Aktieselskabet Frichs - Maskinfabrik & Kedelsmedie

Allgemeines

FirmennameAktieselskabet Frichs - Maskinfabrik & Kedelsmedie
OrtssitzAarhus (Dänemark)
OrtsteilAabyhoj
StraßeSøren Frichs Vej 36-42
Art des UnternehmensMaschinenfabrik
AnmerkungenBis 1908/12 im Bereich Søndergade / Sønder Allé ansässig. Seit 1885 bis 1912 unter der Firma "Søren Frichs Efterfølger", dann Umwandlung in eine Aktiengesellschaft unter obiger Firma. Um 2008: als "Frichs Holding A/S" in Horsens, Sverigesvej 16, mit zwei Tochterunternehmen: "Frichs Motorservice A/S" und "Frichs Kraftvarme Service A/S".
Quellenangaben[Slezak: Lokomotivfabriken Europas (1962)] http://www.sebtus.de/hist_frichs_1.html




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1827 Geburt von Søren Frich auf dem Hof Bolund, westlich von Horsens als Sohn des Juristen Johan Peter Frich (1797-1872) und Johanne Marie Harpøth (1801-1876) als eines von drei Kindern. Er besucht von 1842 bis 1845 die Wissenschaftliche Realschule in Aarhus, dann bis 1848 die Polytechnische Lehranstalt in Kopenhagen. Nach seinem Einsatz als Kriegsfreiwilliger geht er in die Lehre in der Eisengießerei in Frederiksværk (unterbrochen durch seinen Einsatz als Soldat) und 1852 zu einer Eisengießerei nach Charleroi (Belgien). Bis zum Sommer 1853 studiert er Gießerei und Maschinenbau in Newcastle, ehe er nach Dänemark zurückkehrt. Dort sieht er den Rückstand der dänischen Eisengießereien gegenüber den ausländischen Konkurrenten.
1854 Gründung durch Søren Frich (1827-1902) in Århus an der Kreuzung Søndergade / Sønder Allé mit 25 Angestellten auf einem Gründstück, das ihm der Kaufmann Hendrik Schandorff für 6.200 Kr. verkauft hatte.
04.06.1885 Søren Frich zieht sich zurück und verkauft seine Firma, die zum großen Teil in Familienbesitz bleibt. Sie wird unter dem Namen "Søren Frichs Efterfølger" weitergeführt. Inhaber sind der Ingenieur Hilmar Vestesen (Sohn von Søren Frichs Schwester), der zusammen mit dem Ingenieur John Wied (Bruder des bekannten Dichters Gustav Wied), denen der Betrieb für 258.000 kr übertragen wird. (Lt. Anzeige vom 4. Juni) - Søren Frichs kauft einen Landbesitz bei Aarhus, wo der zwölf Jahre Landwirtschaft betreibt. 1898 zieht er nach Aarhus.
1898 Der Oberingenieur Peter Due-Petersen tritt in die Firma ein.
1901 Tod von Søren Frich
1908 Mit der Gießerei beginnt der Umzug in die neue, große Fabrikanlage in Århus-Åbyhøj
1912 Umzug aus den beengten Verhältnissen in der Innenstadt nach Åbyhøj. Dort besteht ein Gleisanschluß zur Hammelbahn (AHTJ).
1912 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft unter der Firma "A/S Frichs Maskinfabrik og Kedelsmedie" (A/S Frichs)
ab 1912 Die Firma erhält einzelne Aufträge zum Nachbau von Rangierloks Baureihe F, mit denen die Firma ihre ersten Erfahrungen im Lokbau sammelt.
1914 Aufnahme des Lokomotivbaus
1916 Peter Due-Petersen übernimmt die alleinige Leitung der Firma.
1916 Die DSB bestellen 20 Rangierlokomotiven - Litra F - für einen Preis von 48.000 kr. pro Sück. - Sie werden erst 1918 ausgeliefert.
1919 Abriß der alten Werksgebäude in der Søndergade
1919 Frichs erhält von der DSB eine Garantie über Aufträge zum Bau von mindestens 50 Lokomotiven innerhalb von fünf Jahren. Für neu zu konstruierende Dampfloks wird folgende Aufgabenteilung vereinbart: Das DSB-Konstruktionsbüro erarbeitet den Entwurf und legt die Hauptabmessungen der neuen Lok fest. Borsig führt nach diesen Vorgaben die eigentliche Konstruktion in Abstimmung mit der DSB durch und baut zwei Musterloks. Nach Abnahme dieser Maschinen erhält A/S Frichs die Unterlagen und baut alle weiteren Maschinen: So enstehen die DSB-Baureihen R(II), H und S. Neben den neuen Borsig-Mustern liefert A/S Frichs auch zahlreiche Nachbauten älterer Muster sowie die Rangierloks der Reihe Q, letztere als einzige eigene Konstruktion für die DSB.
1925 Der erste eisenbahntaugliche Dieselmotor ist verfügbar.
1926 Das 1919 geschlossene Lokomotivbau-Abkommen zwischen Frichs und der DSB wird erneuert: Die DSB verpflichtet sich, bei der Beschaffung neuer Loks zunächst ein Angebot von A/S Frichs einzuholen. Nur wenn keine Einigung erzielt werden kann, darf bei anderen Herstellern angefragt werden. Damit hat Frichs faktisch das Alleinrecht für die Versorgung der DSB mit Lokomotiven - eine absolute Monopolstellung, die auch die Lieferung weiterer Borsig-Musterloks ausschließt.
1927 Die DSB erhält sechs Dieselloks der Reihe MT.
1927 Baubeginn von dieselelektrischen Triebwagen, die an verschiedene Privatbahnen und als Reihe MR an die DSB geliefert werden.
1929 Lieferung der beiden dieselelektrischen Loks der Reihe MV(I) an die DSB
1930 Exportauftrag an Frichs in Aarhus durch die Königliche Eisenbahngesellschaft Siams, welche sechs Schnellzugloks, eine schwere Güterzug-Doppellok und sechs Triebwagen, alle in 1000 mm-Spurweite, bei Frichs bestellt. Mit einiger Verspätung können alle Fahrzeuge 1931-32 in Betrieb genommen werden: Eine Lok der Serie 551-556 kann den "International Express Bangkok-Padang Pesar" über eine Strecke von rund 1000 km ohne neue Aufnahme von Betriebsstoffen befördern und die Reisezeit um vier auf 22 Stunden verkürzen.
1936 Das Alleinlieferrecht für DSB-Lokomotiven wird für A/S Frichs um weitere zehn Jahre verlängert.
1938 B&W verzichtet auf weitere Bahnaktivitäten, während A/S Frichs keine Dieselmotoren über 1000 bzw. 2000 PS mehr anbietet.
1960 Der Lokomotivbau geht zurück
1977 Verkauf der Eisenbahnproduktion an Scandia
1979 Konkurs
1980 Der Kosan-Konzern übernimmt die Firma unter dem Namen "Kosan Cylindric Frichs" und produziert hier u.a. Gasmotoren und Gasbehälter.
1986 Das Frichs-Firmengelände in Århus-Åbyhøj wird von der Baufirma Olav de Linde übernommen und zu einem Gewerbegebiet unter dem Namen "Frichsparken" entwickelt.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Anlagen für Brauereien 1854 in der Anfangszeit (nach 1854)      
Anlagen für Meiereien 1880 ab den 1880er Jahren      
Anlagen für Papiermühlen 1860 Beginn (für Silkeborg)     ab 1861: für die Fabriken Dalum, Maglemølle und Ferslew in København
Dampflokomotiven 1914 Beginn 1961 Ende nach ca. 720 Stück ca 720 Stück
Dampfmaschinen 1855 Beginn (an Schandorffs dampbrænderi) 1913 für Risskov Hospital  
Diesellokomotiven 1926 Beginn Lok HHJ M 1 (an die HHJ) 1978 Ende  
Dieselmotoren 1910 Beginn stationärer      
Dieseltriebwagen 1927 Beginn      
Drehscheiben 1862 Beginn 1861/62     für die jütländischen Eisenbahnen
Eisenträger 1854 in der Anfangszeit (nach 1854)      
gußeiserne Mühlengetriebe 1855 Beginn      
Kirchenglocken 1858 Beginn 1885 Ende nach 29 Stück  
Kohlekräne für die Eisenbahn 1862 Beginn 1861/62      
Öfen 1854 in der Anfangszeit (nach 1854)     sicher eiserne
Schiffsdampfmaschinen   in den 1870er Jahren     Für die "Forellen" und "Tumbleren", der Schiffbau war ein Fiasko und wurde nicht fortgesetzt.
Schiffsdieselmotoren 1918 Beginn      
Weichen 1862 Beginn 1861/62     für die jütländischen Eisenbahnen




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine um 1854 Brøderne Jochumsen




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1854 25       bei Gründung
1885 150        
1900 400       um 1900