Zuckerfabrik Vitzenburg GmbH

Allgemeines

FirmennameZuckerfabrik Vitzenburg GmbH
OrtssitzVitzenburg (Post Pretitz)
Postleitzahl06268
Art des UnternehmensZuckerfabrik
AnmerkungenHat um 1885 eine Privat-Gasanstalt.
Quellenangaben[Verz Zuckerfabr (1900), Adreßbuch Zuckerind (1912)] [Weise & Monski: Duplex-Dampfpumpen für Zuckerfabriken] [Stat. Mitt. Gaswerke (1885) 766]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1850 erbaut von C. Hoppe
1850 Gründung
1850 Grundsteinlegung
1850 um 1850 in das Grundbuch des Kgl. Amtsgerichtes zu Querfurt: Rittergutspächter, Amtmann Hübner, Weißenschirmbach. Die Eintragung lautet: "Zuckerfabrik Vitzenburg, Hübner & Comp."
20.10.1851 Start der ersten Kampagne
16.03.1852 Ende der ersten Kampagne
04.09.1855 Kampagnebeginn
18.03.1856 Kampagneende
17.03.1857 Ende der Kampage
31.01.1862 Ende der Kampage
05.02.1867 Ende der Kampage
1868 Angliederung einer Spiritusbrennerei
1868 wesentliche Erweiterung des Betriebs
12.01.1869 Amtmann Fr. Hübner verstirbt auf dem von ihm im Jahre 1858 erworbenen Rittergut Klein-Eichstädt
13.01.1869 bis 31.12.1874 in der Zeit 1869/74 Umfirmierung auf "Zuckerfabrik Vitzenburg, Graf v. d. Schulenburg", der alleiniger Besitzer des Unternehmens wird
03.03.1869 Ende der Kampage
31.01.1872 Ende der Kampage
1874 der im Jahre 1852 geborene GrafWerner-Christoph-Daniel von der Schulenburg-Heßler wird Eigentümer der Zuckerfabrik, dem Schloß Vitzenburg
1875 umgebaut von Röhrig & König
28.09.1875 Beginn der Kampagne
05.04.1876 Ende der Kampagne
17.09.1878 Beginn der Kampagne
24.01.1879 Ende der Kampagne
20.09.1881 Beginn der Kampagne
12.02.1882 Ende der Kampagne
09.09.1884 Beginn der Kampagne
20.09.1887 Beginn der Kampagne
22.12.1887 Ende der Kampagne
23.09.1890 Beginn der Kampagne
03.02.1891 Ende der Kampagne
19.09.1893 Beginn der Kampagne
1893 Ende der Kampagne
1896 C. Stentzel wird Fabrikdirektor
26.10.1896 Beginn der Kampagne
29.01.1897 Ende der Kampagne
03.10.1900 Beginn der Kampagne
23.01.1901 Ende der Kampagne
01.10.1901 Beginn der Kampagne (die letzte vor dem Brand)
22.01.1902 Ende der Kampagne (die letzte vor dem Brand)
04.07.1902 die Fabrik brennt abends 8 1/2 Uhr restlos ab. Nach Vernutung zahlreicher Zeitgenossen "warmer Abbruch"
05.07.1902 Der Maschinenmeister wird nach dem Brand fristlos entlassen, da der den Brand durch das Wegwerfen eines Zigarrenstummels verursacht habe
06.07.1902 bis 31.12.1902 nach dem Brand: die Aachen-Münchener Feuerversicherung regelt den Schaden restlos
06.07.1902 bis 31.12.1902 nach dem Brand: die Rüben der Kampagne 1902 werden durch den Verein zur Verwertung von Zuckerrübenvorräten anderweitig untergebracht und zum größten Teil in der Zuckerfabrik Groß-Rudestadt bei Greußen verarbeitet
01.01.1903 bis 01.09.1903 Neu erbaut durch Hallesche Maschinenfabrik; zur Kampagne 1903/04 kann die Rübenverarbeitung wieder aufgenommen werden
1906 C. Stentzel wird als Fabrikdirektor fristlos entlassen, weil er unentschuldigt an einer Hasenjagd teilgenommen hat
01.04.1906 Robert Aumüller übernimmt als 27jähriger die Leitung der Zuckerfabrik Vitzenburg
1910 Graf v. d. Schulenburg bleibt bis 1910 der alleiniger Besitzer des Unternehmens wird
1910 Umwandlung der Gräflich Schulenburg'schen Zuckerfabrik in eine GmbH
1912 Plan der Vereinigung der drei Zuckerfabriken Roßleben, Laucha und Vitzenburg unter dem Namen "Zuckerfabrik Unstrut". Zwei der Fabriken sollen bis zur restosen Modernisierung 1 Fabrik in Betrieb gehalten werden - Vereinigung kommt nicht zustande
1912 Ersatz der abgebrannten hölzernen Rüben-Entladestation an der Unstrut durch eine Eisenkonstruktion
01.07.1915 Robert Aumüller wechselt als Direktor zur Zuckerfabrik Delitzsch
1919 Nach dem Kriege: Übertragung der Leitung dem Direktor Schiebel, früher Straußfurt, Körbisdorf und Schroda
Frühjahr 1929 im Frühjahr 1929: 77.000 Ztr. des in Walschleben gelagerten, vertragsgemäß in Walschleben aus Vitzenburger Rohzucker hergestellte Weißzucker sind durch Walschleben doppelt verpfändet worden
01.12.1932 Ende der Kampagne
14.06.1935 Entlassung von Direktor Schiebel, weil er sich vermutlich Provisionen von Lieferanten zahlen ließ
01.07.1935 bis 31.12.1935 Nach der Entlassung von Direktor Schiebel: Ablösung durch den 2. Assistenten in Stöbnitz, Dr. Nachring
1936-1938 Erstellung einer Büttner-Trocknung
1936-1938 die Deutsche Bank stellt für die Trocknung nur zögernd Kredite zur Verfügung
01.01.1944 bis 07.05.1945 Ende des Krieges: Erwerbung und Aufstellung einer gebrauchten Turbine, Fabrikat "Brown, Boveri & Cie."
12.04.1945 Besetzung durch amerikanische Truppen; Plünderung
1954 Erweiterung des Sozialgebäudes
1954 Beginn der Dachziegelproduktion
1955 Direktor Dr. Nachring wird durch einen aktiven Genossen als Werksleiter abgelöst
1956 Umbau des Kesselhauses und Umstellung auf Strom
1956 Umbau des Kesselhauses, Ersatz der Flammrohrkessel durch Steilrohrkessel (20 atü)
1957 Ausbau des Kalkofens [= Erweiterung oder Demontage?]
1960 Ende der Dachziegelproduktion (500.000 Stück produziert)
1965 Bildung des VEB Zuckerkombinat Unstrut-Helme mit Sitz in Artern mit den Zuckerfabriken Artern, Roßleben, Oberröblingen, Vitzenburg, Oldisleben und Straußfurt
1971-1975 Umstellung auf Produktion und Langerung von Dicksaft (1. Fabrik in der DDR)
1973 Bau einer Portalkrananlage zur Bevorratung der Kohle
01.05.1973 bis 31.10.1973 Einbau einer ZUP-Extraktionsanlage durch etwa 35 polnische Spezialisten; Kosten 4 Mio Mark
1974 Renovierung der Betriebswohnungen
1975 Umstellung der Verdampfanlage auf eine Fünfstufen-Verdampfung
1975 Programmsteigerung [oder: ...steuerung?] der ND-Filterstation
1976 Rübenlagerung auf dem neuen Rübenlagerplatz II mit neuem Rübenstapelgerät "Komplex 65" (aus der Sowjetunion)
1976 Einbau eines neuen Krautfängers
1976 Einbau eines sowjetischen Trommel-Sand- und Steinefängers
1976 Bau einer neuen Betriebswerkstatt
1977 Einbau eines neuen Rübenelevators
1977 Einbau einer neuen Haupthalterungsstufe zur Erhöhung der Reaktionsdauer auf 20 min
1977 Umgestaltung der Dicksaftverladung
1978 Bau der Bandanlage auf dem Rübenlagerplatz zur Stabilisierung der Rübenversorgung des Betriebs
1978 Verbesserung der Funktionstüchtigkeit des Delitzscher Grabens
1978 Verbesserung der Frischwasserzufuhr zur ZUP-Anlage
1978 Verbesserung der Extraktreinigung, einchließich eines Vorlaufbehälters an den ND-Filtern
1978 Umbau der Schnitzelpressenstation
1978 Renovierung und Umgestaltung des Speiseraumes
1978 Neuausstattung der Betriebsküche
1978 Schaffung von Werkstätten für BMSR- (Betriebs-Meß-, Steuer- und Regeltechnik) und Siedemeisterbereich
1978 Schaffung von Aufenthaltsräumen für Laborpersonal, Trocknungspersonal und Turbinenwärter
1978 Renovierung der Kampagneunterkünfte
1978 Verbesserung der Heizung der Betriebsräume durch Warmluftheizer
1979 Abschluß der Kalkofenmechanisierung: Eisnpsarung von 3 Arbeitsplätzen, Wegfall körperlich schwerer Arbeit
1979 Renovierung der Meisterbereiche und des technischen Büros
1980 Umgestaltung der Wasserkreisläufe
1980 Einbau der Kleinkühltürme für den Fallwasserkreislauf
1980 Umgestaltung der Kesselhausbekohlung
1990 Stillegung




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Dachziegel 1954 bekannt 1960 bekannt  
Dicksaft 1973 1. Umstellungs-Jahr 1990 Stillegung  
Rohzucker 1850 vmtl. ab Inbetriebnahme 1972 Umstellung auf Dicksaftproduktion  
Spiritus 1868 Angliederung der Brennerei 1868 bekannt  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfpumpe   Weise & Monski, Special-Fabrik für Pumpen aller Art
Dampfpumpe   Weise & Monski, Special-Fabrik für Pumpen aller Art




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1971 145        
1972 143        
1973 126        
1974 126        
1975 125        
1979 133        




Produktionszahlen

von bis Produkt im Jahr am Tag Einheit
1851   Zuckerrüben 2846 20 t
1855   Zuckerrüben 6797   t
1856   Zuckerrüben 7508   t
1861   Zuckerrüben 8446   t
1866   Zuckerrüben 10132   t
1868   Zuckerrüben 11752   t
1871   Zuckerrüben 8092   t
1875   Zuckerrüben 251720   z
1878   Zuckerrüben 285245   z
1881   Zuckerrüben 450780   z
1884   Zuckerrüben 555828   z
1887   Zuckerrüben 335050   z
1890   Zuckerrüben 512370   z
1893   Zuckerrüben 488190   z
1896   Zuckerrüben 531320   z
1899   Zuckerrüben 25008 300 t
1900   Zuckerrüben 546272   z
1901   Zuckerrüben 618342   z
1909   Zuckerrüben 26050 550 t
1910   Zuckerrüben 35500 550 t
1915   Zuckerrüben 502976   z
1916   Zuckerrüben 426614   z
1917   Zuckerrüben 422864   z
1918   Zuckerrüben 473467   z
1919   Zuckerrüben 327840   z
1920   Zuckerrüben 469668   z
1921   Zuckerrüben 440934   z
1922   Zuckerrüben 434307   z
1923   Zuckerrüben 478872   z
1925   Zuckerrüben 529284 11026 z
1926   Zuckerrüben 645612 12297 z
1927   Zuckerrüben 561778 12212 z
1928   Zuckerrüben 617916 11443 z
1929   Zuckerrüben 693842 12280 z
1930   Zuckerrüben 779700 13215 z
1931   Zuckerrüben 536736 12074 z
1932   Zuckerrüben 453384 12506 z
1933   Zuckerrüben 425000 11040 z
1934   Zuckerrüben 486814 11454 z
1935   Zuckerrüben 500014 11660 z