G. M. Pfaff AG, Nähmaschinenfabrik

Allgemeines

FirmennameG. M. Pfaff AG, Nähmaschinenfabrik
OrtssitzKaiserslautern
StraßeWittelsbacherstr. 140
Postleitzahl67655
Art des UnternehmensNähmaschinenfabrik
Anmerkungen1995: Semi-Tech Global Co. Ltd., Hongkong = Hauptaktionär (72%). 1993: keine Wittelsbacherstr. mehr. 2000: Königstr. 154. Um 2003: 95 % der Anteile bei Marè (Italien) und 5 % bei Efibanca (Mailand); Ende 2005: an die Beteiligungsgesellschaft GCI (München), die harte Einschnitte vornimmt (25% Personalreduzierung in Kaiserslautern; Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld bis 2010).
Quellenangaben[Maschinenindustrie (1939/40)] [Weigl: Technik Schuhind (1958) 305] div. Zeitungsberichte [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2334]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1851 Georg Michael Pfaff, bekannter Hersteller von Musikinstrumenten, wird in London prämiert
1852 In der Kuseler Gegend bringt ein Pfälzer Musikant eine Nähmaschine aus Amerika mit, die nach sechs Jahren nicht mehr gebrauchfähig ist.
1858 Die in die Kuseler Gegend aus Amerika 1852 mitgebrachte Nähmaschine ist nicht mehr gebrauchsfähig. Der Musikant bringt sie zu Georg Michael Pfaff in Kaiserslautern, der an den Musikanten Musikinstrumente liefert und als geschickter Handwerker bekannt ist. Bei dieser Gelgenheit faßt Pfaff vmtl. den Entschluß, sich mit dem Nähmaschinenbau zu befassen.
1860 G. M. Pfaff nimmt seine Nähmaschinen-Konstruktionsversuche auf
1862 Gründung als kleine Handwerksstätte in der Mozartstraße
1862 Georg Michael Pfaff stellt in seiner Blasinstrumentenwerkstätte 39jährig seine erste Nähmaschine her, die Schuhmaschermeister Peter in Kaiserslautern erwirbt.
1863 Erste Facharbeiterschulung durch Werkmeister
1863 Der Schuhmacher Jacob Peter kauft die erste Nähmaschine.
13.07.1863 Das Kaiserslauterer Wochenblatt stellt in seiner Nummer vom 13. Juli die erste Pfaff-Nähmaschine vor und verkündet, daß "in unserer gewerbstätigen Stadt sich ein neuer Industriezweig aufgetan" habe, nämlich die Nähmaschinenproduktion.
1864 G. M. Pfaff nimmt beim Vorschußverein GmbH, Kaiserslautern, einen Kredit von 1000 Gulden auf, für den sein Bruder Franz Bürgschaft leistet.
1866 Aufstellung einer Dampfmaschine mit Lokomotivkessel, eine sogenannte Lokomobile, mit 3 Pferdestärken
Sommer 1866 Pfaff verkauft im Sommer seine Blechblasinstrumentenfabrik an seinen jungen Neffen Franz Pfaff.
1867 Es werden 1867 bereits 110 Nähmaschinen hergestellt
1867 Pfaff erwirbt das angrenzende Nachbarhaus und kann auch in der späteren Mozartstraße Gelände zum Ausbau der Fabrik erwerben.
01.10.1867 Michael Vogel, Lehrersohn aus Leimen (Pfalz) und Feinmechaniker, tritt bei Pfaff als Werkmeister ein.
01.01.1868 Zwischen G. M. Pfaff und Michael Vogel wird am 1. Januar nach einer Probezeit ein Vertrag als Werkmeister abgeschlossen.
1869 Anfänge der Rationalisierung
1869 Der erste Katalog erscheint.
1869 Eine Familien-Nähmaschine Klasse A und eine Handwerker-Maschine mit der Bezeichnung "Medium" werden auf den Markte gebracht.
1870 Die Blechblasinstrumentenherstellung wird aufgegeben
1870 G. Pfaff tritt nach der fachlichen Ausbildung im Werk des Vaters unter Anleitung des Werkmeisters Michael Vogel gegen Jahresschluß in den väterlichen Betrieb ein.
1871 Beginn der Auslandslieferungen: Beligen, Luxemburg, Niederlande, Schweiz
1871 Es gelingt Paff, die Hälfte der Produktion im Ausland unterzubringen
01.01.1871 G. Pfaff nimmt zum 1. Januar eine kaufmännische Tätigkeit im Betrieb auf und gewinnt hier auch Einblick und Übung.
1871 Der Lokomotivkessel wird durch einen neuen Zylinderkessel ausgetauscht, womit eine wesentliche Betriebsverbesserung erreicht wird. Der neue Kessel wird in einem besonderen Kesselhaus mit einem Kamin von 15 m Höhe aufgestellt. Da nun mit Dampf gearbeitet werden kann, stellt man weitere Hilfsmaschinen auf. Stand bisher die handwerkliche Fertigung im Vordergrund, setzt nunmehr nacheinander der Fabrikbetrieb ein.
1871 Seit 1871 werden in der Schweiz Pfaff-Nähmaschinen verkauft.
1872 Jahresproduktion von 1000 Maschinen
1872 Auszeichnung auf der Industrieausstellung Kaiserslautern
1872 G. Pfaff unternimmt zum Besuch der Kundschaft eine erste Geschäftsreise in das Rheinland
1872 Die Firma W. Heimann, Mönchengladbach, ist seit 1872 Pfaff-Nähmaschinenhändler.
1873 Auszeichnung auf der Weltausstellung in Wien
1873 G. Pfaff macht die erste Auslandsreise in die Schweiz
1874 G. Pfaff besucht die Kundschaft in Österreich
1874 G. M. Pfaff erteilt seinem begabten Sohn Prokura, mit dem Hinweis, daß der kaufmännische Bereich des Unternehmens schon bedeutend geworden sei.
1874 Die älteste bekannte Pfaff-Nähmaschine (Nr. 6055) wird nach Australien verkauft. Sie steht als ehemaliger Besitz von W. Ch. Wentworth im Vaucluse House, seinem als Museum eingerichteten Wohnhaus in Sidney.
1875 Konstruktionsbüro für Nähmaschinen
1875 Betriebliche, beitragsfreie Krankenunterstützung
1875 Unterstützungskasse für Arbeiter und Angestellte
1875 Das zweistöckige Werkstattgebäude wird ausgedehnt
1875 Geschäftsreise von G. Pfaff nach Luxemburg
1875 Die Firma Kropf, Bamberg, ist seit 1875 Pfaff-Nähmaschinenhändler.
1876-1878 Beginn der Geschäfts- und Studienreisen von Georg Pfaff (1876-1878 in USA)
1878  
1878-1879 Die in Amerika bestellten Werkzeugmaschinen treffen 1878/79 bei Pfaff ein.
01.01.1878 Jakob Pfaff übernimmt am 1. Januar als Prokurist im väterlichen Betrieb die Leitung des kaufmännischen Bereichs und des Verkaufs und - damit zusammenhängend - die Werbung. Der junge Prokurist erkennt, daß die Zukunft des Werks auch im Export liegen werde.
1878 Die Firma Pfaff hat schon festen Fuß in Australien gefaßt
07.1878 Georg Pfaff kehrt nach genau zwei Jahren aus den USA zurück, um sich nun ganz der technischen Seite des immer leistungsstärker werdenden Betriebs zu widmen. Er hatte in Amerika Universaldrehbänke unr Fräs- und Bohrmaschinen bestellt.
1879 Auf das zweistöckige Werkstattgebäude wird ein drittes Stockwerk aufgesetzt. Im Fabrikhof enttsteht ferner ein neues Werkstattgebäude; das Erdgeschoß enthält den Packraum nebst Versand, und im ersten Stockwerk befindet sich die Montage
1879 Pfaff-Erzeugnisse erringen bei dem "Internationalen Nähmaschinen-Wettstreit" eine Silbermedaille
1879 Die Firma Dreyer, Ludwigshafen (Rhein), ist seit 1879 Pfaff-Nähmaschinenhändler.
1880 Einführung des Markennamens PFAFF
1880 Werbung größeren Stils
1880 Für die in Amerika bestellten Werkzeugmaschinen müssen großangelegte Bauten erstellt werden, für die ein Gelände erworben wird.
1880 Pfaff, Kaiserslautern, wird auf der Weltausstellung in Melbourne mit einer Preismedaille ausgezeichnet.
1880 Das erste Pfaff-Patent D.R.P. 15549 mit der Kennzeichnung "Schiffchenausheber" wird erarbeitet
1880 Es wird der Beschluß gefaßt, Werkzeugmaschinen für den eigenen Bedarf zu entwickeln und zu bauen.
Sommer 1880 Große Erfolge für Pfaff hat die in Mannheim im Sommer veranstaltete "Pfalzgau-Ausstellung"; die Nähmaschinenfabrik Pfaff erringt eine Goldmedaille.
1881 Die Firma Gebr. Frank, Pirmasens, ist seit 1881 Pfaff-Nähmaschinenhändler.
1882 Gründung des Pfaff-Händlervereins
1882 Gründung der Musikkapelle und des Gesangvereins
1882 Die Firma besitzt bereits 1882 Reisevertreter
1882 Auf der Nürnberger Landesausstellung wird die 50.000. Pfaff-Nähmaschine verlost.
1882 Es wird ein Herr als Korrespondent und "Kommis" für englische, spanische und italienische Korrespondenz eingestellt.
1882 Die Firma Wimpff, Conrad & Cie., Stuttgart, ist seit 1882 Pfaff-Nähmaschinenhändler.
1883 Eine Vorderstich-Nähmaschine wird auf den Markt geracht.
1883 Jakob Pfaff besucht die Kolonialausstellung in Amsterdam. Daraufhin folgen Nähmaschinen-Lieferungen nach Holländisch-Indien.
1883 Die Firma Pfaff wird auf der internationalen Ausstellung in Kalkutta mit einer Medaille ausgezeichnet.
09.1883 Der Ortsverein Pfalz-Saarbrücken des VDI besucht erstmals das Pfaff-Werk. Gerühmt werden die sauberen Fabrikräume und die rationelle Arbeitsteilung. Hervorgehoben wird die maschinelle Ausstattung, die es erlaubt, bisher in Weichuß hergestellte Teile aus Stahl zu schmieden. Besonders wird darauf hingewiesen, daß das Werk in der Lage ist, sämtliche Schrauben in eigener Produktion herzustellen.
1884 Die Krankenkasse wird umorganisiert
1884-1885 Das an der Mozartstraße stehende Fabrikhauptgebäude wird 1884/85 nach Westen erweitert.
1884 Es gibt im Werkbüro einen Sachbearbeiter für französische und holländische Korrespondenz.
1884 Auf der in Hannover durchgeführten Nähmaschinen-Fachausstellung kann die deutsche Nähmaschinenindustrie, an der Spitze Pfaff, die eigene Leistungsfähigkeit gut unter Beweis stellen.
1884 Mit namhaften ausländischen Firmen werden Verträge zur Alleinvertretung für Großbritannien und Irland wie auch für Rußland abgeschlossen.
1885 Errichtung der Möbelschreinerei
1885 Das Hauptbüro wird in das Haus Eisenbahnstraße 28 verlegt.
1885 Pfaff gründet in London einen Nähmaschinenladen
1885 Eine Familien-Nähmaschine Kl. B wird auf den Markt geracht.
1885 Einrichtung einer staatlichen Unfallversicherung
1885-1896 Die Nähmaschine "D" wird ca. 1885-1896 gebaut.
1885 Entschluß, von der Verpackung in "theuren Zinkkkisten" abzusehen, nachdem sich die Verpackung in starken Holzkisten bewährt hat.
1886 Der Pfaff'sche Musikverein, der im großen Saal der Fruchthalle vorzügliche Konzerte gibt, zählt 46 Sänger und 32 Musiker.
1887 Richtungweisenden Nadelnormung
1887 Bau von Ringschiffmaschinen
1887 Einrichtung einer Fabriksparkasse für Sparer
1887 Das 25jähre Firmenjubiläum wird in aller Stille gefeiert. Mit dem Umsatz ist man nach kurzer Stagnation wieder zufrieden.
1888 Erste Jubilarfeier
1888 Pfaff ist auf der Weltausstellung in Melbourne vertreten. Ein neuer Erfolg wird errungen. Hier sind nicht nur Familiennähmaschinen, sondern auch Handwerkernähmaschinen ausgestellt. Das neue Pfaff-Gestell erregt besonderes Aufsehen.
1888 Mit dem Typ E erscheint die erste Gewerbe-Nähmaschine mit Ringschiffchen.
1888 Pfaff gründet in Frankfurt (M) ein Pfaff-Nähmaschinengeschäft mit Detailverkauf, der Vorläufer der späteren Pfaff-Nähmaschinenhäuser in Deutschland
1889 Tod von Jakob Pfaff
1889 Michael Vogel ist bis 1889 bei Pfaff tätig
1889 Es folgt die zweite Gewerbe-Nähmaschine, Typ F mit Ringschiffchen.
1890 Herstellung der 100.000. Nähmaschine
1890 Die Gewerbe-Nähmaschinen können ab 1890 in Kombination mit sogenannten Kraftbetriebs-Einrichtungen geliefert werden.
1891 Jahresproduktion von 25.000 Nähmaschinen
1892-1901 Von 1892 bis 1901: Verdoppelung des Jahresumsatzes
1892 Vergrößerung der Fabrik durch Erwerb der Nähmaschinenfabrik König & Co.
1892 Als Schuhmacher Jacob Peter in Oggersheim verstirbt, kann G. M. Pfaff seine erste Nähmaschine - 30 Jahre nach ihrer Herstellung - zurückerwerben.
1892-1893 Pfaff entwickelt zur Bewältigung auch schwieriger Arbeitsvorgänge Freiarmmaschinen mit Ringschiffchen, wahlweise rechts- oder linksständig lieferbar.
1892 Die Nähmaschine "G", später Kl. 24 wird ca. ab 1892 gebaut (bis 1900 mit verbreitertem Reformgestell, dann mit verbreitertem Dedreux-Gestell)
1893 Tod von Georg Michael Pfaff
30.10.1893 Tod von G. M. Pfaff
01.11.1893 bis 31.12.1893 Nach dem Tod von G. M. Pfaff (30.10.1893) Ãœbernahme der Gesamtleitung durch Georg Pfaff
1894 Ehrenurkunden und Ehrengaben für 100 Jubilare
1894 Die Familien-Nähmaschine Kl. L mit Bogenschiffchen und großem Durchgangsraum wird eingeführt.
1895 Die Familien-Nähmaschine Kl. K mit Bogenschiffchen und kleinerem Durchgangsraum wird eingeführt.
1896 Beginn des Fabrikneubaues am Westrand der Stadt
1896-1898 1896-98: Errichtung von Eisengießerei, Kessel- und Maschinenhaus
1896-1897 Zur Vorbereitung der Werksverlegung werden werden westlich der Stadt an der Bahnlinie nach Paris 1896/97 große Erdbewegungen durchgeführt, dann wird als erstes die Gießerei nach dort verlegt.
1896 Um 1896: Ein amerikanischer Ingenieur wird eingestellt, dessen Aufgabe darin besteht, für alle Nähmaschinenteile Zeichnungen zu erstellen und gleichzeitig ein Lehrensystem einzuführen.. Alle Teile werden in den Maßen mit Toleranzen bis zu 0,01 mm und für die Teile Teilenummern eingetragen.. Die Tolerierung der Teile bis zu 0,01 mm Genauigkeit stößt zunächst auf erheblichen Widerstand bei den Meistern und Arbeitern
1899-1900 Bis zur Jahrhundertwende sind im neuen Werk bereits Gießerei, Gußputzerei und ein neues Kessel- und Maschinenhaus in Betrieb.
1900 Man beginnt, verschiedene neue Nähmaschinen mit einem Zentralschiffchen auszustatten, das durch die problemlose Verarbeitungsmöglichkeit unterschiedlichster Materialien und Nähfäden in Verbindung mit einer ausgezeichneten Stichqualität und hoher Leistung große Verbreitung findet.
1901 Konstruktionsbüro für Werkzeugmaschinen
1901 Beginn der Verlegung der Werkstätten in das neue Werk.
1901 Die mit Zentralschiffchen ausgestatteten Nähmaschinen Kl. H ud I werden auf den Markt gebracht.
1901 Es werden Schwingschiff- und Geradschiff-Maschinen geliefert
1901-1915 Die Nähmaschine "J", später Kl. 32 ca. 1901-1915 wird gebaut
1902 Einführung des Toleranzlehren-Systems
1902-1908 Die Nähmaschine Klasse 1, vorher "R" wird ca. 1902-1908 gebaut.
1905 Erste Werbevorführung [für Nähmaschinen] in einem Lichtspielhaus
1905 Die erste Pfaff-Nähmaschine geht nach Südwestafrika in der Kaiserstraße in Windhuk.
1905 Pfaff findet mit seinen Nähmaschinen auch an der Goldküste (Ghana) Eingang. Schwierig ist dort der Übergang von Schwingschiff- auf Zentralschiffmaschinen.
29.08.1905 Grundsteinlegung für den Schornstein des neuen Werks
1906 Beendigung der Fabrikverlegung von der Mozartstraße zur Galgenschanze
1906 Nach der Fabrikverlegung: Errichtung eines Zweigwerkes der Greist-Werke, New Haven, USA, für Pfaff-Apparatefertigung
1906 Das bisherige Kennzeichnungssystem der Nähmaschinen mit Buchstaben wird durch eine laufende Numerierung abgelöst
1906 Die Nähmaschine Kl. 41 mit Rundlaufgreiferk kommt auf den Markt, die sowohl für den Familiengebrauch als auch für Heimarbeiterinnen geeignet ist.
1906 Die Firma Gelbert & Kessler, Zürich, wird gegründet, die vom ersten Tage an die Pfaff-Generalvertretung hat.
1907-1908 In den Jahren 1907/08 werden die ersten Spezialnähmaschinen und Industriemaschinen gebaut [Gewerbemaschnen ab 1888] und auf den Markt gebracht, obwohl die irrige Absicht besteht, daß die deutsche Nähmaschinenindustrie nicht dasselbe leisten könne wie die amerikanische Konkurrenz.
1908 Die Nähmaschine "K", später Kl. 11 wird gebaut
1909 Einführung des Einzelmotorenantriebs für Haushalt-, Handwerker- und Gewerbenähmaschinen.
1910 Einführung der autogenen Härtung
1910 Sonderspende anläßlich der Fertigstellung der 1.000.000 Nähmaschine
1910 Tunesien wird 1910 zum Pfaff-Nähmaschinenkunden.
1910 Algerien wird 1910 zum Pfaff-Nähmaschinenkunden.
10.06.1910 Fertigstellung der 1.000.000. Pfaff-Nähmaschine (Kl. 31). Sie wird besonders wertvoll ausgestattet; Grundplatte und Arm werden mit reinem Gold verziert, und Georg Pfaff schenkt sie dem Historischen Museum in Speyer.
1911 Jahresumsatz 1911: über 5.000.000 RM
1911 Die Nähmaschine K Classe 11 (Übergangsmodell von Buchstabe "K" auf Zahl "11") wird gebaut.
1912 Einführung der Nähmaschinen Kl. 101 und 102 mit doppeltumlaufendem Greifer. Sie ermöglichen aufgrund des neuen Greifersystems und durch besondere Getriebekonstruktion Nähgeschwindgkeiten von bis zu 3500 Stichen.
1913 Georg Pfaff leitet den Bau des "Pfaffbades" ein.
1913 1913 entfallen 13% der Produktion auf den Export. Große Exporterfolge in Europa, Britisch-Indien und Südafrika.
1913 China kommt als Markt für Pfaff-Nähmaschinen hinzu.
1913 Als Georg Pfaff hört, daß die Töchter des bayerischen Königs Nähmaschinen nichtbayerischer Herkunft benutzen, lehnt er es ab, den König zu einer Besichtigung zu empfangen.
1913 Es werden weitere Nähmaschinen mit Zentralschiffchen (die Kl. 33, 34 und 34-5) entwickelt
1914 Die Nähmaschine Klasse 11, vorher "K" wird 1914 gebaut.
1915 Das Pfaff'sche Elternhaus in der Eisenbahnstraße 30 biled bis 1915 den Mittelpunkt der Pfaff'schen Familie. Die Geschwister Georg und Lina bewohnen es 60 Jahre. Es beherbergt nach Zerstörung und Wiederaufbau im Zweiten Weltkrieg das Pfaff-Nähmaschinenhaus.
1916 Wegen Materialmangel wird der Bau des "Pfaff-Bades" eingestellt.
1917 Zum Gedächtnis an Georg Pfaff Sonderspende und Zuweisungen an die Paff-Unterstütungskasse
1917 Wegen Materialverknappung: Bau von Holz- statt Eisengestellen bei Nähmaschinen
1917 Lina Pfaff stiftet die "Georg-Pfaff-Gedächtnis-Spende" von 150.000 Mark für die Belegschaft des Werks
1917 Die Nähmaschine Klasse 31, vorher "H" wird 1917 mit Dedreux-Gestell gebaut.
17.04.1917 bis 21.04.1917 Georg Pfaff stirbt, tief betrauert von der ganzen Bürgerschaft, am 17. oder 21. April im 64. Lebensjahr.
21.04.1917 bis 31.12.1917 Nach dem Tod von Georg Pfaff (21.04.1917): Ãœbernahme der Gesamtleitung durch Lina Pfaff.
1919 Karl Pfaff tritt als Ingenieur ins Werk ein.
1922 Rundlaufgreifermaschinen für Haushalt und Gewerbe
1922 Wegen des Ersten Weltkriegs kommen erst 1922 neue Nähmaschinen-Typen heraus: Zickzack-Maschine K 111, Geradstichmaschine K 133, Langarm-Ausführung K 134, die Nähgeschwindigkeiten bis zu 3800 Stiche/min ermöglichen.
1923 Spenden zur Erinnerung an den 100. Geburtstag des Firmengründers
1923 Fertigstellung von 70 Arbeiterwohnungen der ersten Pfaff-Siedlung
1923 Lina Pfaff läßt die Wohnsiedlung oberhalb des Werks erstellen, um in Jahren der Wohnungsnot verdienten Mitarbeitern ein Heim zu schaffen.
1924 Karl Pfaff ruft die Lehrlingsabteilung ins Leben.
1924 Bau von Hochleistungs-Zickzackmaschinen
1924 Fertigstellung des Pfaff-Bades mit Kinderkrippe und Ãœbergabe an die Stadtverwaltung durch Lina Pfaff.
1924 Ab 1924 werden in den Orten, in denen die Händlervertretung schwach ist, werden firmeneigene Pfaff-Nähmaschinenhäuser gegründet
1924 Die Pfaff'sche Fabrik errichtet neben ihrem Händler-Vertriebssystem mehrere Pfaff-Nähmaschinenhäuser im Inland und zur gleichen Zeit in den Niederlanden, Dänemark und Italien [s. auch: 1926!]
1924 Der Schweizer Louis Georg, seit 1900 selbständiger Pfaff-Vertreter, verlegt nach 1924 den Sitz seiner Firma nach Paris. und hilft in hohem Maße mit, den hohen Ruf des Hauses Pfaff in Frankreich zu festigen.
1924 Ein bedeutender Rationalisierungsschritt wird getan, als die Fließbandarbeit eingeführt wird. Zunächst werden einige Arbeitsgänge bei der Haushaltmaschinenmontage auf Fließband umgestellt, das bald auf alle Arbeitsfolgen für die Montage erweitert wird.
01.01.1924 Goldmark-Eröffnungsbilanz zum 1.1.1924. Sie zeigt, daß die Firma mit einem Eigenkapital von 4.438.000 Mark bei einer Bilanzsumme von 5,3 Millionen Mark in die neue Reichsmark-Rechnung hineingehen kann.
1926 Ausscheiden von Lina Pfaff
1926 Nach dem Ausscheiden von Lina Pfaff: Ãœbernahme der Gesamtleitung durch Karl Pfaff
1926 Karl Pfaff besucht die firmeneigenen Verkaufsstellen. Tochtergesellschaften in Holland, Italien und Dänemark werden gegründet.
06.05.1926 Umwandlung in eine Familien-Aktiengesellschaft mit Wirkung ab 1. Januar 1926 mit einem Kapital von 4 Millionen Mark
11.06.1926 Eingetragen
1927 Neugründung der Pensonskasse
1927 Fertigstellung der 2.000.000 Nähmaschine
1927 Fertigstellung der 2.000.000. Nähmaschine
1927 Es entsteht eine halbautomatische Revolverdrehbank.
1927 Das Interesse an Handwerker- und Industrienähmaschinen steigt. Deshalb richtet Karl Pfaff sein Auge auf den Ausbau des Fabrikationsprogrammes von Hochleistungs-Spezialnähmaschinen für die Schuh- und Bekleidungsindustrie.
1927 Aus der Erkenntnis der Vorzüge der Fließbandanlage in eigenen Betrieb werden Fließbänder für die nähende Industrie konstruiert.
1927 In Anpassung an das inzwischen erweiterte Fabrikationsprogramm folgt die Errichtung von Spezial-Verkaufsstellen für die nähende Industrie
1927 Christian Benink tritt als Chefkonstrukteur in das Pfaffwerk ein und entwickelt ein umfangreiches Programm: Man beginnt mit der Entwicklung und Herstellung der Pfaff-Hochleistungs-Spezialnähmaschinen verschiedener Typen.
1928 1928 beginnt mit der Entwicklung der Nähmaschinen-Baureihe 140 die Bereitstellung einer breiten Palette von Spezialnähmaschinen mit Vertikalgreifer.
1928 Heinrich Paltzer ist auf dem Gebiet des Industrienähmaschinen-Vertriebs seit 1928 erfolgreich für Pfaff in Berlin tätig.
1928 Um den Verkauf der Industrienähmaschinen zu fördern, werden erstmals besondere Industrienähmaschinen-Abteilungen eingerichtet. Diesen Abteilungen stehen bewährte Fachleute aus der Nähmaschinenbranche, geschulte Mechaniker und technische Kaufleute zur Verfügung.
1928 Die Pfaff-Kegelfräsmaschie F 9-c-1 stellt eine Pionierentwicklung dar. Sie wird von Oberingenieur Karl Stumpf konstruiert, als große Stückzahlen kleiner Kegelräder gefertigt werden. Werkstück und Werkzeug laufen gleichmäßig um.
1929 Tod von Lina Pfaff
1929 Die G. M. Pfaff AG erschließt den brasilianischen Absatzmarkt, gründet eine Verkaufsorganisation in Mittelamerika und beginnt, in den USA Fuß zu fassen.
17.06.1929 Tod von Lina Pfaff
1930-1931 Der Betrieb wird 1930/31 modernisiert. Die Transmissionen verschwinden, die Werkzeugmaschinen erhalten Einzelantrieb.
1930 Zusammen mit Indien ist Brasilien um 1930 das wichtigste Land für den Pfaff-Nähmaschinenexport.
1932-1933 Karl Pfaff reist 1932/33 nach Indien
1932-1933 Karl Pfaff reist zwecks Gewinnung technischer Informationen 1932/33 in die Vereinigten Staaten.
1932 Karl Pfaff beruft Heinrich Paltzer zum Leiter der Industrienähmaschinen-Abteilung nach Kaiserslautern
1932 Rudolf Falk, Porto Alegre, übernimmt die Pfaff-Generalvertretung für Südamerika
1933-1934 Die Geradstichmaschine Kl. 30 und die Zickzack-Maschine K 130 für den Haushaltsbereich gehen 1933/34 in Fertigung.
1934-1935 Die Märkte im Osten und Nahost werden 1934/35 wiedergewonnen.
1934 Direktor Erwin Bär und sein erster Mitarbeiter Karl Becker stehen an der Spitze der Rotterdamer Pfaff-Zentralverwaltung.
1935 Berufung von Wilhelm Gelbert in den Vorstand
1935 Fertigstellung der 3.000.000 Nähmaschine
1935 Die ersten Pfaff-Schuhmaschinen werden nach Port Elizabeth, dem Schuhzentrum Südafrikas, verschifft.
1936 Sonderspende für die 3.000.000 Nähmaschine
1936 Bau des sechsstöckigen Verwaltungsgebäudes.
1936 Im Jahre 1936 werden weit über 20.000 Pfaff-Nähmaschinen nach Amerika (ohne USA und Kanda) verkauft.
1937 Spende zum 75jährigen Firmenjubiläum
1937 Bis 1937: Exportanstieg auf 50% der Gesamtproduktion. Ausdehnung des Überseegeschäfts durch Erschließung des lateinamerikanischen Markts und Reorganisation des Indien-Geschäfts.
1937 Überführung de Pfaff-Pensionskasse in den Pfaff-Unterstützungsverein e.V.
17.12.1937 Zwanzig Jahre nach der Gründung kann in Gegenwart Karl Pfaffs das Bell-Building in Bombay, ein mehrstöckiges Geschäftshaus als Sitz der südindischen Generalvertretung eröffnet werden.
1939 Einrichtung eines mechanisch-technischen und metallographischen Laboratoriums
1939 Der Inzahlungnahme der alten Nähmaschinen bei Neuverkäufen kommt eine steigende Bedeutung zu. Die Eintausch-Maschinen werden bei den Pfaff-Häusern grundsätzlich verschrottet.
01.07.1939 bis 31.08.1939 Karl Pfaff besucht kurz vor Kriegsausbruch die Kundschaft in Afrika.
Sommer 1939 Die Rohstoff-Bewirtschaftung führt zur Verkaufs-Kontingentierung. Daher wird es im Sommer unvermeidlich, einige weitab liegende norddeutsche Pfaff-Läden zu schließen.
1940 Pfaff befaßt ich mit der Entwicklung von Kunststoffschweißmaschinen.
01.04.1940 Bis zum 1.4.1940 sind 2/3 der Verkaufsstellen aufgelöst
1941-1942 Die ersten kurvengesteuerten Pfaff-Nähautomaten entstehen um 1941/42
1941-1942 Die Heizkeil-Kunststoffschweißmaschinen Kl. 8100 und 8300 kommen 1941/42 auf den Markt
1941 Der Knopflochautomat Kl. 3114 wird in die Produktion aufgenommen, dem im kurzen Abstand ein Riegelautomat Kl. 3334 und ein Knopfannähautomat Kl. 3300 folgen.
24.07.1941 Laut Beschluß des Aufsichtsrats vom 24. Juli 1941 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um 300% von RM 4.000.000,00 auf RM 16.000.000,00 mit Wirkung ab 31. Dezember 1940. Die zur Durchführung der Berichtigung erforderlichen Beträge werden gewonnen aus der Auflösung stiller Reserven mit RM 2.880.000,00 aus dem Anlagevermögen und mit RM 8.520.000,00 aus dem Umlaufvermögen, während die restlichen RM 1.800.000,00 aus offenen Rücklagen stammen.
1942 Erstmalige Verpflegungsausgabe in der Werkküche
28.05.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
14.08.1944 Das Werk wird durch einen Luftangriff heimgesucht.
14.10.1944 Das Werk wird zum zweiten Mal durch einen Luftangriff heimgesucht.
25.12.1944 Das Werk wird zum dritten Mal durch einen Luftangriff heimgesucht.
27.12.1944 Das Werk wird zum vierten Mal durch einen Luftangriff heimgesucht.
1945 Karl Werner Kieffer tritt in die Dienste von Pfaff
1945 Das Eigenkapital beträgt 1945 26 Mio RM
1946 Der Wiederaufbau macht Fortschritte
1946 Man beginnt wider mit dem Bau von Industrienähmaschinen
1946 Wiedergründung von Verkaufsgesellschaften im In- und Ausland; als erste: Pfaff Nordwest GmbH, Hamburg, durch das Zweigespann Erwin Bär und Karl Becker. Sie setzen dort viele alte, bewährte und neue Mitarbeiter mit hohem Leistungsgrad ein.
1948 Beginn der Nähmaschinen-Ausfuhr nach den USA
1948 Das USA-Geschäft wird wieder aufgenommen. Zu erstenmal können Pfaff-Maschinen in den USA verkauft werden.
1948 Tochtergesellschaften entstehen durch Zusammenfassung der eigenen Verkaufsstellen (Pfaff Nrdwest GmbH, Pfaff Süd GmbH, Pfaff West GmbH)
22.06.1948 DM-Eröffnungsbilanz (1948), Umstellung 1 : 1
1949 Der Wiederaufbau wird zügig fast zu Ende geführt.
1949 1949 kann mit der Entwicklung neuer Produkte begonnen werden
12.08.1949 Der Vertrag über die Einführung des Austenal-Verfahrens, eines Feingußverfahrens, wird von Karl Pfaff unterschrieben
1950 Spende für die 4.000.000 Nähmaschine
1950 Fertigstellung der 4.000.000 Nähmaschine
1950 Beginn der Fertigung von Spezialnähmaschinen mit links ausschaltbarer Nadel (Kl. 122) und die Langarmversion Kl. 892 sowie der Putzmacher-Freiarmmaschine Kl. 337.
1950 Statt der bisher üblichen Schwarzlackierung wird ein beigefarbener Hammerschlag verwendet, der großen Beifall findet.
1950 Für die Weltausstellung in Chicago werden zum ersten Mal große Sammelkataloge für Pfaff-Industrienähmaschinen gedruckt. In der Zeitschrift "Life" werben dreiseitige Farbanzeigen.
1951 Export in über 50 Länder der Welt
1951 Das Werk wird über den Wiederaufbau hinaus vergrößert
1951 Das neue Markenzeichen "PFAFF im Oval" wird forciert, das auf allen Briefbögen und Prospekten, aber auch auf einheitlich grau und rot lackierten VW-Lieferbussen sowie auf den Lastwagen der Vertragsspediteure ein einprägsames Firmensymbol wird.
1951 Erstmals kommt eine tragbare Koffernähmaschine Kl. 330 mit variablem Freiarm. Kurz danach folgt die modern gestaltete Flachbettmaschine Kl. 230.
1951 Karl Pfaff ist wieder auf einer Reise durch Südamerika. Sie soll die Frage klären: sind die südamerikanischen Märkte für Pfaff-Maschinen wieder aufnahmefähig? Er ist überwältigt vom Nachhall der frühere Pfaff-Arbeit vor dem Kriege.
1952 Karl Werner Kieffer wird in den Vorstand berufen
1952 Hugo Lind wird Vorstandsvorsitzender
1952 Herabsetzung des Aktienkapitals auf 6.000.000 DM
1952 Karl Pfaff reist nach Südafrika zur Aktivierung des Industrienähmaschinengeschäfts
1952 Einrichtung der Abteilung Formung mit Werkstatt, Versuchsfeld und Meßraum.
1952 Man beginnt mit der Einführung des ersten druckumlaufgeschmierten Industrienähers Kl. 434
1952 Die Umstellung Lackierung wird auf automatische Anlagen mit Elektrostatik wird beendet.
15.08.1952 Karl Pfaff stirbt unerwartet rasch an den Folgen einer schweren Krankheit, betrauert von der ganzen Stadt.
1953 Eine großzügige Siedlungsaktion in mehreren Bauabschnitten schließt sich an den Bau von Werkswohnungen an ("Karl-Pfaff-Siedlung" mit 100 Häusern)
1953 Gründung einer Verkaufsgesellschaft der G. M. Pfaff AG in Berlin
01.1953 K. W. Kieffer gehört seit Januar dem Vorstand an und übernimmt die Leitung des gesamten In- und Auslandsverkaufs.
1953 K. W. Kieffer gliedert den Gesamtverkauf neu in Inlandverkauf, Export und technische Verkaufsberatung, für die im In- und Ausland Fachberater in den verschiedenen Zweigen der nähenden Industrie als Spezialisten beratend und verkaufend tätig sind.
1953 Das Haushaltsnähmaschinenprogramm wird mit einer Freiarmmaschine Kl. 332 ergänzt; Ersatz für die bisherige Kl. 330.
1954 Gründung der Pfaff Rhein-Ruhr GmbH in Düsseldorf durch Abtrennung von der Pfaff Nordwest GmbH
1954 Die American Pfaff Company in New York wird in "Pfaff International Corporation" umbenannt. Sie sorgt dafür, daß von Alaska bis in den Norden von Argentinien Pfaff-Nähmaschinen verkauft und betreut werden.
1954 Die Zeitschrift "Pfaff-Information" erscheint erstmalig für die Kunden der nähenden Industrie.
1955 Erhöhung des Aktienkapitals auf 12.000.000 DM
1955 Ablösung der Geradstichmaschine Kl. 30 und die Zickzack-Maschine K 130 für den Haushaltsbereich. Sie entwickelten sich zu den beliebtesten Familienmaschinen und erlangten weltweite Bedeutung.
1956 Erwerb der Elektrotechnischen Werke GmbH, Landstuhl, (Elte-Werke)
1956 Hugo Lind ist bis 1956 Vorstandsvorsitzender
1957 K. W. Kieffer wird Vorstandsvorsitzender
1957 Erhöhung des Aktienkapitals auf 22.000.000 DM (um 1957-60)
1957 Erwerb der Aktienmehrheit von Gritzner-Kayser, Karlsruhe-Durlach
1957 Die "Pfaff-Mitteilungen" werden nach der Druckeinstellung nach Kriegsbeginn erstmals wieder aufgelegt.
1957 Ab 1957 wird das Spezialnähmaschinenprogramm durch Maschinen mit großem Vertikalgreifer ergänzt und mit einem Reihmaschinen-Angebot der Kl. 4141, 4143, 4145 und 4335 erweitert.
1957 Im Haushaltsnähmaschinenbereich können die bewährten Zickzackmaschinen Kl. 230 und 332 durch verbesserte Maschinen Kl. 260 und 360 abgelöst werden.
1959 Erweiterung der Pfaff West GmbH durch Eingliederung der südwestdeutschen Vertriebsgesellschaft zur Pfaff Südwest GmbH
1959 Das Pfaff-Automatenprogramm wird durch einen Riegelautomaten Kl. 3335 ergänzt und anschließend durch die Schaffung der zusätzlichen riegelautomaten Kl. 3125, 3135, 3136 und 3325 erweitert.
1960-1961 Anfang der 60er Jahre: Gründung der Pfaff-Gritzner Export GmbH für die Exporte nach Übersee.
1960 Die alten Dampfmaschinen werden durch eine Turbine ersetzt.
1960 Es beginnt eine Entwicklung im Spezialnähmaschinen- und Schnellnäher-Bereich
1960 Errichtung einer automatischen Gießerei, eine der ersten in der Bundesrepublik
Herbst 1960 Einführung der Pfaff-Aktien an der Frankfurter Börse im Herbst
1961 Export in über 100 Länder der Erde
1961 Ausgabe von Belegschaftsaktien
1961 Höchstumsatz seit Bestehen des Unternehmens
1961 Nach 1961 entstehen durch Loslösung der einzelnen Nähstationen die ersten Nähmechanisierungeinrichtungen.
1961 Man entschließt sich, Werkzeugmaschinen im eigenen Hause zu konstruieren.
1961 Die Werkzeugmaschinenfabrik konstruiert eine vollautomatische Transferstraße für die Bearbeitung von Nähmaschinengehäusen, die 1962 im Pfaff-Gritzner-Kayser-Werk Durlach arbeitet.
1961 Der moderne Revolverdrehautomat R 2-b wird auf der 7. Europäischen Werkzeugmaschinen-Ausstellung 1961 in Brüssel auch an Firmen außerhalb des europäischen Marktes verkauft.
01.07.1961 Pachtung der Werksanlagen der Gitzner-Kayser ab 1.7.
01.07.1961 Die Auftragsabwicklung für Haushaltnähmschinen und die Werbung der G. M. Pfaff AG gehen an die neue Verkaufsabteilung im Werk Durlach über.
1962 Modernisierung der Gießerei von Pfaff-Gritzner-Kayser in Durlach
1963 Mit der Kl. 3511 erreicht man die erste Einrichtung zum automatischen Vornähen von Maschetten und ähnlichen Formteilen die Serienreife und wird in rascher Folge durch weitere mechanische Einrichtungen ergänzt.
1964 Einführung einer Doppelkettenstich-Schnellnäher-Baureihe 5460.
1967 Mit dem Kl. 438 und 439 entstehen Grundtypen einer schnellaufenden Zickzack-Schnellnäher-Baureihe, die in den Folgejahren durch weitere Maschinenklassen in unterschiedlichen Transportarten und Überstichbreiten ergänzt werden.
1968 Der Umsatzanteil der Industrienähmaschinen steigt bis 1968 auf 54%.
1969 Trennung der Produktionsstätten mit Ausgründung der "Pfaff Industrienähmaschinen GmbH" in Kaiserslautern.
1969 Zum Nähmaschinen-Kongreß kommt mit der Haushaltnähmaschine Kl. 1222 das erste Modell des 1200er-Baukastens auf den Markt. Diese ersetzt die Klassen 260 und 360 und entwikelt sich in den folgenden Jahren sehr erfolgreich.
1970 Trennung der Produktionsstätten mit Ausgründung der "Pfaff Haushaltnähmaschinen GmbH" in Durlach.
1970 Durch die Trennung der Produktionsstätten wird die G. M. Pfaff AG zur Holding-Gesellschaft für 33 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften, überwiegend des Verkaufsbereichs.
1970 Es entsteht eine weiterentwickelte Doppelsteppstich-Schnellnäher-Baureihe 480, in verschiedenen Transportarten lieferbar., die Nähgeschwindigkeiten von bis zu 6000 Stichen/min erlaubt.
1970 Das Automaten-Programm findet durch einen neuen Riegel-Automaten K. 3337 eine Ergänzung, der mit einer Nähgeschwindgkeit von 2000 Stichen/min einsetzbar ist.
1970 Ablösung der bisherigen Doppelkettenstich-Baureihe 5460 durch die Baureihe 5680, mit der in der höchsten Leistungsklasse Nähgeschwindigkeiten von bis 7000 Stichen/min erreicht werden.
1970 Die Inlandsverkaufsgesellschaften für Haushaltnähmaschinen werden zusammengelegt. Ihre Aufgaben übernehmen die neue Pfaff Handels GmbH und die Neugründung der Pfaff Nähzentren GmbH, beide in Durlach. Letzter obliegt die Umorganisation all jener Pfaff-Verkaufsstellen innerhalb der Bunderepublik Deutschland, die bisher noch reine Nähmaschinen-Verkaufsstellen und noch keine Nähzentren mit zusätzlichem Angebot von Stoffen, Kurzwaren und anderen Artikeln des Nähbedarfs sind.
1973 Der Exportanteil des Industrienähmaschinenverkaufs steigt auf 63%
01.1973 Umgruppierungen im Januar: Die Dorina Nähmaschinen GmbH übernimmt die Entwicklung und Endfertigung aller Pfaff-Haushaltnähmschinen und die Pfaff Handelsgesellschaft für Haushaltnähmaschinen den Gesamtvertrieb im In- und Ausland.
1973 Die nähenden Industrie Deutschlands befindet sich 1973 in einer Flaute. Ementsprechend fallen die Nähmaschinenverkäufe auf dem Industrienähmaschinensektor gegenüber dem Vorjahr zurück.
03.1973 Zusammenarbeit für den Zusatzapparatebau mit der Firma Eisele durch die Gemeinschaftsgründung der Eisele Apprateö und Gerätebau GmbH, Schwäbisch Gmünd, mit zunächst 51% Pfaff-Anteil im März.
1974 Karl Werner Kieffer wechselt in den Aufsichtsrat
01.01.1975 Am 1. Januar werden die deutschen Industrienähmaschinen-Vertriebsgesellschaften zur Pfaff-Industrienähmaschinen Vertriebsgesellschaft mbH mit Sitz in Kaiserslautern überführt.
1975 Im Zuge der Programmkomplettierung übernimmt Pfaff das Mauser-Spezialprogramm von den IWKA. Damit kann ein komplettes Kettenstich-Programm angeboten werden.
1975 Zur Ergänzung des Kettenstich-Programms erfolgt die Einführung der Mehrnadel-Spezailmaschine Kl. 5642 und die Einführung der Flächenstickmaschine mit max. 576 Stichköpfen.
01.07.1976 In Spanien kommt als neue Vertriebsbeteiligungsgesellschaft die Pfaff Iberica S.A., Madrid, hinzu.
01.07.1976 bis 31.12.1976 In der zweiten Hälfte des Jahres läßt die Investitionsflaute der weltweiten Rezession langsam nach. Der konsolidierte Gesamtumsatz überschreitet erstmals eine halbe Milliarde DM, woran der Industrienähmaschinenbereich mit der bedeutendsten Steigerung, der Sektor Haushaltmaschinen mit zwar geringerer, aber nochmaliger Steigerung und die "sonstigen Erzeugnisse" mit auf 7% erhöhtem Anteil am Gesamtumsatz beteiligt sind.
1977 Die Pfaff-Gritzner Export GmbH geht in der Pfaff Exportgesellschaft für Industriemaschinen mbH auf. Außerdem finden die Entwicklungsmärkte in Afrika und Asien mehr Aufmerksamkeit. Weitere überseeische Verkaufsgesellschaften kommen hinzu, insbesondere in Singapur und später in Hongkong wie zuvor schon in Südafrika.
1978 Ãœbernahme der Bellow Machine Co., Leeds, durch die G. M. Pfaff AG
28.03.1978 Der erste Bauabschnitt des Pfaff-Werks in Curitiba/Brasilien wird vollendet
1979 Im Haushaltssektor werden die neuen Nähmaschinen-Baureihen "Tipmatic" im Mittelpreisprogramm und "Hobbymatic" im unteren Preisbereich eingeführt.
1979 Auslieferung der ersten von Pfaff entwickeltn Handhabungsgeräte, die auch in der Druckgießerei in Durlach zum Einsatz kommen.
1979 Pfaff entwickelt erstmals einen frei programmierbaren Nähautomaten Kl. 3387 mit Koordinatensteuerung, mit dem beliebige Ziernähte und Riegelformen hergestellt werden können.
01.07.1980 bis 31.12.1980 Trotz der Schwächetendenzen des Marktes werden ab der zweiten Jahreshälfte in beiden Verkaufsbereichen gleichmäßig 6% mehr ungesetzt und zusammen 712 Mio DM erreicht.
1981 Der Jahresumsatz 1981 ist nicht geringer, weil trotz allgemeiner Marktabschwächung mit der guten Aufnahme des Haushalt-Spitzenmodells "PFAFF-Synchrotronic 1229" und weiterem Ausbau der Verkaufsorganisation, besonders in den USA, ein Rückgang im Industrienähmaschinenverkauf um 2% voll kompensiert werden konnte.
1982 Gründung der G. M. Pfaff Australia Pty. Ltd., Sydney für den pazifischen Raum.
1982 Auf den internationalen Messen in Pirmasens und Köln überzeugt die elektronische Neuentwicklung "PFAFF Sensewmat" die Fachwelt.
1982 Auf der IMB in Köln kann erstmals eine Mehrkopf-Kleinstickmaschine mit automatischem Farbwechsel, Fadenschneideinrichtung und elektronischer Steuerung angeboten werden.
1982 Der Haushaltnähmaschinenbereich bringt die erste vollelektonische Pfaff-Maschine in den Markt, die "Pfaff-Creative" 1469. Die gesamte Steuerung und Stichbildung der Maschine erfolgt mit Hilfe eines Mikrocomputers. Gespeichert ist eine große Anzahl von Nutzstichen, Stickstichen, Zahlen und Buchstaben für Monogramme in Schreib- und Druckschrift.
1983 Das neue Nähmaschinen-Spitzenmodell "Pfaff-Creative" für den Heimbedarf ist lieferbar
1983 Die "Pfaff-Creative" erhält den bewährten doppelten Stofftransport, der ds Verschieben und Kräuseln von Stoffen beim Zusammenähen verhindert. Desweiteren ist dieses Modell Kl. 1471 frei programmierbar.
1983 Für den Einsatz in der Bekleidungs- und Polsterindustrie kommen die Spezialschnellnäher-Baureihe 1440 und zur weiteren Mechanisierung von Arbeitsgängen die Kl. 3557, 3572, 3701 und 3822 neu in das Programm.
1984 Fertigstellung des Fellnähautomaten Kl. 3560, der in der Pelzbearbeitung einen wesentlichen Rationalisierungseffekt bei gleichezitiger Anhebung der Qualität ermöglicht.
1985 Die Grenze von 1 Mrd. DM Jahresumsatz wird überschritten.
1985-1986 In den Jahren 1985/86 kann die Milliarden-Unatzgrenze erreicht werden. Davon entfallen 30% auf das Inland, während 70% in Ausland erzielt werden.
1985 Das Kettenstichprogramm wird durch die Kl. 5645, 5646, 5695 und 5696 ergänzt. Damit stehen erstmals Doppelkettenstich-Säulenmaschinen zur Verfügung.
1985 Es werden neue zukunftsweisende Produkte wie z.B. die Kl. 3568, 3338, 3370, 3833, 3834 und 3836 entwickelt, die bezüglich der eingesetzten Technologie modernsten Stand repräsentieren.
1986 Einführung eines neuen Zweinadel-Spezialschnellnähers Kl. 1442-720, bei dem sowohl die rechte oder die linke als auch beide Nadeln gleichzeitig über einen neuen Antriebsmechanismus ausgeschaltet werden können und der eine hohe Nähgeschwindigkeit von bis zu 4000 Stichen/min ermöglicht.
1991-1993 Pfaff macht einen Verlust von insgesamt 174 Millionen DM.
1993 Umsatz 1993: 723 Mio DM
1993 Die Pfaff AG zählt 4 223 Mitarbeiter.
1993 Die Pfaff AG geht zu 72 Prozent in die Hände der Semi-Tech Global Ltd.
1993 Pfaff wird von Semi-Tech übernommen.
1994 Jahresüberschuß 1994: 10,2 Mio DM
1994 Umsatz 1994: 795 Mio DM
1994 Die Zahl der Mitarbeiter sinkt um 891 Personen
1994 Pfaff erwirtschaftet einen Jahresüberschuß von 10,2 Millionen DM.
1994 Das Unternehmen erreicht eine Wende.
1994 Die Pfaff AG zählt 3 395 Mitarbeiter.
1994 Die Gruppe erreicht einen Umsatz von 795 Millionen DM und einen Jahresüberschuß von gut 10 Millionen DM.
1995 Die Nähmaschinenproduktion in China läuft planmäßig
1995 Die Aktionäre müssen auf Dividende verzichten
1995 Der Nähmaschinenhersteller, an dem die Semi-Tech Global Ltd., Hongkong, mehrheitlich beteiligt ist, erwartet ein "verbessertes positives Jahresergebnis".
1995 Der asiatische Großaktionär von Pfaff zieht die lang erwartete Kapitalspritze auf, und das gleich in stattlichem Umfang. Das Kapital wird um 89 Millionen DM auf 148 Millionen DM aufgestockt.
1995 Die Belegschaft wird in der AG auf 3 203 und im Konzern auf 4 271 Mitarbeiter zurückgefahren.
01.04.1995 bis 21.04.1995 Tod des langjährigen Vorstandsvorsitzenden Karl Werner Kieffer im Alter von 83 Jahren
10.04.1995 Hauptversammlung in Kaiserslautern
01.10.1995 Erhebliche Verluste in den ersten 9 Monaten 1995
12.1995 Beschluß für Kapitalerhöhung im Dezember 1995 um nominal rund 89 auf 148,4 Mio DM zum Abbau der Verschuldung
12.1995 Der Standort Kaiserslautern soll auf absehbare Zeit zwischen 2 000 und 2 400 Arbeitsplätze bieten.
28.12.1995 Es findet eine ordentliche Hauptversammlung statt.
1996 Das Unternehmen macht 1996 Verluste.
1996 Die Kapitalsituation ist 1996 nicht befriedigend.
01.01.1996 Die neuen Aktien sind gewinnberechtigt.
22.01.1996 Beginnende Zeichnungsfrist für die Kapitalerhöhung
04.1996 Pfaff beantragt Kurzarbeit.
06.04.1996 Pfaff kündigt an, daß im Bereich Industrienäher Deutschland 350 der derzeit 2 250 Mitarbeiter gehen müssen.
1997 Es werden für 1997 positive Betriebsergebnisse erwartet.
1997 Der Jahresumsatz beträgt 1997 700,8 Mio DM
10.07.1997 Rund 350 Beschäftigte streiken vor Beginn der Aktionärsversammlung.
1998 Verlagerung der Montage von Haushaltsnähmaschinen von Karlsruhe nach Kaiserslautern ist für 1998 geplant.
1998 Mit dem Verkauf von 95.000 Betriebsgelände wird die Realisierung des Zukunftskonzepts "Pfaff 2000" eingeläutet. Am Ende der Neuausrichtung wird der Name G. M. Pfaff AG nur noch für die Entwicklung und Montage von teuren, vielfach computergesteuerten Nähmaschinen für die Industrie und den Privatgebrauch stehen.
05.1998 Unterzeichnung eines Standortsicherungsvertrags (im Mai) für die Pfaff-Niederlassung in Karlsruhe-Durlach. Der Standort bleibt mindestens fünf Jahre erhalten (bis zum 31.12.2002 festgeschrieben).
Anfang Mai 1999 Unternehmensleitung und Betriebsrat vereinbaren (vmtl. Anfang Mai) eine Standortgarantie und eine Beschäftigungssicherung für das Pfaff-Werk Karlsruhe-Durlach bis zum Jahr 2002
01.01.1999 bis 31.03.1999 Pfaff erlebt im ersten Quartal einen deutlichen Umsatzeinbruch, die Erlöse gehen im Vergleich zum Vorjahr um 19,2 Prozent zurück.
09.1999 Das Unternehmen wird nach hohen Verlusten zahlungsunfähig und beantragt Insolvenz. Trotzdem werden in Kaiserslautern Industrienähmaschinen und in Karlsruhe Haushaltsnähmaschinen mit reduzierter Belegschaft weiter gefertigt. Pfaff hinterläßt 500 Mio DM Schulden. - Infolge der Insolvenz wird später die "Pfaff Industrie Maschinen AG" gegründet
01.07.2001 Übernahme durch das Mailänder Unternehmen Rimoldi-Necchi. Beide Unternehmen sollen zu einer Gesellschaft deutschen Rechts mit Sitz in Kaiserslautern zusammengeschlossen werden. Die Aktien des neuen Unternehmens sollen an der Frankfurter Börse gehandelt werden. Der italienische Käufer will die 1200 Arbeitsplätze in Kaiserslautern größtenteils erhalten.
28.09.2002 Zeitungsbericht: Der italienische Großhändler von Pfaff, die Firma Bianchi Maré, ist neuer Eigner von Pfaff. Maré hält 95 Prozent des Kapitals der Pfaff Industrie Maschinen AG, die Mailänder Bank Efibanca die restlichen Anteile. Damit ist der Heidelberger Sanierer Nexus Capital GmbH, der ebenfalls Interesse am alteingesesseneen Pfälzer Unternehmer signalisiert hatte, aus dem Rennen. Das Kapital wird von einer Münchener Holding, die Biachi Maré und Efibanca gemeinsam gegründet haben, gehalten. Im Kaufpreis von 17 Mio Euro sind auch Grundstücke und Gebäude in Kaiserlautern enthalten.
Herbst 2003 Pfaff hält die Mehrheit an deinem Gemeinschaftsunternehmen mit der Nähmaschinenfabrik Zoje Sewing Machine Co. Ltd. in Shanghai
15.11.2003 Das in den roten Zahlen stehende Firma Pfaff erhofft sich durch ein neues Joint Venture in China 5 Prozent Umsatzplus im Jahr 2004 und im Folgejahr mindestens 10 Prozent. Das Gemeinschaftsutnernehmen Pfaff-Zoje Industry wird in Shanghai gegründet und soll den Zugang zum weltgrößten Nähmaschinen-Markt öffnen.
2004 Der Konzernumsatz von Pfaff beträgt 2004 72,9 Millionen Euro
Mitte Febr. 2004 Massimo Maré übernimmt Mitte Februar von der Pfaff-Eigentümerfamilie den Vorstandsvorsitz.
03.2004 Die Produktion am Stammsitz Kaiserslautern soll eingestellt werden. Nähmaschinen von Pfaff kommen künftig aus Shanghai. Von den 850 Arbeitsplätzen in Kaiserlautern sollen 610 bis zum Jahr 2006 abgebaut werden. Es bleiben nur noch Arbeitsplätze in Entwicklung, Vertrieb, Verwaltung und dem Bau von Sondermaschinen erhalten. Bei der Entscheidung zur Verlagerung spielt neben der italienischen Pfaff-Eigentümerfamilie Maré (95 %) auch die Mailänder Efibanca, welche die restlichen 5 % an Pfaff hält, eine entscheidende Rolle. Sie ist nicht bereit, zweimal Geld zu geben, einmal für den weiteren Aufbau des Gemeinschaftsunternehmens in Shanghai und für die geplante Restrukturierung der Produktion in Kaiserslautern.
16.03.2004 Pfaff-Arbeiter demonstrieren gegen die geplante Produktionsverlegung nach China. Bis Mitte 2006 sollen den Plänen der Firmenleitung zufolge mindestens 575 der derzeit knapp 850 Arbeitsplätze abgebaut werden.
24.06.2004 Im Konflikt um die Zukunft bei Pfaff in Kaiserslautern deutet sich nach Vermittlung der Landesregierung eine Lösung an. Die Pfaff-Spitze will zwar nach Informationen aus Gewerkschafts- und Betriebsratskreisen an der Kündigung von 86 Beschäftigten festhalten, den verleibenden gut 500 Mitarbeitern aber mindestens bis Ende Juni 2005 eine Beschäftigungsgarantie einräumen. Außerdem will die Pfaff Industrienaschinen AG vom Juli an eine Planungsgruppe einsetzen, die einen kleineren Werksneubau in Kaiserslautern vorantreibt. Voraussetzung dafür wäre aus Unternehmenssicht, daß die Beschäftigten ohne Ausgleich mehr arbeiten. Darüber wird in dieser Woche noch verhandelt. Während die Firmenleitung die 40-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich will, bieten Betriebsrat und die IG Metall Arbeitszeitkonten an.
01.10.2004 bis 31.12.2004 Pfaff schreibt im vierten Quartal 2004 erstmals wieder schwarze Zahlen. Auch für das Gesamtjahr 2005 wird ein Verbleiben in der Gewinnzone erwartet.
15.02.2005 Der bisherige Vorstandschef Massimo Maré, der bei der Unternehmenssanierung kräftige Unterstützung des Landes erhielt, gibt sein Amt an den bisherigen Vertriebschef Peter Schwenk ab. Maré wird Vorsitzender des Aufsichtsrats.
03.2005 Unternehmensleitung und Gewerkschaften genehmigen einen Sanierungs-Tarifvertrag mit Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld in den Jahren 2005 und 2006 und im Gegenzug einer Arbeitsplatzgarantie bis Mitte 2007. Damit soll vor allem die drohende Verlagerung der deutschen Produktion nach China vermieden werden.
Ende 2005 Die "Pfaff Industrie Maschinen AG", die seit Jahren ums Überleben kämpft, wird vollständig von der Müncher GCI Management AG übernommen. Die Investmentgesellschaft kündigt am 02.12. "weitere substantielle Investitionen" an beiden Standorten in Kaiserslautern und Schanghai an. Auch die bis Juni 2007 laufende Arbeitsplatzgarantie werde respektiert. Man sieht die Zukunftsperspektiven von Pfaff positiv.
17.03.2006 Der Nähmaschinen-Hersteller baut nach mehreren Krisenjahren mit Landeshilfe am Stammsitz Kaiserslautern für 13,5 Milllionen Euro ein neues Werk, das Ende 2007 bezogen werden soll. Mit dem Land wird ein Leasing-Modell vereinbart: Eine Tochter der landeseigenen Investitions- und Strukturbank baut zusammen mit der Leassinggesellschaft das Gebäude, das anschließend an Pfaff verleast wird. Im alten Pfaff-werk wird derzeit teilweise unter sehr ungünstigen wirtschaftlichen Bedingungen produziert: lange Wege und hohe Energiekosten. Der Vorstandsvorsitzende Peter Schwenk will 5 bis 6 Millionen Euro in neue Maschinen investieren. (Meldung vom 17. März 2006)
01.01.2007 bis 31.03.2007 Im Frühjahr erster Spatenstich für ein neues Pfaff-Werk in Kaiserslautern mit einem Investitionsvolumen von 20 Mio. Euro und der finanziellen Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz. Das Unternehmen will Mitte 2008 nach dorthin umziehen.
17.01.2007 Pfaff kehrt mit Kursgewinnen an die Börse zurück. Gehandelt werden die Aktien im Freiverkehr. Die Aktien wurden im Vorfeld der Notierung an ausgewählte Investoren veräußert. Die Aktien beenden den ersten Handelstag auf Xetra beim Stand von 2,60 Euro. Damit liegt das Papier deutlich über dem Eröffnungskurs von 2,50 Euro. In Frankfurt ist die Aktie mit 2,42 Euro gestartet. - Die GCI hält noch 71,4 Prozent der Anteile. Lt. Klaus Ackermann (GCI) will der Finanzinvestor mittel- bis langfristig eine mehrheitliche Beteiligung an Pfaff, der deutlich über 51 Prozent liegt.
11.09.2008 Die "Pfaff Industrie Maschinen AG" muß Insolvenzantrag stellen.
Anfang März 2009 Das Maschinenbauunternehmen Richter aus dem pfälzischen Konken will Pfaff übernehmen. Die Firma wird sich künftig auf Industrienähmaschinen konzentrieren und plant die Schaffung von 300 Arbeitsplätzen. - Der Hersteller von Haushaltsnähmaschinen, "Haushalt Pfaff", hängt schon seit 1999 nicht mehr mit der jetzt geretteten "Pfaff Industrie Maschinen AG" zusammen.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Haushalts-Nähmaschinen 1862 Beginn 1999 Ende (nur noch Industriemaschinen)  
Industrie-Nähmaschinen 1888 Beginn (Typ E) 2008 noch (insolvent)  
Preßstoffe, -teile 1960 [Kunststoffe (1960)]      
Werkzeugmaschinen 1880 Beginn (Entschluß) 1961 [Pfaff 1862-1962, S. 44]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine vor 1900? Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine vmtl. 1864 unbekannt




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1862 3       Beginn mit 2 Gehilfen
1871 75        
1872 78        
1881 206       Arbeiter und Angestellte
1891 590       Auch: "rund 600 Arbeiter und Angestellte"
1901 1000       rund 1000
1910 1356 1252 104   10.06.1910: "zu dieser Zeit"; 56 technische und 48 kaufmännische Angestellte (keine Lehrlinge angegeben)
1926 2000       Lt. Seite 9: 2600 Mitarbeiter
1938 3500        
1939 3400        
1939 3500       bei Kriegsbeginn
1950 2740        
1951 5600        
1958 8000       über 8000
1961 12000        
1967         138000
1978 8700       in 22 Ländern, davon 7547 in Deutschland
1986 9800       davon 2040 im Ausland
1993 4223       der AG
1994 3395       der AG
04.1996 2250       im Bereich Industrienäher
1998 3300       weltweit: 2 Standorte in Deutschland und in 93 Ländern weltweit
09.2002 1050        
Herbst 2003 850       im Herbst
Ende 2004 515       4 Quartal 2004
03.2006 515       Meldung vom 17. März




Produktionszahlen

von bis Produkt im Jahr am Tag Einheit
1862   Nähmaschinen 1    
1868   Nähmaschinen 250    
1869   Nähmaschinen 400    
1870   Nähmaschinen 490    
1871   Nähmaschinen 600    
1872   Nähmaschinen 1200    
1891   Nähmaschinen 25000    
1961   Nähmaschinen 290000    




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1891 Anschluß (Namensverlust) zuvor Nähmaschinenfabrik König & Co. 1882-91: König an Pfaff




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Karl Pfaff, Kaiserslautern, Vorsitzer; Hugo Lind, Kaiserslautern; Dipl.-Ing. Wilhelm Gelbert, Kaiserslautern; Dipl.-Ing. Wilhelm Heimann, Kaiserslautern. Aufsichtsrat: Landgerichtspräsident a. D. Friedrich Mellarts, Kaiserslautern; Justizrat Dr. Ludwig Braun, Kaiserslautern; Direktor Emil Kieffer, Berlin; Fabrikdirektor Dipl.-Ing. Dr. Alfred Heß, München. Stimmrecht: Je nom. RM 1.000,00 Aktie l Stimme. Geschäftsjahr: Kalenderjahr Grundkapital: nom. RM 16.000.000,00 Stammaktien in 16000 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1-16000). Großaktionär: Karl Pfaff, Kaiserslautern. Dividenden 1932?1942: 0, 0, 6, 6, 10, 12, 12, 12, 3 (berichtigtes Kapital), 3, 3 %.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2334]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTZweck: Herstellung und Vertrieb von Nähmaschinen und aller dazugehörigen und damit verwandten Artikel sowie Beteiligung an anderen Unternehmungen.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2334]