Zeit |
Ereignis |
1850 |
Gründung einer Zuckerfabrik zur Herstellung von Zucker aus Kartoffeln |
1873 |
Schließung Kartoffel-Zuckerfabrik |
Frühjahr 1883 |
Es gelingt dem Landwirt Tobias Deiß II aus Offstein, die Hannoveraner Bankiers Gottfried und Felix Herzfeld für den Bau einer Zuckerfabrik auf der Basis der Zuckerrübe zu gewinnen. |
01.03.1883 |
Gründung als Aktiengellschaft mit einem Kapital von 477.200 Mark. Der Vorstand ist dabei mit Karl Stephan und Bürgermeister J. Obenauer ausschließlich pfälzisch, der Aufsichtsrat dagegen überwiegend mit Norddeutschen besetzt. Neben den Vorständen Obenauer und Stephan und dem Gründervater Tobias Deiß sind hier Felix und Gottfried Herzfeld (Hannover), Direktor Steinsieck (Hannover) sowie Direktor Höpfner (Wabern) vertreten. |
21.03.1883 |
Die Zuckerfabrik Offstein wird als Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 477.200 Mark gegründet |
21.03.1883 |
Tobias Deiß wird zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt |
18.05.1883 |
Maschinen in MASCHINE / INVENTAR ! |
1884 |
Erbaut durch Braunschweigische Maschinen-Bauanstalt und Zickerickwerk |
1884 |
Beginn der ersten Kampagne 1884/85. - Es wird zwar eine Tagesleistung von 2.200 dt Rüben erzielt, aber technische Probleme, schlechte Ernten und ein zunehmender Zuckerpreisverfall machen der jungen Fabrik den Einstieg schwer. |
1885 |
Heinrich Klein wird neuer technischer Leiter |
1885 |
Egon Rössler wird neuer kaufmännischer Leiter |
1885 |
es gelingt unter der neuen Leitung, die technischen Fehler im Fabrikbetrieb zu überwinden |
März 1885 |
Ende der ersten Kampagne. Pro Tag wurden 220 Tonnen Rüben verarbeitet. Die Gesamtverarbeitung betrug 26.000 Tonnen. In dieser Kampagne mußte noch ein hoher Verlust gedeckt werden. |
09.03.1885 |
Ende der ersten Kampagne |
1886 |
Anschluß an die Bahnlinie Offstein - Worms |
1887-1888 |
Anschluß an das Eisenbahnnetz, als die Worms - Offsteiner Eisenbahnlinie gebaut wurde |
1894 |
umgebaut durch Braunschweigische Maschinen-Bauanstalt und Zickerickwerk |
1899 |
Umschreibung in das Handelsregister Ludwigshafen (vorher Pfeddersheim) |
1899 |
Bau einer Schnitzeltrocknungsanlage mit Lager für Trockenschnitzel |
1899 |
Errichtung eines gesonderten Maschinenhauses zur Erzeugung von elektrischem Strom |
1901 |
Bau des ersten Beamtenwohnhauses mit Kantine |
1907 |
Erweiterung des Zuckerlagers |
01.1908 |
Der technische Leiter, Heinrich Klein, verstirbt |
1910 |
Erweiterung der Schnitzeltrocknung |
01.01.1910 bis 01.12.1910 |
Der kaufmännische Direktor Egon Rössler verstirbt |
01.01.1910 bis 01.12.1910 |
Der Neffe Rösslers, Conrad Schumacher, übernimmt als technischer Direktor die Leitung der Fabrik |
1911 |
an der Stelle des alten Kalkofens entsteht eine neues Kesselhaus |
1911 |
unmittelbar neben dem neuen Schornstein wird ein Maschinenhaus für einen Turbogenerator errichtet |
1911 |
die Dampfturbine (Turbogenerator) wird in Betrieb genommen |
1911 |
Aufstellung einer neuen Diffusionsbatterie |
1911 |
Errichtung der ersten Zentrifugal-Saftpumpen |
1911 |
Errichtung eines zweiten Wasserrohrkessels |
01.01.1911 bis 01.12.1911 |
Conrad Schumacher übernimmt als Vorstandsmitglied die Leitung der Fabrik |
01.01.1911 bis 01.12.1911 |
Max Petzold wird kaufmännischer Leiter des Werkes |
1912 |
das Werk erhält einen neuen Kalkofen mit 48 m3 Inhalt |
1912 |
das Werk erhält eine Kalkmilchstation |
1912 |
Einbau eines Rateau-Gebläses mit Dampfturbine |
1912 |
Einbau eines Kestner-Apparats |
1912 |
Errichtung eines neuen Schornsteins für das Kesselhaus von 45 m Höhe |
29.11.1912 |
Die Zuckerfabriken in Frankenthal, Groß-Gerau, Groß-Umstadt, Offstein und Waghäusel werden offiziell über die Gründung der "Vereinigung rübenbauender Landwirte Hessens und der Pfalz e.V." informiert, und die Fabrikvertreter werden erstmals zu einer gemeinsamen Beratung für den 29. November nach Worms eingeladen. Von den Fabriken erscheinen hierzu nur Vertreter von Offstein und Waghäusel. |
16.02.1913 |
Durch die Zuckerfabrik Offstein wird der "Vereinigung rübenbauender Landwirte Hessens und der Pfalz e.V." mitgeteilt, daß die süddeutschen Fabriken den Rübenpreis auf 1,10 Mark festgesetzt haben. Dieser Preis bedeutet eine außerordentliche Verminderung gegenüber den beiden vorhergehenden Jahren und entspricht in keiner Weise den preisbestimmenden Umständen. 1911 war der Rübenpreis 1,12 bis 1,15 Mark, und wie die Verteilung der hohen Dividende gezeigt hat, konnten die Fabriken bei diesem Preis einen ganz bedeutenden Gewinn verteilen. Für 1913 sind die Aussichten für die Fabriken noch günstiger, denn der Zuckerpreis ist Ende Jan. 1913 um 60-90 Pfg. höher als um dieselbe Zeit 1911. Und wenn man bedenkt, daß zu einem Zentner Rohzucker 5,25 - 6 Zentner Zuckerrüben erforderlich sind, so bedeutet dies, selbst wenn die Höchstmenge von 6 Zentner angenommen wird, einen Mehrgewinn von 10-15 Pfg. an einem Zentner Zuckerrüben. Die von den Landwirten aufgestellte Forderung von 1,20 Mark ist deshalb der Marktlage entsprechend ungerecht; während das Angebot der Fabriken eine willkürliche Preisverminderung bedeutet, veranlaßt durch die Meinung, daß die Landwirte nicht imstande seien, einig zu sein und den gefaßten Beschluß zur Durchführung zu bringen. Daß sich die Fabriken mit dieser Ansicht sehr täuschen, beweisen die vielen in letzter Zeit abgehaltenen Versammlungen und Neugründungen von Ortsgruppen; überall wird der einstimmige Beschluss gefaßt, Rüben unter 1,20 Mark nicht zu bauen, und dies muß die Losung für alle Rüben bauenden Landwirte sein, denn wenn die Landwirte dieses Jahr nicht unbeirrt auf ihrer Forderung bestehen bleiben, dann werden die Fabriken den Preis in den kommenden Jahren noch weiter herabsetzen |
1914 |
ein dritter Schornstein kommt hinzu |
1914 |
Verbreiterung des Schnitzellagers |
1914 |
Errichtung einer Werkstatt für die Kupferschmiede |
27.04.1920 |
Fusion der Werke Offstein und Groß Gerau: Die außerordentliche Generalversammlung der Zuckerfabrik Offstein, in der 7 Aktionäre mit 1.049 Aktien und Stimmen vertreten sind, genehmigt einstimmig den Verschmelzungsvertrag mit der Zuckerfabrik Groß-Gerau, wonach eine Übernahme dieser Gesellschaft derart erfolgt, daß auf 2.000 Mark Groß-Gerau-Aktien 3.000 Mark Offstein-Aktien gegeben werden. Zu diesem Zwecke wird die Kapitalerhöhung um 900.000 Mark junge Stammaktien auf 4,40 Mio. genehmigt. In den Aufsichtsrat neu gewählt werden O-Justizrat von Heffert in Darmstadt und Ökonomierat Walter in Lengfeld. ? Die Gesellschaft trägt künftig den Namen "Zuckerfabrik Offstein - Groß-Gerau". |
09.1920 |
Die Zuckerfabrik Offstein tritt der Interessensgemeinschaft Frankenthal-Waghäusel bei |
15.11.1923 |
Umstellung der Währung auf Rentenbasis / Kapitalumstellung: 3.147.200 Stammaktien, 33.600 Vorzugsaktien in Goldmark |
Ende März 1926 |
Unterzeichnung des Verschmelzungsvertrages der in der Interessengemeinschaft zusammengeschlossenen Fabriken zur "Süddeutsche Zucker-Aktiengesellschaft", Mannnheim |
bis 1934 |
Investitionen führen zur Steigerung der täglichen Rübenverarbeitungskapazität auf 2.500 Tonnen. Damit ist die zehnfache Tagesleistung des Gründungsjahres 1884 erreicht. |
1947 |
Tiefpunkt: Die Rübenernte geht auf 84.000 Tonnen zurück; die Kampagne dauert nur 35 Tage. |
1953/54 |
Erweiterung des Zuckerhauses, und die Rübenverarbeitung steigt auf 400.000 t. |
1955 |
Bau des ersten Zuckersilos mit 8.500 Tonnen Lagerfähigkeit |
1957 |
Umstellung der Extraktion von Diffusionsbatterien auf Extraktionstürme |
ca. Ende der 1950er |
Die tägliche Verarbeitungskapazität übersteigt die 5.000 Tonnen-Marke. Hierzu muß der Vorderbetrieb wesentlich erweitert werden. |
1966 |
Beginn der Herstellung von Flüssigzucker |
1966 |
Die tägliche Verarbeitungskapazität wird auf 6.000 Tonnen gesteigert. |
bis 1972 |
Zusätzlich zum ersten Zuckersilos mit 8.500 Tonnen (1955) werden noch drei weitere Silos mit Kapazitäten von insgesamt nahezu 90.000 Tonnen gebaut. |
1977 |
Die tägliche Verarbeitungskapazität wird auf 7.000 Tonnen gesteigert. |
Mitte 1980er |
Einbau der ersten Fallstromverdampfer. Flüssigkeit und Brüden strömen im Gleichstrom nach unten. Die zu konzentrierende und auf Siedetemperatur vorgewärmte Flüssigkeit gelangt über eine Verteilereinrichtung im Kopf des Verdampfkörpers als gleichmäßiger dünner Film in die Heizrohre, strömt siedend abwärts und verdampft dabei teilweise: Die zunächst durch die Schwerkraft erzeugte Abwärtsbewegung wird nun zunehmend durch die Schubwirkung der entstehenden Brüden unterstützt, welche ebenfalls nach unten strömen. |
1986 |
Die tägliche Verarbeitungskapazität wird auf 11.000 Tonnen gesteigert. |
Ende 1980er |
Das Kalkofengebäude wird komplett erneuert. |
1989 |
Grundsteinlegung für die großtechnische Isomalt-Anlage. Dort sind 60 Mitarbeiter beschäftigt. |
1990 |
Inbetriebnahme der Isomalt-Anlage mit einer Kapazität von 10.000 t/a (bis 2011 auf 100.000 t/a erweitert, mit 120 Mitarbeitern in der Produktion und weiteren 70 in der Instandhaltung) |
2000 |
Erneuerung der Automatisierung des Kesselhauses |
2002 |
Um 2002: 3.300 Landwirte bauen auf 22.500 ha im fünfjährigen Fruchtwechsel Zuckerrüben an. In der Kampagne werden mit 360 Mitarbeitern rund um die Uhr pro Tag aus etwa 15.500 t Rüben 2.200 bis 2.300 t Zucker erzeugt |
2004 |
Mit der endgültigen Schließung des Lagers in Waghäusel im Jahr 2004 wird in Offstein eine Dicksaftlagerung mit zwei großen Tanks von jeweils 50.000 m3 installiert. Offstein wird damit zu einer sogenannten Dicksaftfabrik mit einer zweiten Kampagne. |
2005/06 |
Die über 20 Jahre alte Prozeßautomatik der zentralen Zuckerfabrik wird erneuert und der Leitstand den neuen Bedürfnissen angepaßt. |
um 2005/06 |
Bau eines neuen, modernen Magazins in einer alten Zuckerhalle |
2006 |
Einbau der neuen Plattenverdampfer |