Sächsische Dampfschiffs- und Maschinenbau-Anstalt vorm. Otto Schlick

Allgemeines

FirmennameSächsische Dampfschiffs- und Maschinenbau-Anstalt vorm. Otto Schlick
OrtssitzDresden
OrtsteilNeustadt
StraßeLeipziger Str.
Postleitzahl01099
Art des UnternehmensSchiffswerft und Maschinenbauanstalt
Anmerkungen1863-1872 als "O. Schlick Werft". 1878: zwischen der Leipziger Straße und dem fiskalischen Hafen. Um 1890: "Sächsische Dampfschiffs- und Maschinenbauanstalt der Oesterreichischen Nordwest Dampfschiffahrtsgesellschaft". Ab 1899: "Dresdener Maschinenbau und Schiffswerft" (s.d.)
Quellenangaben[Bauten von Dresden (1878) 558] [Wiener Weltausstellung, Amtl. Katalog (1873) 458] [Gündling] Wikipedia




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1863 Gründung als "O. Schlick Werft, Dresden-Neustadt"
1872 Übergang an eine Aktiengesellschaft und Firmierung als "Sächsische Dampfschiffs- und Maschinenbau-Anstalt"
1872 Ankauf von Nachbargrundstücken sowie Bau einer großen Gießerei und einer Maschinenwerkstatt. Das Areal umfaßt nunmehr 22.400 qm
1884 Übergang an die Österreichische Nordwest Dampfschiffahrtsgesellschaft
1899 Umfirmierung der "Sächsische Dampfschiffs- und Maschinenbau-Anstalt" in "Dresdener Maschinenbau und Schiffswerft AG"




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Binnenschiffe 1862 Beginn (Gründung als "O. Schlick") 1899 Ende (--> Dre. Maschinenbau u. Schiffswerft)  
Dampfmaschinen 1873 [Kat. Wiener Weltausstellung (1873) 458] 1873 [Kat. Wiener Weltausstellung (1873) 458]  
eiserne Schiffe 1873 [Kat. Wiener Weltausstellung (1873) 458] 1873 [Kat. Wiener Weltausstellung (1873) 458]  
Kessel 1873 [Kat. Wiener Weltausstellung (1873) 458] 1873 [Kat. Wiener Weltausstellung (1873) 458]  
Kettenschiffsmaschinen 1873 [Kat. Wiener Weltausstellung (1873) 458] 1873 [Kat. Wiener Weltausstellung (1873) 458]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschinen vor 1873 unbekannt
Dampfmaschine   Eisenwerk Carlshütte




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1871 181 0 0   Fabrikate im Wert von 120.000 thlr.
Juni 1878 378 0 0   bisher höchste Zahl




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1899 Umbenennung danach Dresdner Maschinenbau und Schiffswerft AG Sächs. Dampfschiffs... --> Dresdener Maschinenbau u. Schiffswerft




Allgemeines

ZEIT1878
THEMASchiffbau und weitere Produkte
TEXTDie Fabrik ist bekannt durch den Bau seichtgehender Flussdampfschiffe für Personenverkehr wie für Schleppdienst, und zwar sowohl mit Rad- als Schraubenpropeller, hat aber in neuerer Zeit ein Arbeitsfeld durch den Bau von Schleppdampfschiffen mit Ketten- sowohl als Drahtseilbetrieb erhalten und sind eine Anzahl Kettendampfer für die Kettenschleppschifffahrts-Gesellschaft der Oberelbe erbaut worden, während jetzt wieder dort 4 Kettendampfer für den Neckar im Bau befinden. Im ganzen sind bisher 77 eiserne Fahrzeuge in dieser Fabrik gebaut worden, darunter 55 Dampfschiffe. Das kleinste hiervon war ein Schraubendampfer, für Vergnügungsfahrten auf der Ruhr bestimmt. Dieses besitzt eine Länge von 7 m bei einer Breite von 1,75 m und einem Tiefgang von 0,55 m und konnte vollkommen fertig auf einem Bahnlowry zur Versendung gelangen. Das größte gebaute Schiff dagegen ist der der Kettenschleppschifffahrts Gesesellschaft der Oberelbe gehörige Raddampfer "Bismarck" von 60 m Länge, 6 m Breite und 0,6 m Tiefgang, mit 2 Kesseln von 46 qm Heizfläche und einer Woolf'schen Maschine von 280 indizierten Pferdekräften. 1878 erfolgte der fast gleichzeitige Bau von 15 Baggerschuten für den Hamburger Staat, 4 Kettendampfern für den Neckar, 2 Schraubendampfern für die kgl. Regierung in Potsdam zur Strandbewachung, 2 Baggerschuten für dieselbe und 1 Radschleppdampfer für die kgl. Elbstrombauverwaltung in Magdeburg. Es erklärt sich auch aus diesen bedeutenden Aufträgen die ansehnliche Ziffer der vom Oktober 1877 bis Juni 1878 verarbeiteten Rohmaterialien von in Summa 538.000 kg Schmiedeeisen, 185.000 kg Gußeisen und 5.000 kg Stahl. Die Fabrik liefert neben dem Bau von Schiffen auch Dampfmaschinen, Dampfkessel mit vollständiger Armatur, Transmissionen etc. für alle gewerblichen Anlagen, sowie Eisenguß für Maschinen- und Bauzwecke. Eine neue Spezialität von Kesseln liefert jetzt die Fabrik in Flammrohrkesseln mit Feuerrohren aus Wellenblech ohne Nath nach Fax's [Fox-Wellrohr?] Patent, welche ohne besondere Versteifung eine sehr hohe Sicherheit gegen das Zerdrücken bieten.
QUELLE[Bauten von Dresden (1878) 558]