle zweier oberschlächtiger Wasserrräder [?]
17.08.1912 Die Genehmigung für 2 Spiralturbinen (Leistung: 95,6 und 58 PS) statt der Schachtturbinen erfolgt, das Nutzgefälle wird von 5,2 m auf 6 m erhöht
28.06.1918 Die Firma wird in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt
02.07.1924 Der Sohn von Heinrich Hildebrand, Kommerzienrat Georg Hildebrand, stirbt im 84. Lebensjahr in Weinheim. Er stand bis nach dem Kriege in voller körperlicher und geistiger Frische im Geschäftsleben. Er wird auf dem Weinheimer Friedhof beigesetzt.
1928 Verkauf des Unternehmens an die Getreidehandelsfirma H Kampffmeyer für 3.200.000 Mark. Die beiden Weinheimer Mühlen bleiben im Familienbesitz.
1928 Gründung der Hildebrand'schen Verwaltung durch die Erbengemeinschaft Hildebrand. Geschäftsführer wird Julius Andreae.
1932 Verkauf der Lokomobile aus der Unteren Mühle für 2.000 Mark. Die weitere Verpachtung der Unteren Mühle scheitert wegen ihres schlechten Bauzustandes.
1934-1935 Die an einer Pacht interessierte Fa. Becker veranschlagt die Instandsetzungskosten der Unteren Mühle auf rund 80.000 Reichsmark, der angestrebte Pachtvertrag kommt wegen der Kosten nicht zustande.
1935 Die Untere Mühle wird zum Abbruch ausgeschrieben.
1936 Die Untere Mühle wird erneut zum Verkauf angeboten.
01.08.1938 Karl Platz pachtet die Untere Mühle für eine jährliche Pachtsumme von 4.800 Reichsmark, um eine Holzmehl-Mühle einzurichten. Wegen der dringend notwendigen Instandsetzungsarbeiten wird Karl Platz die Pacht bis 1940 erlassen. Die Fa. Freudenberg mietet bis zum Beginn des II. Weltkriegs einige Räume an.
08.04.1939 Die Weinheimer Holzmehl-Mühle Karl Platz & Co. nimmt den Betrieb auf. Vermahlen werden Sägespäne aus Buchen- und Fichtenholz für die Herstellung von Kunstharz, Pressstoff, Steinholz, Tapeten und Linoleum.
1950 Karl Platz & Co. 7.200 DM jährliche Pacht für die Untere Mühle.
1951 Die "Jute und Säckefabrik" von Werner Andreae verläßt die Untere Mühle.
1952 Die Rhenania Schiffahrts- und Speditionsgesellschaft beginnt mit der Einlagerung von Getreide. Im Turmsilo werden zunächst 2.000 Tonnen gelagert.
1953 Die Weinheimer Holzmehl-Mühle Karl Platz & Co. zahlt 10.800 DM jährliche Pacht.
28.03.1956 Die Rhenania Schiffahrts- und Speditionsgesellschaft lagert 7.846 Tonnen Getreide in der Unteren Mühle ein.
05.1957 Die Weinheimer Holzmehl-Mühle Karl Platz & Co. meldet Vergleich an.
26.11.1960 Die Rhenania Schiffahrts- und Speditionsgesellschaft lagert 8.643,952 Tonnen Getreide in der Unteren Mühle ein.
1966 Die Gleisanlagen der Unteren Mühle und die Verladerampe werden umgebaut.
10.1977 Im Oktober sind in der Unteren Mühle sind 5.403.347 kg Getreide eingelagert.
1982 Bisher dienten die Wirtschaftsgebäude aus Getreidelager
1982 Die Getreide-Einlagerung in der unteren Mühle durch die "Rhenania Schiffahrts- und Speditionsgesellschaft" wird endgültig eingestellt.
1982 Die Getreide-Einlagerung in der unteren Hildebrand'schen Mühle in Weinheim wird endgültig eingestellt.
1983 Die Eigentümer, eine Erbengemeinschaft, stellen Antrag auf Abbruch, weil sie sich außerstande sehen, die Unterhalts- und Sanierungskosten aufzubringen. Der Abriß wird mit dem Hinweis auf den Denkmalschutz abgelehnt. - Folgende Versuche, das Anwesen als Seniorenheim zu nutzen, scheitern an der fehlenden Erschließung und Zweifeln an der Wohnqualität im schattigen Tal. Auch die Ideen eines Hotels mit Spielcasino und einer Außenstelle des Landesmuseums für Technik und Arbeit kamen über Vorüberlegungen nicht hinaus. - Anfang der 1990er Jahre wechselt die Mühle ihren Besitzer, ein unbekannter Eigentümer aus Frankfurt, der die Gebäude als Bordellbetrieb (Sauna- und Badelanschaft, 20 Ruheräume, sechs Appartements, 80 Parkplätze) nutzen will.
10.1987 Das Landesdenkmalamt legt den Entwurf für die Aufnahme einiger Mühlengebäude in die Liste der Kulturdenkmäler vor (Siloturm, Verwaltergebäude, Villa, straßenseitige Fassade, Maschinenhaus). Die genannten Gebäude werden unter Denkmalschutz gestellt
01.12.1989 Das Ehepaar Ilona und Karl-Heinz Römer erwirbt die zum Betrieb des Wasserkraftwerks benötigten umfangreichen Grundstücks- und Gebäudeteile. Gründung der "Wasserkraftwerk Hildebrand'sche Untermühle". Der Gesamtwirkungsgrad beider Turbinen (Fabrikat Voith, Baujahr 1912 liegt bei 70% bei 100 Kilowatt. Rund 100 Haushalte können mit Strom beliefert werden.
12.1989 Verkauf der Mühle durch die Erbengemeinschaft Hildebrand/Platz an die Fa. Ansin, Heide und Knapp (Bad Homburg) für 1,7 Millionen D-Mark.
30.05.1990 Die neuen Eigentümer beantragen eine Baugenehmigung für die neue Weschnitzbrücke, um den geplanten teilweisen Abbruch, Um- und Neubau durchführen zu können.
08.1990 Die Baugenehmigung für die neue Weschnitzbrücke wird erteilt
20.09.1991 Ein Teilabbruch der unteren Mühle wird beantragt.
21.09.1991 Eröffnungsfeier für die Wiederinbetriebnahme der Wasserkraft durch die Familie Römer
1992 Genemigung für den Teilabbruch der unteren Mühle
13.08.1993 Die erteilte Baugenehmigung für den Neubau der Weschnitzbrücke an der unteren Mühle läuft ab.
1994 Es werden Abrissgenehmigungen für alle Gebäude, außer Villa und Siloturm erteilt. Nicht nur aus formalen Gründen indessen bleibt der Denkmalschutz bis zum Abbruch weiter bestehen; es könnte sich ja ein Interessent fi nden, der gewillt ist, auch diese Bauten zu erhalten.
1995 Es werden die ersten Baupläne durch "Wönkhaus" und "Stadt-Bau-Plan Krieger, Greulich und Partner" (Darmstadt) vorgelegt.
16.07.1995 Ablauf der Abbruchgenehmigung. Eine Verlängerung der Frist wird von der Fa. Ansin, Heide, Knapp nicht beantragt.
1997 Es wird beantragt, ein Hochhaus mit insgesamt 14 Geschossen etwa 36 Meter parallel zu dem alten Siloturm hochzuziehen. Das Fundament würde eine viergeschossige Hochgarage bilden, womit das neue Gebäude eine Höhe von rund 50 Meter erreichen würde. Vor diese Garage sollte ein dreigeschossiges Gewerbegebäude gesetzt werden.
Anfang 1998 Es werden neue Pläne von zwei Architekten aus Darmstadt vorgelegt. Ein länglicher, sowohl in sich als auch höhengegliederter und 25 Meter hoher Baukörper soll sich in großem Abstand vom Siloturm den Hang hochstaffeln und Raum für etwa 40 Wohnungen bieten und ein vorgelagerter zwei - bis dreigeschossiger Ergänzungsbau den durch die Höhenreduzierung entstandenen Nutzungsfl ächenverlust des Hauptbaus ausgleichen. Das Projekt wird genehmigt, aber nicht realisiert.
01.02.2002 Die alte Mühlwegbrücke wird abgerissen.
02.2004 Rainer Knapp/Michael Zollner GbR stellen eine Bauvoranfrage zwecks Einrichtung eines Bordellbetriebs in der Unteren Mühle. Die GbR plant laut amtlichem Schreiben eine "Freizeiteinrichtung (Vergnügungsstätte) mit der Möglichkeit - gegen Vergütung - Verträge über sexuelle Dienstleistungen abzuschließen. Es soll ein Bordell mit rund 40 Zimmern und angeschlossenem Restaurations- und Badebetrieb entstehen. Bürgermeister Dr. Wolfgang Androsch erklärt gegenüber der WN, daß die bestehende Villa restauriert werden soll und über dem Turbinenhaus ein Neubau geplant ist, nämlich ein dreigeschossiger Anbau auf Stelzen unter der Firsthöhe der Villa, die mit dem Neubau verbunden wird.
31.03.2004 Der Weinheimer Gemeinderat beschließt die Aufstellung eines Bebauungsplans für die Untere Mühle. Der Gemeindrat hat folgenden Beschluss gefaßt: "Der Gemeinderat beschließt die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 117 "Mühlweg/Hildebrand'sche Mühle" für die in der Vorlage dargestellten städtebaulichen Ziele und vorläufi gen Gebietsabgrenzungen. Die Bauvoranfrage Mühlweg 12 zur Umnutzung der Hildebrand´schen Mühle wird nach § 15 Baugesetzbuch für die Dauer eines Jahres zurückgestellt".
21.04.2004 Gemeinderatsbeschluß: "Die Entscheidung über den Bauantrag [zur Errichtung eines Bordellbetriebs] wird zurückgestellt. Der Beschluß ist sofort vollziehbar".
12.07.2004 Der Weinheimer Oberbürgermeister erklärt bei einer Podiumsdiskussion im Martin-Luther-Haus, die Stadtverwaltung wolle sich auf eine "Sperrbezirksregelung" konzentrieren. In diesem Zusammenhang könnten durch "Zirkelschläge" um sensible Bereiche bestimmte "Toleranzzonen" innerhalb des Stadtgebietes ausgewiesen werden, in denen ein Bordellbetrieb erlaubt sei. Beispiele dafür gebe es schon in anderen baden-württembergischen Kommunen.
07.12.2004 Auf die Klage von Rainer Knapp/Michael Zollner GbR) wegen der Einrichtung eines Bordells ergeht folgender Beschluss des Verwaltungsgerichts Karlsruhe: "Die aufschiebende Wirkung der Klage gegen die Zurückstellungsentscheidung wird wiederhergestellt". Aus den Gründen: Der Bebauungsplan enthält noch kein Mindestmaß konkreter planerischer Vorstellung. Er enthält bisher nur unverbindliche Vorstellungen über den Charakter des Plangebiets. Wörtlich: Die Planung lässt nicht einmal "ein Mindestmaß dessen erkennen, was Inhalt des zu erwartenden Bebauungsplans sein soll". Jetzt muß die Stadt Weinheim unverzüglich entscheiden.
04.2005 Die Bauvoranfrage zur Einrichtung eines Bordellbetriebs wird vom Gemeinderat positiv beschieden.
07.2005 Der Stadtrat lehnt ein Bürgerbegehren gegen die Einrichtung eines Bordellbetriebs ab, weil die erforderliche Unterschriftenzahl nicht erreicht wird.
01.2006 Das umstrittene geplante Mühlen-Bordell "Moulin Rouge" erhält möglicherweise Zuschüsse für den Denkmalschutz. Stichtag für die Anträge ist der 1. Oktober. Der Amtsrestaurator des Landesamtes für Denkmalpflege wird die Mühle Ende Januar in Augenschein nehmen.
01.07.2006 bis 20.07.2006 Das Landesdenkmalamt genehmigt Zuschüsse in Höhe von 232.000 Euro für die Sanierung der Mühle.
10.2011 Vorbereitungen für den Teil-Abriß der Mühle (im Eigentum der "Deutsche DenkMal AG" in Wiesbaden). Als Planungsbüro wirkt die Heidelberger Firma "Re2area".
Ende Jan. 2012 Die Bagger für den Teil-Abriß der Mühle sollen anrollen. Für den Abbruch werden drei bis vier Monate gerechnet. Siloturm und Unternehmer-Villa mit Anbau bleiben erhalten. - Auf 5.000 qm sind 40 bis 50 Wohnungen geplant




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Mehl 1858 Erste Erwähnung 1919 Letzte Erwähnung 1858: nunmerige Besitzer; 1919: Stillegung anch 1. Weltkrieg




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 16.05.1884 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 16.05.1884 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 22.01.1885 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 07.1890 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1845 Umbenennung zuvor Seitzenmühle Hildebrand kauften kürzlich die Seitzenmühle [Weinheimer Nachrichten Nr. 22 (1991) S. 4]
1939 Umbenennung danach Weinheimer Holzmehlmühle Karl Platz & Co. Hildebrand --> Holzmehlmühle [Weinheimer Nachrichten Nr. 22 (1991) S. 4]
1907 Ortswechsel danach H. Hildebrand & Söhne Weinheim --> Mannheim