Krauss-Maffei Aktiengesellschaft

Allgemeines

FirmennameKrauss-Maffei Aktiengesellschaft
OrtssitzMünchen
OrtsteilAllach
StraßeKrauss-Maffei-Str. 2
Postleitzahl80997
Art des UnternehmensLokomotiv- und Maschinenfabrik
Anmerkungen1931 Fusion von "Krauss & Comp." und "J. A. Maffei" zu "Lokomotivfabrik Krauss & Comp., J. A. Maffei AG" in München-Allach (ab 1940 "Krauss-Maffei AG"). 1998 Fusion mit der "Mannesmann-Demag AG", Düsseldorf, zur "Mannesmann Demag Krauss-Maffei AG". Krauss-Maffei-Archiv: roland.hecht@siemens.com Tel.: -3344
Quellenangaben[Slezak: Lokomotivfabriken Europas (1962)] [Krauss-Maffei: 150 Jahre Fortschritt (1988)] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5689]
Hinweise07.11.2000: Herr Zirkel verweist auf Herrn Schmidt, der sich mit Dampfmaschinen beschäftigt; ihn vor München-Besuch anrufen!




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
17.07.1866 Gründung der Firma "Lokomotivfabrik Krauss & Comp." als Kommanditgesellschaft mit einem Grundkapital von M 1.740.000,00
06.06.1887 bis 19.09.1887 Seit dem 6. Juni bzw. 19. September 1887 Umwandlung der Kommandit- und eine Aktiengesellschaft unter der Firma "Lokomotivfabrik Krauss & Comp. A.-G."
1920 Übernahme der Gießerei "Sugg & Comp. A.-G.", München, durch Fusion
1921 Übernahme der "Bayerischen Stahlgießerei G. m. b. H.", Allach, durch Fusion
1922 Fertigstellung neuer Lokomotivwerkstätten in Allach
1925 Bau der Krauss-Großgarage nebst Reparaturwerkstätte
1928 Erwerb einer Arbeiterkolonie in Allach bei München
1928 Aufstellung eines neuen Siemens-Elektrostahlofens von 6 Tonnen Fassungsvermögen.
1929 Die Tempergießerei im Werk Allach wird stillgelegt.
1931 Die Dampfturbinenabteilung von J.A. Maffei wird 1931 in bescheidenem Rahmen in die neue AG übernommen, zunächst aber nur das Ersatzteilgeschäft betrieben.
1931 Die sich 1930 abzeichnende Wirtschaftskrise und die katastrophale Geschäftslage in der Folgezeit wirken sich auch auf das Schnellzugwagen-Geschäft nachteilig aus.
20.01.1931 Änderung der Firma "Lokomotivfabrik Krauss & Comp. A.-G." in "Lokomotivfabrik Krauss & Comp. - J. A. Maffei Aktiengesellschaft"
20.01.1931 Die außerordentliche Hauptversammlung vom 20. Januar genehmigt den Vertrag mit der "J. A. Maffei A.-G.", München, auf Grund dessen mit Wirkung ab 1. Januar 1931 das Fabrikationsgeschäft, der Firmenname, die Lokomotivquote, Patente, Schutzrechte, Organisation, Kundschaft und sonstige Beziehungen auf die Gesellschaft gegen Leistung einer festen Anzahlung in Höhe von RM 2.000.000,00 in bar übergehen. Die "Maffei A.-G." verpflichtet sich, in Zukunft ohne Einwilligung von Krauss jede Betätigung in der Metallbearbeitung, insbesondere im Lokomotivbau, zu unterlassen.
20.01.1931 Zur Bereitstellung der zunächst für die Barzahlung benötigten Mittel zur Übernahme der "J. A. Maffei AG" beschließt die Generalversammlung am 20. Januar eine Erhöhung des Grundkapitals um RM 2.000.000,00 durch Ausgabe neuer Aktien mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1931, die zu pari an die Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft gehen. Außerdem wird ein weiterer Übernahmepreis, dessen Höhe nach bestimmten Richtlinien errechnet werden soll, vereinbart, als Gegenwert für Maschinen und Vorräte.
1932 Die Versuche, Straßenzugmaschinen durch Hilfskettenlaufwerke geländegängig zu machen, werden bald aufgegeben. Das Heereswaffenamt entschließt sich zum Bau einer Zugmaschine mit lenkbarer Vorderachse und festmontiertem Kettenlaufwerk. Der Prototyp KMZ 85 ist das erste in Deutschland gebaute Halbkettenfahrzeug.Es hat bereits das den Folgetypen eigene Schachtellaufwerk mit vorne legenden Triebrädern und hinten liegenden Umlenk- bzw. Leiträdern. Jeder Laufrolle ist eine Schraubenfeder zur Abstützung zugeordnet.
1933 Die Gesellschaft beginnt mit dem Erweiterungsbau der Werksanlagen als Hallen in moderner Stahlskelettbauweise in Allach bei München mit dem Ziele, die bis dahin teilweise getrennt liegenden Werkstätten dort in einem großen Neuwerk zusammenzufassen. Damit soll gleichzeitig die Produktionskapazität erhöht werden. Es werden große Arbeitshallen für Montage und mechanische Bearbeitung erbaut und große Lagerräume erstellt. Sämtliche Arbeitshallen sind mit den modernsten Einrichtungen ausgestattet. Die vorhandene Stahlgießerei wird einem völligen Umbau unter gleichzeitiger Erweiterung der Produktionsmöglichkeit unterzogen. Durch die Zusammenfassung der Betriebe in Allach wird der umfangreiche Grundbesitz in München zu anderweitiger Verwendung bzw. Verwertung frei.
1933 Als weiterer Zentrifugentyp kommt die Pendelzentrifuge auf den Markt.
04.1933 Es wird ein weiteres Vorserienfahrzeug für den 8-t-Zugkraftwagen, Typ KMZ 100, vorgestellt.
01.12.1933 bis 01.12.1934 Die Mitarbeiterzahl hat sich von 838 Ende 1933 auf 1727 Ende 1934 mehr als verdoppelt.
17.12.1933 An der Entwicklung und am Bau der Dieselkleinlokomotive zum Rangierdiensteinsatz bei der
Deutschen Reichsbahn hat sich auch Krauss-Maffei beteiligt. Am 17. Dezember steht die Kö 4259 zur Lieferung bereit.
1934 Bei dem leichten Zugkraftwagen, Typ KM L 4, werden die Laufrollen erstmals paarweise in Schwingarmen gelagert und die Schwingarme über Halbelliptikfedern am Rahmen abgestützt. Die Prototypen werden noch bei Krauss-Maffei gebaut, ab 1935 geht die Serienfertigung an die Firma Büssing-NAG.
28.05.1934 Am 28. Mai wird Krauss-Maffei zum Generalunternehmer für die Entwicklung, Weiterentwicklung und Fertigung der 8-t-Zugmaschinen ernannt. Der KM 7 ist ein Prototyp für den Serienbau.
Ende 1934 Krauss-Maffei führt die Produktion von Zugwagen, zunächst bis Ende 1934 in der Hirschau, weiter. Eine Dieselversion des MSZ 10 mit dem Daimler-Benz- Dieselmotor OM 65 (65 PS) wird jetzt angeboten. Der MSZ 10 kann ebenfalls mit Flüssiggas angetrieben werden.
1935 Als erste dieselhydraulische Großlokomotive der Welt entsteht bei Krauss-Maffei in Zusammenarbeit mit MAN und Voith die V16. Der MAN-Dieselmotor hat eine Leistung von 1400 PS. Die Lok steht seit 1972 im Deutschen Museum in München.
12.1935 Ende 1935 ist die Vereinigung der an vier Stellen in München betriebenen Werkstätten in Allach weitgehend beendet.
12.1935 Ende 1935 ist der zweite Bauabschnitt in Allach weitgehend vollendet.
1936 Die Gesellschaft verlegt die letzte in München befindliche Abteilung, die Eisen- und Metallgießerei, nach Allach
19.12.1936 Am 19. Dezember 1936 das Richtfest für das neue Verwaltungsgebäude gefeiert.
1937 Fertigstellung und der Bezug des im Jahre 1936 begonnenen Verwaltungsgebäude-Neubaues in Allach. Das in den Jahren 1922/23 erbaute Verwaltungsgebäude, München, Maillingerstraße 33, der bisherige Sitz der Verwaltung, wird an die Deutsche Reichsbahn verkauft. Damit ist der Aufbau des Neuwerkes in Allach zunächst weitgehend abgeschlossen.
1937 In der Gemeinde Untermenzing kann für Werkswohnzwecke ein größeres Gelände erworben werden. Die Aufstellung eines Baulinienplanes ist eingeleitet.
14.08.1937 Am 14. Aug. 1937, einem Samstag, ist für die Belegschaft zur 100-Jahr-Feier ein Betriebsappell
angesetzt.
10.1937 Im Oktober 1937 erteilt das Heereswaffenamt einen Entwicklungsauftrag für ein leichtes gepanzertes Vollkettenfahrzeug. Von diesem Typ VK 601 werden sechs Versuchsfahrzeuge geliefert und ab 1939 beginnt die Produktion von 40 Serien- Fahrgestellen. Die Drehtürme kommen komplett von der Firma Wegmann in Kassel.
1938 Im Jahr 1938 zeichnet sich ein Neuanfang im Dampfturbinengeschäft ab. Die Baurechte für die
"Röderturbine" werden erworben, sie ist eine bei relativ kleinen Abmessungen und Gewichten hochtourige, leistungsfähige und betriebssichere Dampfturbine.
1939 Fertigstellung des geplanten Gemeinschaftshauses im Rohbau. Werkstätten-Neubauten und -Erweiterungen.
1939 Bau der Dampflokomotiven 50 234 - 270 lt. Kaufvertrag 20.007/63.812
1939/40 Bau der Dampflokomotiven 50 406 - 411 lt. Kaufvertrag 20.007/63.812
1940 Fortsetzung des Baues von Werkswohnungen
1940 Bau der Dampflokomotiven 50 476 - 485 lt. Kaufvertrag 20.007/63.812
1940/41 Bau der Dampflokomotiven 50 811 - 890 lt. Kaufvertrag 20.007/63.447; Preis: 179.000,00 RM je Lok
18.06.1940 Änderung der Firma aus "Lokomotivfabrik Krauss & Comp. - J. A. Maffei Aktiengesellschaft" in "Krauss-Maffei Aktiengesellschaft", während die "J. A. Maffei A.-G." ihren Namen in "Industriewerk Hirschau A.-G." ändert.
11.07.1940 Am 11. Juli verläßt die Lok 03 1073, mit Stromlinienverkleidung, als erste von 20 Lokomotiven dieser Baureihe das Werk.
12.1940 Ende 1940 ist die Mitarbeiterzahl auf rund 6000 angestiegen.
08.01.1941 Laut Beschluß der ao. Hauptversammlung vom 8. Januar 1941 Kapitalerhöhung um RM 3.000.000,00 durch Ausgabe von 3000 Inhaberaktien über je RM 1.000,00 mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1941, übernommen von der Deutschen Bank, und hiervon den Inhabern der alten Aktien nom. RM 2.333.000,00 3 : 1 zu 160 % angeboten, Die ausgegebenen neuen RM 3.000.000,00 Aktien sind auch am Anleihestock beteiligt.
03.04.1941 Am 3. April 1941 verläßt die E 94 007 als erste das Werk in Allach Richtung Salzburg. Die von der AEG entwickelte schwere sechsachsige Güterzuglok wird ab 1941 im Mechanteil auch von Krauss- Maffei gebaut.
1942 Bau der Dampflokomotiven 50 1620 - 1689 lt. Kaufvertrag 20.007/63.488; Preis: 164.980,00 RM je Lok
1942 Bau der Dampflokomotiven 50 2374 - 2425 lt. Kaufvertrag 20.007/63.815; Preis: 174.000,00 RM je Lok
1942/43 Bau der Dampflokomotiven 50 2801 - 2862 lt. Kaufvertrag 20.007/63.172
12.03.1942 Der Reichsverkehrsminister bestellt 15.000 Kriegsdampflokomotiven der Baureihe 52 bei der Lokindustrie Deutschlands und der besetzten Gebiete sowie bei fachfremden Zulieferfirmen. Auf Krauss-Maffei entfallen nur 270 Stück.
05.06.1942 Laut Aufsichtsratsbeschluß vom 5. Juni 1942 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um 30 % = RM 3.000.000,00 auf RM 13.000.000,00 mit Wirkung zum 31. Dezember 1941 durch Entnahme von RM 1.324.935,35 aus gesetzlicher Rücklage, RM 600.000,00 aus freien Rücklagen und Zuschreibung von RM 1.075.064,65 zum Anlagevermögen.
01.12.1942 Am Jahresende 1942 wird die bei Krauss-Maffei höchste Mitarbeiterzahl registriert. Von insgesmt 8849 Beschäftigten sind 3943 Deutsche, 3543 sind dienstverpflichtete Ausländer und 1363 sind Kriegsgefangene.
1943 Im Jahr 1943 entsteht die Versuchslok 52 3620 mit Wellrohrfeuerbüchse. Diese Konstruktion ohne Stehbolzen hat sich nicht bewährt.
10.03.1943 Am 10. März wird die Modellhalle der Gießerei ein Opfer von Brandbomben.
25.04.1943 bis 25.10.1943 Die 270 Lokomotiven aus dem Auftrag der Lokindustrie werden ab dem 25. April in den nächsten 6 Monaten geliefert.
23.06.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
01.12.1943 Ende 1943 geht die Belegschaft auf 5628 Mitarbeiter zurück, darunter noch 198 Kriegsgefangene.
01.12.1943 bis 31.01.1943 Zum Jahresende 1943 wird Krauss-Maffei der Neubau von Dampflokomotiven untersagt. Es folgt die Umstellung auf die Reparatur von beschädigten Loks, da die Kapazität der Ausbesserungswerke der Reichsbahn nicht mehr ausreicht.
01.05.1945 Mit dem Einmarsch der Besatzungstruppenam 1. Mai kommt die Produktion im Werk völlig zum Erliegen. Es gelingt jedoch recht schnell, die Arbeit in bescheidenem Umfang wieder aufzunehmen und fortlaufend Mitarbeiter einzustellen.
19.06.1945 Ein am 19. Juni ausgestellter einfacher "Schutzbrief" verhindert die Plünderung des Werkes.
Wichtigste Aufgabe ist zunächst die Reparatur schadhafter Lokomotiven für die Reichsbahn.
10.08.1945 Am 10. August fliegt auf dem Allacher Bahnhof ein unsachgemäß abgestellter Waggon mit Tellerminen in die Luft. Im angrenzenden Werk gibt es erheblichen Sachschaden. Im ganzen Werk bleibt kaum eine Glasscheibe heil und jahrelang muß bei künstlichem Licht gearbeitet werden, da die Fenster aufgrund des Glasmangels mit Hartfaserplatten vernagelt werden.
1946 Bereits 1946 wird mit der Produktion von Torfgewinnungs- und Fleischereimaschinen sowie Verdampferanlagen für Salinen begonnen. Der Bau von Seilschwebebahnen bleibt nur eine Episode.
10.01.1946 Am 10. Januar 1946 ist das Fahrgestell für den ersten Omnibus (Heckmotorbauweise) fertig.Im gleichen Jahr erhalten die Verkehrsbetriebe mehrerer Städte die ersten neuen Busse deutscher Nachkriegsproduktion und richtungsweisender Konzeption.
Mitte 1946 Es werden bereits wieder 2200 Mitarbeiter beschäftigt.
1948 Abschluß eines Technical Help Agreements, demzufolge Krauss-Maffei für den indischen Teta-Konzern ein Dampflokomotiv-Werk errichtet
1948 Im Jahr 1948 wird ein Vertrag mit der Firma Maschinenfabrik Imperial GmbH.(gegr. 1907 in Meißen) abgeschlossen. Der Vertrag beinhaltet im Auftrag der "Imperial" Filter und Trockner herzustellen.
Dieses Unternehmen hat nach dem Krieg in München neu begonnen.
01.01.1949 Bis zum 1. Januar 1949 bleibt der Bau von Normalspurlokomotiven verboten.
1949 Ab 1949 kommt der Zentrifugenbau wieder in Fahrt. Auf der Achema-Messe 1950 kann die erste Krauss-Maffei-Schubzentrifuge vorgestellt weden, später folgt die Dekantierzentrifuge. Ein erstes verfahrenstechnisches Labor wird eingerichtet.
1949 1949 wird von der Deutschen Bundesbahn ein Typenprogramm mit neuen Einheits - Dampflokomotiven in Angriff genommen und nur noch teilweise realisiert. Krauss-Maffei entwickelt in diesem Programm die Tenderlok-Baureihe 65.
1950 Anfang der 50er Jahre werden verschiedene, wenig Erfolg versprechende Aktivitäten aufgegeben.
Ein beachtlicher Teil der Produktionskapazität für Fertigungsaufträge namhafter deutscher Unternehmen verwendet. z.B. Walzwerkanlagen für die Firma Siemag, Karosseriepressen für die Maschinenfabrik Weingarten.
1950 Ab 1950 kommt es in Gemeinschaftskonstruktion mit dem Bundesbahn-Zentralamt München zur Entwicklung der ersten dieselhydraulischen Drehgestell-Lokomotive V 80.
1950 Ab 1950 beginnt auch die Entwicklung neuer elektrischer Drehgestell-Lokomotiven für die Deutsche Bundesbahn.
Sommer 1950 Im Sommer 1950 kann ein technisches Hilfsabkommen zum Aufbau einer eigenen Lokomotivherstellung mit der indischen Tata Lokomotive and Engineering Co. Ltd. in Jamshedpur abgeschlossen werden.
22.03.1951 Umbau der 38 2919 in die 78 1001 bei Krauss-Maffei (Fabr.-Nr. 17677)
1952 Bis 1952 werden für die Deutsche Bundesbahn 312 Elektrolokomotiv-Reparaturen durchgeführt. Sie haben in der Nachkriegszeit große Bedeutung.
1953 1953 wird die berühmte V 200 vorgestellt.
17.11.1954 Die Zusammenarbeit mit der "Imperial GmbH." führt am 17. November zur Gründung der Firma Krauss - Maffei - Imperial GmbH & Co. In diesem Betriebsunternehmen werden der Krauss-Maffei-Zentrifugenbau und der Filter- und Trocknerbau von Imperial vereinigt. Das Unternehmen geht später voll auf Krauss-Maffei über.
1955 Dem Industriemagnaten Friedrich Flick gelingt schrittweise eine 96-Prozent-Beteiligung am Unternehmen.
Frühjahr 1955 Im Frühjahr verkauft die Deutsche Bank rund 35% des Aktienkapitals von Krauss-Maffei an die Buderus'schen Eisenwerke in Wetzlar, die ihrerseits zu rund 40% und später nahezu 100% in die Hände des Industriemagnaten Dr. Friedrich Flick gelangen. In den Folgenden 10 Jahren kann die Flick-Gruppe ihren Anteil an Krauss-Maffei auf über 75% erhöhen.
1956 Einstellung des Dampflokomotivbaues mit Fabrik-Nr. 17 897
1956 Nach dem Bau einiger Prototypen wird Mitte der 50er Jahre ein neues Typenprogramm aufgestellt. Krauss-Maffei übernimmt die Entwicklung der Baureihen E 10 und E40. Von 1956 bis 1973 hat Krauss-Maffei insgesamt 598 Lokomotiven dieser Baureihen und der bei Krupp entwickelten E 50 gebaut.
03.04.1956 Aus der Tenderlok-Baureihe 65 verläßt am 3. April 1956 mit der 65 018 die letzte bei Krauss-Maffei gebaute Dampflok das Werk in Allach.
1957 Der Umsatz von Krauss-Maffei übersteigt 1957 erstmals 100 Mio. DM, die Mitarbeiterzahl liegt bei rund 5000.
1957 Nach dem Ende des Lok-Neubauverbots wird die Entwicklung von schweren elektrischen Lokomotiven für Tagebaubetreibe aufgenommen und bis 1957 eine große Anzahl geliefert
22.08.1958 Am 22. August 1958 erhält die Bundespost ihren 1000. Krauss-Maffei-Omnibus. Durch einen Lizenzvertrag mit Daimler-Benz können die Busse mit OM 67/4-Dieselmotoren eigener Fertigung ausgestattet werden.
1959 Das Unternehmen FESCO Inc., Pittsburgh wird erster Krauss-Maffei-Kunde in den USA.
1962 Zusammenschluß mit dem Lokbau der Fried. Krupp Maschinenfabriken zu einer Lokomotiv-Export-Union
22.03.1963 Vertreter von Krauss-Maffei besichtigen die 18 508 und die 18 528 in Lindau. Auf Anraten von Friedrich Witte (BZA Minden) erwirbt der Nachfolger des Herstellerwerks die 18 528 für 17.100 DM.
1965 Der 75%ige Anteil der Flick-Gruppe führt 1965 zu einem Organvertrag zwischen Buderus und Krauss-Maffei mit Ergebnisabführung und Garantiedividende für die verbleibenden freien Aktionäre.
Den freien Aktionären wird ein Übernahmeangebot unterbreitet, das zu einer Beteiligung der Flick - Gruppe an Krauss-Maffei von über 96% führt.
1968 Der Anteil des Auslandsgesschäfts klettert auf 37,6 %
1969 Der "Eisenbahn-Club 18 528" (später: "Eisenbahnclub München e.V.") tritt an Krauss-Maffei heran und übernimmt kostenlos die Pflege der Lok; der Eigentümer stellt die notwendigen Materialien bereit.
1973 Bis 1973 hat Krauss-Maffei insgesamt 598 Lokomotien der Baureihen E 10 und E 40 und der bei Krupp entwickelten E 50 gebaut.
29.10.1973 Ablieferung der 1000. für das deutsche Staatsbahnnetz gebauten Elektrolokomotive
1985 Es kommt zur Neuordnung.
10.1985 Die Konzernbindung der Flick-Gruppe an Krauss-Maffei hat bis zum Herbst 1985 Bestand.
1989 Durch Auflagen bei der Daimler-MBB-Fusion erhöht sich der Anteil von Diehl GmbH & Co. am Unternehmen von 12,5 auf 25,01 Prozent.
01.01.1990 Mannesmann ist seit 1.1.1990 Mehrheitsgesellschafter bei Krauss-Maffei
1990 Der Mannesmann-Konzern ist Mehrheitsgesellschafter und künftig mit rund 97 Prozent an Krauss-Maffei beteiligt.
1994 Krauss-Maffei erzielt mit rund 5000 Beschäftigten einen Umsatz von rund 1,5 Milliarden DM
1995 Die Mannesmann AG übernimmt von der Diehl GmbH & Co. deren Anteil an der Krauss-Maffei AG in Höhe von 25,01 % am Grundkapital
1998 Ein internationales Konsortium unter Beteiligung der deutschen Firmen Krauss-Maffei, Wegmann und Rheinmetall/MaK erhält den Zuschlag für die Konstruktion und den Bau eines gepanzerten Transportfahrzeug (GTK).
21.11.1998 Meldung vom 21.11.: Der Düsseldorfer Mannesmann-Konzern legt sein Tochterunternehmen Krauss-Maffei und Demag zusammen. Das neue Unternehmen mit 4,5 Mrd. DM Umsatz und kanpp 13.000 Mitarbeitern soll als "Mannesmann Demag Krauss Maffei AG" firmieren und seinen Sitz in München haben. Offen ist die Zukunft des Lokomotivbaues in München.
1999 Die wehrtechnischen Sparten der "Krauss-Maffei AG" und die "Wegmann & Co. GmbH" werden unter dem Dach "Krauss-Maffei Wegmann" vereint.
2001 Siemens kauft die industriellen Aktivitäten der Krauss-Maffei. Diese wird aufgeteilt in:
- Kunststofftechnik: "Krauss-Maffei Kunststofftechnik GmbH", München (gehört zur MPM-Holding (Mannesmann-Plastics Machinery GmbH))
- Verkehrstechnik: Eingegliedert in die "Siemens Transportation Division", Erlangen
- Wehrtechnik: "Krauss-Maffei-Wegmann GmbH", München (49% Anteil Siemens AG)
- Verfahrenstechnik: "Krauss-Maffei Process Engineering GmbH", München (Management Buy Out).
Die Mannesmann Telekomsparte wird von Vodafone übernommen.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Dampflokomotiven 1931 Beginn (Umfirmierung aus Krauss und Maffei) 1956 Ende  
Diesellokomotiven 1935 bekannt (V 140) 1992 bekannt  
Elektrolokomotiven 1931 Umfirmierung aus Krauss und Maffei 1992 bekannt  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfwalze 1923 Lokomotiv- und Maschinenfabrik J. A. Maffei




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1966 5300        
1968 4870        
1975 5193        
1976 4490        




Produktionszahlen

von bis Produkt im Jahr am Tag Einheit
1931 1961 Lokomotiven 3570   Stück




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1931 Zusammenschluß, neuer Name zuvor Lokomotivfabrik Krauss & Comp. AG Werke in München und Linz (Donau)
1931 Zusammenschluß, neuer Name zuvor Lokomotiv- und Maschinenfabrik J. A. Maffei Krauss + Maffei = Mrauss-Maffei [Messerschmidt: Tb dt Lokomotivfabriken (1977)]
1 Nebenwerk danach Krauss-Maffei Kunststofftechnik GmbH K-M Kunstst ist Teil von K-M




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Landesbaurat Dipl.-Ing. Hans Georg Krauß, München, Vorsitzer; Dipl.-Kaufmann Dr. Max Aichinger, München; Dipl -Ing. Jakob Berthold, München-Obermenzing. Aufsichtsrat: Hans Rummel, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank, Berlin, Vorsitzer; Reinhold Kloepfer, München; Dipl.-Ing. Hans Noris, München; Generaldirektor Karl Raabe, Dr. Viktor von Rintelen, Direktor der Deutschen Bank, München; Eduard Ritter von Weiss, Geheimer Rat, München. Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1943: Deutsche Treuhand-Gesellschaft, Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 1.000,00 Stammaktien 1 Stimme (Aktien, die nicht voll eingezahlt sind, genießen, wenn die gesetzliche Mindesteinlage bewirkt ist. das Stimmrecht im Verhältnis der eingezahlten Beträge zum Nennwert.) Reingewinn-Verwendung: Der Reingewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen - einschließlich der Einstellung in die gesetzliche Rücklage - ergibt, wird als Gewinnanteil an die Aktionäre ausgeschüttet, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung bestimmt. Die Gewinnanteile der Aktionäre werden stets im Verhältnis der auf den Nennwert der Aktien geleisteten Einlagen und im Verhältnis der Zeit, die seit dem für die Leistung bestimmten Zeitpunkt verstrichen ist, verteilt. Bei Ausgabe neuer Aktien kann eine andere Gewinnberechtigung festgesetzt werden. Grundkapital: nom. RM 13.000.000,00 Stammaktien in 13 000 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1-13 000). Großaktionär: Deutsche Bank, Berlin.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5689]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Herstellung und Vertrieb von Maschinen und Geräten jeder Art. Innerhalb dieser Grenzen ist die Gesellschaft zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Erreichung des Gesellschaftszwecks notwendig oder nützlich erscheinen, insbesondere zum Erwerb und zur Veräußerung von Grundstücken, zur Errichtung von Zweigniederlassungen im In- und Auslande, zur Beteiligung an anderen Unternehmungen gleicher oder verwandter Art sowie zum Abschluß von Interessengemeinschaftsverträgen Erzeugnisse: Vollbahn-Dampflokomotiven jeder Art und Größe, Fahrgestelle für elektrische Lokomotiven, Schmalspur-Dampflokomotiven, feuerlose Lokomotiven, Motorlokomotiven für Schmalspur- und Regelspurbahnen; Dampfstraßenwalzen und Motorstraßenwalzen in Tandem- und Dreirad-Ausführung, Spezialwalzen für Asphalt- und Bitumen-Straßendecken; vollständige Dampfanlagen, Dampfkessel, Überhitzer, Ekonomiser, Vorwärmer, Rohrleitungen, Apparate, Behälter; mechanische Stellwerksanlagen nach deutschen Einheitsbauart und nach eigener Bauart, Kraftstellwerksanlagen, Schranken mit elektrischem und mechanischem Antrieb; Gegendruck-Dampfturbinen; schnellaufende Zugmaschinen mit Benzin- und Dieselmotoren. Die Gesellschaft ist dem Vertrage mit der Reichsbahn betr. Lokomotivlieferungen beigetreten.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5689]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBesitz- und Betriebsbeschreibung: Grundbesitz und Anlagen: Von dem Fabrikgelände wird rund die Hälfte von Werkgebäuden und sonstigen Anlagen in Anspruch genommen: der Rest besteht aus Hofflächen, Lagerplätzen, Werkstraßen, Grünflächen und Baugelände. Das Werk hat folgende Abteilungen: Lokomotivfabrik mit Rahmenbau, Tenderbau, Hammerschmiede. Gesenkschmiede, Kesselschmiede, Kümpelschmiede, Winkelschmiede, Rohrschmiede, Lokomotiv-Montagehallen für Dampf- und elektrische Lokomotiven, mechanische Bearbeitungswerkstätten, Werksätten für Blechbearbeitung, Schweißerei (elektrisch und autogen), Härterei, Autogenschneiderei. Werkzeugmacherei, Lackiererei, Röntgenraum, Schiebebühne; allgemeiner Maschinenbau und Dampfkesselbau; Stellwerks- und Signalbau; Dampfturbinenbau; Zugwagenbau mit dazugehörigen Werkstätten; Dampfkesselanlage zur Erzeugung von Dampf für elektrische Energieerzeugung zum Antrieb von Werkzeugmaschinen sowie zur Versorgung der Hammerschmiede und Heizung der Fabrikhallen; Kohlenbunker-Anlage; Brunnenanlage für Gebrauchswasser und Tiefbrunnenanlage für Trinkwasser; Sauerstoff-Erzeugungsanlage; Zentralmagazin; Lehrlingswerkstätte, eingerichtet für 500 Lehrlinge aus 17 Lehrberufen; physikalisches und metallurgisches Laboratorium; Verwaltungsgebäude; 12 Arbeiter-Wohnbaracken; Gemeinschaftshaus (im Bau befindlich); Arbeiter-Wohnkolonie mit 40 Arbeiterwohnungen. Nebenbetrieb: Krauss-Großgarage in München mit 150 Einzelboxen, Einstellhalle für 50 Wagen, Wagenwaschhalle für 20 Wagen, Magazin, Tankanlage, Hebebühne und sonstigem Zubehör. Hierzu gehören noch ein Bürogebäude mit Wohnung für den Garagenmeister und ein Aufenthaltsraum für Kraftfahrer.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5689]