Dinglerwerke Aktiengesellschaft Zweibrücken

Allgemeines

FirmennameDinglerwerke Aktiengesellschaft Zweibrücken
OrtssitzZweibrücken
StraßeDinglerstr. 24
Postleitzahl66482
Art des UnternehmensMaschinenfabrik
AnmerkungenBis 1935 "Dinglersche Maschinenfabrik" (s.d.); diese seit 1897 eine Aktiengesellschaft. Später zu Mannesmann-Demag (Bau von Mobilkränen als "Mannesmann-Dematic"). Diese 2011 übernommen durch die "Terex Cranes Germany GmbH" auf einer Fläche von 94.482 qm; diese auch in Würzburg (ex Noell) und Hamburg.
Quellenangaben[Ludwig: Dinglerwerke (1991)] [Maschinenindustrie im Dt. Reich (1939/40) 889] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4427]
HinweiseLt. Auskunft der Fa. Mannesmann-Demag und von Herrn Ludwig (ehem. Betriebsleiter) sind keine nennenswerten Archivalien von Dingler erhalten geblieben. 13.11.2017: Anruf von Herrn Rhein (wagram8100@aol.com); Hinweis auf das Buch: [Ludwig, Hans: Die Dinglerwerke. - 1991. ISBN 3-924171-10-6.




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1827 Christian Nikolaus Dingler gründet in Zweibrücken als Ursprungsunternehmen eine mechanische Werkstatt "Dingler'schen Maschinenfabrik" in dem von seinem Vater übernommenen Betrieb im Schulhof. Gefertigt wrden Transmissionen, Mahl-, Öl- und Schneidemühlen.
28.11.1935 Änderung der Firma aus "Dinglersche Maschinenfabrik A.-G."
28.12.1935 Lt. Hauptversammlung vom 28. Dezember 1935 Herabsetzung des G.-K. i. e. F. von RM 1.200.000,00 auf RM 593.100,00 durch Einziehung von nom. RM 13.800,00 eigener Aktien und Herabsetzung des verbleibenden G.-K. von RM 1.186.200,00 auf RM 593.100,00 durch Zusammenlegung 2 : 1; anschließend Wiedererhöhung um Reichsmark 906.900,00 auf RM 1.500.000,00; die neuen Aktien werden zum Nennwert gegen Einbringung von Forderungen an die Gesellschaft in gleicher Höhe ausgegeben.
12.02.1936 Tod von Julius Dingler jr.
1937 Einrichtung einer besonderen Lehrlingswerkstätte
01.10.1937 Ãœbernahme des Werks Bierbach als Betriebsabteilung
1939 Pachtung der Hallen 1 und 2 der Stolberger Hütte in Ilsenburg als Abstell-, Lager- und Fertigungsräume
05.06.1939 Lt. Hauptversammlung vom 5. Juni 1939 wird das Kapital um RM 1.000.000,00 auf RM 2.500.000,00 erhöht; die neuen Aktien, welche ab 1. Januar 1939 dividendenberechtigt sind, werden von einem Bankenkonsortium übernommen; RM 500.000,00 hiervon werden im Verhältnis 3:1 den alten Aktionären zum Kurse von 103 % angeboten.
Beginn 2. Weltkrieg Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ist die Beschäftigung recht gut. Während der Evakuierung geht der Auftragsbestand zurück, der sich aber nach der Rückwanderung wieder schnell erholt, so daß die Gesellschaft um 1943 einen Auftragsbestand zu verzeichnen hat, der ihr Beschäftigung in den drei Werken auf lange Sicht gewährleistet.
04.09.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
28.09.1944 Explosion eines Muntitionswaggons im Güterbahnhof Zweibrücken. Die Werkhallen von Dingler werden beschädigt.
07.05.1945 Das Werk wurde im Zweiten Weltkrieg zu 75% zerstört
Jrühj. 1946 Die Einrichtung der Halle 2 des Werks in Ilsenburg, die zur Armaturenfertigung genutzt wurde, wird als Reparationsleistung demontiert.
10.07.1947 Entnazifizierung: 48 meist Führungskräfte sind zu entlassen, 27 Führungskräftezum Arbeiter zurückzustufen, 4 weitere außerdem mit Geldstrafe zu belegen und 59 mit zum Teil empfindlichen Geldstrafen zu belegen
Dez. 1948 Zusammenarbeit mit der "Wespol GmbH", Neubeckum (Nachfolger von Polysius, Dessau) zur Herstellung von Lepol-Zementöfen
10.12.1948 Abschluß eines 27 Jahre laufenden Vertrags zum Zusammenschluß zu einer Arbeitsgemeinschaft mit der Firma Polysius in Neubeckum über Herstellung und Lieferung von Einrichtungen für Zementfabriken im In- und Ausland.
1954 Ãœbernahme durch die Demag AG
1956 Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes
1959 Schließung der Schmiede
16.06.1967 Beherrschungsvertrag
26.06.1970 Eingliederung in die Demag
16.08.2011 Terex schließt den angedienten Kauf der "Demag Cranes AG" ab.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bergwerksmaschinen 1939 Erste Erwähnung 1939 Letzte Erwähnung  
Dampfmaschinen          
Eisen- und Stahlbauten 1939 Erste Erwähnung 1939 Letzte Erwähnung  
Gasbehälter 1939 Erste Erwähnung 1939 Letzte Erwähnung  
Gasreinigungsanlagen 1939 Erste Erwähnung 1939 Letzte Erwähnung  
Hochofenanlagen 1939 Erste Erwähnung 1939 Letzte Erwähnung  
Kompressoren 1939 Erste Erwähnung 1939 Letzte Erwähnung  
Rohrleitungen aller Art 1939 Erste Erwähnung 1939 Letzte Erwähnung  
Straßenbaumaschinen 1939 Erste Erwähnung 1939 Letzte Erwähnung  




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1935 1403       Auch genannt: 1004
1936 1500       Auch genannt: 1457
1937 1743       Auch genannt: 1529
1938 1888       davon 329 in Bierbach und 1502 in Zweibrücken; auch genannt: 1831
30.04.1942 101   11 10 NUR in Ilsenburg
30.06.1942 110   12 11 NUR in Ilsenburg
30.06.1942         141 Russen, 45 Kriegsgefangene (Zweibr. + Biebach + Ilsenburg)
30.06.1943 154   10 12 NUR in Ilsenburg
30.06.1943         Zweibr.: 282 Bierbach: 112, Ilsenburg: 55; 147 Franzosen, 111 Galizier, 71 Russen, 55 Gefangene
31.08.1944 133   10 9 NUR in Ilsenburg
Ende 2. WK   38     Beginn (anstelle der bisherigen 2300 Mann)
1945 335       Halbes Jahr nach Kriegsende
Nov. 1947 1600       hoher Auftragsbestand
1948 1500       davon 302 in Bierbach und 1200 in Zweibrücken
1949 1928       davon 572 in Bierbach und 1356 in Zweibrücken
Ende 1950 2235       davon 703 in Bierbach und 1532 in Zweibrücken
Ende 1951 2399       davon 723 in Bierbach und 1676 in Zweibrücken
Ende 1952 2296       davon 754 in Bierbach und 1542 in Zweibrücken
Ende 1953 2443       davon 782 in Bierbach und 1661 in Zweibrücken
Ende 1954 2732       davon 681 in Bierbach und 2051 in Zweibrücken
Ende 1955 2991       davon 740 in Bierbach und 2251 in Zweibrücken
Ende 1956 3187       davon 851 in Bierbach und 2336 in Zweibrücken
Ende 1957 3219       davon 943 in Bierbach und 2276 in Zweibrücken
Ende 1958 2950       davon 966 in Bierbach und 1984 in Zweibrücken
Ende 1959 2880        
1960 2900       ca. 2900
1961 2850        
1962 2910        
1963 2679        
1964 2647        
1965 2679        
1966 2404        
1967 1771        
1968 1839        




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1935 Umbenennung zuvor Dingler'sche Maschinenfabrik  
1924 Trennung, Namensverlust danach Dinglerwerk GmbH 1923/24 als Zweigunternehmen infolge der Zollabschnürung
1937 Zusammenschluß, neuer Name zuvor Dinglerwerk GmbH aufgelöst und als Betriebsabteilung übernommen
1954 Anschluß (Namensverlust) danach Demag Aktiengesellschaft  




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Direktor Dr.-Ing. Baldauf, Zweibrücken. Aufsichtsrat: Generaldirektor Heinz Puppe, Neunkirchen, Vorsitzer; Dr.-Ing. Kurt Jochum, Frankfurt (Main), stellv. Vorsitzer; Bankdirektor Eugen Damm, Ludwigshafen (Rhein); Bankier Alexander Hauck, Frankfurt (Main); Direktor Emil Otto Kieffer, Berlin. Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1943: Rheinische Treuhand-Gesellschaft A.-G., Mannheim. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 100,00 Aktie 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: Gemäß Aktiengesetz. Grundkapital: nom. RM 2.500.000,00 Stammaktien in 2400 Stücken zu je RM . 1.000,00 (Nr. 1-1400, 2401-3400) und 1000 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 1401-2400).
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4427]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Herstellung von Erzeugnissen aller Art aus Eisen, Stahl und anderen Metallen, insbesondere die Betätigung auf dem Gebiet des allgemeinen Maschinenbaues, des Apparatebaues, Behälter- und Rohrleitungsbaues sowie die Herstellung von Eisen- und Stahlkonstruktionen, namentlich für die Bedürfnisse der eisenschaffenden und der chemischen Industrie, des Bergbaues, des Straßen- und Eisenwasserbaues. Erzeugnisse: Dampfmaschinen, Kompressoren, Kolbenpumpen, Bergwerksmaschinen, Abhitzekesselanlagen, Hoch- und Niederdruckrohrleitungen, Hochdruck-Heißdampfschieber, Gasbehälter, Hochbehälter, Tanks, Hochöfenanlagen, Gasreinigungsanlagen, Apparatebau, Blechkonstruktionen, Stahlbauten, Eisenwasserbauten-, Straßenbaumaschinen.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4427]