Zeit |
Ereignis |
1776 |
Geburt des Gründers der Färberei, Jacob Ulrich Gminder |
30.04.1814 |
Gründung durch den Färbermeister Ulrich Gminder als Färberei in der Wilhelmstr. 8. Mit Andreas Schradin wird am 30. April der erste Lehrling eingestellt. |
1832 |
Tod des Gründers der Färberei, Jacob Ulrich Gminder |
1833 |
Die Söhne des verstorbenen Jacob Ulrich Gminder, Konrad und Andreas, vergrößern das Unternehmen |
1842 |
Geburt von Louis Gminder (Enkel des Gründers) |
1844 |
Geburt von Carl Gminder (Enkel des Gründers) |
23.01.1863 |
Baubeginn (?) einer Lokomobile durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg. |
01.07.1863 |
Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg. |
1864 |
Die Färberei Gminder vergrößert sich um eine mechanische Baumwollweberei auf den unteren Hegwiesen (Ecke Bismarck-/Karlstraße) mit 48 mechanischen Webstühlen |
1869 |
Das Unternehmen kauft von den Erben des Werkmeisters Konrad Schurr die zwischen Reutlingen und Betzingen gelegene Sägemühle samt Wasserkraft für 27.000 Gulden. Auf dem Gelände werden eine Färberei mit Mange zum Glätten der Tücher und Appretur für die Textilveredelung, zwei Trockentürme und eine weitere Weberei errichtet |
1872 |
Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg |
1873 |
Geburt von Emil Gminder, Urenkel des Firmengründers |
18.07.1873 |
Geburt von Emil Gminder in Reutlingen als viertes von neun Kindern des Textilfabrikanten Carl Gminder und Maria Schauwecker |
1875 |
Lieferung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg. |
1877 |
Lieferung einer Dampfpumpe durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg. |
1877 |
Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg |
1879 |
Lieferung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg. |
1880 |
Lieferung von drei Dampfmaschinen durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg. |
1880 |
Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg |
1880 |
1880 laufen über 500 mechanische Webstühle für die Fabrikation von Baumwollstoffen. |
19.11.1883 |
Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg. |
1884 |
Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg |
1885 |
Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg |
1885 |
Gminder gründet eine Baumwollspinnerei in Neckartenzlingen |
1887 |
Aufstellung von 3 Dampfkesseln. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg |
1890 |
Zweite Bauphase |
1890 |
Louis und Carl Gminder bauen eine weitere Weberei mit 900 mechanischen Webstühlen. |
1890 |
Erwerbung der Spinnerei Lindach |
1891 |
Aufstellung von 2 Dampfkesseln. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg |
1892 |
Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg |
1893 |
Emil Gminder kehrt nach seiner Ausbildung in Winterthur und in England nach Reutlingen zurück und arbeitet sich im Textiltechnikum bei Prof. Otto Johannsen in das Fachgebiet Spinnerei ein. |
1896 |
Tod von Carl Gminder |
09.10.1899 |
Emil Gminder heiratet in Reutlingen seine Cousine 2. Grades Elise Gminder. |
03.08.1900 |
Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg. |
1902 |
Lieferung einer Francis-Turbine durch J. M. Voith, Heidenheim |
1903 |
Baubeginn für die Arbeitersiedlung "Gmindersdorf" in Betzingen (gehört später zu Reutlingen), nur 350 m von der Fabrik entfernt |
1903 |
Dritte Bauphase mit dem Ausbau zur Spinnweberei (Errichtung des Spinnerei-Geschoßbaues) bei Gminder in Reutlingen. Planung durch das Architekturbüro Manz, Stuttgart, auch für Kessel- und Maschinenhaus, Baumwoll- und Abfallmagazin sowie Schuppen. Der dreigeschossige Spinnereibau hat eine Fläche von 107,28 x 37,84 m (44.000 Spindeln) mit einem angebauten Dampfmaschinenhaus (22,15 x 17,54 m) für eine Dreifachexpansions-Dampfmaschine (Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart). |
1903 |
Der Stuttgarter Architekt Professor Theodor Fischer erbaut die Arbeitersiedlung Gmindersdorf, eine der schönsten Arbeitersiedlungen überhaupt. die Siedlung hat etwa 1000 Einwohner und besteht in der Hauptsache aus massiven Einfamilienhäusern, von denen jedes ein Gärtchen besitzt. Dazu gehören eine Wirtschaft mit Metzgerei, eine Bäckerei und ein Kaufladen. |
30.05.1903 |
Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch Kuhn/Maschinenfabrik Esslingen. |
07.07.1903 |
Baubeginn (?) einer Dampfpumpe durch Kuhn/Maschinenfabrik Esslingen. |
1904 |
Emil Gminder wird einer der Geschäftsführer der "Ulrich Gminder GmbH" |
1904 |
Tod von Louis Gminder |
1904 |
Nach dem Tod Louis Gminders wird das Unternehmen von einer offenen Handelsgesellschaft (oHG) in eine GmbH mit einem Stammkapital von zwölf Millionen Mark umgewandelt. Die Firmenanteile bleiben in Familienbesitz. |
1907 |
Gminder führt den Zehn-Stunden-Arbeitstag ein. |
1911 |
Lieferung einer Wasserturbine durch J. M. Voith, Heidenheim |
1914 |
Die Arbeitersiedlung Gmindersdorf erhält zum 100jährigen Bestehen des Textilkonzerns einen Kinderhort mit Säuglingsheim und Kinderschule, dem eine Turn- und Festhalle angegliedert ist. |
1917 |
Baubeginn für den Altenhof für alte und invalide Arbeiter der Firma |
1920 |
Emil Gminder entwickelt das "Gminder-Halblinnen", ein Mischgewebe aus kotonisierten Bastfasern und Baumwolle |
1922 |
Fertigstellung des Altenhofs |
1923 |
Fertigstellung der Arbeitersiedlung "Gmindersdorf" in Betzingen. Auf dem 10 ha großen Gelände stehen 48 meit zweigeschossige Häuschen für die angeworbenen Arbeiter. Kern der Siedlung ist der Altenhof (für die aus dem Erwerbsleben ausgeschiedenen Arbeiter) |
1927 |
Gminder baut in Rommelsbach die vierte Weberei. |
1931 |
Übernahme der stillgelegten Flachsspinnerei in Urach durch U. Gminder, Reutlingen |
2. Weltkrieg |
Während des Zweiten Weltkrieges sind in den Fabrikgebäuden von Ulrich Gminder und den dorthin verlegten Teilbetrieben von Bosch und der Kugellagerfabrik Norma rund 350 ausländische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen beschäftigt. |
2. Weltkrieg |
Am Ende des Krieges ist der Werksteil Karlstraße/Bismarckstraße total zerstört. Der Versand und die Verwaltung werden in der Tübinger Straße untergebracht. |
1953 |
Emil Gminder wird zum Ehrenbürger der Stadt Reutlingen ernannt. |
1956 |
Umwandlung in eine Aktiengesellschaft |
1958 |
Bis 1958 ist H. L. Merkle Mitglied des Vorstandes der Ulrich Gminder AG in Reutlingen. |
01.10.1958 |
Das Gminder-Vorstandsmitglied Hans L. Merkle wechselt in die Geschäftsführung der "Robert Bosch GmbH" und rückt anschließend in den Gminder-Aufsichtsrat. |
1960 |
Gminder verkauft seine Aktien der "Allgäuer Baumwollspinnerei Blaichach" an Bosch. |
1960 |
"U. Gminder" in Reutlingen verkauft seine Aktien der "Allgäuer Baumwollspinnerei" an Bosch. |
23.07.1963 |
Tod von Emil Gminder in Reutlingen |
1964 |
Eine der "Robert Bosch GmbH" nahestehende Gesellschaft, die "MABO", übernimmt die Gminder Aktien. |
01.04.1964 |
Nach dem Tod von Dr. h.c. Emil Gminder wird das Unternehmen für rund 14,5 Millionen Mark an Bosch verkauft. Das erste Bosch-Produkt, das ab April 1964 in der Tübinger Straße hergestellt wird, ist die Rückleuchte für den Opel Kadett. |
31.12.1964 |
Die drei Geschäftsführer treten zum 31. Dezember zurück. Ende dieses Jahres ist die Abwicklung weitestgehend abgeschlossen. Die restlichen Abwicklungsarbeiten erledigt der Prokurist August Müller. |
1969 |
Aus dem Reutlinger Betrieb (RtB) von Bosch wird das Reutlinger Werk 1 (RtW1) und das Werk 2 (RtW2). Das RtW2, das Halbleiter herstellt, hat anfangs nur 180 Beschäftigte. Im Werk 1 werden Scheinwerfer, Leuchten, Flachmotoren, Regler, D-Jetronic etc. produziert. Da das Halbleiterwerk rote Zahlen schreibt, ist öfters die Stilllegung im Gespräch. Damit das Werk Gewinne abwirft, wird aus Feuerbach die Diode nach Reutlingen verlagert. - Später werden aus dem RtW1 alle elektrischen/elektronischen Produkte ins Werk 2 verlagert. Das Halbleiterwerk schreibt dank dieser Verlagerungen schwarze Zahlen. |