Carl Gottlieb Haubold AG

Allgemeines

FirmennameCarl Gottlieb Haubold AG
OrtssitzChemnitz
StraßeSchönherrstr. 8
Postleitzahl09113
Art des UnternehmensSpinnerei und Maschinenfabrik
AnmerkungenGegründet 1811 als Keimzelle der Chemnitzer Maschinenindustrie. Durch den Vetter von Carl Gottfried Haubold gegr. Fabrik (ex Wöhler & Lange). Siehe auch als Unternehmerpersönlichkeit. 1836 an Sächsische Maschinenbau-Compagnie (s.d.); dann Gründung einer eigenen Kammgarnspinnerei und Maschinenfabrik ("C. G. Haubold AG")
Quellenangaben[Stadt-Anzeiger Chemnitz (1991) 40. Woche] [Schornsteine in Chemnitz (1999) 94] [Tag des offenen Denkmals (1993)] [Organ (1937) 205] Internet (2006) [Neue Deutsche Biographie 8 (1969) 71]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
20.03.1783 Carl Gottlieb Haubold wird in Oberauerswalde in einer Bauernfamilie geboren; Zimmermannslehre in Chemnitz, ergänzt durch einer Zeichenausbildung.
1807 Haubild beginnt, sich dem Bau von Spinnmaschinen zu widmen. Angeleitet durch englische Mechaniker in den Werkstätten von Bernhardt in Harthau und Wöhler in Chemnitz, erwirbt er sich die dazu erforderlichen Kenntnisse.
1811 Errichtung einer mechanischen Maschinenbauanstalt in der Brüdergasse aufgrund von bei Gebr. Bernhard, bei Wöhler & Lange, bei Evan Evans und bei John Whitfield erworbenen soliden Kenntnisse
1811 Errichtung einer eigenen Spinnerei
1812 Beginn des Maschinenbaus
1815 Haubold baut in einer eigenen Werkstatt mit 5 Arbeitern die erste von ihm erfundene Schlagmaschine, der bald weitere folgen.
1822 Pacht eines Teils der Wöhlerschen Fabrik. Einrichtung einer Maschinenbauwerkstatt und Spinnerei. - Haubold schränkt jedoch wenig später die Textilherstellung zugunsten des Maschinenbaus ein
1826 Schaffung der Chemnitzer Maschinenindustrie mit Hilfe englischer Facharbeiter, als er anfängt, Textilmaschinen zu bauen; Haubold übernimmt die Wöhler'sche Spinnerei an der Schönherrstraße (oder schon 1822 die Übernahme?)
1828 Es gelingt Haubold nach längeren Anstrengungen, von der Regierung ein drei Jahre laufendes, zinsfreies Darlehen von 10.000 Talern zu erhalten, um neue und verbesserte Maschinen bauen und erproben zu können.
1829 Der spätere Webmaschinen-Industrielle Louis Schönherr geht zu Haubold als Drehjunge.
1830 Haubold nimmt Kredite auf
1830 Haubold unternimmt eine Studienreise durch Deutschland, England, Frankreich, die Schweiz und Österreich, die ihm die die Mißstände der sächsischen Industrie aufzeigt, welche er in einem Bericht niederlegt.
1831 Beginn des Dampfmaschinenbaues dank der Mitarbeit des englischen Ingenieurs W. Hedges
1832 Erfolgreicher Abschluß einer langwierigen Kreditverhandlung
1832 Richard Hartmann tritt in die Dienste des Maschinenfabrikanten Haubold, im Volksmunde "der alte Vater Haubold" genannt, welcher auf den jungen tüchtigen Schmied aufmerksam wird und ihn bald zum Akkordmeister aufrücken läßt.
1833 Haubold wird erstem Unternehmer der Erlaß von Hausgesetzen genehmigt, die vor allem Industriespionage verhindern sollen.
1834 Kauf des gesamten Wöhlerschen Unternehmens
1834 "Fabrikordnung" und Streik
1834 Erteilung seines ersten Patentes für sechs verschiedene Spinnmaschinen (nach mehreren Anläufen)
1836 oder 1837 Verkauf des Unternehmens an die "Sächsische Maschinen-Bau-Compagnie". Es geht dabei in die Hände zweier Hauptgläubiger, Frege und Fr. Brockhaus in Leipzig, über. - Haubold bleibt noch ein Jahr lang als technischer Leiter dort.
1836-1837 Kauf der Haubold'schen Maschinenfabrik in der Wöhler'schen Spinnerei durch die Sächsische Maschinenbau-Comp. (1836 oder 1837)
1836 Zweites Patentgesuch für Spinnmaschinen, das schneller bewilligt wird.
bald nach 1836 Bankrott
1837-1840 Um 1837: Strobel führt sein Stern nach Chemnitz. In der Maschinenfabrik von Haubold findet er zunächst Stellung und arbeitet dort an der Seite von verschiedenen späteren Chemnitzer Großindustriellen, u.a. Richard Hartmann.
1837 Haubold verkauft seine im Jahre 1837 eingerichtete Spinnerei an seinen Vetter Gottfried Haubold.
08.10.1837 Beginn der Errichtung einer Kammgarnspinnerei
1839 Umsiedlung der Spinnerei nach Harthau
1849 Beim Bankrott der "Sächsichen Maschinenbau-Comp." verliert Carl Gottlieb Haubold sein eigenes Aktienkapital und die nunmehr von ihm betriebene Spinnerei.
18.05.1856 Carl Gottlieb Haubold verstirbt in Rochlitz




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Appreturmaschinen 1830 erwähnt 1837 Umfirmierung  
Dampfmaschinen 1831 Beginn (als erster in Sachsen) 1831 Dauer unbekannt  
Kammgarn 1837 Baubeginn der Spinnerei 1839 Umsiedluung nach Harthau  
Kattundruckmaschinen 1830 erwähnt 1837 Umfirmierung  
Schlagmaschinen 1815 Beginn   weitere folgten  
Spinnereimaschinen 1811 Beginn 1837 Umfirmierung  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine   Mohl




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1815 5 5      
1822 30 30      
1828 100        
1836 500        




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1836 Umbenennung danach Sächsische Maschinenbau-Compagnie 1836 oder 1837; Umwandlung in AG