Aktiengesellschaft Heidelberger Aktienbrauerei (vorm. Gebr. Kleinlein)

Allgemeines

FirmennameAktiengesellschaft Heidelberger Aktienbrauerei (vorm. Gebr. Kleinlein)
OrtssitzHeidelberg (Neckar)
StraßeBergheimer Str. 89-93
Postleitzahl69121
Art des UnternehmensBrauerei
Anmerkungen[Kuhn-Referenzliste (1895)]: "Heidelberger Aktien-Brauerei". Ab 1966: "Schlossquell-Brauerei GmbH", Bergheimer Str. 89-93 (s.d.). Seit 1934: "Brauerei Kleinlein Aktiengesellschaft" (s.d.)
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 67/69] [Hoppenstedt: Brauereien (1982) D 104] [Mannheimer Morgen, 29.04.2006, S. 7] [Dampfmaschinen-Referenzlisten]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1749 Erste urkundliche Erwähnung, der Ankauf des Anwesens "Zum güldenen Schaf" in der Vorstadt (später: Hauptstr. 115), das vmtl. schon etliche Jahre vorher bestand. Bierbrauer Betz verkauft das Anwesen samt Einrichtung und Braurecht für 3.000 Gulden. Nach mehreren Eigentumswechseln übergibt das Besitzer-Ehepaar, Jakob und Katharina Kleinlein, seinen Söhnen Friedrich Volkert und Karl-Friedrich Kleinlein das Brauerei- und Wirtschaftsgrundstück im Herzen der Altstadt. Die Brauerei mit Wohnhaus, dreistöckigem Brauhaus, Dampfmaschine, dreistöckigem Kühlschiff, Malzspeicher und Stallungen wird unter dem Namen "Gebrüder Kleinlein" weitergeführt. [Vergl.: 1753]
1753 Die Brau- und Schildgerechtigkeit der Brauerei "Zum Goldenen Schaaf" [oder "Zum güldenen Schaf"] ist bis zum Jahre 1753 nachweisbar: Die "Bierfabrik" wird für 2.900 Gulden an den Brauer und Wirt Ernst Müller verkauft.
1820 Nach häufigem Besitzerwechsel wird das "Güldene Schaf" vom Bierbrauer und Wirt Anton Volkert gekauft. Nach seinem Tode heiratet Witwe Katharina Volkert den aus Scheinfeld in Bayern stammenden Bierbrauer Jakob Kleinlein.
1871 Die Brüder Volkert und Kleinlein kaufen ein Grundstück in der Bergheimer Straße (lt. Grundbuch mit dem Gewannamen "Acker im Paradies"), wohin zunächst der Lagerkeller, später nach und nach die gesamte Brauerei verlegt wird.
1872 Die Kleinlein-Brauerei ist die größte Brauerei am Platze. Das helle Bier "Wiener Brauart" findet bald großen Anklang.
1884 Die Bierabsätze steigen, doch leider reichen die Betriebsmittel nicht aus. Die Brauerei geht mit sämtlichem Besitz durch öffentliche Versteigerung an Herrn Ludwig Scholl über, der 1884 die "Heidelberger Aktienbrauerei, vormals Kleinlein" mit einem Kapital von 300.000 Mark gründet. Von Anfang an wird Wert darauf gelegt, eine gute Einrichtung zu besitzen und aus besten Rohstoffen ein Bier gleichbleibender Qualität herzustellen. Karl Kleinlein ist Braumeister.
13.02.1884 Im Zuge der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft Namenswechsel von "Brauerei Gebr. Kleinlein" in "Heidelberger Aktienbrauerei vorm. Kleinlein"
1887 Die erste Eismaschine wird bestellt
1895 Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg
1895 Das Stammkapital wird auf 500.000 Mark erhöht.
1895 Der Bierausstoß im Jahr beträgt ca. 30.000 hl
01.11.1895 Baubeginn (?) einer Dampfpumpe durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1896 Kapitalerhöhung um M 200.000,00
1911 Das erste Lastauto wird gekauft
1911 Neue Dampf- und Eismaschinen werden angeschafft.
1912 Das erste Heidelberger Bier wird mit Lastautos ausgeliefert
1912 Die Brauerei hat 61 Beschäftigte und einen jährlichen Ausstoß von 60.000 hl. Damit ist sie die größte Brauerei Heidelbergs.
1914-1919 Die Aktienbrauerei kauft alle anderen Heidelberger Brauereien (mit Ausnahme von Engelbräu) auf. Somit gibt es in Heidelberg nur nor die Brauereien an der Bergheimer Straße und die Brauereigesellschaft zum Engel in der Hauptstraße/Ziegelgasse.
1915-1916 1915/16 kauft die Brauerei alle Anteile der Kronenbrauerei AG (später "O'Reilly's Irish Pub")
1917-1918 Die Brauerei übernimmt die "Schroedl'sche Brauereigesellschaft".
1919 Kapitalerhöhung um M 500.000,00
1921 Kapitalerhöhung um M 1.000.000,00
Mitte 1920er Jahre Der Bierabsatz steigt, und die HAB investiert in den zwanziger Jahren in neue Anlagen und baut ein neues Sudhaus.
06.05.1924 Das Kapital wird umgestellt laut Generalversammlung vom 6. Mai 1924 von M 2 Mill. im Verhältnis 2 : 1 auf RM 1.000.000,00 in Aktien zu RM 500,00.
06.05.1924 Kapitalerhöhung um RM 20.000,00 in 20 Vorzugs-Aktien zu RM 1.000,00 mit zunächst 25% Einzahlung beschlossen.
1927 Das Sudhaus in der Bergheimer Straße wird errichtet.
07.1928 Das Sudhaus in der Bergheimer Straße wird im Juli in Betrieb genommen
1934 Die Brauerei kauft am Kammerforst am Königstuhl ein Quellgebiet. Eine 6 km lange Leitung führt das Quellwasser in die Brauerei an der Bergheimer Straße. Der Markenname "Schloßquell" mit der von Osten gesehenen Schloß-Silhouette als Symbol prägt sich ein.
19.02.1934 Umwandlung von "Heidelberger Aktienbrauerei vorm. Kleinlein" in "Brauerei Kleinlein AG, Heidelberg"




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bier 1884 Beginn (ex Geb. Kleinlein) 1900 [Reichs-Adreßbuch (1900) 69]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfpumpe 11.1895 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 1888 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1895 Maschinenfabrik Augsburg AG




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1912 61       damit größte Heidelberger Brauerei
1934 79        




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1 Umbenennung danach Schlossquell-Brauerei GmbH Aktienbrauerei --> Schloßquell