Schnellpressenfabrik Koenig & Bauer Aktiengesellschaft

Allgemeines

FirmennameSchnellpressenfabrik Koenig & Bauer Aktiengesellschaft
OrtssitzWürzburg
OrtsteilOberzell
StraßeFriedrich-Koenig-Str. 4
Postleitzahl97080
Art des UnternehmensDruckmaschinenfabrik
Anmerkungen1900: "König & Bauer, Inh.: Friedr. v. König u. Albr. Bolza". Seit 1995: "Koenig & Bauer-Albert". Tochter: "Planeta, Radebeul". 1997: im Besitz der Fam. Bolza-Schünemann und Fa. Thomas de la Rue. Um 2004: "Koenig & Bauer AG (KBA)" und Werke in Würzburg und Radebeul (Berlin und Kusel geschlossen). 2009: Werke in Würzburg, Trennfeld und Frankenthal.
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 601] [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 865] [FAZ 9.9.1996 + 18.07.1997, S. 16] [Mannheimer Morgen, 09.07.2009, S. 6] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2788]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1817 Gründung der Gesellschaft von Friedrich Koenig, dem Erfinder der Schnellpresse
1820-1825 Friedrich Koenig, der Erfinder der Schnellpresse, gründet wenige Jahre nach der Gründung der Schnellpressenfabrik auch eine der ersten Papierfabriken. Deutschlands.
1821-1824 C. Reichenbach macht eine zweite Lehrzeit als Maschinenbauer bei seinem Onkel Friedrich Koenig in Würzburg-Oberzell, dem Erfinder der Schnellpresse. Die Ausbildung umfaßt die auch Lehr- und Wanderjahre, die ihn in der Zeit 1821 bis 1824 über Frankfurt/M., Straßburg und Nancy nach Paris führen.
1824 In der Druckerei der "Allgemeine Zeitung" in Augsburg wird eine Schnellpresse von Fr. König aufgestellt
1824 Die Firma stellt bei der "Cotta'schen Buchdruckerei" in Augsburg die erste Schnellpresse in Süddeutschland auf.
1826 Der Tischlergeselle Leo Müller aus Österreich kommt auf der Wanderschaft nach Oberzell. Er tritt als Modelltischler ein und wird bald zum Chef der Abteilung ernannt. Daneben bildet er sich in Mathematik und Physik weiter, um die Schnellpresse zu verbessern. - Er wird zehn Jahre später in Wien seine eigene Schnellpressenfabrik gründen.
1840 Bau der ersten Kreisbewegungsmaschine
26.06.1858 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1860 Eine der ersten deutschen Papierfabriken ist bis zum Jahre 1860 im Besitz der Firma.
1864 Entwicklung der Zweifarbenmaschine
1865 Bestellung/Lieferung einer Dampfmaschine durch Maschinenbau-AG Nürnberg
1866 Bei "König & Ebhard" in Hannover wird zum ersten Mal in Deutschland eine Zweifarben-Buchdruck-Schnellpresse von "Koenig & Bauer" aufgestellt.
1869 Lieferung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1870 Lieferung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1872 Lieferung von zwei Dampfmaschinen durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1876 Erste deutsche Zeitungsrotationsmaschine
1885 Bau der ersten Rotationsmaschine für veränderliche Formate
1911 Bau der Rotationsmaschine für Tiefdruck
1914 Einführung der hydraulischen Maternprägepresse.
1919 Angliederung der Schnellpressenfabrik Mödling vorm. L. Kaisers Söhne
27.05.1920 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit Wirkung ab 1. März 1920 und einem Kapital von urspr. M 7.000.000,00 in 7000 Aktien zu M 1.000,00
12.07.1920 Eingetragen
1923 Erhöhung des Kapitals um M 14.000.000,00 Inh.-Akt. und M 14.000.000,00 6 % Nam.-Aktien
28.11.1924 Lt. ao. G.-V. vom 28. November 1924 Umstellung des Kapitals von M 35.000.000,00 auf RM 4.900.000,00 (50 : 7)
1930 Einführung des vollautomatischen Platten-Gießwerks "Novoplate"
28.03.1933 Lt. G.-V. vom 28. März 1933 wird die Einziehung von eigenen Aktien im Betrage von RM 490.000,00, und zwar RM 294.000,00 nom. Inh.-Akt. und RM 196.000,00 nom. Nam.-Akt, zum Zwecke der Kapitalherabsetzung mit Wirkung vom 31. Dezember 1932 beschlossen und der durch diese Einziehung entstandene Buchgewinn in Höhe von RM 392.000,00 als gesonderte Reserve per 31. Dezember 1932 ausgewiesen.
1934 Aufnahme des Werkzeugjnaschinenbaues.
19.12.1935 Lt. G.-V. vom 19. Dezember 1935 weitere Herabsetzung des Grundkapitals durch Einziehung von nom. RM 310.000,00 eigener Nam.-Aktien auf RM 4.100.000,00.
1937 Bogentiefdruckmaschine
1937 Übernahme der ehemaligen Maschinenfabrik Bohn & Herber, Würzburg.
18.06.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
01.1979 Anfang 1979 wird mit der "Albert AG", Frankenthal, ein Kooperationsvertrag geschlossen
Herbst 1988 Herbst 1988 übernimmt der bisherige Kooperationspartner Koenig & Bauer weitere Aktienanteile bis zu einer 74,99-%-Mehrheit bei Albert-Frankenthal
1989 Albert und Koenig & Bauer treten als Unternehmensgruppe "KBA" auf
1989 Koenig & Bauer übernimmt die restlichen Aktienanteile der Albert-Frankenthal vom Land Rheinland-Pfalz
1990 Die "Albert-Frankenthal AG" wird eine 100prozentige Tochtergesellschaft
01.04.1991 Die Koenig & Bauer AG übernimmt 75,2 Prozent der Gesellschaftsanteile von Planeta.
1992-1995 Die ostdeutsche Tochtergesellschaft KBA-Planeta, ein Spezialist für Bogenoffset-Druckmaschinen wird in den Jahren vor 1996 mit hohem Aufwand modernisiert.
1995 Umbenennung in "Koenig & Bauer-Albert"
1995 Die Exportquote in der AG geht 1995 von 73 auf 56 Prozent zurück.
01.07.1995 bis 01.05.1996 Die Nachfrage nach großen Rotationsmaschinen aus dem Inland wird seit Mitte 1995 schwächer.
1996 Es wird für 1996 mit einer Belebung des Auslandsgeschäftes mit Zeitungsdruckmaschinen gerechnet.
1996 Der Konzern plant 1996 die Errichtung eines Vertriebs- und Servicestützpunktes in Kuala Lumpur in Malaysia, um die als dauerhaft eingeschätzte Nachfrage aus Asien besser zu bedienen.
01.04.1997 bis 01.07.1997 Das Unternehmen verzeichnet seit April eine leichte Belebung der Nachfrage.
30.06.1997 Der Auftragseingang im Konzern erhöht sich bis Ende Juni im Vergleich zum ersten Halbjahr 1996 um 2,5 Prozent auf 591 Millionen DM, in der Muttergesellschaft wächst er um 12 Prozent auf 371 Millionen DM.
Frühjahr 1998 Der Konzern registriert im 1. Quartal gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg der Bestellungen um 87 Prozent auf 527 Millionen DM. Einige Großaufträge führen dazu, daß der Auftragseingang der Muttergesellschaft sogar um 94 Prozent wächst, während der Hersteller von Bogenoffsetmaschinen KBA-Planeta AG um 25 Prozent mehr Aufträge als im Vorjahresquartal erhält.
2004 Im Jahre 2004 soll mit 1,4 Mrd. Euro der größte Umsatz der Unternehmensgeschichte erzielt werden. Im Rollengeschäft gibt es einen margenbedingten Verlust, bei Bogenmaschinen einen kleinen Gewinn.
11.2007 Die Firma streicht 560 Stellen. Allein in Frankenthal sollen 408 der insgesamt 1.200 Stellen wegfallen. Hintergrund der Arbeitsplatz-Streichungen in Frankenthal ist der Verkauf des Tiefdruck-Geschäfts an den italienischen Hersteller Cerutti. Der Abbau an den Standorten Würzburg und Trennfeld wird mit der anhaltenden Investitionszurückhaltung der Zeitungsindustrie begründet.
08.07.2009 Bei einer Betriebsversammlung in Frankenthal werden Standortprüfungen in den KBA-Werken Würzburg, Frankenthal und Trennfeld (zusammen 3.170 Beschäftigte in der Rollen-Sparte) angekündigt. Es sollen mehrere hundert Arbeitsplätze abgebaut werden.
2011 Gründung der "Albert-Frankenthal GmbH" und der "KBA-FT Engineering GmbH"




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bogentiefdruckmaschinen 1937 Beginn 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 865]  
Dampfmaschinen 1854 Ausstellung München 1854 Ausstellung München zum Antrieb von Schnellpressen
hydraulische Maternprägepressen 1914 Beginn 1990 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 865]  
hydraulische Maternprägepressen 1914 Beginn 1990 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 865]  
Haltzylinder-Schnellpressen 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 865] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 865]  
Rotationsdruckmaschinen 1876 Beginn 1990 bekannt  
Rotationsmaschinen für Tiefdruck 1911 Beginn 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 865]  
Schnellpressen 1817 Beginn 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 865]  
Spezialdruckmaschinen für Banknotendruck 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 865] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 865]  
Stereotypie-Apparate 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 865] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 865]  
vollautomatische Plattengießwerke 1930 Beginn 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 865]  
Zweifarben-Zeitourenmaschinen 1938 Beginn 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 865]  
Zweifarben-Zeitourenmaschinen 1938 Beginn 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 865]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 26.06.1858 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 1869 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 1870 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 1872 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 1872 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 1905 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Marktredwitz vorm. Rockstroh
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1865 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1995 6250       vmtl. zusammen mit Albert und Planeta
  6200       vmtl. zusammen mit Albert und Planeta




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Dipl.-Ing. Dr. Hans Bolza, Würzburg, Vorsitzer; Dr. Fritz Pels Leusden, Würzburg. Aufsichtsrat: Frh. Josef C. Bock von Greissau, Wien-Mödling, Vorsitzer; Bankdirektor Hans Ostermayer, Wien, stellv. Vorsitzer; Ing. Albrecht Bolza, Würzburg; Dr. Friedrich Pick, Würzburg; Rudolf E. F. Flinsch, Frankfurt (Main); Bankdiektor Albert Glaser, München; Adolf Müller (i. Fa. Münchener Buchgewerbehaus M. Müller & Sohn K.-G.), München; Ing. August Pels Leusden, Würzburg. Stimmrecht: Je nom. RM 100,00 Aktie l Stimme. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Grundkapital: nom. RM 4.100.000,00 Inhaber- und Namensaktien in 47 Inhaberaktien Lit. A zu je RM 10.000,00, in 2132 Inhaberaktien Lit. B zu je RM 1.000,00, in 440 Inhaberaktien Lit. C zu je RM 100,00 sowie 23 Namensaktien Lit. D zu je RM 10.000,00 in 1204 Namensaktien Lit. E zu je RM 1.000,00 und 200 Namensaktien Lit. F zu je RM 100,00.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2788]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTZweck: Bau und Vertrieb von Maschinen und anderen Gegenständen, insbesondere von Buchdruckmaschinen, Rotationsmaschinen und Stereotypieapparaten. Bau von Werkzeugmaschinen, Fortführung der unter der früheren Firma "Schnellpressenfabrik Koenig & Bauer G. m. b. H." in Würzburg seit 1817 betriebenen Schnellpressenfabrik. Haupterzeugnisse: Druckereimaschinen: Rotationsmaschinen für Hoch- und Tiefdruck, Flachformschnellpressen, Bogentiefdruckmaschinen, Stereotypieapparate. - Werkzeugmaschinen: spitzenlose Rundschleifmaschinen.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2788]


ZEIT1943
THEMABeteiligung an folgenden Unternehmens
TEXTBeteiligung: Schnellpressenfabrik Koenig & Bauer Aktiengesellschaft Mödling, Wien - Mödling. Grundkapital: RM 750.000,00 ; Beteiligung: 100 %.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2788]