Bayerische Zuckerfabrik GmbH

Allgemeines

FirmennameBayerische Zuckerfabrik GmbH
OrtssitzRegensburg
StraßeStraubinger Str. 18
Postleitzahl93055
Art des UnternehmensZuckerfabrik
AnmerkungenAuch bezeichnet als "Bayerische Zucker GmbH". Um 1914 im Alleinbesitz des Fürsten von Thurn und Taxis.
Quellenangaben[Verz Zuckerfabr (1900), Adreßbuch Zuckerind (1912)] [Industrie der Oberpfalz in Wort und Bild (1914) 91] [Rockstroh-Referenzliste (1905)]
Hinweise[Industrie der Oberpfalz in Wort und Bild (1914) 91] Ansicht; Kraftzentrale; Saturation II; Verdampfstation, Zentrifugenstation; Kesselhaus; Würfelzucker-Station, Raffinade-Kochapparate; Zuckerlager II, Materialienmagazin; Rohzucker-Kochapparate, Beamten- und Arbeiterkolonie Ostheim.




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1898 Erbaut 1898/99 durch A. Wernicke
1899 Gründung der "Bayerischen Zucker AG" mit einem Kapital von 1,3 Mio. Mark durch Fürst Albert von Thurn und Taxis, die Gutsbesitzerfamilie von Puricelli, die Pfälzer Bank in Ludwigshafen sowie die Bankiers Max Weinschenk und Gustav Thalmessinger. Der Fürst von Thurn und Taxis ist dabei mit 38,4 % beteiligt, er stellt auch das Baugelände zur Verfügung.
1897 Einrichtung einer Betriebskrankenkasse
1899/1900 Raffinadequantum: 19.290 Ztr., Verbrauchsabgabe: 141.515,65 Mark
1900/01 Raffinadequantum: 38.922 Ztr., Verbrauchsabgabe: 773.129,10 Mark
1901/02 Raffinadequantum: 53.232 Ztr., Verbrauchsabgabe: 1.486.473,05 Mark
1902/03 Raffinadequantum: 29.760 Ztr., Verbrauchsabgabe: 1.389.687,95 Mark
1903/04 Raffinadequantum: 51.028 Ztr., Verbrauchsabgabe: 448.157,55 Mark
1904/05 Raffinadequantum: 61.850 Ztr., Verbrauchsabgabe: 404.936,15 Mark
1905/06 Raffinadequantum: 313.748 Ztr., Verbrauchsabgabe: 1.465.929,40 Mark
1906/07 Raffinadequantum: 395.174 Ztr., Verbrauchsabgabe: 2.107.055,00 Mark
1907 Umwandlung der Aktiengesellschaft in eine GmbH. Dabei erwirbt Fürst Albert von Thurn und Taxis 64 % der Geschäftsanteile.
1907 Bau einer Arbeitersiedlung
1907/08 Raffinadequantum: 361.104 Ztr., Verbrauchsabgabe: 1.688.785,15 Mark
1908/09 Raffinadequantum: 372.278 Ztr., Verbrauchsabgabe: 1.529.451,90 Mark
1909 Umgebaut durch die Maschinen-Fabrik Grevenbroich
1909 Die übrigen Gesellschafter ziehen sich zurück, und Fürst Albert von Thurn und Taxis wird Alleineigentümer der Zuckerfabrik.
1909/10 Raffinadequantum: 343.078 Ztr., Verbrauchsabgabe: 1.829.179,05 Mark
1910/11 Raffinadequantum: 433.434 Ztr., Verbrauchsabgabe: 2.128.517,70 Mark
1911/12 Raffinadequantum: 352.196 Ztr., Verbrauchsabgabe: 2.274.369.50 Mark
Nov. 1911 Durch eine Zuckerstaubexplosion kommt es zu einem Großbrand. Betrieb kann erst zwei Monate nach dem Unglück wieder aufgenommen werden.
1912/13 Raffinadequantum: 513.100 Ztr., Verbrauchsabgabe: 2.616.293.40 Mark
1918 Erwerbung durch die "Ungarische Verkehrsbank Budapest AG". Diese wiederum verkauft die Fabrik an die "Warenhandelsgesellschaft mbH" in Hamburg
1919 Die "Warenhandelsgesellschaft mbH" in Hamburg verkauft die Regensburger Fabrik an die Zuckerfabrik Frankenthal.
1926 Fusion zur "Süddeutschen Zucker-Aktiengesellschaft. Im Werk Regensburg verbleibt weiterhin ein eigenes Verkaufsbüro.
1930 Die Fabrik kommt auf eine Produktion von 3 Mio. dt
April 1945 Amerikanische Truppen besetzen die Fabrik und beschlagnahmen die Zuckerlager.
1951 Vorstandsbeschluß für ein großes Investitionsprogramm zur Steigerung der Tageskapazität um 50 %.
1952-1957 In den Sommermonaten wird Rohrohrzucker aus Kuba raffiniert.
1955 Dr. Klaus-Hermann Fasol wird Betriebsassistent
1972 Die Gebietsdirektion Süd für Rüben und Futtermittel erhält ihren Sitz in Regensburg.
1988 Modernisierung der Abwasseraufbereitungsanlagen und Bau einer Biogasanlage
1990 Die Zuckerfabrik übernimmt die Patenschaft für die Fabrik in Delitzsch.
2007 Stilllegung der Rübenverarbeitung und der Zuckerproduktion. - Das Gelände der Zuckerfabrik wird von der "Ferdinand Schmack jun. GmbH" erworben, die dort das Quartier "Candis" entwickelt.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Brode 1899 Beginn 1912 bekannt  
Kristallzucker 1898 vmtl. ab Inbetriebnahme 1912 bekannt  
rem. Raffinade 1898 vmtl. ab Inbetriebnahme 1912 bekannt  
Rohzucker 1898 vmtl. ab Inbetriebnahme 1912 bekannt  
Weißzucker 1991 bekannt 2007 Ende  
Würfel[zucker] 1898 vmtl. ab Inbetriebnahme      




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1905 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Marktredwitz vorm. Rockstroh




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1914 Dampfkessel 12   unbekannt Heizfläche ges. 350 qm Zweiflammrohrkessel mit Ãœberhitzern und Economisern  
1914 Dampfmaschinen     unbekannt Leistung ges. 3000 PS verschiedener Systeme; darunter eine mit 500 PS zur Stromerzeugung  
1914 Dampfturbine 1   unbekannt Leistung 1000 PS direkt mit Generator gekuppelt  
1914 Verdampf- und Kochapparate 16   unbekannt          
1914 Zentrifugen 16   unbekannt          




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1913 u. 1914 900       während der Kampagne 900, dauernd beschäftigt: 200. Löhne und Gehälter/Jahr: 610.000 und 624.000 Mark




Produktionszahlen

von bis Produkt im Jahr am Tag Einheit
1899   Zuckerrüben   750 t
1909   Zuckerrüben 35000 750 t
1910   Zuckerrüben 36650 750 t
1926   Zuckerrüben   1200 t
1927   Zuckerrüben   2500 t
1928   Zuckerrüben   2500 t
1929   Zuckerrüben   3000 t
1931   Zuckerrüben   3000 t
1935   Zuckerrüben   3500 t




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1919 Nebenwerk danach Zuckerfabrik Frankenthal  
1926 Nebenwerk zuvor Süddeutsche Zucker Aktiengesellschaft  
1988 Nebenwerk zuvor Südzucker AG  




Allgemeines

ZEIT1914
THEMARübenanbaufläche
TEXT1899: 1581 Tagwerke
1900: 2171 Tagwerke
1901: 3239 Tagwerke
1902: 4134 Tagwerke
1903: 2074 Tagwerke
1904: 2375 Tagwerke
1905; 3000 Tagwerke
1906: 4200 Tagwerke
1907: 4300 Tagwerke
1908: 3000 Tagwerke
1909: 3589 Tagwerke
1910; 4450 Tagwerke
1911: 4966 Tagwerke
1912: 5689 Tagwerke
1913: 6020
1914: ca. 6300 Tagwerke
QUELLE[Industrie der Oberpfalz in Wort und Bild (1914) 91]