Elbinger Maschinenfabrik F. Komnick vorm. H. Hotop

Allgemeines

FirmennameElbinger Maschinenfabrik F. Komnick vorm. H. Hotop
OrtssitzElbing (Westpr)
StraßeBahnhofstr.
Art des UnternehmensMaschinenfabrik
AnmerkungenObige Firma um 1902/10. Adresse 1910: Bahnhofstraße; nach 1927: Ecke Komnick-/Herrenstraße. Firmiert um 1910: "F. Komnick-Elbing" [Anzeige]. Inhaber: Franz Komnick (1857-1938). Ferner eine Automobilfabrik am Elbingfluß; diese befindet sich 1910 im Bau, für eine Jahresproduktion von 300 bis 400 Kraftwagen. Hatte aus Gründen der Zollersparnis auch eine Kesselschmiede (mit 300 Arbeitern) in Jekatarinoslaw (Rußland). Ab 1931 nach Konkurs als "F. Komnick & Söhne GmbH". 1939: "Maschinenfabrik Komnick G.m.b.H." in der Schichaustraße und "F. Schichau GmbH" als Hauptgesellschaft; Geschäftsführer: Gen.-Dir. Hermann Noé, Prokuristen: Dir. Dr. Hans Gensing (Berlin) und Abteilungsdirektor Joachim Recke (Elbing).
Quellenangaben[Mengebier: Dampfkesselfabr. (1905)] http://www.aefl.de/ordld/Komnick/Neu171204/01/komnick_1.htm: Anzeigen [Masch-Ind. Dt. Reich (1939/40) 336]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
27.11.1857 Geburt des Gründers, Franz Komnick, als Sohn des Huf- und Waffenschmiedemeisters Friedrich Wilhelm Komnick und seiner Frau Renate-Henriette geb. Kutzner.
um 1875 Franz Komnick geht nach seiner Lehrzeit als Schmied für neun Jahre auf Wanderschaft. Er arbeitet u.a. bei der "Hannoverschen Maschinenbau-Aktiengesellschaft, vorm. Georg Eggestorff " in Hannover-Linden (später Hanomag), auch beim Bau von großen, stationären Dampfmaschinen. In Düsseldorf lernt er bei der "Hohenzollern Aktiengesellschaft" den Lokomotivbau kennen. Er sit ferner tätig bei "Borsig" und der "Aktiengesellschaft H. F. Eckert" in Berlin, die landwirtschaftliche Maschinen baut. Berufsbegleitend besucht er Abendkurse für Maschinenbau.
um 1884 Franz Komnick macht sich als Schmiedemeister mit drei Gesellen und zwei Lehrlingen selbständig und richtet sich in Ladekopp bei Neuteich (Großes Werder) eine kleine Maschinenwerkstatt in gemieteten Räumen ein.
13.05.1884 Franz Komnick heiratet die sechs Jahre jüngere Emma Pohlmann
1888 Komnick konstruiert eine leicht zu bauende und leistungsfähige Kreiselpumpe zum Trockenlegen überfluteter Flächen.
1890/91 Franz Komnick erwirbt gemeinsam mit einem Teilhaber eine Maschinenreparaturwerkstatt in Neustadt bei Pinne in der Provinz Posen. - Diesen Betrieb erweitern sie bald um eine Eisengießerei. Sie bauen landwirtschaftliche Maschinen und Dampfkessel.
1897/1899 F. Komnick verkauft seine Fabrik in Neustadt (Pinne), um sich an der Umwandlung der Fabrik des verstorbenen Herrn Rudolf Wermcke in eine Aktiengesellschaft unter der Firma "Ostdeutsche Maschinenfabrik vorm. R. Wermcke Heiligenbeil A.G." zu beteiligen. Er übernimmt deren Leitung.
1898 F. Komnick erwirbt die "Hotopsche Maschinenfabrik", die zum Verkauf steht.
1898/99 F. Komnick baut die erste Kalksandsteinfabrik in Königsberg in Preußen.
1906 Bau der Autombilfabrik: Franz Komnick kauft von der ehemaligen "Leinen-Industrie AG" am Elbingfluß ein rund 100.000 qm großes Industriegelände, um eine Automobilfabrik zu bauen
1907 Bau der ersten Automobile
1908 Baubeginn von "Tragpflügen"; das sind Kraft- oder Motorpflüge
Frühjahr 1922 Umwandlung der Automobilfabrik in eine Aktiengesellschaft. Kommerzienrat Dr.-Ing. eh. Komnick hält 3/5 des Kapitals in Familienbesitz und wird alleiniger Vorstand.
1923 Die Fertigung von Personenwagen wird mit dem von Josef Vollmer entwickelten Typ C2 wieder aufgenommen. Im Unterschied zu dem PKW der Vorkriegsfertigung hat der neue C2 einen vor dem Motor angebrachten Spitzkühler und leistet erst 32, später dann 45 PS.
1923 Franz Komnick erhält anläßlich des 25jährigen Bestehens seiner Maschinenfabrik von der Technischen Hochschule in Danzig den Titel "Ehrendoktor" (Dr.-Ing. e.h.).
2. Märzhälfte 1930 Ein Kredit der Preußischen Staatsbank über 667.000 Reichsmark wird ganz plötzlich ohne nähere erläuternde Angaben zurückgezogen oder angehalten.
02.04.1930 Antrag auf Einleitung eines Konkursverfahrens
1931 Gründung der Familiengesellschaft "F. Komnick & Söhne GmbH". In den alten Hallen des ehemaligen Elbinger Flugplatzes werden Fahrzeuge aller Art repariert und wieder Dampfmaschinen, Schrotmühlen und Rohölmotoren hergestellt.
1934 Die "F. Komnick & Söhne GmbH" zieht wieder auf das von der Stadt Elbing zurückgekaufte Gelände der alten Maschinenfabrik zurück.
01.12.1938 Tod des Grunders, Franz Komnick, an einer Lungenentzündung. - Er wird drei Tage später auf dem Friedhof der Gemeinde zu den Heiligen Drei Königen beerdigt.
1939 Komnick wird zur VW-Hauptwerkstatt für Ost- und Westpreußen ernannt
23.01.1945 Einstellung der Arbeit kurz vor der Einnahme Elbings durch die Rote Armee




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Asbestzementschieferfabriken 1939 [Masch.-Ind Dt. Reich (1939)] 1939 [Masch.-Ind Dt. Reich (1939)]  
Bitumenstein-Anlagen 1939 [Masch.-Ind Dt. Reich (1939)] 1939 [Masch.-Ind Dt. Reich (1939)]  
Brikettierungsanlagen 1939 [Masch.-Ind Dt. Reich (1939)] 1939 [Masch.-Ind Dt. Reich (1939)] unklar, wofür
Dampfdreschmaschinen 1891 Beginn in Neustadt (Pinne)      
Dampfkessel 1891 schon in Neustadt (Pinne)   Kesseltransport in den 1920ern Auch Lokomotivkessel und Erhärtungskessel für Kalksandsteine.
Dampfmaschinen 1891 vmtl. schon in Neustadt (Pinne) 1934 Wiederaufnahme als GmbH  
Dampfpflugapparate 1891 Beginn in Neustadt (Pinne)      
Entwässerungsanlagen 1910 Anzeige 1910 Anzeige  
Hartzerkleinerungs- und Mahlanlagen 1939 [Masch.-Ind Dt. Reich (1939)] 1939 [Masch.-Ind Dt. Reich (1939)]  
Holzimprägnierungsanlagen 1939 [Masch.-Ind Dt. Reich (1939)] 1939 [Masch.-Ind Dt. Reich (1939)]  
landwirtschaftliche Maschinen 1891 Beginn in Neustadt (Pinne)      
landwirtschaftliche Schlepper 1914 vor dem Kriege 1930 bekannt bis in die 30er Jahre  
landwirtschaftliche Schlepper 1914 vor dem Kriege 1930 bekannt bis in die 30er Jahre  
Lastkraftwagen 1910 bald nach PKW-Beginn (1907) 1930 bekannt bis in die 30er Jahre nach [http://www.aefl.de]: im 1. Weltkrieg
Maschinen für Kalksandsteinproduktion 1898 Beginn 1898/99 für Königsberg 1939 [Masch.-Ind Dt. Reich (1939)] komplette Einrichtungen, mit Drehtisch-Steinpressen; bis 1910 bereits 160 Anlagen eingerichtet.
Motorpflüge 1908 Beginn      
Omnibusse   nach dem 1. WK      
Personenkraftwagen 1907 Beginn 1912 bekannt 1910: "Automobilfabrik für eine Jahresproduktion von 300 bis 400 Kraftwagen befindet sich im Bau". 1914-1923 unterbrochen.
Schlackensteinfabriken 1939 [Masch.-Ind Dt. Reich (1939)] 1939 [Masch.-Ind Dt. Reich (1939)]  
Schrotmühlen 1902 Anzeige     Universal-Walzenschrotmühle "Germania"
Zentrifugalpumpen 1910 Anzeige 1910 Anzeige für landwirtschaftliche Entwässerungsanlagen, Leistung bis 200 cbm/min




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1926 5000