Zuckerraffinerie Genthin AG

Allgemeines

FirmennameZuckerraffinerie Genthin AG
OrtssitzGenthin (Sa.-Anh.)
Postleitzahl39307
Art des UnternehmensZuckerfabrik
Quellenangaben[Verz Zuckerfabr (1900), Adreßbuch Zuckerind (1912), Zf Gehrden] [Weise & Monski: Duplex-Dampfpumpen für Zuckerfabriken] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3487]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
11.09.1901 Gründung unter der Firma "A.-G. für Verwertung landwirtschaftlicher Produkte" mit einem Grundkapital von M 1.000.000,00.
28.11.1901 Amtliche Eintragung beim Amtsgericht Genthin
1902 erbaut von der Halleschen Maschinen-Fabrik u. Eisengießerei
1902 Einbau einer Diffusionsbatterie
1902 Aufstellung eines Kalkofens
1902 Einbau von Dampfkessel(n)
26.01.1902 Drohungen des Zuckersydikats gegen Zf Genthin
12.12.1903 Umbenennung in "Zuckerraffinerie Genthin AG"
1905 Das Kapital beträgt seither M 1.5 Mill.
1907 Einbau von Dampfkessel(n)
1908 1908/09: Einbau einer Rübenwäsche
1908 1908/09: Einbau eines Rübenelevators
1908 Einbau einer (oder mehrerer) Schneidmaschinen
1910 Einbau einer (oder mehrerer) Schneidmaschinen
1910 Einbau einer Diffusionsbatterie
1910 Aufstellung eines Kalkofens
1910 Einbau der Rübenhaus-Dampfmaschine
1919 Einbau eines Turbogenerators
15.03.1920 Kapp-Putsch: Generalstreik, auch in Genthin
1921 "Einbau der ersten Filterpressen"
1921 Einbau der Hanomag-Dampfmaschine
1922 Einbau von Dampfkessel(n)
1922 Die Gesellschaft übernimmt die 5000 Morgen großen Besitzungen Schönaich und Eichenkranz mit Vorwerken vom Fürsten von Carolath-Beuthen auf 18 Jahre pachtweise
1923 Einbau eines Rübenhubrades
1923 "Einbau der ersten Filterpressen" [schon für 1921 welche angegeben!]
1923 Aufstellung eines Kalkofens
1923 Das Kapital wird erhöht bis 1923 auf Mark 180.000.000,00.
06.06.1923 Beginn eines Streiks
23.06.1923 Beginn eines Streiks
1924 Einbau von Dampfkessel(n)
18.04.1925 Lt. Hauptversammlung vom 18. April 1925 Umstellung des Kapitals von M 180.000.000,00 auf RM 2.357.900,00
15.07.1925 Eine lt. Hauptversammlung vom 15. Juli 1925 beschlossene Erhöhung um bis Reichsmark 2.000.000,00 wird nicht durchgeführt.
27.02.1926 Die Hauptversammlung vom 27. Februar 1926 beschließt Herabsetzung des Kapitals um RM 24.900,00 auf RM 2.333.000,00 durch Einziehung der RM 24.900,00 Vorzugsaktien zum Nennwert.
1927 Einbau einer (oder mehrerer) Schneidmaschinen
1927 "Einbau der ersten Filterpressen" [schon für 1921 welche angegeben!]
19.09.1930 Laut Generalversammlungsbeschluß vom 19. September 1930 Änderung der Firma aus "A.-G. für Verwertung landwirtschaftlicher Produkte" in "Zuckerraffinerie Genthin A.-G."
1934 Einbau von Dampfkessel(n)
1935 Einbau eines Turbogenerators
1935 Übernahme der Zuckerfabrik Calbe A.-G., Calbe (Saale), und der Zuckerfabrik Frankenstein A.-G., Frankenstein, durch Vermögensübertragung ohne Abwicklung.
1938 Einbau einer (oder mehrerer) Schneidmaschinen
27.11.1942 Lt. Aufsichtsrats-Beschluß vom 27. November 1942 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um RM 1.166.500,00 auf Reichsmark 3.499.500,00 durch Ausgabe von Zusatzaktien. Die zur Durchführung der Kapitalberichtigung erforderlichen Beträge, einschließlich RM 116.650,00 Pauschsteuer, werden gewonnen durch Zuschreibung von RM 363.181,00 auf Fabrikgebäude und andere Baulichkeiten, von RM 895.000,00 auf Maschinen und maschinelle Anlagen und von Reichsmark 24.969,00 auf kurzlebige Wirtschaftsgüter.
07.01.1943 Lt. Hauptversammlungsbeschluß vom 7. Januar 1943 wird das Grundkapital zwecks Abrundung auf RM 3.500.000,00 um RM 500,00 erhöht.
07.01.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
06.05.1945 Befreiung Genthins durch die Rote Armee
30.07.1946 Enteignung der Zuckerraffinerie
01.09.1946 Erlaß zur Enteignung der Zuckerraffinerie
23.10.1946 Kampagnebeginn
16.12.1946 Kampagneende
1950 Mechanisierung des Scheidekalktransports mit einer neuen Seilbahn
1950 Aufstellung einer neuen Rübenwäsche
1951 Bau neuer Werkstätten
1951 Umbau der Kondensation im Filterturm
1952 Umbau der Saturation
1954 Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes
1954 Änderung und Verbesserung der Abspritzvorrichtung an der Bauernschwemme
01.03.1954 Bildung einer Betriebskampfgruppe
1955 Aufstellung von 2 neuen Verdampfapparaten
1956 Einbau zweier Abhitzekessel zur Ausnutzung der Rauchgase von Kessel 3
1956 Einsparung von 10.000 t Rohbraunkohle durch Einbau zweier Abhitzekessel zur Ausnutzung der Rauchgase von Kessel 3
1956 Bau eines Laufkrans über den Weißzuckerzentrifugen
01.09.1956 im September erstmalige Umarbeitung von Kubarohrzucker zu verbrauchsfähigem Weißzucker
1957 Umbau der Saturation I nach sowjetischem Muster
1958 Einbau einer Kohlenbandwaage im Kesselhaus
1958 Installation einer 2. Waschtrommel für Filtertücher
01.10.1958 Beginn des "Unterrichtstags in der Produktion" für die Schüler der Albrecht-Dürer-Schule
1959 Umbau der Laveure
10.12.1959 Beschluß zur Bildung einer Jugendbrigade an den Diffusionsbatterien
1960 Bau eiens 150 m langen Rohzuckerbandes (Einsparung von 12 Arbeitskräften)
1960 Bau eines 150 m langen Rohzuckerbandes (Einsparung von 12 Arbeitskräften)
1960 Aufstellen einer Abpackmaschine (Füll- und Verschließanlage AB 1 für Kleinabpackung)
1961 Aufstellung zweier Schlammkanonen für die Verbesserung des Schlammtransportes (Einsparung von 6 Arbeitskräften)
1961 Bau eines 180 mm langen Weißzuckerbandes (Einsparung von 12 Arbeitskräften)
1961 Mechanisierung der Weißßzuckerabsackstation (Einsparung von 12 Arbeitskräften)
1961 Kampf der Jugendbrigaden im Vorderbetrieb um den Titel "Kollektiv der sozialistischen Arbeit"
04.11.1961 erste Information des Instituts für Zucker- und Stärkeindustrie über den Zustand der Auslageapparaturen
1962 Erfolg bei der Umarbeitung von Kubarohrzucker zu verbrauchsfähigem Weißzucker
26.06.1962 Gedanken der Betriebsleitung zur Steigerung der täglichen Rübenverarbeitung auf 2000 t
01.10.1962 Abschluß der Planungen für die Kalkmilchverteilung in der Vorscheidung
1963 Fertigstellung des ersten MMM-Exponats des Betriebs, Kalkmilchentgrießung
1963 Wiederherrichtung des Rapid-Trogs durch eine "sozialistische Arbeitsgemeinschaft"
1965 MMM-Goldmedaille für das Exponat "Vibrationsschüttelrinne"
1966 MMM-Goldmedaille für einen "Steinfänger"
1967 Bau der DdS-Anlage, die mindestens seit Anfang 1966 im Hof der Fabrik lag
1968 Übergabe einen neuen polytechnischen Kabinetts an die Albrecht-Dürer-Oberschule
1968 Neubau des Vorderbetriebs (Rübenaufbereitung)
1969 Bau der Kalkbrenn- und Löschstation
1970 Einbau der Patronendruckfilter
1971 Einbau der Drehfilter
1971 tägliche durchschnittliche Rübenverarbeitung: 1577 t
1972 Aufstellung der Affinationszentrifugen
1973 Inbetriebnahme des Industriekraftwerkes
1973 Umsetzung einer Abpackmaschine AB 1 von Genthin nach Stralsund [Kleinabpackung]
1974 Inbetriebnahme des Rübenpumpenhauses
1975 Zuckerhausrationalisierung: 1 C-Kochapparat
1975 Zuckerhausrationalisierung: C-Produkt-Zentrifungenstation
1975 Einbau einer Gleisverbundwaage
1975 Einbau einer Straßenverbundwaage
1975 Einbau einer Wasserspülentladung
1975 Einbau eines Trommelsteinfängers
1975 tägliche durchschnittliche Rübenverarbeitung: 1905 t
1977 Auszeichnungs des Kollektivs "Trocknung" als Wettbewerbssieger
1978 Baubeginn des Weißzuckersilos (4 Silos von je 10.000 t Kapazität)
1981 Errichtung der "Beta-Test-Anlage" (= Rübenprobe)
1982 Fertigstellung der 4 Weißzuckersilos (46 m hoch)
1982 Baubeginn für das neue Industriekraftwerk
1983 tägliche durchschnittliche Rübenverarbeitung: erstmals 2000 t
1986 Inbetriebnahme von kontinuierlich arbeitenden C-Produkt-Zentrifugen
1986 Übergabe eines Sozial- und Wirtschaftsgebäudes
1986 Inbetriebnahme eines neuen Portalkrans im Heizkraftwerk
1990 Stillegung
01.07.1990 Rückwirkend zum 1.7.1990: Übernahme von sieben Zuckerfabriken in Sachsen-Anhalt durch den Zuckerverbund Nord: Klein Wanzleben, Aderstedt, Hadmersleben, Haldensleben, Goldbeck, Weferlingen und Genthin, die in der vergangenen Kampagne 1 Mio t Rüben zu 120.000 t Zucker verarbeiteten. Vertragspartner sind die Berliner Treuhandanstalt und die Deutsche Ostzucker AG in Halle.
.. Waldemar Paul arbeitet als Geschäftsführer




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Konsumzucker 1902 vmtl. ab Inbetriebnahme 1990 Ende (Stillegung)  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine vor 1925 Hannoversche Maschinenbau-Actiengesellschaft, vorm. Georg Egestorff
Dampfpumpe   Weise & Monski, Special-Fabrik für Pumpen aller Art
Dampfpumpe   Weise & Monski, Special-Fabrik für Pumpen aller Art
Dampfpumpe   Weise & Monski, Special-Fabrik für Pumpen aller Art
Dampfpumpe   Weise & Monski, Special-Fabrik für Pumpen aller Art
Dampfpumpe   Weise & Monski, Special-Fabrik für Pumpen aller Art
Dampfpumpe   Weise & Monski, Special-Fabrik für Pumpen aller Art
Dampfpumpe   Weise & Monski, Special-Fabrik für Pumpen aller Art
Dampfpumpe   Weise & Monski, Special-Fabrik für Pumpen aller Art
Dampfpumpe   Weise & Monski, Special-Fabrik für Pumpen aller Art




Produktionszahlen

von bis Produkt im Jahr am Tag Einheit
1909   Zuckerrüben 70000 1500 t
1910   Zuckerrüben 100000 1500 t




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Erich Fischer, Genthin, Vorsitzer; Erich Rieger, Genthin; Emil Büttner, Genthin, stellvertretend. Aufsichtsrat: Bankdirektor Moritz Schultze, Berlin, Vorsitzer; Landwirt Heinrich Franke, Frankenhof, stellv. Vorsitzer; Hans von Dippe, Vorstandsmitglied der Gebr. Dippe A.-G., Quedlinburg; Domänenpächter W. Teute, Jerichow; Oberamtmann Fritz Pfannenschmidt, Heinrichsberg; Schokoladenfabrikbesitzer Günther Wendt, Berlin; Bankdirektor Paul Hampf, Berlin; Handelsgerichtsrat a. D. Otto Wolff, Direktor der Commerzbank A.-G., Kassel. Reingewinn-Verwendung: 5 % zum R.-F., 4 % Dividende, 10 % Tantieme an Aufsichtsrat (außer fester Vergütung von zusammen RM 25.500,00), Rest weitere Dividende an Stammaktien bzw. zur Verfügung der Hauptversammlung Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 100,00 l Stimme. Geschäftsjahr: 1. September bis 31. August. Grundkapital: nom. RM 3.500.000,00 Stammaktien in 544 Stücken zu je RM 100,00, 143 Stücken zu je RM 200,00, 3417 Stücken zu je RM 1.000,00. Eigene Aktien: nom. RM l 102.500,00, die durch die Zuckerfabriken Calbe und Frankenstein eingebracht werden.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3487]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Betrieb der Rübenzuckerfabrik und Raffinerie in Genthin sowie die Errichtung und Erwerbung weiterer Zuckerfabriken und Raffinerien; Verkauf der gewonnenen Erzeugnisse, insbesondere die Lieferung des Zuckerbedarfs der Schokoladen- und verwandten Industrien; Ankauf von Roh- und Weißzucker zur Herstellung aller Sorten Weißzucker und Raffinade, Erwerbung oder Pachtung von Gütern, hauptsächlich zur Erzeugung von Zuckerrüben.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3487]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBesitztum: Rübenzuckerfabrik und Raffinerie in Genthin, Zuckerfabriken in Calbe (Saale) und Frankenstein. Pachtbesitz: 1922 hat die Gesellschaft die 5000 Morgen großen Besitzungen Schönaich und Eichenkranz mit Vorwerken vom Fürsten von Carolath-Beuthen auf 18 Jahre pachtweise übernommen.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3487]