Werner & Pfleiderer GmbH

Allgemeines

FirmennameWerner & Pfleiderer GmbH
OrtssitzStuttgart
OrtsteilFeuerbach
StraßeTheodorstr. 10
Postleitzahl70469
Internet-Seitehttp://www.wp-l.de
Art des UnternehmensBackmaschinenfabrik
AnmerkungenUm 1896/1939: in Stg-Bad Cannstatt, Pragstr. 56. 1900: "Canstatter Misch- und Knetmaschinenfabrik, Cannstatter Dampf-Backofen-Fabrik, Werner & Pfleiderer". Mit Werken in Cannstatt, London (mit Paul Pfleiderer), Wien, Saginaw (Michigan), Dinkelsbühl. Abteilung I a: Bäckereimaschienen; I b: Konditorei und Zuckerwarenindustrie; I c: Teigwarenindustrie; I d: Keks- und Zwiebackindustrie; I e: Butter- und Fettindustrie; I g: Dampfbacköfen; II: Wurst- und Fleischwarenmaschinen; III: Misch- und Knetmaschinen für die chemische und pharmazeutische Industrie; Offenbar 2 Firmenteile: Kunststoff- und Chemietechnik; IV: Lackiertrockenanlagen und Trockenöfen; V: Druckluft- und Hydraulikanlagen, Pressen. Lebensmitteltechnik GmbH, Industrielle Backtechnik; Adreßbuch 1965: Werner & Pfleiderer, Maschinenfabriken und Ofenbau; gleiche Adresse. Um 2002: zu "Coperion" (Anlagenbau-Tochter von Georg Fischer, Schaffhausen); 2003 an eine Investmenttochter der WestLB verkauft.
Quellenangaben[Boelcke: Wirtschaftsgeschichte B-W (1987) 262] [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 792] [Stuttgarter Zeitung, 08.10.2003] Homepage (2010)
HinweiseSeit 2008: "Coperion GmbH" durch Zusammenschluß von: "Coperion Werner & Pfleiderer GmbH & Co. KG" (Stuttgart), der "Coperion Waeschle GmbH & Co. KG" (Weingarten) und der "Hartmann Fördertechnik GmbH" in Offenbach (Herstellung von Compoundieranlagen und Schüttgutanlagen für die Kunststoff-, Chemie-, Nahrungsmittel- und Aluminiumindustrie).

Bestand im Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg: http://wabw-findbuecher.uni-hohenheim.de/B11. [Witt: Weltausstellung in Paris 1900, amtl. Katalog]: Anzeige




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1873 Paul Freyburger, Mechaniker am Polytechnikum Stuttgart, wird das württembergische Patent Nr. 1454 für eine Knet- und Mischmaschine mit zwei elliptischen Rührscheiben erteilt.
1875 Paul Pfleiderer (*01.01.1848) gründet in London ein Handelsunternehmen zum Verkauf der von Paul Freyburger erfundenen Universal-Knet- und Mischmaschine
1876 Paul Pfleiderer gründet zusammen mit seinem Bruder Hermann in Stuttgart ein Handelsunternehmen unter der Firma "Hermann Pleiderer & Co." zum Verkauf der Universal-Knet- und Mischmaschine.
1876 Paul Pfleiderer meldet erstmals Patente unter seinem Namen in Großbritannien an (Patentschrift Nr. 2953 über Maschines for Kneading and Mixing, Patent Nr. 3623 über Apparatus for Transmitting and Reversing Motion und Einrichtungen an Riemscheibenwendegetrieben).
01.07.1877 Das britische Patent über eine Knet- und Mischmaschine mit zwei elliptischen Rührscheiben Paul Pfleiderers wird auch beim Reichspatentamt als D.R.P. 1454 eingetragen.
1878 Gründung zur Fabrikation von doppelschaufligen Knetmaschinen unter der Firma "Hermann Pleiderer & Co.", Stuttgart durch die Brüder Paul und Hermann Pfleiderer.
28.02.1878 Paul Pfleiderer übernimmt das Knetmaschinen-Patent von Paul Freyburger laut Vertrag für 900 Mark für alle Zeit und in allen Ländern. (urkunde vom 28. Februar)
1879 Gründung der Maschinenfabrik durch die beiden Stuttgarter Machinenbau-Studienfreunde Hermann Werner (1848-1906) und Paul Pfleiderer (1848-1903). Beide Ingenieure hatten schon 1875 eigene Betriebe gegründet, bevor sie sich 1879 als Unternehmenspartner für die Produktion von Backöfen sowie Teig- und Wurstknetmaschinen zusammenfinden.
1879 Patentschrift Nr. 18797 über Neuerungen an Freyburger'schen Knet- und Mischmaschinen von Paul Pfleiderer, London (Zusatzpatent zu Nr. 10164)
04.07.1879 Schuldschein über 5.000,00 Mark, die Paul Pfleiderer, London, von Hermann Werner zu 5 % Zins erhalten hat
27.07.1879 Verlegung des Sitzes von Stuttgart nach Cannstatt
31.10.1879 Schuldschein über 30.000,00 Mark von Heinrich Otto sen., Nürtingen, an Hermann Werner
1880 Eintragung der gemeinsamen Firma Werner & Pfleiderer beim Registergericht des Amtsgerichtes Cannstatt. Hermann Werner bringt das Betriebskapital und sein Freund und Studienkollege Paul Pfleiderer seine Patente und den Wert seiner Handelsunternehmen in London und Stuttgart ein, und die deusche Maschinenhandlung geht in der neuen Firma auf.
1880 Nach der Gründung werden Knetmaschinen gebaut, aber schon bald verlangen Markt und Heeresverpflegungsämter nach kompletten Anlagen zur Zwiebackherstellung. Pfleiderer kauft die notwendigen Teigwalzen, Ausstechmaschinen und Öfen zunächst in England ein. Wenig später beginnt man mit der Eigenproduktion.
1880 Löschung der Firmen "Hermann Werner" und "Hermann Pfleiderer & Co." und Eintragung der Firma "Werner & Pfleiderer, Maschinenfabrik in Cannstatt"
1881 Teilnahme an der Württembergischen Landesgewerbeausstellung in Stuttgart
1882 Patentschrift Nr. 29674 über Neuerung an Teigknetmaschinen von Hermann Werner
1882 Verleihung der Fortschrittsmedaille in auf der Bäckereiausstellung in Stuttgart
27.03.1883 Plan der Bildung einer (Company Limited) Actiengesellschaft in England. Deren Abmachungen zwischen H. Werner und P. Pfleiderer über die Limitierung der Aktiengesellschaft lt. Schreiben vom 27. März (kommt nicht zustande).
1885 Hermann Werner nimmt einen stärkeren Anteil am Londoner Unternehmen, und Paul Pfleiderer scheidet als Teilhaber aus. Im verbleibt nur ein kleiner Anteil am Geschäft und den Verkaufsrechten der in Cannstatt gebauten und in Großbritannien verkauften Maschinen. Pfleiderer behält seinen Hauptwohnsitz in London (ausgenommen 1881 und 1882, wo er in Cannstatt am Aufbau der Produktionsanlage für eine neue Knetmaschine mitwirkt).
11.09.1885 Geburt von Otto Werner
1886 Gründung einer "Werner & Pfleiderer"-Tochtergesellschaft in Saginaw, Michigan, USA
04.03.1886 Erteilung der Kollektivprokura an die Herren J. Rück und M. Retter
1887 Teilnahme an der internationalen Ausstellung für Bäckerei, Konditorei und verwandte Gewerbe in Dresden
1888 Patentschrift Nr. 45545 über Neuerung an Teigwalzen
1889 Lieferung einer Lokomobile durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1889 "Werner & Pfleiderer" gründet eine eigene Fertigung in Wien.
16.06.1890 Feier der 2.000. Knetmaschine von Werner & Pfleiderer
1891 Teilnahme an der internationalen elektrotechnischen Ausstellung zu Frankfurt a. M.
14.06.1891 Teilnahme an der Gewerblichen Maschinenausstellung zu Straßburg vom 14. Juni 1891 - September 1891
1892 Fabrikation von Dampf-Backöfen
1892 Patentschrift Nr. 64796 über ein Walzenschaufel für Misch- und Knetmaschinen von der "Cannstatter Misch- und Knetmaschinenfabrik Werner & Pfleiderer"
1892 Teilnahme an der Internationalen Ausstellung für das Rote Kreuz, Armeebedarf, Volksernährung und Kochkunst in Leipzig
07.08.1892 Teilnahme an der Großen Ausstellung von Erzeugnissen und Bedarfsartikeln der Bäckerei, Konditorei und verwandter Gewerbe anläßlich des II. Verbandstags des Freien Deutschen Bäckereiverbandes in Heidelberg vom 7. bis 12. August 1892
1893 Patentschrift Nr. 66841 über Backofen mit ausziehbaren Herdplatten
1893 Patent Nr. 67987 über einen ausziehbaren Backherd mit einer aus einem Lattenband bestehenden Backfläche
1893 In London wird die Firma "Werner, Pfleiderer & Perkins Ltd." durch Zusammenschluß von "Werner & Pfleiderer, London" und "A. M. Perkins & Son Ltd." gegründet. Perkins liefert die speziellen Dampfrohre für die Ofenherstellung. Der Einigungsvertrag enthält einen Exklusivliefervertrag: Danach kann die neue Firma zu den gleichen Vorzugsbedingungen wie bisher WP, London Produkte aus Cannstatt beziehen; die Cannstatter Firma verpflichtet sich, an keine andere Firma in Großbritannien und Irland zu liefern.
1893 Das Cannstatter Unternehmen erhält den Firmen-Zusatz "Cannstatter Dampfbackofen-Fabrik".
1893 Das Fertigungsprogramm wird durch Gehängegärschränke und Kegelrundwirker erweitert. Zum Kundenkreis gehören neben dem Nahrungsmittelgewerbe auch Chemie-, Farben- und Sprengstoffhersteller.
1893 Patent Nr. 68826 über die Walzeinstellung für Teigwalzwerke
1893 Patent Nr. 69057 über Wechselgetriebe zur Änderung der Drehgeschwindigkeit von Wellen
08.08.1893 Teilnahme an der Bezirksgewerbeausstellung Cannstatt vom 6. August 1893 bis Oktober 1893
12.08.1893 Teilnahme an der nternationalen Bäckerei- und Konditoreiausstellung vom 12. bis 18. August 1893 in Mainz
1894 Teilnahme an der Thüringer Gewerbe- und Industrieausstellung zu Erfurt
1894 Teilnahme an der Internationalen Ausstellung für Volksernährung und Armeeverpflegung in Wien
1894 Teilnahme an der Bäckerei- und Konditoreiausstellung in Nürnberg
09.09.1894 Teilnahme an der Großen Deutschen Ausstellung für Bäckerei, Konditorei und Kochkunst in Stuttgart vom 9. bis 18. September 1894
1895 Patent Nr. 82033 über Heizröhrenanordnung bei Backöfen
1896 Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg
1896 Patent Nr. 86239 über eine Maschine zum Mischen und Kneten plastischer Massen
1896 Patent Nr. 89522 über Maschine zum Mischen und Kneten
1897 Teilnahme an der Deutschen Fachausstellung für das Hotel- und Wirtschaftswesen, Kochkunst und verwandte Gewerbe in Stuttgart
Mai - Sept. 1897 Teilnahme an der Industrie-, Gewerbe- und Kunstausstellung in Heilbronn vom Mai bis September 1897
um 1900 "Werner & Pfleiderer" besitzt Niederlassungen in London, Paris, Wien, Moskau und Saginaw (Michigan, USA).
1898 Patent Nr. 98958 über Temperaturregelungsvorrichtung für Backöfen und dergleichen
29.06.1899 Abmachung zwischen Hermann Werner und Paul Pfleiderer über ihren gemeinschaftlichen Besitz von Patent- und Vertriebs- respektive Alleinverkaufsrechten
1900 Patent Nr. 108980 über Verfahren zum Einschießen von Backware in Backöfen
24.06.1900 Teilnahme an der Großen Ausstellung für Bäckerei, Konditorei und Kochkunst in Pforzheim vom 24. Juni 1900 bis 7. Juli 1900
1901 Bau von hydraulischen Anlagen
12.02.1901 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1902 "Werner & Pfleiderer" in Wien übernimmt die Konkurrenzfirma Warchalovsky und wird zum Bäckereiausrüster des österreichischen Militärs.
1902 Patent Nr. 140015 über eine Vorrichtung zur Überführung runder Teigstrangbündel in rechteckige
1902 Patent Nr. 147305 über eine Formpresse mit um eine gemeinsame Achse drehbarem Zylinderpaar
1903 Tod von Paul Pfleiderer (vmtl. in England)
1903 Nach dem Tod von Paul Pfleiderer übernimmt der Brite F. C. Ihlee die Leitung von "Werner, Pfleiderer & Perkins Ltd.". Unter seiner Leitung beginnt der Aufbau einer großen, eigenständigen Produktionsstätte in Großbritannien. Die Eigenproduktion erweist sich als günstiger, und eine starke Expansion beginnt.
1903 Patent Nr. 166936 für eine Steuerung für hydraulische Arbeitsmaschinen, insbesondere für hydraulische Pressen
1904 Zusatzpatent Nr. 158617 für eine Formpresse mit um eine gemeinsame Achse drehbarem Zylinderpaar
1905 Ãœbernahme der britischen Firma "Lewis & Pointon's Panification Ltd." und des Patents von Charles Pointon auf eine Teigteilmaschine. Baubeginn von Teigbearbeitungsmaschinen und Teigteilern nach diesem Patent sowohl in Cannstatt als auch in London. John Pointon, Sohn des Erfinders, tritt bei WP als Mitarbeiter ein.
1905 Kauf des Betriebsgeländes in Feuerbach
1905 Patent Nr. 189199 für eine Einfüll-, Vorpreß- und Ausstoßvorrichtung für Druckwasserpressen mit offenen, schwenkbaren Massebehältern
30.05.1905 Richard Werner (*1878) tritt in das Unternehmen seines Vaters als Gesellschafter ein. Bekanntgabe am 30. Mai
1906 Tod von Hermann Werner
1906/1907 Richard Werner erwirbt die Drais-Werke in Mannheim. Sie sind damit noch nicht Bestandteil von "Werner & Pfleiderer".
1908 Otto Werner (*1885) tritt in das Unternehmen seines zwei Jahre zuvor verstorbenen Vaters als Gesellschafter ein.
1909 Herstellung von Trockenöfen
1910 Der Bau von Gummiwäschern, Gummiknetern und Trockenöfen für die Gummiindustrie wird aufgenommen. Damit verbunden die Übernahme der bislang führenden Firma Lehmann, die Überhitzer und zugehörige Details, Trockenanlagen und Details, Röstapparate und deren Details, Backöfen und Details (auch Röstöfen), Pumpen und Desintegratoren und deren Details, Lackieröfen und Details (auch Trockenöfen), Zentralheizungen und Lüftungsanlagen und deren Details und Feuerungsteile baut.
1910/1914 Entwicklung der "Viennara"-Knetmaschine mit elektrischem Antrieb
1911 Baubeginn für das neue Werk in Feuerbach. - Die Bauarbeiten werden durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen.
1911 Patent Nr. 281120 von Otto Wirz, Cannstatt für eine hydraulische Akkumulatorenanlage
1912 "Werner & Pfleiderer Wien", wo inzwischen auch Flugzeuge und Flugmotoren gebaut werden, trennt sich wieder von Warchalovsky, damit "die WP-Spezialitäten nicht von Militäraufträgen verdrängt werden?, so der dortige Geschäftsführer, Otto Werner.
1913 Aufnahme der Fabrikation von automatischen Öfen. Der erste kontinuierlich arbeitende Gehängeofen, von WP "Auto-Ofen" genannt, backt bis zu 10.000 Brötchen pro Stunde.
1914 Bau eines neuen Werks in Saginaw (USA) in der Hess Street
Beginn 1. Weltkrieg Die Produktion wird auf Kriegszwecke (Feldbäckereien) umgestellt. Richard und Otto Werner ziehen als Freiwillige ins Feld.
1916 Die britische Regierung beschlagnahmt die deutschen Kapitalanteile an "Werner, Pfleiderer & Perkins Ltd.". Sie gehen auf den Public Trustee über.
1917 "Werner & Pfleiderer widerruft seine Ansprüche an der britischen "Werner, Pfleiderer & Perkins Ltd.", um dem britischen Eigentümer den Weg für den Rückkauf der Anteile vom British Trustee freizumachen. - Nach dem Rückerwerb Änderung der britischen Firma in "Perkins Engineers Ltd." und damit das Ende der deutschen Beteiligung.
1919 Die Werke Großbritannien und USA werden enteignet. Die englische Firma "Joseph Baker & Sons" kauft die Tochtergesellschaft in Saginaw sowie die englische "Werner, Pfleiderer & Perkins Ltd." und bildet daraus die "Baker Perkins Ltd.". Zahlreiche ausländische Verkaufsniederlassungen müssen geschlossen werden. Der größte Teil des Absatzmarktes ist verloren.
15.07.1919 Darlehen an den Siedlungsverein Groß-Stuttgart GmbH über 32.000,00 Mark
1920 Die britische Nachfolgefirma "Perkins Engineers Ltd." geht in der "Joseph Baker & Sons Ltd." auf; Umbenennung in "Joseph Baker Sons & Perkins Ltd."
1921 Mit der "Baker Perkins Ltd." wird das sogenannte "Credo-Abkommen" unterzeichnet, ein Rahmenabkommen über Markt- und Produktentwicklung und zur Aufteilung der internationalen Absatzmärkte zwischen "Joseph Baker Sons & Perkins Ltd." (Peterborough), "Savy Jeanjean & Cie." (Paris) und "Werner & Pfleiderer" (Cannstatt).
1921 Bau der ersten Öfen in Stahlkonstruktion statt in gemauerter Ausführung.
1921 Gründung der Stockholmer Verkaufsgesellschaft "Werner & Pfleiderer AG"
1921 Der Maschinenbauingenieur Dr. Otto Fahr (*1892; vorher: "Vereinigte Kugellagerfabrik Norma", Bad Cannstatt) tritt in das Unternehmen ein. Er hospitiert zunächst ein halbes Jahr beim englischen Partner "J. Baker Sons & Perkins", um das dortige Kalkulationssystem kennenzulernen und ist auch später Verbindungsmann bei den regelmäßigen Treffen zwischen den Unternehmen in Stuttgart und Peterborough
1922 "Joseph Baker Sons & Perkins Ltd." (Peterborough) und "Werner & Pfleiderer" (Cannstatt) bauen aufgrund des "Credo-Abkommens" eine gemeinsame Brotfabrik in Lissabon. Der deutsche Partner liefert die Knetmaschinen, Gärschränke und Öfen
1922/1923 Ein Hallenneubau auf dem Feuerbacher Firmengelände wird in Angriff genommen.
1923 Umbenennung der "Joseph Baker Sons & Perkins Ltd." in "Baker Perkins Ltd." mit Allan R. Baker als Vorsitzendem und F. C. Ihlee als Vertreter.
1924 Vertrag zwischen dem Bankhaus "Mendelssohn & Co.", Amsterdam, und "Werner & Pfleiderer" (Dr. Richard Werner, Otto Werner) betreffs Übernahme von Verpflichtungen in Höhe von 1.000.000 Dollar und 3.000.000 RM (Übernahme einer Bürgschaftsschuld von Richard Werner gegenüber der Firma Dietz & Co., Wien) von WP gegenüber dem Bankhaus.
1925/1926 Durch die aufgenommenen Kredite zum Bau einer neuen Halle auf dem Feuerbacher Firmengelände gerät das Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Die Bankschulden betragen 1926 4,2 Mio RM.
1926 Patent von Fritz Kempter für einen Gummimischer
1926 Das Auftragsvolumen geht von 15 Millionen auf 9 Millionen RM zurück. In dieser schwierigen Lage unterstützt der Nachfolger der früheren Tochter, "Baker Perkins Ltd." durch eine Kommanditeinlage von 5,4 Mio RM (1,2 Mio als Stamm- und 4,2 Mio als Vorzugskommanditeinlage).
1927 Infolge der finanziellen Krise wird das Unternehmen von einer Offenen Handelsgesellschaft in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt. Die Einlage von "Baker Perkins Ltd." beträgt 5,4 Mio RM, von Richard und Otto Werner 2,8 Mio RM, und die 4,2 Mio RM betragenden Bankschulden können abgetragen werden. Im Gegenzug beteiligt sich "Werner & Pfleiderer" durch Aktien im Wert von 60.000 britischen Pfund an "Baker Perkins"; sie werden wegen einer "Kriegsklausel" durch die Fides-Treuhandverwaltung in Zürich verwaltet.
1927 Verkauf einer bedeutenden Aktienminorität an "Baker Perkins Ltd." aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten.
1927 Die 1906/07 durch Richard Werner erworbenen Drais-Werke in Mannheim gehen aufgrund des Gesellschaftsvertrags von 1927 auf die "Werner & Pfleiderer KG" über.
24.05.1927 Diskussion zwischen "Werner & Pfleiderer" (Richard und Otto Werner, Otto Fahr, Direktor Pusch), "Baker Perkins Ltd.", London, Peterborough (Allan Richard Baker, Geoffrey E. Toulmin), der "Wepe AG", Schaffhausen, und der "Fides Treuhandvereinigung", Zürich, Rechtsanwälten und zuständigen Behörden über die Möglichkeiten der Liquidierung der gegenseitigen Kapitalbeteiligungen zwischen WP, Cannstatt, (60.000 englische Pfund) und "Baker Perkins" (1.200.000 RM bzw. 990.000 RM Stammkommanditkapital, entstanden anläßlich der Schuldenbereinigung von 4.200.000 M gegenüber Mendelssohn, 1924. (Vereinbarung vom 24. Mai 1927, mit Zusätzen vom 13. Februar 1930 und 12. März 1936)
1928 Otto Fahr wird zum Direktor ernannt.
1929 Otto Fahr erkämpft eine Entschädigung für das enteignete "Werner & Pfleiderer"-Werk Saginaw.
1929 Das Unternehmen erzielt einen Rekordumsatz von 16,8 Mio RM
1930 Der Umsatz geht krisenbedingt auf 14,7 Mio RM zurück
1930 Patent Nr. 545660 über eine Schwimmersteuerung für hydraulische Akkumulatoren mit Druckluftbelastung
1931 Otto Fahr rückt in die Geschäftsführung auf und wird Vorsitzender der Direktion, gleichzeitig stiller Gesellschafter.
1931 Umsatzeinbruch auf 8 Mio RM
1931 Die beiden Produktionsstandorte Cannstatt und Feuerbach werden in Feuerbach zusammengelegt.
1931 Die Unternehmensführung besteht seither aus einem geschäftsführenden Direktorium mit fünf Mitgliedern
03.1931 Patent von Albert Lasch und Ernst Stromer für Gummimischer auf der Grundlage der Erfindungen von Kempter
1933 Der Umsatz erreicht mit 4,8 Mio RM einen Tiefstwert
1934 Infolge der Weltwirtschaftskrise geht der Umsatz von 16 auf 5 Millionen Mark zurück.
1935 Das geschäftsführende Direktorium wird von fünf auf drei Mitglieder verkleinert.
1938 Im Rahmen des Vier-Jahres-Plans der nationalsozialistischen Regierung beteiligt sich dass Unternehmen am Maschinenbau zur Herstellung synthetischen Kautschuks.
1938 Im Backofenbau wird die Zyklotherm-Heizung eingeführt, bei der in einer zentralen Wärmestation mit Gas- oder Ölfeuerung Heißluft als Wärmeträger erzeugt und über Kanäle regelbar um den Back- oder Trockenraum herumgeführt wird. Eine genaue Temperaturregelung ist dadurch möglich. Gleichzeitig sinken damit die Betriebskosten.
1938 In Feuerbach bei Stuttgart wird ein neues Werk mit neuem Bürogebäude errichtet.
2. Weltkrieg Es werden Maschinen für Feldbäckereien gebaut, Kneter für Sprengstoffe, Kunstseide und Gummi geliefert sowie Teile für Geschütze, Flugzeuge und Raketenleitwerke (für die VII) gefertigt. Der Anteil der Rüstungsfertigung liegt unter 20 %. Viele der ehemaligen Mitarbeiter sind an der Front. An ihrer Stelle werden "Fremdarbeiter" eingesetzt.
06.12.1939 Vereinbarung zwischen Dr. Richard und Otto Werner über die Festlegung der Schuld Richard Werners gegenüber Otto Werner und deren Tilgungsbedingungen, die 1924 durch finanzielle Transaktionen (u.a. mit dem Bankhaus Mendelssohn) und Verluste entstanden war (u.a. Klärung der Differenz in den Privatkonten von Richard Werner gegenüber Otto Werner entgegen Gesellschaftsvertrag, Aufhebung der Privatbuchführung).
1940 Otto Fahr hat seither den Vorsitz bei den Direktionssitzungen innne
23.06.1942 Organisatorische Neugliederung der Bäckereiabteilung (Direktionsschreiben von Otto Werner)
19./20.10.1944 Das Werk in Feuerbach wird durch Fliegerangriffe in der Nach vom 19. auf den 20. Oktober weitgehend zerstört.
04.1945 Die französische Armee besetzt das Unternehmen.
nach dem 2. Weltkrieg Durch die Entnazifizierung wird der größte Teil der Führungsmitarbeiter aus dem Unternehmen entfernt. Dasd Unternehmen wird beschuldigt, Verbrennungsöfen für Konzentrationslager geliefert zu haben.
17., 18. u. 21.06.1948 Geschäftsführer Otto Fahr hat sich vor der Spruchkammer in Stuttgart zu verantworten.
1949 Otto Fahr übernimmt wieder die Führung des Unternehmens. Beschuldigungen, er sei NSDAP-Mitglied gewesen und er habe sich an der Rüstungsproduktion beteiligt, erweisen sich als gegenstandslos.
1949 Der spätere Nachfolger von Otto Fahr, Helmut Steinmann, tritt in das Unternehmen ein.
1949 Das Geschäft boomt mit der Chemie-, der Kunststoff- und der Gummi-Industrie.
1949 Der Plastifikator für die PVC-Herstellung wird erfunden und entwickelt sich zur Standardmaschine.
1951 Otto Fahr wird Komplementär
1953 Der erste "Matador"-Ofen wird ausgeliefert. Er ist der erfolgreichste Etagenofen am Markt.
1953 Lizenzabkommen mit mit Bayer Leverkusen bezüglich der Produktion von kontinuierlichen Misch- und Knetmaschinen nach dem Erdmenger-Patent
1957 Der Kunststoffbereich wird unter der Leitung von Günther Fahr verselbständigt.
24.06.1962 Tod von Otto Werner
1964 Die Fertigung des "Matator"-Backofens von "Werner & Pfleiderer" zieht von Stuttgart-Feuerbach nach Dinkelsbühl in ein ehemaliges Sägewerk um. - Die Gebäude werden in den Folgejahren umgebaut und später durch neue Fertigungshallen und ein neues Bürogebäude ersetzt. Mit Zeitungsannoncen, Plakat- und Kinowerbung werden neue Mitarbeiter angeworben und im Stammhaus in Feuerbach eingelernt.
1973 Die gesamte Ofenfertigung der "Werner & Pfleiderer"-Gruppe wird in Dinkelsbühl zusammengefaßt.
1979 Der Bäckereimaschinenbau für handwerkliche Bäckereien wird nach Dinkelsbühl verlagert.
1986 Krupp erwirbt 50,1 % von Werner & Pfleiderer.
1992 Entwicklung des computergesteuerten Beschickungsgeräts "OBER", des ersten automatischen Blechladegeräts "Robomatic" für Brötchenanlagen und der ersten mehlstaubfreien Brotanlage
1996 Jürgen Horstmann übernimmt den Bereich handwerkliche Backtechnik der "Werner & Pfleiderer GmbH" und bildet daraus die "Werner & Pfleiderer Lebensmitteltechnik GmbH". Die Immobilie in Dinkelsbühl bleibt im Besitz der "Werner & Pfleiderer GmbH".
1996 Formale Trennung der Unternehmensbereiche: Die handwerkliche Backtechnik der "Werner & Pfleiderer GmbH" wird aus dem Unternehmen ausgegliedert und firmiert fortan als "Werner & Pfleiderer Lebensmitteltechnik".
2001 Zusammenschluß von Werner & Pfleiderer und Waeschle zur Coperion-Gruppe. Die "Coperion GmbH" geht aus den Traditionsunternehmen "Coperion Werner & Pfleiderer", "Coperion Waeschle", "Coperion Keya" und "Coperion Hartmann" hervor.
2002 Coperion kommt in den Besitz der britischen Beteiligungsgesellschaft "Lyceum Capital".
Mai 2007 Die "Deutsche Beteiligungs AG" mit Sitz in Frankfurt am Main und von ihr verwaltete Fonds die Coperion-Gruppe.
2008 Markenzusammenführung und Verschmelzung aller Unternehmen zu Coperion
2012 Mit dem Erwerb der Mehrheitsbeteiligungen an PELL-TEC und Weicom erweitert Coperion sein Tätigkeitsfeld als Systemanbieter um die Granulier- sowie Wiege-, Verpackungs- und Palettiertechnologie.
Okt. 2012 Der US-amerikanische Mischkozern Hillenbrand übernimmt "Coperion" von der "Deutschen Beteiligungs AG (DBAG)".




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Aufbereitungsmaschinen für Gummi 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 792] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 792]  
Aufbereitungsmaschinen für Zellwolle 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 792] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 792]  
Einrichtungen für die Nahrungs- und Genußmittelindustrie 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 792] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 792]  
hydraulische Pressen 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 792] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 792]  
hydraulische Pumpen 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 792] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 792]  
industrielle Trockenanlagen 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 792] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 792]  
Knetmaschinen 1879 Beginn (vorher nur Handel)     Insbes. für Bäckereien
Maschinen für das Bäckerhandwerk und Brotfabriken 1896 Kuhn-Kessellieferung: Knetmaschinen 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 792]  
Maschinen und Apparate für die chemische Industrie 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 792] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 792]  
Misch- und Knetmaschinen 1892 [Adressb Elektr.-Branche (1892)] 1896 Kessellieferung von Kuhn  
Mischmaschinen         Insbes. für die Lebensmittel- und Gummiindustrie
Öfen für das Bäckerhandwerk 1902 Katalog 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 792]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1912 Ulrich Kohllöffel, Maschinenfabrik
Lokomobile 1889 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 02.1901 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 1905 Ulrich Kohllöffel, Maschinenfabrik
Dampfmaschine 28.03.1938 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1929 1350        
1933 615       Einbruch infolge der Wirtschaftskrise
1938 1275     100  




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1910 Anschluß (Namensverlust) zuvor Richard Lehmann, Ingenieur