H. Meinecke, Waagenfabrik

Allgemeines

FirmennameH. Meinecke, Waagenfabrik
OrtssitzBreslau
StraßeGarvestr. 24/30
Art des UnternehmensWaagen- und Armaturenfabrik
AnmerkungenInhaber 1873: Heinr. Meinecke sen. u. Heinr. Meinecke jun.; als Waagen- und Armaturenfabrik. 1885: H. Meinicke jr., Gabitzstr. 90a. 1892: Garvestr. 24/30, Kontor: Moritzstr. 45; Besitzer: H. Meinecke u. Paul Meinecke; Branche: Fabrik für Trockenelemente (eigenes Patent) u. Beleuchtungskörper, Beleuchtungs-, Haustelegraphen- u. Telephon-Anlagen. Um 1943 unter der Firma "H. Meinecke Aktiengesellschaft". Straße: um 1892; 1943: Ortsteil Carlowitz. 1946/47 über Saal (Saale) nach Hannover; auch Zweigwerk mit "Dreyer, Rosenkranz & Droop" in Rethen (Leine), dort Großwasserzählerbau.
Quellenangaben[Wiener Weltausstellung, Amtl. Katalog (1873) 464] [Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) Anzeige] [Adressbuch Elektr.-Branche (1892) 136] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5653]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1843 Gründung der offenen Handelsgesellschaft "H. Meinecke" in Carlowitz bei Breslau durch den Schlossermeister Heinrich Meinecke und von ihm und später von seinen Söhnen ausgebaut und vergrößert. Das Unternehmen ist zunächst nur für Schlosserei und Gasanlagen eingerichtet. Später werden auch Kunstschmiedearbeiten und Geldschränke hergestellt.
1870-1879 In den 1870er Jahren wird die Herstellung von Wassermessern aufgenommen, die später den Weltruf der Firma begründet.
1884 Auszeichnung für den Wassermesser mit einer goldenen Medaille auf der Health Exhibition in London
1897-1898 Die Fabrik wird an die Stadtgrenze Breslaus verlegt und erheblich vergrößert.
04.06.1898 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft unter der Firma "Breslauer Wassermesser- und Eisenbau-Werke A.-G. vorm. H. Meinecke" mit Wirkung ab 1. Januar 1898 durch Ãœbernahme der seit 1843 bestehenden offenen Handelsgesellschaft H. Meinecke in Carlowitz bei Breslau mit einem Grundkapital von Mark 1.500.000,00
09.04.1900 Änderung der Firma aus "Breslauer Wassermesser- und Eisenbau-Werke A.-G. vorm. H. Meinecke", Breslau, in "Aktiengesellschaft vorm. H. Meinecke", Carlowitz
13.12.1900 Die Firmen Schenck aus Darmstadt, Vögele aus Mannheim und Meinecke aus Breslau legen Angebote für Drehscheiben für den Betriebshof Collinistraße in Mannheim vor. Den Zuschlag erhält die Firma Vögele am 13. Dezember 1900. Die Drehscheiben sollen bei einem Durchmesser von 2800 mm eine Tragfähigkeit von 10 Tonnen haben und "an der Einfahrt in das Depot der elektrischen Straßenbahn in Mannheim" verwendet werden.
1906 Es wird die Eisenbauabteilung aufgelöst.
29.04.1913 Umfirmierung aus "Aktiengesellschaft vorm. H. Meinecke", Carlowitz, in "H. Meinecke Aktiengesellschaft"
04.1926 Das Werk wird von einem Schadenfeuer betroffen. Die Anlagen werden in vergrößerter und moderner Form wieder aufgebaut.
1931 Die Gesellschaft schließt zum ersten Male seit Bestehen mit einem Verlust ab. Die Gründe liegen besonders in den Währungs-, Devisen- und Zollmaßnahmen des In- und Auslandes.
28.04.1932 Nach längeren Verhandlungen über einen engeren Zusammenschluß der deutschen Wassermesserindustrie wird Ende April 1932 die "Wassermesser-Vertriebs-G. m. b. H.", Berlin, gegründet, die den Vertrieb der Wassermesser der angeschlossenen Werke übernimmt, um auf breiterer Grundlage eine Unkostensenkung herbeizuführen und eine Vereinheitlichung der zu zahlreichen Bauarten anzustreben. Die Gesellschaft ist mit einer Quote von 23 % beteiligt.
1933 Aufgabe von Auslandsbeteiligungen in Höhe von rund RM 310.000,00.
1934 Die Beteiligung bei der Firma "Carl Andrae G. m. b. H.", Stuttgart, wird durch Liquidation des Unternehmens aufgelöst.
1938 Ankauf von neuen Maschinen
23.06.1942 Laut Aufsichtsratsbeschluß vom 23. Juni 1942 im Jahre 1941 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um 25 % = RM 525.000,00 Stamm- und RM 12.500,00 Vorzugs-Aktien auf RM 2.637.500,00 durch Entnahme von RM 200.000,00 aus Rücklagen, durch Zuschreibung von RM 155.000,00 zu Anlagen, RM 80.000,00 zu Beteiligungen und RM 92.500,00 zum Umlaufvermögen.
30.07.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
1946 Verlegung der "H. Meinecke AG" von Breslau nach von Saal (Franken)
1946/47 Die Firma verlegt ihren Sitz von Saal (Franken) nach Hannover zwecks Zusammenarbeit mit "Dreyer, Rosenkranz & Droop AG", an der Meinecke schon früher beteiligt war
2001 Umfirmierung in "Invensys Metering Systems AG"
2002 Ende der Börsennotierung von "Invensys Metering Systems AG" durch ein Squeeze-out




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Beleuchtungsalagen 1892 [Adressb. Elektr.-Branche (1892)] 1892 [Adressb. Elektr.-Branche (1892)]  
Beleuchtungskörper 1892 [Adressb. Elektr.-Branche (1892)] 1892 [Adressb. Elektr.-Branche (1892)]  
Brückenwaagen 1873 [Wiener Weltausst., Amtl. Katalog (1873) 464] 1873 [Wiener Weltausst., Amtl. Katalog (1873) 464]  
Gasleitungsgegenstände 1873 [Wiener Weltausst., Amtl. Katalog (1873) 464] 1873 [Wiener Weltausst., Amtl. Katalog (1873) 464]  
Geldschränke 1873 [Wiener Weltausst., Amtl. Katalog (1873) 464] 1873 [Wiener Weltausst., Amtl. Katalog (1873) 464]  
Haustelegraphenanlagen 1892 [Adressb. Elektr.-Branche (1892)] 1892 [Adressb. Elektr.-Branche (1892)]  
Telefonanlagen 1892 [Adressb. Elektr.-Branche (1892)] 1892 [Adressb. Elektr.-Branche (1892)]  
Trockenelemente 1892 [Adressb. Elektr.-Branche (1892)] 1892 [Adressb. Elektr.-Branche (1892)]  
Wasserleitungsgegenstände 1873 [Wiener Weltausst., Amtl. Katalog (1873) 464] 1873 [Wiener Weltausst., Amtl. Katalog (1873) 464]  
Wassermesser 1877 Beginn 1885 [Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) Anzeige] D.R.P. 1243, in Bronze ausgeführt, für 10 mm bis 250 mm Rohrweite; 35.000 seit 1877 im Betriebe




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine vor 1873 unbekannt




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1871 110 0 0   Umsatz: 80.000 thlr.




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Direktor Dr. Carl Meinecke, Breslau; Direktor. Walter Meinecke, Breslau. Aufsichtsrat: Dr. rer. pol. Josef Schilling, Vorstandsmitglied der Commerzbank, Berlin, Vorsitzer; Dr. e. h. Felix Theusner, Direktor der Deutschen Bank, Breslau, stellv. Vorsitzer; Sanitätsrat Dr. Herman Schiller, Breslau; Landwirt Ernst von Wallenberg-Pachaly, Thiergarten, Kreis Wohlau. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 100,00 Stamm-Aktien 1 Stimme, je nom. RM 10,00 Vorzugs-Aktien 14 Stimmen. Reingewinn-Verwendung: Der Reingewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen - einschließlich der Einstellung in die gesetzliche Rücklage und des Gewinnvortrages auf neue Rechnung - ergibt, wird wie folgt verteilt: a) Zunächst erhalten die Vorzugsaktien Gewinnanteile von 8 %, b) sodann sind etwa aus den früheren Jahren rückständig gebliebene Vorzugsaktien-Dividendenanteile zu bezahlen, c) demnächst werden auf die Stammaktien bis zu 4 % als Gewinnanteil ausgezahlt, d) sodann erhält der Aufsichtsrat den ihm satzungsgemäß zustehenden Anteil am Jahresgewinn; e) der Rest wird an die Aktionäre verteilt, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung findet. Grundkapital: nom. RM 2.625.000,00 Stammaktien in 1925 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1-1925), 1 7000 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 1-21 000), nom. Ziff 12.500,00 Vorzugsaktien in 125 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 1-125); Summe: RM 2.637.500,00. Großaktionäre: 1. Direktor Dr. Carl Meinecke, Breslau; 2. Sanitätsrat Dr. Herman Schiller, Breslau.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5653]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Herstellung und Vertrieb von Meßapparaten und anderen feinmechanischen Apparaten sowie ihr Zubehör. Innerhalb dieser Grenzen ist die Gesellschaft zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Erreichung des Geschäftszweckes notwendig oder nützlich erscheinen, insbesondere zum Erwerb und zur Veräußerung von Grundstücken, zur Errichtung von Zweigniederlassungen im In- und Auslande, zur Beteiligung an anderen Unternehmungen gleicher oder verwandter Art sowie zum Abschluß von Interessengemeinschaften. Erzeugnisse: Wassermesser verschiedenster Bauarten und Größen: Prüfungseinrichtungen; Metall- und Eisenguß.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5653]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBesitz- und Betriebsbeschreibung: Werk: Breslau-Carlowitz: Fabrikanlagen: 2 Hauptwerkstätten; Lagerhaus; Maschinenhaus; Kesselhaus; Metallgießerei; Eisengießerei; Wasserwerk. Maschinelle Einrichtung: 1 Dampfmaschine; Filtrations- und Reinigungsanlagen für das der Oder entnommene Wasser. Kraftanlagen: Im Sommer elektrischer Betrieb; 3 Dynamos; Akkumulatorenbatterie. Gebäude: Hauptgebäude mit Büro und Beamtenwohnungen sowie 1 Siedlungshaus mit 2 Wohnungen. Baugelände mit 100 Schrebergärten für Arbeiter und Beamte. Größe: 70000 qm; das Werk umfaßt eine Metall- und Eisengießerei, Werkstätten für Metalldreherei, Bohrerei, Fräserei und Schlosserei, Lagergebäude, Kessel- und Maschinenhaus, ein eigenes Wasserwerk und ein Verwaltungsgebäude mit Beamtenwohnungen.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5653]


ZEIT1943
THEMABeteiligung an folgenden Unternehmens
TEXTBeteiligungen: Wassermesser-Vertriebs-G. m. b. H., Berlin, Beteiligung: nom. RM 4.600,00; Dreyer, Rosenkranz & Droop A.-G., Hannover; weitere Beteiligungen: H. Meinecke G. m. b. H., Thorn; Meinecke Metallurgie d. m. b. H., Breslau. Buchwert der Beteiligungen: RM 479023.50.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5653]