Zeit |
Ereignis |
1823 |
Im Auftrag Harkorts kommt der Engländer Edward Thomas nach Markersdorf, um bei Josef Kittel die erste Dampfmaschine Böhmens aufzustellen |
1830 |
Zusammen mit Thomas Bracegirdle gründet Edward Thomas in Alt Harzdorf eine Spinnerei mit angeschlossener mechanischer Werkstätte |
1832 |
Die Firma wird erbaut (durch Umwandlung einer Spinnerei in die Maschinenfabrik Edward Thomas, vorher in Reichenberg) |
1832 |
Thomas richtet zusammen mit seinem Bruder in Karolinenthal bei Prag eine eigene mechanische Werkstätte und Spinnerei ein und trennt sich daraufhin von Bracegirdle |
1832 |
John Andrews (* 1787, + 27.04.1847), Engländer und Mitbegründer der D.D.S.G., holt den englischen Schiffbauer Joseph John Ruston (* 1809, + 02.03.1895) als Leiter der D.D.S.G. Werft nach Wien. |
1837 |
Nach der Trennung von der D.D.S.G. im Jahr zuvor gründet John Andrews die Traunseeschiffahrt mit dem von Ruston erbauten Dampfschiff "Sophie" |
1840 |
Auch an der böhmischen Elbe gründet Andrews eine Dampfschiffahrt und errichtet hierzu in Karolinenthal bei Prag eine Werft auf der der Dampfer "Bohemia" entsteht |
1845 |
Nachdem Joseph John Ruston Teilhaber an der Werft und der Schiffahrt wurde, holt er seinen jüngeren Bruder John Joseph Ruston (*1820, + 26.08.1873) nach Prag, auf der Werft entsteht der zweite Dampfer "Germania". |
1847 |
Nach dem Tod von John Andrews heiratet Joseph John Ruston noch im selben Jahr dessen Witwe, die jedoch bereits 1848 ebenfalls stirbt, Ruston ist damit Alleininhaber |
1850 |
Nach Eröffnung der Eisenbahn Dresden - Prag verkauft Ruston die Schiffahrt und beteiligt sich an der Firma von Edward Thomas, welche fortan als "Ruston & Co., Prag" firmiert |
1852 |
Aufnahme des Baus von Dampfmaschinen und Dampfschiffen |
1854 |
Umfirmierung aus "Ruston & Evans" |
1854 |
Ruston gründet eine Zweigwerft in Klosterneuburg, die 1859 nach Floridsdorf verlegt wird |
1854 |
Eintritt von Otto H. Müller (* 18.08.1829, + 17.06.1897), der zuvor bei der Maschinenfabrik Buckau gearbeitet hatte, als Oberingenieur |
1854 |
O. Müller erhält von Joseph John Ruston den Auftrag, dessen Maschinenfabrik zu modernisieren. Hierdurch gelingt es, die Habsburger-Monarchie aus der bis dahin bestehenden Abhängigkeit von der Einfuhr westeuropäischen Maschinenbauerzeugnisse zu befreien. Müller verfügt nur über ein halbes Dutzend Hilfszeichner und muß die meisten Konstruktionsarbeiten für den Schiffsbau, die Dampfmaschinen, Zuckerfabrikseinrichtungen, Mühlen und sonstige Anlagen selbst durchführen. |
1855 |
Errichtung des großen Pester Gaswerks durch Ruston & Co. |
1855 |
Otto H. Müller unternimmt eine Informationsreise nach England, wo er Corliss-Dampfmaschinen in Woolfscher Ausführung kennenlernt, deren Einsatz er zum Antrieb von Textilmaschinen und Hochmühlen in den Ländern der Donaumonarchie einzuführen empfiehlt. Müller erkennt als einer der ersten die Überlegenheit der Corliss-Maschinen gegenüber den Woolf'schen und vereinigt die Vorzüge beider Systeme, indem er eine zweizylindrige Woolf'sche Maschine mit einer Corliss-Steuerung versieht. Die von Müller konstruierte Dampfmaschinen verzichten auf jeden künstlerischen Zierat, zeichnen sich aber durch großzügige Abmessungen der Zapfen und Hauptlager aus, so daß sie einem hohen Dampfdruck und schwersten Belastungen standhalten. |
1857 |
Zur Zeit der Gründung der Norddeutschen Dampfschiffahrtsgesellschaft wird deren gesamter Schiffspark (6 Dampfschiffe und 20 Schlepper) gebaut |
1857 |
Otto Müller konstruiert bei "Ruston & Co." die erste wirkliche Verbundmaschine (mit Corliss-Steuerung), indem er einen Niederdruckzylinder unter rechtwinkliger Kurbelstellung an die Welle der Betriebsmaschine anfügt. Unterstützt wird er hierbei von dem Mathematiker Gustav Schmidt, der die notwendigen technischen Berechnungen durchführt. |
1858 |
Baubeginn von Lokomobilen |
1863 |
Baubeginn von Wasserturbinen |
bis 1866 |
Seit 1858 Bau von Woolf'schen Verbundmaschinen mit um 180° versetzten Kurbeln |
01.07.1869 |
Joseph John Ruston zieht sich aus dem Unternehmen "Ruston & Co." zurück. Umwandlung in "Prager Maschinenbau-Aktiengesellschaft, vorm. Ruston & Co." |
02.03.1895 |
Tod von Joseph John Ruston in Wien. - Er war 1869 aus dem Unternehmen ausgeschieden. |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Dampfmaschinen |
1854 |
Beginn ( ex Ruston & Evans) |
1869 |
Ende (--> Prager Maschinenbau) |
Nach 1855 einer der ersten Corliss-Maschinen-Bauer (Förderung durch Otto Müller), vorher van-der-Kerchove-Corliss-Maschinen |
Dampfschiffe |
1854 |
Beginn (ex Ruston & Evans) |
1869 |
Ende (--> Prager Maschinenbau) |
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Gasbehälter |
1855 |
Beginn Mitte der 1850er (für Ungarn) |
1869 |
Ende vmtl. (--> Prager Maschinenbau) |
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Lokomobilen |
1858 |
Beginn |
1869 |
Ende (--> Prager Maschinenbau) |
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Mühleneinrichtungen |
1855 |
Beginn Mitte der 1850er |
1869 |
Ende vmtl. (--> Prager Maschinenbau) |
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Wasserturbinen |
1863 |
Beginn (oder schon in den 1850ern?) |
1869 |
Ende (--> Prager Maschinenbau) |
Entwurf einer Jonvalschen Turbine für Maria Minarik in Brandeis schon 1855; 1856: Joachimsthal; 1861: Leibitschgrund |
Zuckerfabrikseinrichtungen |
1855 |
Beginn Mitte der 1850er |
1869 |
Ende vmtl. (--> Prager Maschinenbau) |
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