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Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther AG
Firmenname | Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther AG |
Ortssitz | Selb (Ofr) |
Postleitzahl | 95100 |
Art des Unternehmens | Porzellanfabrik |
Anmerkungen | Hier: Werk Selb. Auch: "Hutschenreuther-Aktiengesellschaft". Dazu seit 1928: "Porzellanfabrik Königszelt" (s.d.). Porzellanzeichen: liegende Ellipse, darüber "Hutschenreuther Selb" in Schreibschrift, zweizeilig, der Schlußstrich von "Hutschenreuther" ist mit dem Anstrich von "Selb" verbunden; in der Ellipse ein Löwe in Seitenansicht (Blick nach links) und unter ihm (noch in der Ellipse) ".L.H.S.". Auch das Zeichen "LHR" als Ligatur im Kreis (das "L" spiegelverkehrt geimensam mit dem linken "H"-Strich, das "R" mit dem rechten "H"-Strich. |
Quellenangaben | [Reichs-Adreßbuch (1900) 551] [Rockstroh-Referenzliste (1909)] [MAN-Dampfmaschinenliste] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 119] |
Zeit |
Ereignis |
1856 |
Gründung der Firma Lorenz Hutschenreuther hervorgegangen. Diese Firma beschäftigte sich mit der Herstellung von Tafel- und Kaffeegeschirren und eröffnete ihren Betrieb in zwei Gebäuden mit etwa 60 bis 70 Personen. Bereits damals war in der Fabrik eine Dampfmaschine und Wasserkraft vorhanden, wodurch eine fabrikmäßige Herstellung der Erzeugnisse von Anfang an gewährleistet war. |
1857 |
Gründung |
1864 |
Hutschenreuther nimmt den später zum Königlichen Kommerzienrat ernannten Hans Pabst einen Teilhaber mit auf. |
1875 |
Der Begründer Lorenz Hutschenreuther leitete die Fabrik und das ganze Unternehmen bis zum Jahre 1875 |
1878 |
Victor Hutschenreuther, der gleichfalls den Titel eines Königlichen Kommerzienrates erhält, steht in den Jahren 1878 bis 1902 in der Leitung der Firma |
1884 |
Eugen Hutschenreuther leitet die Firma von 1884 bis 1899. |
1888 |
Hans Pabst steht bis 1888 mit an der Spitze des Unternehmens stand. |
1894 |
Alfred Pabst wird mit in die Firma aufgenommen |
1902 |
Lieferung einer Spiralturbine durch J. M. Voith, Heidenheim |
01.02.1902 |
Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit Wirkung ab 1. Januar 1902 unter Ãœbernahme der seit 1856 bestehenden Firma Lorenz Hutschenreuther mit einem Grundkapital von M 1.200.000,00. |
1904 |
Alfree Pabst verbleibt bis 1904 in der Firma |
1905 |
Hutschenreuther erwirbt Anteile der "Porzellanfabrik Königzelt" und wird deren Hauptanteilseigner. |
1906 |
Das Unternehmen kauft die Porzellanfabrik Jäger, Werner & Co. in Selb |
1917 |
Ankauf der Porzellanfabrik Paul Müller in Selb mit 6 Öfen. Seit Gründung der Aktiengesellschaft ist ferner eine eigene Kaolingrube mit Schlämmerei in Fischern bei Karlsbad vorhanden, die den Betrieb mit erstklassigem Material versorgt. |
1917 |
P. Müller wird zum Zweigwerk von L. Hutschenreuther |
1926 |
Aktienaustausch mit der Porzellanfabrik Tirschenreuth A.-G., wonach die Dreiviertel-Majorität des RM 2.000.000,00 betragenden Aktienkapitals auf die Lorenz Hutschenreuther A.-G. übergeht. Der Austausch erfolgt im Verhältnis 4 : 5 in Hutschenreuther-Aktien. |
1927 |
Das Unternehmen erweitert sich durch den Kauf Porzellanfabrik Tirschenreuth |
10.06.1927 |
Durch den Zusammenschluß mit Bauscher, Weiden, wird die Gesellschaft eine der bedeutendsten in der Qualitätsgeschirrindustrie. Der Bestand an Brennöfen erhöht sich dadurch auf 60 Stück mit 3600 cbm Inhalt sowie auf 10 Muffelöfen. Die zur Fabrikation benötigten hauptsächlichen Rohmaterialien werden nunmehr aus eigenen Vorkommen gewonnen. |
10.06.1927 |
Durch Beschluß der außerordentlichen Hauptversammlung vom 10. Juni 1927 werden die am gleichen Tage mit der Porzellanfabrik Tirschenreuth Aktiengesellschaft in Tirschenreuth (Aktienkapital RM 2.000.000,00) und der Aktiengesellschaft Porzellanfabrik Weiden Gebrüder Bauscher in Weiden (Aktienkapital RM 4.000.000,00) abgeschlossenen Fusionsverträge genehmigt, nach welchen das Vermögen dieser Gesellschaften unter Ausschluß der Liquidation als Ganzes auf die Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther Aktiengesellschaft übertragen wird. Als Gegenwert werden den Aktionären für RM 1.200,00 Aktien der Porzellanfabrik Tirschenreuth RM 1.500,00 Aktien der Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther mit halber Dividendenberechtigung für 1926/27 und für RM 400,00 Aktien der Porzellanfabrik Bauscher RM 300,00 Aktien der Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther mit halber Dividendenberechtigung für 1926/27 gewährt. |
10.06.1927 |
Zur Durchführung der Fusionsverträge wird das Grundkapital auf Beschluß der Hauptversammlung um RM 4.200.000,00 erhöht durch Ausgabe von 14 000 auf den Inhaber lautenden, für das Geschäftsjahr 1926/27 zur Hälfte dividendenberechtigten neuen Stammaktien über je RM 300,00. Da die Aktiengesellschaft Porzellanfabrik Weiden Gebr. Bauscher in Weiden RM 898.200,00 ihrer Aktien in eigenem Besitz hat, sind nur die ausstehenden Aktien im Betrage von RM 3.101.800,00 sowie die RM 2.000.000,00 Aktien der Porzellanfabrik Tirschenreuth Aktiengesellschaft umzutauschen, wofür RM 4.827.900,00 Stammaktien der Gesellschaft (einschließlich RM 1.550,00 für Spitzenausgleich) erforderlich sind. Diese standen der Gesellschaft aus den RM 1.949.500,00 eigenen Vorratsaktien und den RM 4.200.000,00 neuen Aktien der Kapitalserhöhung zur Verfügung. |
1928 |
Das Unternehmen erweitert sich durch den Kauf Porzellanfabrik Königszelt |
1928-1929 |
Im Werk Selb wird ein Laboratorium eingerichtet. |
1929-1930 |
Die gesamten Werke werden durch entsprechende Aufwendungen für notwendig gewordene Erneuerungen und Verbesserungen instand gehalten. |
14.12.1932 |
Die Hauptversammlung vom 14. Dezember 1932 beschließt eine Kapitalherabsetzung in erleichterter Form durch Einziehung von RM 1.000.200,00 Vorratsaktien und RM 199.800,00 eigener Aktien, und zwar mit Wirkung vom 30. Juni 1932. Die Vorratsaktien sind aus einer im Jahre 1927 anläßlich der Fusion Bauscher/Tirschenreuth vorgenommenen Kapitalerhöhung verbleiben, die übrigen zur Einziehung bestimmten eigenen Aktien werden vor dem 18. Februar 1932 aufgenommen. |
1937-1938 |
Die in der Folgezeit eingetretene Aufwärtsentwicklung, die sich auf Grund der erhöhten Absatzmöglichkeit insbesondere in einem gesteigerten Beschäftigungsgrad und durch Anstieg von Umsatz und Lohnsumme äußert, ermöglicht erst vom Geschäftsjahr 1937/38 ab die Wiederaufnahme einer Dividendenzahlung. |
1937 |
Hutschenreuther verkauft seine Anteile der "Porzellanfabrik Königszelt" an die Porzellanfabrik Kahla. |
1939-1940 |
Beginn der Errichtung einer neuen Brennhausanlage bei der Werkabteilung B in Selb. |
1941-1942 |
Abschluß des Neubaues der Brennhausanlage in der Werksabteilung B. Erwerb verschiedener Gebäude |
01.07.1941 bis 30.06.1942 |
Für die Unterbringung von Arbeitskräften in Selb erwirbt die Gesellschaft, wie aus dem Zugang von RM 46 262.64 auf dem Konto "Beamten- und Arbeiterwohnhäuser" ersichtlich, verschiedene Gebäude. - Die Verminderung der Beteiligungen um RM 6.000,00 bezieht sich auf eine inzwischen erledigte Einlage bei einer Wohnungsbau-G. m. b. H. |
01.07.1941 bis 30.06.1942 |
Der Posten "Wertpapiere", gegenüber dem Vorjahre durch Abgabe von Steuergutscheinen vermindert, setzt sich aus festverzinslichen Wertpapieren, insbesondere Reichsanleihen, zusammen. - Die im Besitz der Gesellschaft befindlichen eigenen Aktien im Nominalbetrag von Reichsmark 50.100,00 sind unverändert mit RM 11.246,17 bewertet. Die Aktiv-Hypotheken, die sich durch Tilgung vermindert haben, betreffen ausschließlich Baudarlehen an Gefolgschaftsmitglieder. Ein Obligo aus begebenen Wechseln besteht am Bilanzstichtag nicht. |
01.07.1941 bis 30.06.1942 |
Die notwendigen Instandhaltungsarbeiten an den Betriebsanlagen nimmt die Gesellschaft, soweit möglich, vor; künftigen Verbesserungen und Erneuerungen soll das von der Gesellschaft in Höhe von RM 100.000,00 errichtete Betriebsanlageguthaben dienen. |
01.07.1941 bis 30.06.1942 |
Der Ausfall an Erträgen aus diesen Beteiligungen im Berichtsjahre ist auf die gleichen Erschwernisse, wie sie in den eigenen Rohstoffbetrieben der Gesellschaft aufgetreten sind, zurückzuführen. |
01.07.1941 bis 30.06.1942 |
Bei den Abschreibungen auf Anlagewerte und der Bewertung der Vorräte an Waren und Rohstoffen sowie der Außenstände ist die Gesellschaft nach den seitherigen Grundsätzen verfahren. Die steuerlichen Verpflichtungen sind durch die erforderlich erscheinenden Rückstellungen berücksichtigt. |
30.06.1942 |
Bemerkungen zum Abschluß per 30. Juni 1942. Unter der Einwirkung der Zeitumstände hat die Gesellschaft die Produktion in ihren Porzellanbetrieben nicht in gleichem Umfang wie im Vorjahr aufrechterhalten können; die schon früher eingeleiteten Rationalisierungsmaßnahmen hat die Gesellschaft jedoch im Berichtsjahr fortgesetzt, so daß auch bei niedrigerer Stammbelegschaft unter Einsatz von Fremdarbeitern entsprechende Leistungssteigerungen erzielt werden konnten. Der Umsatzrückgang ist zu einem Teile auch durch die Umstellung auf einfachere Gebrauchsgeschirre bedingt. Förderung und Versand in den Rohstoffbetrieben waren durch die ungünstigen Witterungsverhältnisse im vergangenen Winter und durch die anderweite Beanspruchung der Verkehrsmittel beeinträchtigt. Die freiwilligen, sozialen Aufwendungen für die Gefolgschaft beziffern sich im Berichtsjahr auf RM 553 665.62. Der Zugang auf Konto "Fabrikgebäude und andere Baulichkeiten" betrifft den Abschluß des Neubaues der Brennhausanlage in der Werksabteilung B in Selb. |
12.11.1942 |
Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44 |
1969 |
Die Lorenz Hutschenreuther AG übernimmt die Mehrheitsanteile der C. M. Hutschenreuther AG in Hohenberg |
1972 |
Die Porzellanfabrik Kahla in Kahla mit den Zweigwerken in Schönwald, Arzberg, Schwandorf und Wiesau kommt hinzu |
1975 |
Seit 1975 existieren die Vertriebsgesellschaften "Hutschenreuther France" und die "Hutschenreuther Corporation in North Branford, Connecticut" |
1990-1997 |
Hutschenreuther plant mit Investitionen von 400 Millionen DM, die modernste Porzellanfabrik der Welt am Standort Selb in Oberfranken zu errichten. |
1991 |
Das Unternehmen zählt knapp 6 000 Beschäftigte. |
1992 |
Durch den schweren Einbruch der Nachfrage, verzichtet Hutschenreuther auf den Fabrikneubau. |
1992 bis 3 |
Die Stellenzahl wird von knapp 5 500 auf 4 200 verringert. |
1994 |
Das Ergebnis gewöhnlicher Geschäftstätigkeit sinkt auf minus 0,6 Millionen DM, nach 2,8 Millionen DM im Vorjahr. |
1994 |
Das operative Ergebnis fällt negativ aus. |
1994 |
Der Umsatz der AG sinkt von 424 auf 388 Millionen DM, wobei rund 30 Millionen DM von diesem Rückgang aus dem Verkauf der Tonwarenfabrik Wiesau stammen. |
1995 |
Die Belegschaft wird von 4.200 auf 3.800 gesenkt. |
1995 |
Es wird mit einem weiteren Umsatzrückgang gerechnet. |
1995 |
Es ist ein Rückgang der Mitarbeiterzahl auf 3 800 vorgesehen. |
05.07.1995 |
Der Vorstand schlägt auf der Hauptversammlung den Verzicht auf eine Dividende vor. |
1996 |
Es wird wieder mit Umsätzen gerechnet. |
12.1996 |
Die unverändert schlechte Absatzsituation für die deutsche Porzellanindustrie führt bei Hutschenreuther, jetzt zur Schließung eines inländischen Werkes mit rund 100 Beschäftigten. |
01.01.1997 bis 30.06.1997 |
Das Werk Hohenberg wird mit 100 Beschäftigten geschlossen. |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Geschirr |
1857 |
Gründung |
1993 |
bekannt |
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Porzellan |
1857 |
Gründung |
1993 |
bekannt |
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Bezeichnung |
Bauzeit |
Hersteller |
Dampfmaschine |
1909 |
Maschinenbau-Aktiengesellschaft Marktredwitz vorm. Rockstroh |
Dampfmaschine |
1890 |
Maschinenfabrik Augsburg AG |
Zeit |
gesamt |
Arbeiter |
Angest. |
Lehrl. |
Kommentar |
1967 |
2700 |
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5500 |
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4200 |
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3800 |
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Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt
Zeit |
Bezug |
Abfolge |
andere Firma |
Kommentar |
1927 |
Beiteiligung |
zuvor |
Porzellanfabrik Tirschenreuth AG |
Tirschenreuth --> Hutschenreuther |
1969 |
Zusammenschluß, neuer Name |
danach |
Porzellanfabrik C. M. Hutschenreuther Aktiengesellschaft |
C.M. + L. Hutschenreuther --> Hutschenreuther AG |
ZEIT | 1943 |
THEMA | Organe und Kapital der Gesellschaft |
TEXT | Vorstand: Dir. Dr. Rudolf Sies, Selb, Vorsitzer; techn. Dir. Christian Modrack, Selb; Dir. Paul Agthe, Selb, Stellvertr. Aufsichtsrat: Bankdirektor Hans Rummel, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank, Berlin, Vorsitzer; Dr. jur. Ottomar Benz Staatsminister z. D., Dir. der Deutschen Bank, Berlin, stellv. Vorsitzer; Bankier Dr. Gert Bahr, Berlin; Landesbaurat Dipl.-Ing. H. G. Krauss, München-Allach; Kommerz.-Rat Hermann Müller, Selb; Dr. Eduard Schamberg, i. Fa. Chemische Werke Georg Böhner G.m.b.H., Nürnberg-Doos; Franz Urbig, Ehrenvorsitzer des Aufsichtsrates der Deutschen Bank, Berlin. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Hauptversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 300,00 Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 100,00 Vorzugsaktien 2 Stimmen, jedoch in den bekannten drei Fällen 6 Stimmen. Reingewinn-Verwendung: Der Reingewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen ergibt, wird wie folgt verteilt: a) Zunächst erhalten die Vorzugsaktien eine Vorzugsdividende von 5 % und die für vorhergehende Jahre etwa nachzuzahlenden Fehlbeträge; b) sodann werden auf die Stammaktien bis zu 4 % als Gewinnanteil ausgeschüttet; c) hiernach erhält der Aufsichtsrat den ihm satzungsgemäß zustehenden Anteil am Jahresgewinn; d) der Rest wird, sofern die Hauptversammlung keine andere Verwendung bestimmt, auf die Stammaktionäre verteilt. Grundkapital: nom. RM 7.800.000,00 Stammaktien in 26000 Stücken zu je RM 300,00, nom. RM 76.000,00 Vorzugsaktien in 760 Stücken zu je RM 100,00. RM 7.876.000,00 Bestand an eigenen Aktien: nom. RM 50.100,00 (Buchwert RM 11246.17). Besondere Rechte: Die RM 76.000,00 Vorzugsaktien sind im Besitze eines Konsortiums. Sie verfügen über je 6 Stimmen in den bekannten drei Fällen, sonst 2 Stimmen, und erhalten eine auf 5 % (früher 6 %) beschränkte Vorzugsdividende mit Nachzahlungsrecht. Im Falle der Einziehung der Vorzugsaktien, der Auflösung der Gesellschaft und Abwicklung erhalten die Vorzugsaktionäre zur Abfindung ihrer Ansprüche am Vermögen der Gesellschaft vor allen Verteilungen an die Stammaktionäre 112% des Nennwertes ihrer Aktien nebst den rückständigen Dividenden. Im übrigen erfolgt die Abwicklung nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 119] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Zweck und Gegenstand des Unternehmens |
TEXT | Gegenstand des Unternehmens: Herstellung und Vertrieb von keramischen Gegenständen und von Erzeugnissen benachbarter Fachgebiete sowie Auswertung von Rohstoffvorkommen für die keramische Industrie. In diesem Rahmen ist die Gesellschaft zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Erreichung des Gesellschaftszwecks notwendig oder nützlich erscheinen, insbesondere zur Errichtung von Zweigniederlassungen im In- und Auslande, zur Beteiligung an anderen Unternehmen gleicher oder verwandter Art und zu deren Erwerb sowie zum Abschluß von Interessengemeinschaftsverträgen und ähnlichen Verträgen. Erzeugnisse: Qualitäts-Gebrauchs-Porzellane aller Art, Tafel- und Kaffee-Service, Frühstücks-, Obst-, Tee- und Dessert-Service usw., Hotel- und Wirtschaftsporzellane, weiß und dekoriert, Stapelartikel, Kunstporzellane in reicher Kollektion, feuerfeste Kochgeschirre und technische Porzellane. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 119] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Besitzverhältnisse |
TEXT | Besitz- und Betriebsbeschreibung: Grundbesitz: ca 260000 qm bebaute und ca. 2000000 qm unbebaute Grundstücke; von den letzteren entfällt eine größere Fläche auf Grubenfelder mit Rohstoffvorkommen. 386 Werkswohnungen. 1. Werke Selb (Bay.): a) Stammfabrik Ludwigsmühle (Abteilung A). Einrichtungen: 13 Brennöfen mit. 779 cbm Inhalt; 2 Fürbringermuffeln; 1 Laboratorium; diverse Maschinen und Aufzüge. Kraftanlagen: 1 Wasserkraftanlage; 2 Kessel; 1 Dampfmaschine. Gebäude: 1 Verwaltungsgebäude; 1 Ökonomiegebäude; 2 Direktionswohnhäuser; 48 Arbeiter- und Beamtenwohnhäuser. Musterausstellung für die Erzeugnisse der Abteilungen A und B. b) Fabrikationsanlage Abteilung B. Einrichtungen: Porzellanfabrik: 13 Brennöfen mit 811 cbm Inhalt; 3 Fürbringermuffeln; 3 deutsche Muffeln mit Gasbefeuerung; div. Maschinen und Aufzüge. Buntdruckerei: Größe: 400 qm Arbeitsraum. Einrichtungen: 3 Schnellpressen; 3 Einpudermaschinen; 2 Abstaubmaschinen; 1 Steinschleifmaschine. Kraftanlagen: 2 Dampfkessel; 1 Dampfmaschine; 1 Drehstromgenerator. Gebäude: l Verwaltungsgebäude, c) Fabrik Paul Müller. Einrichtungen: 6 Brennöfen mit 390 cbm Inhalt; 2 Fürbringermuffeln; div. Maschinen u. Aufzüge. Kraftanlagen: 2 Dampfkessel; l Dampfmaschine; l Drehstromgenerator. Gebäude: 2 Beamten- und Arbeiterwohnhäuser. 2. Werk Weiden (Oberpfalz) (früher Porzellanfabrik Weiden Gebr. Bauscher). Anlagen: Porzellanfabrik für Hotel- und Gebrauchsporzellane. Einrichtungen: 7 Brennöfen mit 732 cbm Inhalt; 7 Schmelzmuffeln. Gebäude: 16 Beamten- und Arbeiterwohnhäuser. 3. Werk Tirschenreuth in Bayern (früher Porzellanfabrik Tirschenreuth Akt.-Ges.). Anlagen: a) Porzellanfabrik; b) Pegmatitwerk Schmellitz mit ausgedehntem Grundbesitz zwecks Pegmatit- und Kaolingewinnung. Einrichtungen: 8 Brennöfen mit 528 cbm Inhalt; 2 Fürbringermuffeln. Gebäude: l Verwaltungsgebäude; 21 Beamten- und Arbeiterwohnhäuser. 4. Werk Fischern bei Karlsbad, Kaolinschlämmerei. Grundbesitz: 144 366 qm, bebaut 3763 qm. Maschinelle Einrichtungen: Fördermaschinen sowie Schlämmerei-Maschinen. Sonstiger Besitz: 3 Schachtanlagen, Erdgruben; Gebäude: Verwaltungsgebäude; l Arbeiterwohnhaus. 5. Ausstellungs- und Musterräume in Berlin, Unter den Linden 40. Beteiligungen (s.d.): 1. Schönhaider Kaolin- und Kapselerdegruben G. m. b. H., Tirschenreuth; 2. Keramische Rohstoffwerke G. m. b. H., Weiden (Oberpfalz); Buchwert der Wertpapiere: RM l 864 910.48; Buchwert der Beteiligungen: RM 20.451,00. Produktionsfähigkeit: 12000 t Porzellan jährlich, bei voller Ausnutzung sämtlicher Produktionsanlagen. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 119] |
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