Zuckerfabrik Böblingen

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Allgemeines

Firmenname	Zuckerfabrik Böblingen
Ortssitz	Böblingen (Württ)
Straße	Parkstr.
Postleitzahl	71034
Art des Unternehmens	Zuckerfabrik
Anmerkungen	Im Bereich der Parkstraße am Unteren See (später zugeschüttet); dort später das Gesundheits- und das Landratsamt, das Verwaltungsgebäude ist Jugendhaus der Evangelischen Gemeinde. Vorstand (um 1863): Friedrich Cloß. Zu den rund 25 Hektar großen Feldern am Böblinger Stadtrand hatte das Unternehmen auch noch die Domäne Schaichhof und das Schloßgut Mauren gepachtet, um genügend Rüben zu bekommen, auch den Ihinger Hof [Uni Hohenheim]; nach 1907 von der Zuckerfabrik Stuttgart bewirtschaftet. Hat seit 1860 Gasbeleuchtung mit Privat-Gasanstalt; Näheres Journ. f. Gasbel. 1859, 124. 1872, 24. Hatte Maschinen der "Braunschweigischen Maschinenbau-Anstalt" [BMA-Firmenschrift (ca. 1910)].
Quellenangaben	[Reichs-Adreßbuch (1900) 3713] [Pohl: Südzucker (1987) 35] [Rathke (1900/01)] [Stat. Mitt. Gaswerke (1885) 72] http://www.zeitreise-bb.de/boebl/boebl/wirtsch/zucker.html; http://www.tschoepe.de

Unternehmensgeschichte

Zeit	Ereignis
02.08.1856	In Stuttgart wird zur Zeichnung von 900.000 Aktienkapital, eingeteilt in 1.800 Aktien à 500 Gulden, geladen
01.12.1856	Auftrag zum Bau von fünf Dampfmaschinen durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1857	Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg
18.02.1857	Der König konzessioniert das neue Unternehmen.
01.08.1857	Auftrag zum Bau einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
15.07.1858	Eine neue Dampfmaschine wird bei G. Kuhn, Stuttgart-Berg beauftragt.
1860	Die Zuckerfabrik Heilbronn ist einer der Hauptgläubiger geworden
1860	Einrichtung einer Privat-Gasanstalt
1860	Die Zuckerfabrik Heilbronn wird Hauptgläubiger
1861	Die Zuckerfabrik Heilbronn beschließt den Kauf der "Aktiengesellschaft für Rübenzuckerfabrikation in Böblingen"
03.1861	Die Zuckerfabrik geht in Konkurs. Sie wird von der Zuckerfabrik Heilbronn aufgekauft. Diese setzt das Pachtverhältnis für das Hofgut Schaichhof fort.
22.10.1862	Erteilung der landesherrlichen Genehmigung
31.10.1866	Beschluß, das Aktienkapital um 100 Vollaktien à 1.000 Gulden zu vermehren
1867	Zusammen mit den Zuckerfabriken Regensburg, Stuttgart, Heilbronn, Züttlingen, Altshausen, Waghäusel, Friedensau und Frankenthal wird der Zweigverein Süddeutscher Zuckerfabriken gegründet.
1878	Umbau der Fabrik
Ende 1870er Jahre	Einführung des Diffusionsverfahrens
1882	Aufstellung von zwei Dampfkesseln. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg
1888	Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg
1889	Aufstellung von 4 Dampfkesseln. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg
26.05.1893	Beauftragung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
Sommer 1906	Ein kleiner Brand, er richtet keinen großen Sachschaden an.
1906	Übernahme durch die Stuttgarter Zuckerfabrik nach einem Brand
1907	Kauf der Fabrik durch die Zuckerfabrik Stuttgart-Cannstatt und Stillegung
14.03.1907	Beschluß des Aufsichtsrats der Zuckerfabrik Heilbronn, der Liquidation der Zuckerfabrik Böblingen zuzustimmen. Das Bankhaus Rümelin in Heilbronn wird beauftragt, die Aktien zu ca. 120 % zu verkaufen
14.03.1907	Die Liquidation beginnt.
01.10.1907	Schließung nach Übernahme durch die Stuttgarter Zuckerfabrik. Die Stadt Böblingen verliert dadurch rd. 20.000 Mark Steuern pro Jahr.
ab ca. 1916	Die ehemalige Zuckerfabrik wird während des Ersten Weltkriegs beschlagnahmt.

Produkte

Produkt	ab	Bem.	bis	Bem.	Kommentar
Raffinade	1900	bekannt	1906	um 1906: Brand und Schließung

Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung	Bauzeit	Hersteller
Dampfmaschine	12.1856	Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine	12.1856	Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine	12.1856	Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine	12.1856	Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine	12.1856	Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine	08.1857	Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine	07.1858	Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine	05.1893	Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn

Produktionszahlen

von	bis	Produkt	im Jahr	am Tag	Einheit
1899		Zuckerrüben		400	t

Allgemeines

ZEIT	1885
THEMA	betriebseigenes Gaswerk
TEXT	Im Jahre 1860 angelegte Privat-Gasanstalt, dient ausschließlich für die Fabrik und wird kein Gas an die Privaten abgegeben. Das Gas wird aus Saarkohlen, Grube Heinitz, dargestellt und wurden jährlich etwa 23.500 m³ produziert.
QUELLE	[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 632]