Dessauer Waggonfabrik Aktiengesellschaft


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Dessauer Waggonfabrik Aktiengesellschaft: Dessauer Waggonfabrik Aktiengesellschaft: Gesamtansicht Dessauer Waggonfabrik Aktiengesellschaft: Dessauer Waggonfabrik: Anzeige Transportanlagen


Allgemeines

FirmennameDessauer Waggonfabrik Aktiengesellschaft
OrtssitzDessau
StraßeAlbrechtstr. 48
Postleitzahl0684x
Art des UnternehmensWaggonfabrik
Anmerkungen1895-1900: "Deutsche Gasbahngesellschaft m.b.H."; 1900-1905: "Dessauer Waggonfabrik GmbH". Ab 1930/31: Aktienmehrheit bei O & K. Dazu die Abteilung Max Schönert (Transportanlagenbau). Ab 1952: "VEB LOWA Waggonbau Dessau" und dann "VEB WBD Waggonbau Dessau". 1990-1995: "Waggonbau Dessau GmbH", dann geschlossen; Nachfolger bis 2016: "Fahrzeugtechnik Dessau".
Quellenangaben[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 178] [MAN-Dampfmaschinenliste] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2921] Wikipedia; http://www.mdr.de




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
04.03.1895 Gegründet als "Deutsche Gasbahngesellschaft m.b.H." mit einem Kapital von 1,35 Millionen Mark
22.04.1900 Die "Deutsche Gasbahngesellschaft" wird durch Änderung des Gesellschaftervertrages in "Dessauer Waggonfabrik GmbH" (DWF) umgewandelt (oder am 10.05.1901?)
27.11.1905 Die Gesellschafter beschließen die Auflösung der "Dessauer Waggonfabrik GmbH" (DWF)
04.12.1905 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft
29.12.1905 Als Aktiengesellschaft eingetragen mit einem Kapital von urspr. [nicht ganz sicher, ob 1895 oder 1905] M 250.000,00
1905 Jahresproduktion von 355 Güter- und Personenwagen
1918 Jahresproduktion von 831 Güter- und Personenwagen
1919 Erhöhung des Kapitals um M 250.000,00
1920 Kapitalerhöhung um M 500.000,00. Ausgabe von Aktien zu je 1.000 Mark am 27.03.1920
1921 Kapitalerhöhung um Mark 7.000.000,00
1921 Die Waggonfabrik wird Mitglied der "Eisenbahnwagen Liefergemeinschaft G.m.b.H." (EISLIEG) in Düsseldorf, zusammen mit den Waggonbau-Unternehmen "H. Fuchs Waggonfabrik A.G.", Heidelberg, "Düsseldorfer Eisenbahnbedarf, vorm. Carl Weyer & Co.", "Siegener Eisenbahnbedarf AG", "Waggon-Fabrik A.G. Uerdingen" und "Wegmann & Co.", Kassel.
1924-1925 Das Kapital wird lt. Goldmark-Bilanz [1924 oder 1925] umgestellt von Mark 8.000.000,00 auf RM 3.200.000,00 in 8000 Aktien zu RM 400,00.
1924 Bau von Straßenbahnwagen für die Magdeburger Straßenbahn
1925 Lieferung von Triebwagen für die "Große Leipziger Straßenbahn"
28.01.1929 Lt. G.-V. vom 28. Januar 1929 wird das Kapital um RM 1.200.000,00 auf RM 2.000.000,00 herabgesetzt durch Einziehung eigener Aktien.
1930 Die "Orenstein & Koppel AG" erwirbt die Aktienmajorität der "Dessauer Waggonfabrik A.-G." (75 % des Kapitals von 2 Millionen Mark) und der "Gothaer Waggonfabrik A.-G.". Durch diese Neuangliederung wird der Waggonbau der Gesellschaft auf eine breitere Basis gestellt. - Zusammen mit dem O-&-K-Konzern geht auch die Dessauer Waggonfabrik 1940 an den Hoesch-Konzern.
1933 Die "Dessauer Waggonfabrik" erhält über das Mutterunternehmen "Orenstein & Koppel" von Siemens den Auftrag zum Bau von vierachsigen Steuerwagen für das Projekt der C-D-E-Linien der U-Bahn in Buenos Aires
1934 Die "Orenstein & Koppel AG" erwirbt weitere Aktien.
22.06.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
07.06.1945 Die amerikanische Besatzungsmacht erteilt die Erlaubnis zur Reparatur von Waggons.
26.10.1945 Das Unternehmen wird durch Befehl Nr. 124 der Sowjetischen Militäradministration unter einen Sequester gestellt
02.07.1946 Das Unternehmen wird durch Befehl Nr. 154 der Sowjetischen Militäradministration in eine Sowjetische Aktiengesellschaft umgewandelt
1947 Ein Großbrand vernichtet einen Großteil der Werkhallen und Maschinen
16.06.1952 Durch Beschluß der DDR-Regierung wird die bisherige Sowjetische Aktiengesellschaft in Volkseigentum unter der Firma "VEB LOWA Waggonbau Dessau" umgewandelt.
24.07.1990 Umwandlung in eine Kapitalgesellschaft und die Eintragung als "Waggonbau Dessau GmbH" in das Handelsregister
Ende 1994 Verkauf der DWA an die US-amerikanische Investmentgesellschaft "Advent International" in Boston
01.07.1995 Schließung der "Waggonbau Dessau GmbH". - Ein Nachfolge-Unternehmen auf dem Gelände ist die "Fahrzeugtechnik Dessau GmbH"
2006 Eine russische Holdingfirma übernimmt das Unternehmen
2008 Nach der Insolvenz der russischen Holdingfirma übernimmt eine rumänische Eisenbahntransportgesellschaft die Leitung
2012 Ein erneutes Insolvenzverfahren wird eröffnet. Danach wird die brandenburgische "TransTec Vetschau" neue Eigentümerin des Unternehmens
08.03.2016 Die "Fahrzeugtechnik Dessau" mit 130 Mitarbeitern meldet Insolvenz an. Die Mitarbeiter hatten zuvor schon monatelang keinen Lohn mehr bekommen. Auch Rechnungen sollen nicht bezahlt worden sein. In den Werkhallen waren zudem Heizung und Warmwasser abgeschaltet worden. Der Insolvenzverwalter erreicht dann, daß die Produktion und der Geschäftsbetrieb fortgeführt werden konnten. Es gibt Gespräche mit Kunden, Lieferanten und Gläubigern.
28.06.2016 Der Insolvenzverwalter teilt mit, dass sich die Hoffnung auf den schnellen Einstieg eines Investors für die insolvente "Fahrzeugtechnik Dessau" nicht erfüllt habe. Ohne Investor und neue Großaufträge könne der Geschäftsbetrieb aus insolvenzrechtlichen Gründen nicht länger aufrechterhalten werden. Man sei daher gezwungen, den rund 70 Mitarbeitern zu kündigen. Für die Beschäftigten wurden den Angaben zufolge bereits ein Interessenausgleich und ein Sozialplan ausgehandelt.
31.07.2016 Bis Ende Juli werden bestehende Aufträge und Projekte der "Fahrzeugtechnik Dessau" abgearbeitet. Voraussichtlich Ende August/Anfang September müsse dann aber der Geschäftsbetrieb vollständig eingestellt werden. Investorengespräche würden aber ohne Unterbrechung weitergehen. Der Insolvenzverwalter weist darauf hin, daß das Unternehmen auch nach einer möglichen Stilllegung kurzfristig wieder in Betrieb gehen könne.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Gasstraßenbahnwagen 1899 als Gasbahn-Gesellschaft      
Güterzugwagen 1897 Beginn (als Gasbahn-Ges.) 1995 Ende (Schließung)  
Kühlwagen 1948 bekannt 1995 Ende (Schließung)  
Reisezugwagen   ab 1905 bekannt      
Triebwagen 1924 für Dessau-Wörlitz 1944 Berliner S-Bahn auch Strab- und U-Bahnwagen
Waggons 1900 Beginn (Gründung) 1995 Ende (Schließung)  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 27.04.1912 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1900 Umbenennung zuvor Deutsche Gasbahn-Gesellschaft mbH 1901-1905 als GmbH




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Dr. Engelbert Daubach, Dessau; Dr.-Ing. Heinrich Croseck, Dessau. Aufsichtsrat: Direktor Dr. Wolfgang Leisching, Berlin- Frohnau, Vorsitzer; Direktor Hermann Pförtner, Potsdam-Babelsberg, stellv. Vorsitzer; Direktor Gerhard Etkmann, Berlin-Schlachtensee; Bankdirektor Max Gentsch, Magdeburg; Rechtsanwalt Dr. Wolf gang Nicolai, Dessau; Direktor Willy Ochel, Berlin-Cladow; Bankdirektor Dr. Otto Hänlein, Leipzig. Stimmrecht: Je nom. RM 100,00 Aktie l Stimme. Gewinn-Verwendung: Gemäß Aktiengesetz. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Grundkapital: nom. RM 2.000.000,00 Stammaktien in 5000 Stücken zu je RM 400,00. Großaktionär: Maschinenbau- und Bahnbedarf A.-G., Berlin (RM 1.916.000,00 = 95.8 %). Dividenden 1928-1938: je 0 %; ab 1939: 4, 6, 6, 6 %.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2921]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTZweck: Bau und Betrieb von Straßenbahnanlagen sowie der Betrieb von Kraftomnibussen zur Beförderung von Personen im Ausflugsverkehr und der Abschluß aller damit zusammenhängenden Geschäfte, insbesondere der Erwerb von Konzessionsrechten. Fabrikation: Hergestellt werden in der Hauptsache Personen- und Güterwagen, Triebwagen und Spezialwagen jeder Art für die Reichsbahn sowie für andere dem öffentlichen Verkehr dienende Bahnen und für gewerbliche Anlagen.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2921]