|
Hallesche Maschinenfabrik und Eisengießerei vorm. Riedel & Kemnitz
Zum Vergrößern Bild anklicken
|
Firmenname | Hallesche Maschinenfabrik und Eisengießerei vorm. Riedel & Kemnitz |
Ortssitz | Halle (Saale) |
Straße | Merseburger Str. 154 |
Postleitzahl | 06112 |
Art des Unternehmens | Maschinenfabrik |
Anmerkungen | Hausnummer: 1892: Nr. 37; 1939: Nr. 154. Bis 1872 unter der Firma "Riedel & Kemnitz" (s.d.). Lt. [http://www.buergerstiftung-halle.de/newsdetails] entstanden durch Umwandlung aus "A. L. G. Dehne Maschinenfabrik" (s.d.). Um 1892: Aktiengesellschaft. Um 1943: nur "Hallesche Maschinenfabrik und Eisengießerei". Nach Verstaatlichung (1946) und Zusammenlegung mit "Wegelin & Hübner" als "VEB Maschinenfabrik Halle"; diese seit 1962 zur "VVB Chemie- und Klimaanlagen" (Berlin) und seit 1962 zur "VVB Luft- und Kältetechnik" (Dresden, diese ab 1970 als VEB); ab 01.07.1990 als "ILKA Maschinenfabrik Halle GmbH"; diese ab 1993 aussschließlich in Döllnitz. |
Quellenangaben | [Masch.-Ind. im Dt. Reich (1939) 429] [Verzeichnis der Zuckerfabriken] [Adreßbuch Elektr.-Branche (1892) 78] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1221] http://www.vhkk.org |
Zeit |
Ereignis |
1866 |
Gründung der Vorgänger-Firma "Riedel und Kemnitz" |
18.10.1872 |
Gründung mit einem Grundkapital von M 900.000,00. Das Unternehmen entsteht aus der von der Firma "Riedel & Kemnitz" errichteten Maschinenfabrik, die eine der Firma "Jung & Must" gehörige Eisengießerei hinzuerworben hatte. Nach Gründung der Aktiengesellschaft wird die Maschinenfabrik verkauft und auf dem Gelände der Eisengießerei neu errichtet. Kesselschmiede und Kupferschmiede werden hinzugefügt und alle Werkstätten den gesteigerten Ansprüchen entsprechend mehrfach vergrößert. |
1883 |
Niederlassung auf Java |
02.1883 |
Auftrag für die maschinelle Einrichtung für die Zuckerfabrik Anklam, Fabrik I |
1892 |
Bau der "Halmagis"-Ammoniak-Kältemaschine, die nach dem Kompressionsprinzip arbeitet und mit Schlangenrieselkondensator, Rührwerken, Ölabscheider und einer Sicherheitsvorrichtung gegen Flüssigkeitsschläge ausgerüstet ist. Die "Halmagis" ist eine sehr leistungsfähige Eis- und Kühlmaschine, die sehr schnell in Schlachthöfen, Brauereien, Molkereien und Margarinefabriken Anwendung findet. |
ab Mitte 1890er |
Als Mitte der 1890er Jahre die Möglichkeit weiterer Vergrößerung erschöpft war, wird ein benachbartes, durch eine Straße von der Fabrik getrenntes, etwa 5 Morgen großes Grundstück erworben, auf welchem große Montagehallen, eine Dreherei-Werkstatt und ein Modelllager errichtet werden. Beide Fabriken haben Bahnanschluß und sind ebenso wie die einzelnen Werkstätten durch ein ausgedehntes Schienennetz miteinander verbunden. |
1919-1922 |
Es werden zwei nebeneinander an der Stadtgrenze liegende, 90 000 qm große Ackergrundstücke erworben, die für eine spätere Verlegung der Fabrik in Aussicht genommen sind. Auf diesem Grundstück ist zunächst ein 12-Familien-Wohnhaus errichtet. |
1929 |
Angesichts der schwierigen Lage in der Zuckerindustrie sucht die Gesellschaft neue Absatzgebiete; zunächst nimmt sie den Bau moderner Kesselanlagen auf. |
01.01.1931 bis 30.06.1931 |
In der ersten Hälfte des Jahres erwirbt die Gesellschaft nom. RM 66.000,00 eigene Aktien zu einem Durchschnittskurse von 79,55 %. |
1932 |
In Calcutta wird ein technisches Büro unter der Leitung eines früher lange Jahre in Soerabaya tätig gewesenen Fachingenieurs eingerichtet |
1932 |
Der Bestand an eigenen Aktien wird durch Zukauf auf RM 68.700,00 erhöht. |
1934 |
Durchführung von Ersatz- und Neuinvestitionen, u. a. Neubau eines Werkstättenraumes, Anschaffung von neuen Bearbeitungsmaschinen. |
1935-1936 |
Wesentliche Vergrößerung der Werkstätten und ihrer maschinellen Einrichtungen. |
1937 |
Aufgabe der 1931 angegliederten Abteilung Albert Mohr, die sich mit der Fabrikation und den Vertrieb von Bäckereimaschinen und Backöfen befaßte. |
1938 |
Weiterer Ausbau der Beziehungen zur chemischen Großindustrie. |
1942 |
Abschluß der in den Jahren 1940-1942 durchgeführten wesentlichen Werkstätten-Neubauten und Erweiterungen der maschinellen und Werkstättenausstattungen. |
28.04.1943 |
Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44 |
1946 |
Überführung der in das Eigentum der Provinz Sachsen. Die Enteignung erfolgt aufgrund des Befehles Nr. 124 des Obersten Chefs der Sowjetischen Militärverwaltung vom 30. Oktober 1945 und den Durchführungsbestimmungen vom 30. Juli 1946. - Zusammen mit der "Wegelin & Hübner" wird der "VEB Maschinenfabrik Halle" gebildet. |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Apparate für die chemische Industrie |
1939 |
[Masch-Ind (1939)] |
1939 |
[Masch-Ind (1939)] |
|
Dampfkessel |
1892 |
[Adressb Elektr.-Branche (1892)] |
1939 |
Letzte Erwähnung |
[Masch-Ind (1939)] |
Dampfmaschinen |
1892 |
[Adressb Elektr.-Branche (1892)] |
1939 |
Letzte Erwähnung |
1911: mit Ventil- und Schiebersteuerung |
Dampfpumpen |
1892 |
[Adressb. Elektr.-Branche (1892)] |
1892 |
[Adressb. Elektr.-Branche (1892)] |
|
Dampfpumpen |
1892 |
[Adressb. Elektr.-Branche (1892)] |
1892 |
[Adressb. Elektr.-Branche (1892)] |
|
Einrichtungen für Margarinefabriken |
1914 |
[Masch-Ind (1939)] |
1939 |
[Masch-Ind (1939)] |
|
Einrichtungen für Speiseölraffinerien |
1914 |
[Masch-Ind (1939)] |
1939 |
[Masch-Ind (1939)] |
|
Eis- und Kühlmaschinen |
1884 |
Beginn [Masch-Ind (1939)] |
1939 |
[Masch-Ind (1939)] |
Zunächst Absorptionsverfahren mit NH3, nach Ablauf des Linde-Patents (1890) auch Kompressionsverfahren |
kontinuierliche Diffusion |
1911 |
[Adreßbuch der Zuckerindustrie (1911/12) Anh.] |
1911 |
[Adreßbuch der Zuckerindustrie (1911/12) Anh.] |
nach Hyros-Rak |
Kochstationen |
1911 |
[Adreßbuch der Zuckerindustrie (1911/12) Anh.] |
1911 |
[Adreßbuch der Zuckerindustrie (1911/12) Anh.] |
rationell arbeitend |
Lokomobilen |
1892 |
[Adressb. Elektr.-Branche (1892)] |
1892 |
[Adressb. Elektr.-Branche (1892)] |
|
Pumpen |
1939 |
[Masch-Ind (1939)] |
1939 |
[Masch-Ind (1939)] |
|
vollst masch Einricht für Rüben- u Rohrzuckerfabr. |
1872 |
Umwandlung aus "Riedel & Kemnitz" |
1939 |
Letzte Erwähnung |
|
vollst. masch. Einrichtungen für Zuckerraffinerien |
1872 |
Umwandlung aus "Riedel & Kemnitz" |
1939 |
Letzte Erwähnung |
|
Verdampfstationen |
1911 |
[Adreßbuch der Zuckerindustrie (1911/12) Anh.] |
1911 |
[Adreßbuch der Zuckerindustrie (1911/12) Anh.] |
rationell arbeitend |
Vorwärmer |
1911 |
[Adreßbuch der Zuckerindustrie (1911/12) Anh.] |
1911 |
[Adreßbuch der Zuckerindustrie (1911/12) Anh.] |
|
Weston-Zentrifungen |
1911 |
[Adreßbuch der Zuckerindustrie (1911/12) Anh.] |
1911 |
[Adreßbuch der Zuckerindustrie (1911/12) Anh.] |
|
Zeit |
gesamt |
Arbeiter |
Angest. |
Lehrl. |
Kommentar |
1867 |
|
15 |
|
|
|
1872 |
|
150 |
|
|
|
1935 |
500 |
110 |
110 |
|
[Masch-Ind. (1939)] |
1936 |
604 |
500 |
500 |
|
[Masch-Ind. (1939)] |
1937 |
646 |
604 |
604 |
|
[Masch-Ind. (1939)] |
1938 |
652 |
646 |
646 |
|
[Masch-Ind. (1939)] |
Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt
Zeit |
Bezug |
Abfolge |
andere Firma |
Kommentar |
1872 |
Umbenennung |
zuvor |
Riedel & Kemnitz |
Umwandlung in AG |
ZEIT | 1943 |
THEMA | Organe und Kapital der Gesellschaft |
TEXT | Vorstand: Ernst Schimpf, Halle (Saale), Vorsitzer; Dipl.-Ing. Heinrich Strempel, Halle (Saale); Erich Langelüddecke, Halle (Saale), stellv. Mitglied. Aufsichtsrat: Fabrikdirektor i. R. Fritz Herbst, Halle (Saale), Vorsitzer; Bankdirektor Dr. Curt Böhm, Halle (Saale), stellv. Vorsitzer; Geh. Justizrat Dr. Friedrich Keil, Halle (Saale); Generaldirektor Robert Aumüller, Delitzsch; Generaldirektor Emil Gaudlitz, Zeitz; Bankdirektor Rudolf Steckner, Halle (Saale); Rechtsanwalt Dr. Gerhard Schulz, Halle (Saale). Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1943: Wirtschaftsprüfer Dr. Rudolf Wipper, Halle (Saale). Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 100,00 Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: Der Reingewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen einschließlich der Einstellung in die gesetzliche Rücklage und eines etwaigen Gewinnvortrages ergibt, wird wie folgt verteilt: 1. zunächst erhalten die Aktionäre 4 % des auf ihre Aktien eingezahlten Betrages; 2. von dem restlichen Reingewinn erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrates einen Gewinnanteil von 7,5 % unter Beobachtung der Bestimmungen des § 98 Aktiengesetz; 3. der Rest wird an die Aktionäre verteilt, wenn nicht die Hauptversammlung anderes bestimmt. Grundkapital (1943): nom. RM 2.200.000,00 Stammaktion in 1 000 Stücken zu je.KM 500,00 (Nr. 1-1000), 17 000 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 1001-18 000). Großaktionäre: 1. Dresdner Bank; 2. Hallescher Bankverein. Bestand an eigenen Aktien: nom. RM 63.700,00 (Buchwert RM 49 715.78). |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1221] |
| |
ZEIT | 1943 |
THEMA | Zweck und Gegenstand des Unternehmens |
TEXT | Gegenstand des Unternehmens: Erwerb und Betrieb von Anlagen, die dem Maschinenbau und dessen Nebengewerben dienen. Erzeugnisse: Maschinelle Einrichtung von Rüben- und Rohrzuckerfabriken und von Zuckerraffinerien, Maschinen und Apparaten aller Art für die gesamte Zuckerindustrie. Allgemeiner Maschinenbau: Dampfmaschinen und Pumpen aller Art, Dampfkessel- und Apparatebau, Filierpressen, Kupferschmiede, Eisen- und Bronzegießerei, Eis- und Kältemaschinen, maschinelle Einrichtung von Margarinefabriken. Technisches Büro: in Soerabaya (Java) und Calcutta (Britisch-Indien). Erzeugnisse: Maschinelle Einrichtung von Rüben- und Rohrzuckerfabriken und von Zuckerraffinerien, Maschinen und Apparaten aller Art für die gesamte Zuckerindustrie. Allgemeiner Maschinenbau: Dampfmaschinen und Pumpen aller Art, Dampfkessel- und Apparatebau, Filierpressen, Kupferschmiede, Eisen- und Bronzegießerei, Eis- und Kältemaschinen, maschinelle Einrichtung von Margarinefabriken. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1221] |
| |
ZEIT | 1943 |
THEMA | Besitzverhältnisse |
TEXT | Besitz- und Betriebsbeschreibung: Maschinenfabrik in Halle. Betriebsanlagen: Maschinenfabrik, Eisengießerei, Kesselschmiede, Blechschmiede, Kupferschmiede, Metallgießerei. Maschinelle Einrichtung: Maschinenfabrik mit modernen Arbeitsmaschinen aller Art. Eisengießerei: Kupolöfen, Formmaschinen, Sandstrahlgebläse, Sandaufbereitung. Kesselschmiede: Einrichtung für Nietung mit Wasserdruck, Einrichtung zum Nieten und Stemmen mittels Luftdruck. Elektrische und autogene Schweißung. Sonstige Anlagen: Der elektrische Strom wird vom Stadt. Elektrizitätswerk bezogen. Gebäude: Außer den Werkstatt-Gebäuden sind vorhanden: ein Verwaltungsgebäude mit Direktor-Wohnung, ein Bürogebäude mit großen Zeichensälen, ein Wohlfahrtsgebäude mit großem Eß-Saal und Brausebädern, ein Einfamilien-Wohnhaus, ein Zwölffamilien-Wohnhaus. Sonstiger Besitz: 90000 qm Ackerland, an der Stadtgrenze gelegen, auf dem 1923 das erwähnte Zwölffamilien-Wohnhaus errichtet ist. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1221] |
|