Firmenname | Weise & Monski, Special-Fabrik für Pumpen aller Art |
Ortssitz | Halle (Saale) |
Straße | Merseburger Str. 149 |
Postleitzahl | 06112 |
Art des Unternehmens | Pumpenfabrik |
Anmerkungen | Adresse: 1892: Landwehrstr. 17 a; 1939: Merseburger Str. 149 und mit Zusatz "Special-Fabrik für Pumpen aller Art". Besitzer (um 1892): E. Weise. Mit Filialen in Berlin, Hamburg, Dortmund, Düsseldorf, Gleiwitz, Moskau, Baku, Brüssel, Bilbao, Paris. Siehe ab 1914 auch: "Weise Söhne". 1938: Inhaber Erbengemeinschaft Weise, Halle (Saale); Direktoren Herm. Neidel u. Rob. Hentschel; Vertretung in Berlin, Französische Str. 13-14; eigene Vertretungen im Ausland: Mailand, Barcelona, Madrid, Buenos Aires. Nach 1945: VVB-EKM (Verwaltung volkseigener Betriebe des Energie und Kraftmaschinenbaus), Werk Turmstraße seit 1948 "VEB Hallesche Pumpenwerke", seit 1970 Stammbetrieb des "VEB Kombinat Pumpen und Verdichter" (mit 15 Betrieben), dann KSB. |
Quellenangaben | [Maschinenindustrie (1939/40) 434] [Verzeichnis der Rübenzuckerfabriken 17 (1900/01) Anh.] [Adressbuch Elektr.-Branche (1892) 221] [Eisenbahnwesen der Gegenwart 2 (1911) 498] |
Hinweise | 2017 wurde bei eBay ein Fabrikschild mit Fabr.-Nr. 508 und Baujahr 1898, Standort: Stara Lubovna (Slowakei), angeboten; unbekannt, von welcher Maschine. |
Zeit |
Ereignis |
30.01.1872 |
Gründung von "Weise & Monski" durch den Ingenieur Rudolf Ernst Weise zusammen mit Alexander Monski (Monski betrieb eine kleine Eisengießerei). Mit Hilfe seiner Ersparnisse erwirbt Weise am Bahnhof (später: Thielenstraße, dann: Ernst-Kamieth-Straße) günstig ein Grundstück von ca. 1.000 qm, auf dem ein Bürohaus und die erste Produktionsstätte, bestehend aus Maschinen- und Montagehalle, Lagerraum für Modelle, Guß- und Hilfsteile, sowie ein Kessel- und Maschinenhaus, gebaut wird. Anfangs werden Heizungen, Filterpressen, Werkzeugmaschinen, Maschinen für Zuckerfabriken, Ziegeleimaschinen, Dampfmaschinen, Dampflokomotiven [sic] und Pumpen gebaut. |
1876 |
Einvernehmliche Trennung von Alexander Monski, der wieder allein die Eisengießerei übernimmt. Der Firmenname bleibt erhalten. |
1878 |
Weise lernt auf der Maschinenbauausstellung in Wien die Duplex-Pumpe des amerikanischen Erfinders Henry Worthington kennen. Er entschließt sich, die Pumpe nach dem amerikanischen Vorbild ins Programm aufzunehmen und vervollkommnet sie im Laufe der Jahre. |
1885 |
Die Firma erhält auf der Weltausstellung in Antwerpen eine Silbermedaille. |
1886 |
Das Werk wird durch den Kauf der in Konkurs gegangenen Landmaschinenfabrik der Firma "Bergmann & Schlee" in der Merseburger Straße 149 um einen Produktionskomplex auf 10.000 qm inklusive einem großen Verwaltungsgebäude erweitert. |
1900 |
Auf der Weltausstellung in Paris stellt die Firma Weise & Monski in einem eigenen Pavillon auss. Dabei lernt R. E. Weise die Kreiselpumpe kennen, glaubt aber nicht an deren ernsthafter Konkurrenz zur Kolbenpumpe. |
1903 |
Baubeginn von Kesselspeisepumpen aufgrund der Weitsicht des ältesten Sohns von R. E. Weise, Felix, der den Bedarf dafür voraussieht und den Vater zur Produktionsaufnahme überredet. |
1903 |
Felix Weise erkennt die Bedeutung der Kreiselpumpe und überredet den Vater, der ihm 1903 freie Hand läßt. Weise sichert sich einen Vorsprung auf dem Markt durch eine besondere Fertigungsmethode, die aber wiederum eine Kapazitätserweiterung notwendig macht. |
1906 |
Beginn der Kreiselpumpenproduktion auf dem Ausweichgelände auf einem Grundstück in der Turmstraße |
1910 |
Im deutschen Bergbau sind um 1910 3 Luftkompressoren von Weise & Monski in Betrieb. |
01.07.1911 |
Erich Weise tritt in das väterliche Unternehmen als Betriebsleiter ein. |
01.01.1914 |
Die Felix und Erich Weise, Söhne von Rudolf Ernst Weises, gründen die Firma "Weise Söhne", da der Bau einer neuen Fabrik für den Kreiselpumpenbau erforderlich ist. |
1914 |
Es wird eine weltweite Partnerschaft mit der Firma "Gebr. Sulzer" vereinbart. |
05.08.1935 |
Tod des Gründers R. E. Weise. Er wird auf dem halleschen Stadtfriedhof beigesetzt. |
1935 |
Nach dem Tod des Vaters erhalten seine Söhne Felix und Erich Weise (bisher in Firma "Weise Söhne") Die Verfügungsrechte über das Stammhaus und dessen Produktionsstätten. |
14.08.1945 |
Beginn der Demontage durch sowjetische Truppen entsprechend dem internationalen Abkommen der Alliierten zur Wiedergutmachung. |
30./31.10.1945 |
Mit den Befehlen Nr. 124 und 136 beschlagnahmt die sowjetische Militärverwaltung das Eigentum des deutschen Staates ... Die Firma wird damit unter Sequester gestellt. |
01.11.1945 |
Es wird mit der Produktion einer kleinen Schmutzwasserpumpe und Ausführung von Reparaturen in den Räumen der Firma G. L. Eberhardt in Diemitz begonnen. |
22.03.1946 |
Das Gesamtvermögen wird erneut unter Sequester gestellt |
05.04.1946 |
Anordnung der SMAD 202, Betriebe nicht zu demontieren, sondern aus der Produktion Reparationsleistungen zu ziehen und sie dazu in sowjetisches Eigentum zu verwandeln. Hierdurch wird eine Reihe von indirekten Reparationsleistungen erfüllt. |
Mai 1946 |
Ende der Demontage |
30.09.1946 |
Lt. Befehl 124 des Obersten Chefs der sowjetischen Militärverwaltung wird das unter Sequester gestellte Vermögen der Besitzer an diese zurückgegeben. |
30.10.1946 |
Das Werk in der Beesener Straße wird zum Wiederaufbau freigegeben. |
04.11.1946 |
Der Wiederaufbau in der Turmstraße, wo beide Weise-Firmen zentralisiert werden, beginnt. Zum Wiederaufbau gewährt die Provinzialregierung Sachsen einen Kredit von 450.000 RM. |
08.11.1946 |
Beginn des Wiederaufbaus sowohl in der Merseburger als auch in der Beesener Straße. Damit kann der Auszug aus den Räumen von G. L. Eberhardt in Diemitz erfolgen. |
29.02.1948 |
Die Firma wird erneut unter Sequester gestellt. |
21.05.1948 |
In einem Schreiben an die Inhaber teilt die "VVB Energie- und Kraftmaschinen" (EKM) mit, daß gemäß Befehl Nr. 76 der SMAD von 23.04.1948 und gemäß Anordnung der Deutschen Wirtschaftskommission der Betrieb in die VVB übernommen wird. |
Dez. 1948 |
Vollständige Übernahme durch den "VVB Energie- und Kraftmaschinen" (EKM). Beide Weise-Betriebe werden unter der Bezeichnung "EKM Hallesche Pumpenwerke VEB" weitergeführt. Erster Werksleiter wird Genosse Dr. Heinz Schrader. |
1949 |
Endgültige Enteignung der Halleschen Betriebe. Danach folgt ein Neuanfang zunächst in Stuttgart. |
1951 |
Die "EKM Hallesche Pumpenwerke" (VVB, ehemals "Weise & Monski" und "Weise Söhne") werden zusammen mit der "Halle-Saale-Werke S.A." (vorm. "A. L. G. Dehne") zum "VEB Kompressoren- und Pumpenwerk Halle" |