Zeit |
Ereignis |
05.01.1837 |
Gründung des Vorgänger-Unternehmens (1. Generalversammlung), treibende Kraft: Alfred Tischbein. |
18.07.1838 |
Offizielle Gründung des Vorgänger-Unternehmens, der "Magdeburger Dampfschiffahrts-Compagnie" |
1841 |
Alfred Tischbein nimmt den Lokomotivbau auf und bildet dabei die 1839/40 an die Magdeburg-Leipziger Bahn gelieferten Lokomotiven von Sharp nach. |
01.01.1841 |
Die Gesellschaft entsteht durch Zusammenschluß der "Hamburg-Leipziger Dampfschiffahrts-Compagnie" (diese Firmierung seit 1838) mit der "Magdeburger Dampfschiffahrs-Compagnie" (gegr. 1838). - Das Aktienkapital wird auf 360.350 Taler erhöht und die Schiffsflotte um die Hamburger Schiffe ergänzt. Es gibt Sonderschiffe für einen schnellen Passagierverkehr. |
15.05.1842 |
Die erste Lokomotive "Magdeburg" (1A1, Innentriebwerk, d= 330 mm, h= 456 mm, D= 1676 mm) wird im April 1842 an die Magdeburg-Leipziger Bahn geliefert und am 15. Mai in Dienst gestellt. Bis zu ihrer Ausmusterung legt sie rund 430.000 km zurück. |
1843 |
Andreae tritt als Chefkonstrukteur in die Maschinenfabrik Buckau ein. |
1843 |
Einführung der Schleppschiffahrt |
1843 |
Der Eisenverbrauch beträgt 589 t. |
um 1844 |
Otto Müller beginnt als Volontär bei der "Vereinigten Hamburger-Magdeburger Dampfschiffahrtsgesellschaft" in Buckau. Daneben besucht er sonntags die Kunstschule. Seine Tagebücher aus dieser Zeit enthalten Skizzen über Zucker- und Tabakfabrikation, Brennereien, Walzwerke, Brücken- und Schiffbau sowie Schiffs- und Spinnereimaschinen. - Nach dreijähriger Lehrzeit muß er seinen Unterhalt zunächst als Geselle in mühseliger Akkordarbeit verdienen. |
1843 |
Eisenverbrauch: 589 t |
1844 |
1844 wurden fertiggestellt: 2 Dampfschiffe, 24 Dampfmaschinen bis 24 PS, 10 hydr. Pressen, 1 Ziegelpresse, Apparate für die Zuckerindustrie, Dampfkessel |
1844 |
Es werden zwei Dampfschiffe, 24 Dampfmaschinen, zehn hydraulische Pressen und eine große Ziegelpresse fertiggestellt. Ferner werden zahlreiche Apparaturen für die in der Region Magdeburg bedeutsame Zuckerindustrie, wie Vakuumpfannen und Pumpen gebaut. Es gehen auch Aufträge für den Bau von vier Lokomotiven, 16 Tendern und die Einrichtung einer Porzellanfabrik ein. |
1844 |
Eisenverbrauch: 598 t |
1845 |
Es werden 26.000 Fahrgäste und 15.000 t Frachtgüter befördert |
1845 |
Das Schiff "Kronprinz von Preußen" wird durch das Platzen des Dampfsammelrohres vollständig zerstört. Da die Versicherung für den Schaden nicht aufkommt, ergibt sich ein bedeutender wirtschaftlicher Verlust. |
1845 |
Auf dem Schiff "Königin Elisabeth" platzt ein Siederohr, als es der Heizer mit einem Rohrputzer durchstoßen will. Da sich aufgrund schlechter Witterung, verbotener Weise, auch Fahrgäste im Maschinenraum aufhalten, kommen auch mehrere Passagiere ums Leben. |
1845 |
Die Dampfschifffahrt fährt seither auch Dresden an, um einen Ausgleich zum zurückgehenden Hamburg-Geschäft, bedingt durch die Konkurrenz zur Eisenbahn, zu schaffen. |
1845 |
Die Gewinne in der Schiffahrt gehen deutlich zurück. |
1845 |
Eisenverbrauch: 735 t |
1846 |
Der Eisenverbrauch beträgt 1.480 t. |
1846 |
Eisenverbrauch: 1480 t |
1847 |
Die "Alte Bude" (Maschinenfabrik Buckau) ist 1847 mit 800 Beschäftigten nach den Borsigwerken in Berlin zweitgrößter Industriebetrieb Deutschlands. Die Maschinenfabrik Buckau baut und repariert nicht nur Dampfschiffe, sondern produziert Dampfkessel und Eisengußerzeugnisse aller Art. |
1847 |
Alfred Tischbein baut nach eigenem Entwurf zwei 1A1-Lokomotiven für die Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn |
1847 |
Seither werden weit über die Hälfte aller den städtischen Packhof berührenden Güter durch die "Magdeburger Dampfschiffahrts-Compagnie" befördert. Unter Leitung von Brami Andreae wird die Fabrik durch An- und Neubauten an der Sülze, einem Nebenfluß der Elbe, vergrößert und die Werkstätten mit neuzeitlichen Maschinen ausgestattet. Durch Brami Andreae wird die Corliss-Steuerung aus Amerika in Deutschland eingeführt. Einführung der Kettenschleppschiffahrt in Deutschland durch die "Hamburg-Magdeburger Dampfschiffahrts-Compagnie". |
1847 |
Rudolf Wolf tritt als Lehrling in die "Vereinigte Hamburg-Magdeburger Dampfschiffahrts-Compagnie" ein. |
1848 |
Die Leitung durch Martin Christian Graff beginnt. |
1848 |
In der Wirtschaftskrise 1848 verläßt Andreae die Maschinenfabrik Buckau und geht auf eine zweijährige Studienreise, besonders in die USA. |
1848 |
Während der Revolution von 1848 legen die Arbeiter der Maschinenfabrik in Buckau die Arbeit nieder und erheben Forderungen gegen die Werksleitung. Albrecht Tischbein redet daraufhin zu den Arbeitern und gibt den Beschäftigten für den Nachmittag frei. |
1848 |
Das Unternehmen wird zahlungsunfähig. - Bedingt durch die politische Unsicherheit in Europa gelang es nicht, gegenüber ausländischen Gläubigern bestehende Forderungen beizutreiben. Die Rohstoffpreise stiegen an, das Auftragsvolumen ging zurück. Zugleich hatte man auf kostspielige Weise versucht, den Passagierverkehr aufrecht zu erhalten. Als problematisch erwies sich auch der Versuch des Aufbaus der Lokomotivfertigung, trotz ausgelasteter Kapazitäten. Für die Magdeburg-Wittenberger Bahn gefertigte Lokomotiven wurden nicht abgenommen. Kritisiert wurde auch die im Verhältnis zum Umfang des Geschäfts nur unzureichende Ausstattung mit Aktienkapital und die sehr teure Kapitalbeschaffung im Wege des Wechsels. Die Leitung der Maschinenfabrik wurde als zu wenig kaufmännisch und der kaufmännische Direktor des Schifffahrtsbüros in Magdeburg als überlastet beschrieben. |
1848 |
Der neue Leiter, Martin Christian Graff, schränkt die Personenschifffahrt stark ein und veräußert überflüssige Schiffe. Er weist an, dass alle Ausgaben durch ihn abzuzeichnen sind und nur noch Aufträge angenommen werden dürfen, die innerhalb von drei Monaten abzuarbeiten sind und deren Auftraggeber Garantie für pünktliche Bezahlung übernehmen. Auch bittet er die Regierung um ein Darlehen von 240.000 Talern, was diese jedoch ablehnt. Lediglich 10.000 Taler werden zur Zahlung aktueller Löhne und Zölle bewilligt. Um das Unternehmen zu sanieren, vereinbart Graff mit den Gläubigern, daß diese Prioritätsaktien im Wert von 550.000 Talern, zu verzinsen mit jährlich 5 % übernehmen. |
1848 |
Bestellung durch den preußischen Staat zum eiligen Bau von vier Kanonenbooten. - Da man sich verkalkuliert hat, versursacht der Auftrag einen Verlust von 15.000 Talern. |
1849 |
Die Leitung der "Vereinigten Hamburg-Magdeburger Dampfschiffahrts-Compagnie" durch Alfred Tischbein endet; er ist noch kurze Zeit in Buckau als Zivilingenieur tätig, ehe er nach Rostock geht, um dort die Neptun-Werft zu gründen |
1850 |
Der Name "Maschinenfabrik Buckau" bürgert sich mehr und mehr ein |
um 1850 |
Die "Vereinigte Hamburger-Magdeburger Dampfschiffahrtsgesellschaft in Buckau" stellt O. Müller in ihrer Berliner Konstruktionsabteilung an. - Binnen kurzer Zeit bringt er es hier zum Oberingenieur und später zum Nachfolger seines Chefs Brami Andreae. |
1851 |
Ende des Lokomotivbaues mit 16 Stück bis 1851 |
1852 |
Bau des Gasometers für das neue Gaswerk in Magdeburg |
1853 |
Bei einem Großbrand werden Teile der Fabrik, vor allem die Drehereigebäude, zerstört. Außerdem wird die Tischlerei zum größten Teil vernichtet. Schleiferei und Kesselhaus tragen Schäden davon. Die Versicherungszahlung fällt gering aus. Etwa 89.000 Taler müssen für den Wiederaufbau aufgewandt werden. |
1853 |
Das neu angeschaffte Dampfschiff "Dresden" wird auf der Elbe bei Riesa durch eine Explosion des Kessels zerstört. Fünf Menschen kommen ums Leben. |
01.06.1854 bis 31.12.1854 |
Hermann Gruson wird zunächst technischer Direktor der Vereinigten Hamburg-Magdeburger Dampfschiffahrtsgesellschaft. |
1855 |
Leitung der Maschinenfabrik der Vereinigten Hamburg-Magdeburger Dampfschiffahrts-Compagnie durch Brami (= Abraham Maria) Andreae (1819 - 1875). Er bleibt bis zu seinem Tode Leiter des Werks |
1855 |
Beide Unternehmenszweige werfen erhebliche Gewinne ab. Graff bildet einen Reservefonds, mit dessen Hilfe später die Prioritätsaktien abgelöst werden sollen. |
1855 |
Erstmalig seit 1848 wird eine Dividende ausgeschüttet. |
1857 |
Der Konkurrenzkampf bei der Elbschifffahrt in Verbindung mit sehr tiefen Elbwasserständen im Sommer bringt für diese Sparte erhebliche Verluste. Forderungen, die Schifffahrt auszugliedern, lehnt Graff in Hoffnung auf eine baldige Abschaffung der Elbzölle ab. Die Maschinenfabrik macht weiter sehr gute Umsätze, insbesondere durch Aufträge von Bergbauunternehmen, die für den Betrieb ihrer Anlagen sehr große Dampfmaschinen benötigen. |
1858 |
Der Verlust bedingt durch die sechs Dampfschiffe und 17 Schleppkähne umfassenden Flotte beträgt 25.000 Taler. |
04.1859 |
Der Schiffsverkehr nach Dresden muß aufgrund von Niedrigwasserständen seit April eingestellt werden. |
1860 |
Die Gesellschaft stellt den verlustbringenden Schiffsverkehr nach Dresden ein. |
1862 |
Auszeichnung auf der Weltausstellung in London für die gute Ausführung und den praktischen Erfolg einer liegenden Dampfmaschine mit Corliss-Steuerung. - Andreae hatte die Corliss-Maschinen, die Brenstoffeinsparungen von bis zu 50 % ermöglichen, in Amerika kennengelernt. |
1863 |
Erwerbung eines Grundstücks und Errichtung eines neuen Verwaltungsgebäudes (am Kaufhof). - Nach dort wird 1864 das technische Büro verlegt. |
1863 |
Bis Ende 1863 Lieferung von 51 Dampfmaschinen, darunter solche von 200 PS |
1864 |
Rudolf Ernst Weise beginnt seine Tätigkeit in der Maschinenfabrik Buckau |
1864 |
Der an der Sülze gebaute Hafen des Betriebs erhält Kaimauern. |
1864 |
Es wird eine neue Montierwerkstatt errichtet. |
1864 |
Die technischen Büros der Maschinenfabrik ziehen vom Holzhof 7 und 8 (neben dem Packhof) in ein neu errichtetes Gebäude Kaufhof 3 um . |
15.05.1866 |
Die Maschinenfabrik erhält im Hinblick auf den unmittelbar bevorstehenden Deutschen Krieg die behördliche Weisung, einen Schuppen abzureißen. Mit solchen Maßnahmen wird das Vorfeld der Festung Magdeburg für eine etwaige Belagerung vorbereitet. 50 Männer aus der Belegschaft gehen zum Militär. Kriegsbedingt muß Kurzarbeit eingeführt werden. |
08.1866 |
Im August wird die Kettenschiffahrt zunächst auf der Magdeburger Stromelbe zwischen Magdeburg-Neustadt und Buckau aufgenommen. |
1867 |
Bau von 18 Gasmotoren nach dem System "Langen & Otto" |
1868 |
Es sind über 51 km Kette für die Kettenschifffahrt zwischen Magdeburg und Ferchland verlegt. |
01.09.1868 |
Das erste deutsche Kettenschiff (Leistung: 60 PS) verkehrt zwischen Buckau und der Neustadt. |
1869 |
Dividendenausschüttung von 12 %. Bedingt durch die neuen Kettenschiffe und Strombaumaßnahmen, ist im Geschäftsjahr auch die Schifffahrtssparte ohne Verlust. |
1871 |
Es wird eine Dividende von 18 % gezahlt. |
1872 |
Weitere 77 km Kette für die Kettenschifffahrt sind von Ferchland nach Wittenberge verlegt. Gesamtlänge nunmehr 126 km |
1872 |
Der Umsatz der Maschinenfabrik steigt auf annähernd 750.000 Taler. |
1873 |
Die Leitung durch Martin Christian Graff endet |
1874 |
Einführung der Expansionsschiebersteuerung |
1874 |
Die Kette für die Kettenschifffahrt der "Vereinigten Hamburg-Magdeburger Dampfschiffahrts-Compagnie" reicht bis Hamburg mit einer Gesamtlänge von 233 km. |
1875 |
Gründerkrise: Der Auftragsrückgang zwingt zur Herabsetzung der täglichen Arbeitszeit von 11 auf 7 h |
06.05.1875 |
Tod von Brami Andreae in Magdeburg an einem Schlaganfall |
1880 |
Aufgabe der Schiffahrt und Konzentration auf die Maschinenfabrik Buckau |
1880 |
1880: noch Schiffbau, insbesondere Schiffsdampfmaschinen |
1880 |
Bau eines neuen Modellhauses, zwei neuer Kupolöfen, Erweiterung der Kesselschmiede |
1880 |
Aufgabe der Schiffahrt und Konzentration auf die Maschinenfabrik Buckau |
12.09.1880 |
Verkauf sämtlicher Schiffe an die "Deutsche Elbschiffahrtsgesellschaft 'Kette'". Mit Beschluß vom 12. September erfolgt der Verkauf gegen Überlassung von 7750 Aktien zu je 300 Mark. |
1881 |
Trennung von Reederei und Fabrikunternehmen |
1881 |
Der Betrieb der Gesellschaft geht an die "Deutsche Elbschiffahrts-Gesellschaft 'Kette'" in Dresden-Uebigau über. Daher Umfirmierung der Maschinenfabrik in: "Maschinenfabrik Buckau" |
1881 |
Die Gesellschaft besitzt 14 Kettendampfer |
1881 |
Umstellung des gesamten Schiffsmaterials auf den Kettenbetrieb |
1881 |
Trennung von Reederei und Fabrikunternehmen. |
1881 |
Nach Abtrennung der Schiffahrt übersiedeln alle Büros nach Buckau |
1883 |
Einführung der Kondensation bei Dampfmaschinen |
1884 |
Umwandlung der Maschinenfabrik in "Maschinenfabrik Buckau AG zu Magdeburg" (oder schon 1881?) |
1884 |
Umwandlung der Firma in: "Maschinenfabrik Buckau A.-G. zu Magdeburg" |