Dorstener Eisengießerei und Maschinenfabrik A.-G.

Allgemeines

FirmennameDorstener Eisengießerei und Maschinenfabrik A.-G.
OrtssitzDorsten (Westf)
OrtsteilHervest-Dorsten
Postleitzahl46284
Art des UnternehmensEisengießerei und Maschinenfabrik
AnmerkungenBis 1908 in Dorsten, dann Hervest-Dosten. Anlagen 1938: Eisengießerei, Maschinenfabrik, Zahnräderfabrik, Lehrwerkstätte. Tochtergesellschaft 1938: "Düsseldorfer Zahnräderfabrik H. Geiger GmbH" (Vertriebsges.). Seit 1976 unter der Firma "Dorstener Maschinenfabrik Aktiengesellschaft". - Bezug zu "Eisenwerk Cremer" (Walzwerk, um 1858) in Dorsten unbekannt.
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900/01) 3066] [Maschinen-Industrie Dt Reich (1939/40) 482] [Übersee-Post (1953) H. 3, S. 37] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 879] http://www.dorsten-transparent.de
Hinweisehttp://stevenmilverton.com (Chronik, bes. Nachkriegszeit). [Wikipedia]: Werksansicht (Briefkopf)




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
09.03.1873 Gründung mit einem Kapital von 354.000 Mark von den Dorstenern Rive, von Raesfeld, Eveld, Rensing und Jungeblodt als Maschinen- und Ersatzteillieferant für die Zechen
18.05.1873 Eintragung ins Handelsregister
05.10.1873 Inbetriebnahme des ersten Dampfkessels
14.01.1908 Verlegung des Sitzes von Dorsten nach Hervest-Dorsten
1920-1922 Erhöhung des Kapitals 1920-1922 auf M 2.400.000,00
07.01.1925 Lt. Hauptversammlung vom 7. Jan. 1925 Umstellung des Aktienkapitals von M 2.400.000,00 auf RM 600.000,00.
1929 Für den Vertrieb von Zahnrädern wird die "Derendorfer Zahnräderfabrik H. Geiger G.m.b.H." mit dem Sitz in Düsseldorf gebildet (Kapital RM 26.000,00), wo bisher dieselbe Firma als offene Handelsgesellschaft bestanden und die in Derendorf gelegene Fabrik betrieben hatte. Gelände und Gebäude dieses Unternehmens werden an die Reichsbahn verkauft, die Einrichtungen zu einem wesentlichen Teil von der Gesellschaft erworben und nach Hervest-Dorsten übergeführt.
1937-1938 Nach mehreren Verlustjahren Wiederaufnahme der Dividendenzahlung
25.06.1937 bis 30.06.1937 Ende des Geschäftsjahres 1936/37 wird aus Zweckmäßigkeitsgründen die Weiterführung der G.m.b.H. aufgegeben.
1940 Kapitalerhöhung um RM 300.000,00 auf RM 900.000,00.
13.01.1940 Die Hauptversammlung vom 13. Jan. 1940 beschließt zwecks Werkserweiterung eine Kapitalerhöhung um RM 300.000,00 in Aktien zu RM 300,00. Die neuen Aktien, auf Namen lautend und div.-ber. ab 1. Juli 1940, werden 2 : 1 zu 106 % angeboten (Bezugsrecht gegen Gewinnanteilschein Nr. 5).
19.12.1942 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
13.11.1947 Als Grundkapital werden 1.000.000 in der Bilanz ausgewiesen.
21.06.1948 Die Bilanzsumme wird bei der Währungsreform im Verhältnis 1 : 1 umgestellt. Zu dieset Zeit hält Bernard Randebrock aus Wuppertal rund 25 Prozent des gezeichneten Kapitals.
25.01.1957 Die Hauptversammlung beschließt eine Kapitalerhöhung auf zwei Millionen DM.
27.01.1961 Tod des Hauptanteilseigners Bernard Randebrock. - Seine Erben übernehmen seine 32-prozentige Beteiligung, deren Hälfte im selben Jahr an Hans-Jürgen Langen aus Pullingen geht.
27.01.1967 Die Dorstener Unternehmerfamilie Stewing übernimmt einen Aktienanteil von 0,03 Prozent.
27.01.1971 Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Randebrock wird auf der Hauptversammlung nicht mehr gewählt. Sein Nachfolger wird Hans-Jürgen Langen, der im Laufe des Jahres die verbliebene Randebrock'sche Beteiligung übernimmt. Der Dorstener Quarzsand- und Kiesunternehmer Erich Müller hält eine 25-prozentige Sperrminorität.
25.01.1973 Der Dorstener Albert Stewing wird als Nachfolger von Langen einstimmig zum Aufsichtsratsmitglied gewählt; er hält inzwischen mehr als 50 Prozent des Aktienkapitals (Eigen- und Fremdbesitz).
01.02.1974 Erstmals seit Kriegsende werden Verluste gemeldet. Gegen den Hauptaktionär und Aufsichtsratsmitglied Albert Stewing regen sich Proteste, und fast 9 % des Aktienkapitals stimmen gegen seine Entlastung.
23.10.1974 Eine auf der außerordentlichen Hauptversammlung vorgesehene Kapitalerhöhung um 1,5 Millionen DM (genehmigtes Kapital) wird durch den Aktionär Erich Müller (Quarzsand- und Kies-Unternehmer) mit seiner Sperr-Minorität (25% des Kapitals) verhindert. Daraufhin gibt Albert Stewing der Aktiengesellschaft ein privates Darlehn in Höhe der vorgesehenen und nicht genehmigten Kapitalerhöhung. Die genauen Bedingungen des Darlehnsvertrags werden geheim gehalten.
04.02.1976 Änderung des Firmennamens in "Dorstener Maschinenfabrik Aktiengesellschaft"
06.02.1980 Tod von Aktionär Erich Müller. Seine Erben verkaufen die rund 26-prozentige Beteiligung an die Flender-Werke in Bocholt.
10.02.1982 Es wird bekannt, daß Mehrheitsaktionär Albert Stewing für das Darlehn (1,5 Millionen DM) von 1974 einen Zinssatz von 14 Prozent erhalten hat.
1983 Das Vorstandsmitglied Joachim H. aus Ratingen hat über einen Zeitraum von fünf Jahren betrügerisch private Kosten über Firmenkonten abgerechnet und sich selbst eine "Provisionszahlung" in Höhe von 1,3 Millionen DM bewilligt.
25.01.1984 Mehrheitsaktionär und Aufsichtsratsvorsitzende Albert Stewing wird aufgrund des Stimmverhaltens der Flender-Werke nicht entlastet.
1985 Albert Stewing übernimmt die Flender'sche Beteiligung. Er hält daraufhin direkt und indirekt 97 Prozent des Aktienkapitals.
25.10.1993 Lt. Eintragung in das Handelsregister wird das Kapital um 500.000 auf 3.500.000 Deutsche Mark erhöht und das Stewing-Darlehn abgelöst. Der Ausgabepreis der neuen Aktien liegt bei 300 Deutsche Mark. Die Platzierung erledigen die Westfalenbank und die Deutsche Bank.
1993 Gertrud Stewing, Ehefrau von Albert Stewing, gehören 25 Prozent des Kapitals. 73 Prozent sind im Eigentum der "Albert Stewing Beteiligungsgesellschaft & Co Kommanditgesellschaft" (ASB). - Das Aktienpaket der ASB wird später von einem Bankenpool als Sicherheit für Darlehn an die Stewing-Gruppe übernommen, sie macht aber zur Bedingung, daß der Erlös aus einer eventuellen Verwertung des Aktienpakets der Dorstener Maschinenfabrik zur Abdeckung der Darlehn an die Stewing-Gruppe zusteht.
1994 Der Anteil der freien Aktionäre beträgt nur noch 1,3 Prozent
01.01.1997 Über das Privatvermögen von Albert Stewing und die meisten Unternehmen der Stewing-Gruppe wird das Konkursverfahren eröffnet. die Dorstener Maschinenfabrik ist davon zunächst nicht betroffen, muß jedoch Darlehnsforderungen an mit dem Großaktionär Albert Stewing verbundene Unternehmen in Höhe von 13 Millionen DM wertberichtigen.
30.03.1999 Der Geschäftsbericht der Dorstener Maschinenfabrik Aktiengesellschaft für das Geschäftsjahr 1998 endet mit einer Bilanzsumme von 62.966.166,02 DM und einem Bilanzverlust von 62.815.39,24 Deutsche Mark.
19.04.1999 Albert Stewing legt sein Aufsichtsratsmandat nieder. Die Banken verwerten das Stewing'sche Aktienpaket nicht, da der Erlös der Dorstener Maschinenfabrik zusteht und diese sich weigert, auf ihre Rechte zu verzichten.
01.06.2000 Über das Vermögen der Maschinenfabrik wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Seitdem existiert das Unternehmen als funktionslose, börsennotierte Aktiengesellschaft fort.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Brikettierungsmaschinen für Steinstäube 1939 [Reichs-Adreßbuch (1900) 3066] 1939 [Reichs-Adreßbuch (1900) 3066] für Zementrohmehl, Gichtstaub ...
Dampffördermaschinen 1880 für General Blumenthal 1/2 1880 für General Blumenthal 1/2  
Dampfmaschinen 1878 Beginn 1877/78 [http://www.altewertpapiere.de] 1900 [Reichs-Adreßbuch (1900) 3066]  
Förderseilscheiben 1939 [Reichs-Adreßbuch (1900) 3066] 1939 [Reichs-Adreßbuch (1900) 3066]  
Kollergänge 1900 bekannt 1900 bekannt  
Siebtrommeln 1900 bekannt 1900 bekannt  
Steinbrecher 1900 bekannt 1900 bekannt  
Transmissionen 1900 bekannt 1900 bekannt  
Trockenpreß-Ziegeleieinrichtungen 1883 alleiniges Herstellungsrecht 1939 [Reichs-Adreßbuch (1900) 3066] für Ziegeleien, für Tonschiefer, Kalksand, Schlacken, feuerfeste Materialien
Trockenpreßanlagen 1883 alleiniges Herstellungsrecht 1939 [Maschinen-Industrie Dt Reich (1939/40) 482] für Ziegeleien, für Tonschiefer, Kalksand, Schlacken, feuerfeste Materialien
Zahnräder 1939 [Reichs-Adreßbuch (1900) 3066] 1939 [Reichs-Adreßbuch (1900) 3066]  




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Dipl.-Ing. Ernst Junker, Dorsten. Aufsichtsrat: Bergwerks-Dir. Bergassessor Ad. Jungeblodt, Wesel, Vorsitzer; Bergwerks-Dir. Bergassessor Stein, Recklinghausen, stellv. Vorsitzer; Bankier Bernard Randebrock, Naumburg (Saale); Gustav Hilgenberg, Essen. Abschlußprüfer für 1942/43: Dipl.-Kaufmann Dr. Schumacher, Münster/W. Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 300,00 Aktie 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: Von dem Jahresgewinne sind zunächst mindestens 5 % zur gesetzlichen Rücklage abzuführen. Die Erhöhung der Rücklage holt auf, sobald und solange dieselbe 10 % des Grundkapitals beträgt. Nach Zuweisung an- die Rücklage sind entsprechende Beträge für etwa notwendige besondere Abschreibungen und Rücklagen abzusetzen. Hiernach sind 4 % Dividende an die Aktionäre zu verteilen. Von dem verbleibenden Rest erhält der Aufsichtsrat eine Vergütung von 8 %. Der dann noch verbleibende Rest steht zur Verfügung der Hauptversammlung. Geschäftsjahr: 1 Juli bis 30. Juni. Grundkapital: nom. RM 900.000,00 Stammaktien in 3000 Stücken zu je RM 300,00 (Nr. l-3-000), sämtlich auf Namen lautend.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 879]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Fabrikation von Maschinen und Gußstücken aller Art.Gegenstand des Unternehmens: Fabrikation von Maschinen und Gußstücken aller Art. Fabrikationsprogramm: Präzisions-Zahnräder und Getriebe, Trockenpreß-Ziegeleieinrichtungen für Tonschiefer, Kalksand, Schlacken, feuerfeste Materialien usw. Brikettierungsmaschinen für Zementrohmehl, Gichtstaub, Rückstände in Metallhütten und chemische Fabriken. Förderseilscheiben, hochwertiger Maschinenguß.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 879]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTAnlagen: Maschinenfabrik, Zahnräderfabrik, Grau- u. Stahlgießerei.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 879]