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Friedrich Seele & Co.
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Firmenname | Friedrich Seele & Co. |
Ortssitz | Braunschweig |
Postleitzahl | 381xx |
Art des Unternehmens | Maschinenfabrik |
Anmerkungen | Schon um 1850 genannt, obwohl Gründungsjahr 1853. Ab 1870 unter der Firma "Braunschweigische Maschinenbauanstalt" (s.d.). |
Quellenangaben | [Verz Zuckerfabr (1900), Adreßbuch Zuckerind (1912), Zf Broitzem] [Rühlmann: Dampfmaschinen Hannover (1860)] [BMA-Firmenschrift] [Bettgenhäuser: Industrieen des Hzgt. Braunschweig I (1899) 120] |
Hinweise | Abbildung (1854) aus http://pentapolis.gibs.info |
Zeit |
Ereignis |
um 1853 |
Christian Pommer hatte zu Beginn der 1850er Jahre in seiner Schmiede bereits Aufträge für die braunschweigische Eisenbahngesellschaft ausgeführt. Nachdem seine Werkstatt in kurzer Zeit auf 23 Gesellen angewachsen war, entschließt er sich dazu, in der Eisenbüttler Straße in der Nähe des alten Bahnhofs eine Maschinenbaufabrik zu erbauen. Aus Mangel an Kapital sucht er sich weitere Partner. |
1853 |
Gründung durch Stadtrat Friedrich Seele (Inhaber der alten Eisenhandlung "Wullbrandt & Seele" in Braunschweig), Fr. L. Schöttler (ehemaliger Direktor der Fürstlich Stolberg'schen Maschinenfabrik in Magdeburg), Wilhelm Hasenbalg (Eisenbahnbeamter und Werkstattkontrolleur) und Christian Pommer (Herzoglicher Hofschmied in Braunschweig) |
1853 |
Noch im Gründungsjahr erhält die Firma zusätzlich die Konzession für eine Gießerei und für eine Schneidmühle. Die junge Firma baut vor allem Waggons für die Eisenbahn. |
1853 |
Der Umsatz beträgt im ersten Jahr 54.000 Taler |
1854 |
Es sind im Durchschnitt 60 bis 70 Arbeiter beschäftigt, und an diese wird bei einem Gesamtumsatz von 162.000 Mk. die Summe von 61.200 Mk. an Löhnen gezahlt. |
1856/1857 |
Am Ende des Geschäftsjahres sind 164 Arbeiter beschäftigt, und an diese wird bei einem Gesamtumsatz von 785.000 Mk. die Summe von 227.400 Mk. an Löhnen gezahlt. |
1855/56 |
Der Umsatz steigt in den ersten drei Jahren auf 200.000 Taler |
1857-1859 |
Am Ende der Geschäftsjahre 1857/58 und 1858/59 sind 90 - 100 Arbeiter beschäftigt, und an diese wird bei einem Gesamtumsatz von 1.336.300 Mk. die Summe von 258.600 Mk. an Löhnen gezahlt. |
1858 |
F. W. Schöttler bleibt bis 1858 aktiver Teilhaber bei "Schöttler & Co." in (Magdeburg-)Sudenburg und zieht nach Braunschweig, wo der die technische Leitung von "Seele & Co." übernimmt. |
1858 |
Bau der Zuckerfabrik Barum als erste neugebaute Rübenzuckerfabrik von "Seele & Co." |
1863 |
Einstellung des Waggonbaues |
1864 |
F. W. Schöttler siedelt endgültig nach Braunschweig über und übernimmt die technische Leitung von "Seele & Co.". |
1865 |
Während sich sowohl die deutschen Zuckerfabrikanten wie die Maschinenfabrikanten gegen das von Julius Robert in Seelowitz (Mähren) erfundene Diffusionsverfahren zur Saftgewinnung im ganzen ablehnend verhalten, wird dessen Einführung von "Fr. Seele & Co." unter der Leitung von Friedrich Wilhelm Schöttler mit Eifer aufgenommen und ungeachtet dessen, daß die Versuche anfangs den größten Schwierigkeiten in bezug auf die praktische Durchführbarkeit begegnen, gelingt es doch, in der zweiten Kampagne und nachdem man eine Zuckerfabrik zu diesem Zwecke mit bedeutenden Kosten erworben hatte, alle Hindernisse zu beseitigen. Von einer besonderen Kommission von Zuckertechnikern werden längere Zeit hindurch umfassende Beobachtungen beim Betrieb angestellt und die Überzeugung gewonnen, daß das Diffusionsverfahren nicht nur durchführbar sei, sondern auch große Vorteile biete. |
1868/1869 |
Es werden acht Diffusionsanlagen ausgeführt |
1859-1869 |
In den Jahren 1859 bis 1869 werden in dem Unternehmen 1.680.000 Thlr. (5.040.000 Mk.) umgesetzt und 360.000 Thlr. (1.080.000 Mk.) an Löhnen gezahlt. |
01.04.1870 |
Umwandlung in eine Aktiengesellschaft unter der Firma "Braunschweigische Maschinenbauanstalt" mit einem Kapital von 750.000 Mark |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Dampfmaschinen |
1860 |
[Rühlmann: Dampfm Kgr. Hannover (1860)] |
1870 |
vmtl. noch 1870 (Umwandlung in AG) |
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Eisenbahnwagen |
1854 |
Beginn ab Gründung |
1863 |
Ende |
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Maschinen für die Zuckerindustrie |
1858 |
Beginn (Zf Barum) |
1870 |
Ende --> AG |
ab ca. 1865 auch Bau von Robert'schen Diffusionsanlagen |
Zeit |
gesamt |
Arbeiter |
Angest. |
Lehrl. |
Kommentar |
1854 |
65 |
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60 - 70 Arbeiter |
1856 |
164 |
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1858 |
95 |
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90 - 100 Arbeiter |
1869 |
209 |
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durchschnittlich. [http://pentapolis.gibs.info: Pentapolis] nennt in den 1860ern durchschnittlich 1000 - 1500 Arbeiter |
Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt
Zeit |
Bezug |
Abfolge |
andere Firma |
Kommentar |
1870 |
Umbenennung |
danach |
Braunschweigische Maschinenbauanstalt AG |
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ZEIT | 1860 |
THEMA | Entwicklung in der Anfangszeit |
TEXT | Der von Jahr zu Jahr sich mehr entwickelnde Betrieb der Herzoglich Braunschweigischen Eisenbahnen und der dadurch bedingte wachsende Bedarf an Wagen, sowie die mehr und mehr im Herzogtum sich ausbreitende Rübenzuckerfabrikation waren die Veranlassung, eine Eisenbahnwagenbau-Anstalt, Maschinenfabrik und Eisengießerei unter der obigen Firma zu errichten. Die ganze Einrichtung des Etablissements galt im wesentlichen der Fabrikation von Eisenbahnwagen, und die Maschinenwerkstätte sollte zunächst nur für Reparaturen und Ergänzungen der Maschinerien der damals existirenden wenigen Fabriken der Stadt und des Landes dienen. Es liefen indessen wider Erwarten Aufträge aller Art ein, so daß nicht nur die Anzahl der Arbeiter sich beständig vermehrte, sondern auch technische und kaufmännische Hilfsbeamte engagiert werden mußten. |
QUELLE | [Bettgenhäuser: Industrieen des Hzgt. Braunschweig I (1899) 120] |
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