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Schiffs- und Maschinenbau-Akt.-Ges.
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Firmenname | Schiffs- und Maschinenbau-Akt.-Ges. |
Ortssitz | Mannheim |
Ortsteil | Jungbusch |
Straße | Werftstr. 22/24 |
Postleitzahl | 68159 |
Art des Unternehmens | Schiffs- und Maschinenfabrik |
Anmerkungen | Vormals (vor 1896) Gebr. Schultz & Co. (s.d.), vormals Bernh. Fischer. 1900: "Schiffs- und Maschinenbau-Act.-Ges., vorm. Gebr. Schultz & vorm. Bernh. Fischer", lt. [Wikipedia] durch Zusammenschluß der Mainzer Kesselschmiede "Gebrüder Schulz" (hier einfaches "z") mit der Mannheimer Werft "Bernhard Fischer". Auch "Schiff- und ..." (ohne "s") [Deutsche Städte (1922) Anzeige]. Grundstücksgröße (1909): 50.000 qm mit einer nutzbaren Wasserfront von 235 m und zwei Hellingen. 1922: neue, elektr. betriebene Schiffshelling mit 170 m Wasserfront für Schiffe und Dampfer. Direktor um 1913: Richard Blümcke [Dt. Schiffbau (1913) 77]; im Zweiten Weltkrieg: Johann Wendel [Peter: Rüstungspolitik (1995)]. Ab 1943: Tochterunternehmen von "Fendel Schiffahrts-AG". Lt. [Parzer] noch 1937 eine eigenständige AG mit Kapitalerhöhung 1937 (aber nicht im Handbuch der Aktiengesellschaften 1943). 1963 nach Neckarsulm (dort schon 1949 präsent) verlagert (Neckarwerft GmbH), daraus entstand 1977 die "Stinnes AG". |
Quellenangaben | [Mengebier: Dampfkesselfabr. (1905)] [Reichs-Adreßbuch (1900) 108+120] [Dt. Städte: Mannheim (1922)] [VDI (1896) 868] [Parzer in: Badische Heimat 2/2009, S. 179] [Führer durch die Ind. (1909) 91] |
Hinweise | 1962 Verkauf der Mannheimer Werft an Halberg; die Nebenwerft in Neckarsulm bleibt bei der Fendel-Gruppe, deren Umfirmierung in "Neckarwerft - Schiffs- und Maschinenbau GmbH Neckarsulm". [Witt: Weltausstellung in Paris 1900] Anzeige |
Zeit |
Ereignis |
1852 |
Gründung des Unternehmens in Mainz durch die Gebr. Schulz für das Sondergebiet Schwimmbagger |
1858 |
Gründung [vmtl. Vorgänger-Firma Gebr. Schultz & vorm. Geb. Fischer]. in [Führer durch die Ind.- u. Hafenanlagen von Mannheim (1909) 91]: Ursprungsfirma "Maschinenfabrik Gebr. Schultz, Mainz" und "1853" genannt; ferner: Die Verlegung nach Mannheim und die Verschmelzung mit einer dortigen Kesselschmiede und Schiffswerft findet statt, um aus dem einengenden und der Entwickelung des Werkes entgegenstehenden Festungsrayon-Gesetz der alten Festung Mainz herauszukommen. |
1882 |
Bau des Eimerkettenbaggers "Minden". - Er bleibt im "Museum der Deutschen Binnenschifffahrt" erhalten. |
1883 |
Die Mannheimer Firma erscheint erstmals als "Dampfkesselschmiede und Maschinenfabrik Fischer und Werner", ansässig am östlichen Ufer des Verbindungskanals. |
1889 |
Das Unternehmen entsteht durch den Zusammenschluß der Mainzer Kesselschmiede "Gebrüder Schulz" mit der Mannheimer Werft "Bernhard Fischer" |
1889 |
Das Unternehmen ["Fischer und Werner"?] ist im Adreßbuch erstmals auch als Werft bezeugt. |
1890 |
Umwandlung in eine Aktiengesellschaft |
April 1893 |
Verlegung des Gesellschaftssitzes von Mainz nach Mannheim. - Das Unternehmen war wegen der Baubeschränkungen im Mainzer Festungsrayon nach Mannheim umgesiedelt [vergl. 1883/89]. In Mannheim hofft sie durch die Verschmelzung mit der dort bestehenden Kesselschmiede und Schiffswerft von Bernhard Fischer einen für ihre Zwecke günstigen Boden zu finden. Am Ende des rechten Ufers des Verbindungskanals nahe seiner Ausmündung in den Neckar entsteht die Anlage der "Schiffs- und Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Gebr. Schultz und vorm. Bernhard Fischer" |
1906 |
Auszeichnung für einen Schwimmbagger auf der Internationalen Ausstellung in Mailand durch eine Goldmedaille |
1921 |
Ãœbernahme durch die "Fendel Schiffahrts-Aktiengesellschaft" |
1922 |
Bau des Radschleppers "Dordrecht" für die "Fendel AG". Er wird mit einer BBC-Dampfturbine mit Untersetzungsgetriebe angetrieben. - Nach seiner Außerdienststellung dient die Bugsektion als Bootslager der "Mannheimer Segler-Vereinigung" nördlich der Diffenébrücke im Industriehafen. |
1937 |
Erhöhung des Grundkapitals der Aktiengesellschaft von 600.000 RM auf 1.000.000 RM |
1938/39 |
Bau des Baggers "Rheingold" als größter Schwimmbagger Europas. Er soll in den Altrhein-Armen bei Illingen (b. Rastatt) nach Gold schürfen, was aber erfolglos bleibt: Bis 1943 werden nur 300 Gramm Gold gewonnen. |
1939 |
Verkauf der Neckarwerft in Neckarsulm an die Mannheimer "Schiffs- und Maschinenbau AG" |
1939 |
Erhöhung des Grundkapitals der Aktiengesellschaft um 500.000 RM auf 1.500.000 RM |
1940 |
Auftrag der Kriegsmarine zum Bau von vier Marine-Tendern. - Drei Einheiten werden bis 1943 geliefert. |
1942 |
Erhöhung des Aktienkapitals um 500.000 RM auf 2.000.000 RM |
1950 |
Das Land Württemberg-Baden übernimmt eine Staatsbürgschaft für einen Kredit von 750.000 DM |
1951 |
Bau von mehreren Kranpontons für den Rotterdamer Hafen durch die "Schiffs- und Maschinenbau AG", Mannheim |
1951 |
Bau eines Saugbaggers, der im Mündungsgebiet von Euphrat und Tigris zum Einsatz kommen soll, für die persische Regierung durch die "Schiffs- und Maschinenbau AG", Mannheim |
Mitte 1950er |
Umstellung des Herstellungsprozesses von der Helgen- auf die Sektionsbauweise. Dafür wird eine 90 m lange Halle errichtet. Die doert zusammengebauten Teile werden mit Hilfe eines großen Schwimmkrans auf der Helling zusammengesetzt. |
1957 |
Das Unternehmen verläßt die Gewinnzone |
1959/60 |
Bau des Kabinenschiffs "Schwabenland" mit 70 m Länge, für 124 Passagiere, vorgesehen für den Liniendienst Rotterdam - Stuttgart |
1960 |
Der Verlust beträgt 620.000 DM |
1961 |
Die Produktion geht um 15% zurück |
1961 |
Das Unternehmen hat seit seiner Gründung an beiden Standorten mehr als 1100 Schiffe produziert, von denen etwa 840 Fahrzeuge unterschiedliche Motorschiffe und etwa 280 Einheiten Schwimmbagger sind. Für beide Gattungen gibt es getrennte Baulisten. |
1962 |
Umfirmierung der Nebenwerft in Neckarsulm in "Neckarwerft, Schiffs- und Maschinenbau GmbH" |
01.01.1962 |
Veräußerung an die Halberger Hütte im Saarland, die bereits ein Zweigwerk in Ludwigshafen (ex "Gebr. Sulzer) hat. Die Nebenwerft in Neckarsulm bleibt im Besitz der Fendel-Gruppe, verbunden mit der Umfirmierung in "Neckarwerft - Schiffs- und Maschinenbau GmbH Neckarsulm". - In Mannheim wird eine eigene Halle für die Herstellung von Wärmetauschern errichtet und eine Verzinkerei gebaut. Die Beschäftigtenzahl geht weiter zurück. |
1963 |
Umzug nach Neckarsulm |
1978 |
Nach dem Verkauf an die Halberger Hütte wird der Mannheimer Betrieb auf den Bau von Wärmetauschern umgestellt und 1978 stillgelegt. |
Frühj. 1980 |
Nach Schließung des Unternehmens wird das Firmengelände von der Stadt Mannheim erworben, und zur Sanierung des Stadtteils Jungbusch werden sämtliche Gebäude auf dem Werftgelände abgerissen. Das repräsentative, mit einer Hansekogge bekrönte Portal des Verwaltungsgebäudes wird an das Mannheimer Museumsufer versetzt. - Auf dem Werftgelände entstehen eine Schule, ein Studentenwohnheim und die Popakademie. |
Ende Sept. 1984 |
Die Neckarwerft in Neckarsulm stellt ihren Betrieb ein. Das Gelände wird von der Kolbenschmidt AG erworben |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Bagger-Elevatoren |
1922 |
[Dt. Städte: Mannheim (1922)] |
1922 |
[Dt. Städte: Mannheim (1922)] |
nach eigener Bauweise, in Längs- und Querandordnung, mit Band- und Spülförderung, für jede Leistung und Bodenart; schwimmende Elevatoren für Bahntransport bis 300 cbm/h Leistung. Elevatoren mit Sortier- und Waschvorrichtung. |
Dampfkessel |
1905 |
[Mengebier (1905)] |
1922 |
[Dt. Städte: Mannheim (1922)] |
1922: Kesselschmiede für schiffs- und stationäre sowie Krankessel |
Dampfmaschinen |
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mit Collmann-, Rider- und Kolbenschiebersteuerung |
Gußeisen |
1922 |
[Dt. Städte: Mannheim (1922)] |
1922 |
[Dt. Städte: Mannheim (1922)] |
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Kesselschmiedearbeiten |
1922 |
[Dt. Städte: Mannheim (1922)] |
1922 |
[Dt. Städte: Mannheim (1922)] |
auch Apparate für die chemische Industrie, Rohrleitungen genietet und geschweißt. Hydraulische und Luftdrucknietung, Lichtbogenschweißung, autogene Schweißung |
Kupferschmiedearbeiten |
1922 |
[Dt. Städte: Mannheim (1922)] |
1922 |
[Dt. Städte: Mannheim (1922)] |
für Rohrleitungen, Gefäße usw. |
Löffelbagger |
1922 |
[Dt. Städte: Mannheim (1922)] |
1922 |
[Dt. Städte: Mannheim (1922)] |
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schwimmende Dampfkräne |
1922 |
[Dt. Städte: Mannheim (1922)] |
1922 |
[Dt. Städte: Mannheim (1922)] |
mit geraden und geknickten Auslegern, bis zu 150 t Hebekraft |
Schiffe |
1858 |
Beginn vmtl. |
1963 |
Umzug --> Neckarsulm |
[Dt. Städte: Mannheim (1922)] als "Räder- und Schraubendampfer, Tunneldampfer, Schlepp-, Fracht- und Bereisungsdampfer, besonders für geringen Tiefgang" |
Schiffsdampfmaschinen |
1900 |
ca. |
1922 |
[Dt. Städte: Mannheim (1922)] |
1922: Rad- und Schraubenschiffsmaschinen, Heißdampfmaschinen, kleine Dampfmaschinen |
Schiffsschrauben |
1922 |
[Dt. Städte: Mannheim (1922)] |
1922 |
[Dt. Städte: Mannheim (1922)] |
"Badenia" nach eigenem, bewährtem System mit hohem Wirkungsgrad in absoluter Genauigkeit hergestellt. |
Schnelläufer-Dampfmaschinen |
1922 |
[Dt. Städte: Mannheim (1922)] |
1922 |
[Dt. Städte: Mannheim (1922)] |
zum direkten Antrieb von Dynamos und Zentrifugalpumpen |
Schuten, Prähme .... |
1922 |
[Dt. Städte: Mannheim (1922)] |
1922 |
[Dt. Städte: Mannheim (1922)] |
Rheinkähne, Baggerschuten, Prähme, Kranschiffe, Leichter und Boote |
Schwimmbagger |
1852 |
Beginn (ab Gründung |
1922 |
[Dt. Städte: Mannheim (1922)] |
1922: aller Art, bis zu den größten Seebaggern, für jede Bodenart bis zum Gestein; Leistungen für 16 m Baggertiefe; Bagger mit gesonderter, gleichzeitiger Förderung von Steinen verschiedener Größe in verschiedene Prähme mit Waschvorrichtung für Bodenkies; Kanalbagger für jede Kanalbreite ohne Voraus- und Seitenanker, mit Bandförderung, Spülvorrichtung, Abtransport des gebaggerten Materials in Prähmen oder Waggons |
Schwimmbagger |
1852 |
Beginn (ab Gründung |
1922 |
[Dt. Städte: Mannheim (1922)] |
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Windwerke aller Art |
1922 |
[Dt. Städte: Mannheim (1922)] |
1922 |
[Dt. Städte: Mannheim (1922)] |
für Bagger und Dampfer, Trossenwinden und Trossenklemmen eigener, vielerprobter Konstruktionen |
Zeit |
Objekt |
Anz. |
Betriebsteil |
Hersteller |
Kennwert |
Wert |
[...] |
Beschreibung |
Verwendung |
1909 |
Dynamomaschinen |
3 |
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unbekannt |
Gesamtleistung |
100 |
PS |
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Zeit |
gesamt |
Arbeiter |
Angest. |
Lehrl. |
Kommentar |
1906 |
330 |
300 |
30 |
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1950 |
500 |
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1955 |
750 |
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1970 |
370 |
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bei der Umstrukturierung durch Halberg |
Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt
Zeit |
Bezug |
Abfolge |
andere Firma |
Kommentar |
1921 |
Anschluß (Name bleibt) |
danach |
Rheinschiffahrt Actiengesellschaft, vorm. Fendel |
Ãœbernahme durch Fendel |
1889 |
Umbenennung |
zuvor |
Gebr. Schultz |
Mainz --> Mannheim und Umfirmierung |
ZEIT | 1909 |
THEMA | Beschreibung |
TEXT | Das von der Firma für ihre Zwecke benutzte Areal beträgt 50,000 qm, wovon ein großer Teil Eigentum, der Rest auf lange Zeit in Pacht von der großh. Domäne ist. Sie besitzt auf demselben eine nutzbare Wasserfront von 235 m, wovon die beiden Hellinge 130 m und 8 m einnehmen, die Arbeit der in den einzelnen Werkstätten verteilten Hilfs- und Werkzeugmaschinen, deren im ganzen 146 vorhanden sind, wird geleistet von 2 Dampfmaschinen von 100 und 80 Pferdestärken und 3 Dynamomaschinen von zusammen 100 Pferdestärken. Die Werft besitzt einen Schwimmkran von 500 Ctr. Tragfähigkeit, und zwar eigene Bahnanschlüsse. Die Zahl der erbauten Bagger und Baggerelevatoren beträgt außer anderem Baggergerät 215, die der erbauten Dampfkrane 61, der Schiffe 273, der Dampfkessel 1599. |
QUELLE | [Führer durch die Industrie- und Hafenanlagen von Mannheim (1909) 91] |
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