Kamp & Co.

Allgemeines

FirmennameKamp & Co.
OrtssitzWetter (Ruhr)
Postleitzahl58300
Art des UnternehmensMaschinenfabrik
AnmerkungenVon Friedrich Harkort und seinem Schwager Kamp ins Leben gerufen. Auch als "Harkort & Kamp" zitiert. Ab 1873: "Märkische Maschinenbauanstalt, vorm. Kamp & Co." (s.d.)
Quellenangaben[Redlich: Unternehmer [1964] 263] [Matschoß: Entw. Dampfmaschine I (1908) 169] [Matschoß: Ein Jahrhundert dt. Maschinenbau (1919) ] [Akten Oberbergamt Dortmund (um 1837)]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1826 Nachdem 1824 der Engländer Henry Robinson Palmer ein Bahnsystem vorstellte, bei der hängende Transportbehälter von Pferden gezogen werden, läßt Friedrich Harkort durch seine Fabrik probehalber in Elberfeld eine solche Bahn aufstellen. Gemeinsam mit dem Bergrat Heintzmann versucht er, die Öffentlichkeit dafür zu interessieren. Sie soll für den Kohlentransport auf der Deilthaler Eisenbahn verwendet werden. - Erst 75 Jahre später wird mit der Wuppertaler Schwebebahn ein solches Bahnsystem verwirklicht.
1845 Trappen wird Lehrling in der Maschinenfabrik seiner Vettern Kamp & Co in Wetter a. d. Ruhr.
1851 In Trappens Arbeitsvertrag wird festgelegt, daß er alle zwei Jahre eine sechswöchige Freistellung für eine Studienfahrt erhält.
1851 Thomée scheidet als erster Ingenieur bei Kamp & Co aus und wird durch den Maschinenmeister der Altona - Kieler Eisenbahn, C. Dahlhaus, abgelöst.
01.05.1851 Trappen wird als Techniker bei Kamp & Co angestellt.
1854 In Trappens neuem Arbeitsvertrag wird neben der Freistellung zugesichert, daß die Firma die Hälfte der Reisekosten der Studienreisen beisteuert.
1854 Trappen erhält einen Vertrag mit der Eingruppierung "Oberingenieur" und eine durch Verkaufsprämien verbesserte Bezahlung. Die technische Leitung wird ihm gemeinsam mit Dahlhaus übertragen. Trappen leitet die Konstruktionsabteilung.
1854 Trappen hat seine erste große Bewährungsprobe als Leiter des Konstruktionsbüros bei der Lieferung zweier starker Wasserhaltungsmaschinen für den Steinkohlebau im östlichen Ruhrgebiet.
1855 Kamp & Co. erhält Aufträge aus Stettin und Böhmen (auch im Zusammenhang mit dem Güter- und Personenverkehr).
1855 Herrmann Kamp gründet in Dortmund nahe der Zeche Tremonia die Paulinenhütte und verlegt das Eisen-, Hammer- und Walzwerk der "Mech. Werkstatt Harkort & Comp." von Wetter/Ruhr nach Dortmund. Hergestellt werden Achsen, Räder, Beschlagteile und Waggons für den Eisenbahnbereich aus selbsterzeugtem Eisen.
1857 Kamp & Co. liefert Dampfhämmer mit 2t Fallgewicht.
1860 In 80er Jahren liefert Kamp & Co. doppelt wirkende Maschinen für die Wasserhaltung und Zwillingsmaschinen mit Seiltrommel für die Förderung.
1860 Um 1860 sucht Trappen nach einer Verbesserung für die Balanciermaschinen. Nach Woolfscher Bauart setzt er Maschinen mit zwei nebeneinanderstehenden Zylindern und zweifacher Expansion als Antriebsmaschinen für Eisenhütten ein.
1865 Mitte der 80er Jahre kritisiert Trappen die räumliche Enge des Werkes auf der Burg in Wetter und drängt zum Neubau im Tal in verkehrsgünstiger Lage unmittelbar an der Eisenbahnstrecke.
1867 Trappen wird alleiniger technischer Leiter bei Kamp & Co., als Dahlhaus ausscheidet.
1869 Trappen hält eine Festansprache, trotz seiner Schwerhörigkeit, zum 50jährigen Firmenjubiläum.
1870-1873 In den 70er Jahren ist Kamp & Co. bzw. die Märkische Maschinenbau-Anstalt der führende Hersteller für Walzenzugmaschinen in Deutschland.
1871 Trappen realisiert in der Steinhäuserhütte bei Witten sein erstes Projekt, den Bau einer Gesamtanlage.
1873 Die Firma Kamp & Co wird in die Aktiengesellschaft "Märkische Maschinenbau-Anstalt vormals Kamp & Comp" umgewandelt. Trappen bleibt weiter technischer Leiter.
1873-1875 Trappen überwacht die von ihm geplanten Neubauten von Kamp & Co. an Bahnhof Wetter.
1873 Die Reichsregierung veranlaßt und unterstützt die Aufstellung eines besonders großen Dampfhammers auf der Weltausstellung in Wien. Er hat 2,51 m Hub, 15,2 t Hammergewicht und 231 t Gesamtgewicht.
02.10.1873 Im Jahresbericht zur Generalversammlung begründet Trappen die Werksvergrößerung und die Ausdehnung der Produktion mit einer neuen Strategie: die ganze Ausstattung für die Metallindustrie zu liefern.
1874 Seit 1874 ist für Kamp & Co. auch Südost- und Osteuropa Absatzgebiet.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Dampffördermaschinen 1822 Dampffördermaschine geliefert      
Dampfhämmer     1873 Ende (Umfirmierung)  
Dampfmaschinen 1822 Dampffördermaschine geliefert 1873 Ende (Umfirmierung)  
Walzenzug-Dampfmaschinen     1873 Ende (Umfirmierung)  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfgebläsemaschine vor 1837 unbekannt
Dampfmaschine vor 1837 unbekannt




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1832 Umbenennung zuvor Mechanische Werkstätte Harkort & Co. Harkort war überschuldet
1873 Umbenennung danach Märkische Maschinenbauanstalt, vorm. Kamp & Co.