Zuckerfabrik Waghäusel

Allgemeines

FirmennameZuckerfabrik Waghäusel
OrtssitzWaghäusel (Baden)
Straße---
Postleitzahl68753
Art des UnternehmensZuckerfabrik
AnmerkungenUrspr. Firma: "Badische Gesellschaft für Zuckerfabrikation" Später: zu Südzucker AG. Hatte um 1885 eine eigene Privat-Gasanstalt (Reinigung mit Lux-Masse). Hatte Maschinen der "Braunschweigischen Maschinenbau-Anstalt" [BMA-Firmenschrift (ca. 1910)].
Quellenangaben[Verz Zuckerfabr (1900), Adreßbuch Zuckerind (1912)] [Stat. Mitt. Gaswerke (1885) 768] [Verband Hess.-Pfälz. Zuckerrübenanbauer: 100 Jahre gemeinsam für Rübe und Zucker (2011) 24]
Hinweise[Allgemeine Bauzeitung (1861) 93]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1836 Auf Betreiben von Franz Josef Mone, Direktor des Generallandesarchivs, Friedrich August Walchner, Bergrat und Professor für Chemie, Mineralogie und Geologie an der Polytechnischen Schule in Karlsruhe, sowie Salomon Louis von Haber, Bankier in Karlsruhe, die "Badische Gesellschaft für Zuckerfabrikation" als Aktiengesellschaft gegründet, um die notwendigen finanziellen Mittel aufzubringen. Das Grundkapital beträgt 1 Million Gulden, eingeteilt in 2.000 Aktien zu je 500 Gulden. Zunächst müssen nur 10 % des Nominalbetrages eingezahlt werden, und die Restzahlung ist erst nach Errichtung einer Probefabrik und einer positiven Sachverständigenbewertung des Produktionsverfahrens zu leisten.
26.05.1836 Carl Sebastian Schüzenbach erhält die großhzgl. badische Konzession zur Darstellung von krystallisiertem Zucker
1837 Bau der Fabrik
1837 Bau einer Probe-Zuckerfabrik in Ettlingen im Gründungsjahr der Fabrik in Waghäusel, so daß die Verfahrensprüfung 1837 anlaufen kann. Die Sachverständigenkommission kommt dabei zu dem Ergebnis, daß aus den im Schüzenbach'schen Verfahren verwendeten getrockneten Rüben ein höher konzentrierter und gehaltvollerer Saft als aus frischen Rüben gewonnen werden kann. Damit ist der Weg für eine Zuckerfabrikation nach dem Schüzenbach'schen Verfahren im großen Stile frei.
20.03.1837 Definitive Gründung der Badischen Gesellschaft für Zuckerfabrikation
21.06.1837 Notarieller Kaufvertrag der Domäne Waghäusel mit Eremitage-Anlage, die im 18. Jahrhundert als Jagdschloß des Speyerer Fürstbischofs Damian Hugo von Schönborn erbaut worden war, Park, Wiesen und einer Reihe von Gebäuden. Die entscheidenden Standortvorteile von Waghäusel sind die mögliche Nutzung der vorhandenen Gebäude als Fabrik- und Wohngebäude, das für die Kesselfeuerung wichtige Torflager im nahegelegenen Bruch sowie das aufgrund der im Umland herrschenden Armut große Arbeitskräfteangebot.
1838 Die Produktion in Waghäusel läuft an. Trotz günstiger Standort- und auch Absatzbedingungen sind die Anfangsjahre sehr schwierig: Das Schüzenbache'sche Verfahren ist noch nicht ganz ausgereift, so daß immer wieder neue Versuche mit getrockneten Rüben nötig sind. Außerdem gibt es erhebliche Probleme bei der Rohstoffbeschaffung, da die Landwirtschaft dem Rübenanbau zunächst sehr skeptisch gegenüber steht und dem Unternehmen selbst ein Eigenanbau von Rüben laut Statuten untersagt ist. Mißernten und eine daraus resultierende allgemeine Teuerung verschärfen die Situation schließlich so weit, daß die Zuckerfabrik in eine existenzielle Krise gerät und nur mit Staatshilfe vor dem Zusammenbruch gerettet werden kann.
1843 Schuzenbach scheidet aus der Zuckerfabrik Waghäusel aus
1846 Einrichtung eines Trockenhauses in Speyer
1846/47 Die Ergebnisse mit dem Schüzenbach'schen Verfahren in Waghäusel sind endlich zufriedenstellend.
1847 Einrichtung eines Trockenhauses in Eschelbach
1847 Gründung eines Kranken- und Unterstützungsvereins. - Hieraus entwickelt sich die Südzucker Betriebskrankenkasse.
Ende 1840er Es sind 148 Gemeinden mit dem Rübenanbau beschäftigt und erwirtschaften damit ein Kapital von 450.000 Gulden. Weitere 35.000 bis 40.000 Gulden werden mit dem Torfabbau erwirtschaftet, in dem 400 Arbeiter Beschäftigung finden.
21.06.1849 Zwischen 7 und 8 Uhr trifft die badische Freiheitsarmeee von Neulußheim kommend auf die preußische Division Hanneken
21.06.1849 Gegen 9 Uhr hat Mieroslawski, Oberbefehlshaber der badischen Revolutionsarmee, mit seinen 15.000 Mann Waghäusel so umstellt, daß nur noch die Westseite gegen Philippsburg frei ist. Mehrere Ausfallversuche der preußischen Soldaten aus der Zuckerfabrik. Beim 4. Angriff schlägt die Revolutionsarmee die Preußen in die Flucht
1850 Es kommen weitere Trockenhäuser hinzu
1850 Die Gesellschaft ist Gründungsmitglied des Vereins für die Rübenzuckerindustrie im Zollverein.
1851 Nach Überwindung der Krise wird die Gesellschaft neu strukturiert: Der Sitz wird nach Karlsruhe verlegt (Waghäusel bleibt weiterhin Hauptproduktionsstätte), die Fabrikleitung wird professionalisiert, und die Statuten werden so abgeändert, daß künftig ein Eigenanbau von Rüben zulässig ist und das Rohstoffproblem mit der Pacht großer badischer Domänengüter behoben werden kann. Weiterhin kommt es zu einer Verschiebung der Eigentumsverhältnisse: Die Kapitalgeber rekrutieren sich jetzt nicht mehr hauptsächlich aus dem höheren badischen Beamtentum, sondern vielmehr aus Bankiers, allen voran den Rothschilds.
1854 Beginn mit dem Eigenbau von Rüben auf 170 ha gepachtetem Land
1855 Es bestehen mit Bauern aus 400 Gemeinden 11240 Kontrakte für Lieferung von Rüben
1855-1874 Der Eigenbau von Rüben dehnt sich bis 1873/74 auf 2.300 ha aus
1855/56 Gründung einer Pensionskasse
1856 Waghäusel nimmt unter allen industriellen Etablissements in Baden der 1. Rang ein
1857 Ab 1857/58 wird fremder Rohzucker verarbeitet
06.06.1857 Bestellung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
14.02.1858 Abschluß eines Demarkationsvertrages mit der Zuckerfabrik Heilbronn (5 Jahre gültig), wonach die badische Grenze jenseits des Neckars bei Wimpfen das Gebiet der Heilbronner Fabrik abschließt
Jan. 1859 Das hölzerne Gebäude der Waghäuseler Raffinerie brennt ab
Ostern 1859 Die abgebrannte Raffinerie soll als vielstöckiges Backsteingebäude mit eisernen Pfosten, Türen und Fensterrahmen (also ohne Verwendung von Holz) wieder aufgebaut werden. Die Mehrkosten sollen durch die Ersparnis bei den Feuerversicherungskosten ausgeglichen werden. Die Aktionäre haben dagegen Bedenken, da eine solche Anlage in Deutschland noch nicht existiert - wohl aber in London gibt es feuerfeste Raffinerien. Daher werden zu Ostern zwei Beamte der Fabrik und H. Lang nach dort geschickt, wo diese ein über 20 Jahre altes und ein 1853 gebautes, feuerfestes Raffinieriegebäude finden, welche in den Hauptdimensionen, in der Anzahl der Stockwerke, Einteilung der Pfosten ziemlich mit dem Waghäuseler Projekt übereinstimmen.
Mai 1860 Vollendung der wiederaufgebauten Raffinerie als vielstöckiges, feuerfestes Backsteingebäude. Die Baukosten belaufen sich auf 165.000 Gulden
1862 Franz Karchers Sohn, Philipp Heinrich Karcher, (1827-1894) tritt in die Geschäftsleitung ein. Dieser beginnt einen offensiven Ausbau der Fabrik und steigert die Produktionsleistung von 500 dt Rüben pro Tag Ende der 1850er Jahre auf 1.000 dt Rüben.
13.08.1862 Bestellung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
seit 1863/64 Verarbeitung eines Teils des Materials grün mittels Maceration
21.04.1863 Bestellung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
01.10.1863 Bestellung einer Lokomobile durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
05.11.1863 Bestellung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
03.03.1864 Bestellung einer Dampfpumpe durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
05.08.1864 Bestellung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
25.02.1865 Bestellung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1867 Lieferung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1867 Zusammen mit den Zuckerfabriken Regensburg, Böblingen, Stuttgart, Heilbronn, Züttlingen, Altshausen, Friedensau und Frankenthal wird der Zweigverein Süddeutscher Zuckerfabriken gegründet.
14.02.1869 Tod von Carl Sebastian Schüzenbach, dem Erfinder des Schüzenbach'schen Verfahrens, in Baden-Baden
1870 Waghäusel besitzt 17 landwirtschaftliche Betriebe
1870 Gleisanschluß an der 1870 eingerichteten Bahnverbindung von Mannheim nach Waghäusel
01.09.1873 Die "Badische Gesellschaft für Zuckerfabrikation" übernimmt die "Württembergische Gesellschaft für Zuckerfabrikation" mit ihren Werken in Züttlingen und Althausen.
1875-1876 Einführung der Melasseentzuckerung nach dem Osmoseverfahren
1877-1878 Gründung einer selbständigen Melasseentzuckerungs-Gesellschaft mit einem besonderen Entzuckerungsbetrieb
1878 umgebaut durch Braunschweigische Maschinen-Bauanstalt
1878-1879 In der Kampagne 1878/79 letztmalig nach den Schuzenbach'schen Trockenverfahren gearbeiter. Umstellung auf Grünverfahren (Maceration) als letzte Zuckerfabrik auf deutschem Boden.
1879-1880 Aufnahme der Würfelzuckerproduktion
1879-1880 Der erste Zuckerexport in die Schweiz erfolgt
1893 Umgebaut durch Sangerhäuser Aktien-Maschinen-Fabrik
1900 Erweiterung der Fabrik durch eine Schnitzeltrocknungsanlage
1901 Ende des Bestands der selbständigen Melasseentzuckerungs-Gesellschaft
1902 Übernahme der Zuckerfabrik Gernsheim (Gründungsjahr: 1898)
1903 Errichtung einer völlig neuen Würfelzuckeranlage
1904 Erweiterung der Fabrik durch den Bau eines weiteren Trockenofens, um den gesamten Rübenschnitzelanfall zu trocknen
24.10.1910 Großherzog Friedrich II. von Baden besucht die Zuckerfabrik.
1912 Erweiterung der Würfelzuckeranlage
29.11.1912 Die Zuckerfabriken in Frankenthal, Groß-Gerau, Groß-Umstadt, Offstein und Waghäusel werden offiziell über die Gründung der "Vereinigung rübenbauender Landwirte Hessens und der Pfalz e.V." informiert, und die Fabrikvertreter werden erstmals zu einer gemeinsamen Beratung für den 29. November nach Worms eingeladen. Von den Fabriken erscheinen hierzu nur Vertreter von Offstein und Waghäusel.
1913 Bau eines großen, modernen Eisenbetonlagerhauses
10.03.1913 Es wird eine Besprechung in Frankenthal zwischen der "Vereinigung rübenbauender Landwirte Hessens und der Pfalz e.V." und Vertretern der Zuckerfabriken Frankenthal und Waghäusel einberufen, bei der jedoch keine Einigung erzielt über die Rübenpreise werden kann. Die Fabriken bestehen weiterhin auf einem Rübenpreis von 2,20 Mark je 100 kg
und erklären, lieber einige Fabriken stilllegen zu wollen, als einen höheren Rübenpreis zu bezahlen.
17.03.1913 In einer mehr als 1.000 Mann starken Versammlung in der Wormser Gaststätte "12 Apostel" wird aufgrund der Weigerung der Zuckerfabriken Frankenthal und Waghäusel, einen höheren Rübenpreis zu zahlen, von den Landwirten der Beschluß gefaßt, keine Zuckerrüben anzubauen, solange sich die Fabriken weigern, einen gemeinsamen Lieferungsvertrag mit der
"Vereinigung rübenbauender Landwirte Hessens und der Pfalz e.V." aufzustellen.
Mitte April 1913 Die erste Kraftprobe über die Rübenpreise zwischen Zuckerfabriken Waghäusel und Frankenthal einerseits und der "Vereinigung rübenbauender Landwirte Hessens und der Pfalz e.V." andererseits geht letztlich zugunsten der Fabriken aus, denn trotz aller Versprechungen und Beschlüsse muß bereits Mitte April festgestellt werden, daß etwa 30 bis 40 Prozent der Zuckerrübenanbauer mit den Fabriken Verträge abgeschlossen haben.
30.05.1913 in einer Besprechnung im Hotel Marquardt in Stuttgart weist die Zuckerfabrik Heilbronn das Ansinnen der Nachbarfabriken Frankenthal, Waghäusel und Stuttgart zurück, die Fabrik in ihren Wirkungsbereich einzubeziehen
11.07.1913 Waghäusel teilt mit, daß eine Fusion mit der Zuckerfabrik Heilbronn nicht in Frage komme
1914 gilt als modernste Zuckerfabrik Deutschlands
1916-1917 1916/17 umfangreiche Erneuerungen, hauptsächlich auf dem Gebiet der Dampf- und Kraftwirtschaft
25.07.1918 Das Abendblatt der Wormser Zeitung teilt mit, daß die Aktienmehrheit der "Zuckerfabrik Rheingau" in Worms (zumeist niederländisches Kapital) von der "Badischen Gesellschaft für Zuckerfabrikation Waghäusel" erworben worden sei und damit in die Hände einer der Fabriken gefallen ist, der man sich ursprünglich mit der "Kampffabrik" hatte entgegen stellen wollen.
18.12.1919 Beschluß von Vorstand und Aufsichtsrat der Zuckerfabrik Heilbronn, sich der Interessensgemeinschaft von Frankenthal und Waghäusel anzuschließen
ab 1920 Zusammenschluß der Zuckerfabrkien Frankenthal, Waghäusel und Groß-Umstadt zur "Interessengemeinschaft süddeutscher Zuckerfabriken"
08.01.1920 Vertrag zur Bildung einer Interessengemeinschaft mit der Zuckerfabrik Frankenthal
22.01.1920 Außerordentliche Generalversammlung zur Schaffung einer "Interessengemeinschaft Süddeutscher Zuckerfabriken" zwischen den Zuckerfabriken Frankenthal und Waghäusel: Vertragsdauer zunächst 50 Jahre
22.01.1920 Außerordentliche Generalversammlung zur Schaffung einer "Interessengemeinschaft Süddeutscher Zuckerfabriken" der Zuckerfabriken Frankenthal und Waghäusel: Erhöhung des Aktienkapitals von 7,7 Mio Mark um 5,5 Mio Mark Stamm- und 1,2 Mio Mark Vorzugsaktien, um eine Zuckerfabrik in Ochsenfurt zu schaffen
02.1920 Die Stuttgarter Zuckerfabrik tritt der "Interessengemeinschaft Süddeutscher Zuckerfabriken" bei.
02.1920 Die Zuckerfabrik Heilbronn tritt der "Interessengemeinschaft Süddeutscher Zuckerfabriken" (zunächst Frankenthal und Waghäusel) bei.
01.02.1920 bis 31.03.1920 Bald nach Gründung der "Interessengemeinschaft Süddeutscher Zuckerfabriken": Kapitalerhöhung um 13,2 auf 27,6 Mio Mark
09.1920 Die Zuckerfabrik Offstein tritt der "Interessengemeinschaft Süddeutscher Zuckerfabriken" (Frankenthal und Waghäusel) bei.
15.11.1923 Umstellung der Währung auf Rentenbasis / Kapitalumstellung: 9.408.000 Stammaktien, 134.400 Vorzugsaktien in Goldmark
Ende März 1926 Unterzeichnung des Verschmelzungsvertrages der in der Interessengemeinschaft zusammengeschlossenen Fabriken zur "Süddeutsche Zucker-Aktiengesellschaft", Mannnheim
01.04.1944 Zerstörung verschiedener Anlagenteile durch Bombenangriffe. Die Fabrik bleibt dennoch betriebsbereit.
05.1947 Der in Züttlingen untergebrachte Teil der Hauptverwaltung wird mit den beim Werk Waghäusel befindlichen Abteilungen vereinigt
12.05.1948 Besprechung in Hildesheim: Entschluß zur übernahme von 18.000 t Kuba-Rohrzucker
13.11.1950 Der Vorstand der Südzucker macht der Süddeutschen Zuckerrüben-Verwertungsgesellschaft den Vorschlag, die Verlagerung der Zuckerfabrk Waghäusel nach Ochsenfurt in Erwägung zu ziehen
17.11.1950 Die Vertreter der Süddeutschen Zuckerrüben-Verwertungsgesellschaft lehnen den Vorschlag der Verlagerung der Zuckerfabrk Waghäusel nach Ochsenfurt als unwirtschaftlich und keineswegs kostensparend ab
05.12.1950 Der Vorstand der SZVG lehnt die Verlagerung von Waghäusel ab und besteht auf dem gemeinsamen Bau von Ochsenfurt
01.04.1967 Entscheidung, die Fabrik auf 5500 t/d auszubauen
01.04.1971 Umbau auf 5500 t/d beendet. Gleichzeitig erfolgt die Schließung der Werke Stuttgart, Heilbronn und Züttlingen sowie dem Neubau des Werkes Offenau im Rahmen des "Strukturplans '71".
1975 Tod des Firmenpatriarchen Georg Schäfer
1979-1981 Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre: Modernisierung und Erhöhung der Verarbeitungskapazität auf 7.500 t Rüben
1985 Zur Kampagne 1985: Verringerung der Kapazität auf 5.000 t Rüben pro Tag
01.04.1986 Veränderung des Produktionskonzepts
Herbst 1992 Seit der Kampagne 1992 wird in der Zuckerfabirk Waghäusel ein nach dem Fallstromprinzip arbeitender Plattenverdampfer der Firma Balcke-Dürr AG mit einer Heizfläche von 1500 qm im Dicksaftbereich eingesetzt.
07.07.1994 Der Aufsichtsrat der "Südzucker AG" beschließt, die Zuckerfabrik zum Ende der Kampagne 1995 stillzulegen. Bis zu diesem Zeitpunkt ist Waghäusel die älteste noch in Betrieb befindliche Zuckerfabrik innerhalb der Bundesrepublik Deutschland.
14.03.1995 Der Sozialplan ist perfekt
31.12.1995 Schließung der Fabrik zum 31.12.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Brode 1900 bekannt 1912 bekannt  
Farine 1900 bekannt 1912 bekannt  
Kristallzucker 1900 bekannt 1912 bekannt  
Raffinade 1837 Raffinerie erwähnt 1837    
Weißzucker 1991 bekannt 1991 bekannt  
Würfelzucker 1879 ab 1879/80 1912 bekannt  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 06.06.1857 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 13.08.1862 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 21.04.1863 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Lokomobile 01.10.1863 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 05.11.1863 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 05.08.1864 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfpumpe 03.03.1864 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 25.02.1865 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 1867 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfspeisepumpe 1878 Klein, Schanzlin & Becker A.-G.
Dampfmaschine 1879 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine   unbekannt




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1938 vorh. Wurffeuerungen 6   Carl Weck & Co.       für eine Rostlänge von 1300-1500 mm und -breite von 1000-1100 mm  




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
Ende 1840er 918       in der Zuckerfabrik selbst
1995 95        




Produktionszahlen

von bis Produkt im Jahr am Tag Einheit
1899   Zuckerrüben 44888 600 t
1909   Zuckerrüben 56000 850 t
1910   Zuckerrüben 51300 850 t
1914 1915 Zuckerrüben 107884   t
1926   Zuckerrüben   1200 t
1927   Zuckerrüben   1200 t
1928   Zuckerrüben   1200 t
1929   Zuckerrüben   1650 t
1930 1931 Zuckerrüben 137884   t
1931   Zuckerrüben   1650 t
1934 1935 Zuckerrüben 91000   t
1935   Zuckerrüben   1850 t
1943 1944 Zuckerrüben 91288   t
1944 1945 Zuckerrüben 50800   t
1958 1959 Zuckerrüben   2000 t
1960   Zuckerrüben   2800 t
1971   Zuckerrüben   5500 t




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1926 Zusammenschluß, neuer Name zuvor Süddeutsche Zucker Aktiengesellschaft am 26.03.: Beschlußfassung [Pohl: Südzucker (1987) 100]




Allgemeines

ZEIT1920
THEMAInteressengemeinschaft Süddeutscher Zuckerfabriken
TEXTMit den Werken Waghäusel und Züttlingen - mit Mehrheitsbeteiligung an der Zuckerfabrik Rheingau AG, Worms), die Zuckerfabrik Frankenthal AG (mit den Werken Frankenthal, Regensburg, Friedensau und Gernsheim), die Zuckerfabrik Heilbronn AG, die Zuckerfabrik Stuttgart AG (mit Mehrheitsbeteiligung an der Zuckerfabrik Groß-Umstadt GmbH) sowie die Zuckerfabrik Offstein AG (mit den Werken Offstein und Groß-Gerau). Ziel dieser Gemeinschaft ist es, durch
eine einheitliche Führung der Betriebe und einen gegenseitigen Gewinn/Verlust-Ausgleich auch schwierige Zeiten
zu überdauern, ohne dabei jedoch die Selbständigkeit der einzelnen Gesellschaften aufzugeben.
QUELLE[Verband Hess.-Pfälz. Zuckerrübenanbauer: 100 Jahre gemeinsam für Rübe und Zucker (2011) 58]