Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahl-Fabrikation

Allgemeines

FirmennameBochumer Verein für Bergbau und Gußstahl-Fabrikation
OrtssitzBochum
StraßeAlleestr. 64-70
Postleitzahl44793
Art des UnternehmensStahlgußwerk
AnmerkungenStraßenname anfangs: Essener Chaussee. 1892 auch Herstellung von Gußstahlglocken, Kirchen-, Stations- u. Fabrikglocken, Schalenglocken für Uhren und Signal-Apparate. Beschäftigte im Jahre 1884: 4400 Arbeiter. Eigentümerin: der Bochumer Verein für Bergbau und Gussstahlfabrikation zu Bochum. Dirigent: Herr Ingenieur Engeling. Assistent: Herr Ingenieur Frenz. Seit 1926 als "Vereinigte Stahlwerke A.-G. (s.d.), Bochumer Verein" und seit 1933: "Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation Aktiengesellschaft" (s.d.) 1925 (Zusammenfassung): Zechen: Carolinenglück (1900), Engelsburg (1889) und Teutoburgia (1908). Kohlenarten: Fettkohle (670.186 t), Gas- und Gasflammkohle (199.175 t), Eßkohle (652.630 t). Beteiligung s. Vereinigte Stahlwerke.
Quellenangaben[Adreßbuch der Zuckerindustrie (1911/12) Anh.] [Dt Eisenbahnw d Geg (1927) 334] [Adressbuch Elektr.-Branche (1892) 23] [Bergwerke und Salinen (1925) 26] [Baedeker: Ruhrgebiet (1959) 151]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
06.12.1842 Der Schwabe Jacob Mayer (1813-1875) gründet zusammen mit dem Kaufmann Eberhard Kühne aus Magdeburg (1810-1883) in Bochum das Vorgänger-Unternehmen "Gußstahlfabrik Mayer & Kühne" (ab 1854 Bochumer Verein) und entwickelt den Stahlformguß.
1854 Umwandlung der verschuldeten Firma "Mayer & Kühne" in eine Aktiengesellschaft "Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation" zur Verbreiterung der Kapitalbasis unter Leitung der Kölner Banken A. Schaaffhausen?scher Bankverein und Sal. Oppenheim. Die "Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft" gehört zu den Gläubigern.
1854 Aus der Tiegelschmelze von J. Mayer geht der "Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation" hervor. Jacob Mayer bleibt in der Position des technischen Direktors.
1854 F. Grillo erhält eine Sitz im Aufsichtsrat des Bochumer Vereins
1854 Louis Baare wird Direktor des neugegründeten Bochumer Vereins
1855 Erster Dampfhammer-Einsatz
1855 Jacob Mayer willigt ein, eine der auf der Weltausstellung Paris ausgestellten Glocken zerschlagen zu lassen und durch Schmieden der Bruchstücke den Beweis anzutreten, daß seine Glocken aus GußSTAHL und nicht aus GußEISEN bestehen, wie Krupp zuvor behauptete. Der Bochumer Verein kann beweisen, daß des sich um Gußstahl handelt.
1858 Eduard Kühne scheidet nach Differenzen mit dem dominierenden Direktor Baare in der neuen Organisationsform als Aktiengesellschaft aus.
1858 Louis Baare läßt ein "Arbeiterkosthaus" errichten.
1859 Der Ingenieur Vital Daelen wird zur Entlastung von Jacob Mayer diesem als Stellvertreter zur Seite gestellt. Daelen hatte zuvor beim Hörder Bergwerks- und Hütten-Verein gearbeitet. Zu Beginn seiner Tätigkeit entwickelt Daelen einen Entwurf für einen Eisenbahn-Radreifen.
1860 Fertigstellung des Bandagenwalzwerkes für Eisenbahnradreifen: Mayer gelingt es, geschlossene Ringe aus Stahl zu gießen. Diese Rohlinge müssen dann auf dem Bandagenwalzwerk zu einem gleichförmigen Ring gewalzt werden.
März 1860 Die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft bestellt 400 Radsätze mit den von Jacob Mayer erfundenen einteilig gegossenen Rädern.
1860er Durch eine organisatorische Gleichstellung von Baare als Generaldirektor und Mayer als technischem Direktor unter dem Verwaltungsrat des "Bochumer Vereins" werden die Differenzen zwischen Baare, Mayer und dem Verwaltungsrat beseitigt.
1863 Nach langem Zögern beginnt man, das bisher für die Erzeugung von Stahl genutzte Puddelverfahren durch das "Windfrischen" in der Bessemer-Birne zu ersetzen.
Mitte 1860er Einführung der Stahlerzeugung (Bessemer-Verfahren). Das Bessemer-Werk wird 1865 fertiggestellt. Es wird von Heinrich Köhler geleitet, der sich später durch die Gründung der "Westfälischen Stahlwerke AG" in Weitmar ein Wettbewerber des "Bochumer Vereins" werden wird.
1865-1866 Bau des Hammerwerks II mit einer Dreigelenkbogenhalle (der weltweit ersten)
1865 Fertigstellung eines Schienenwalzwerks
1865-1867 Bau der Halle für das Hammerwerk II des "Bochumer Vereins" als Dreigelenk-Bogenhalle nach dem Entwurf von Schwedler
1866 Durch den Bau einer Kanonenwerkstatt wird das Unternehmen zu einem leistungsfähigen Rüstungsbetrieb. Der erste Auftrag für die neue Kanonenwerkstatt kommt von der kgl. bayrischen Regierung kurz vor dem Deutsch-Österreichischen Krieg. - Es werden Geschützrohre und vor allem Geschoßhülsen in beiden Weltkriegen in großer Anzahl produziert.
1867 Auf der Pariser Weltausstellung wird eine Glocke mit einem Gewicht von 15 Tonnen ausgestellt. - Sie wird auf dem Bochumer Rathausvorplatz ausgestellt und ist eine der ältesten erhaltenen zugleich größten jemals produzierten, die an an die große Glockenguß-Tradition des Bochumer Vereins erinnert.
1867 Anschluß des Werks an die Strecke der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft
1868 Übernahme der Zeche "Vereinigte Maria Anna Steinbank" in Bochum-Höntrop
1868 Nach dem Ausscheiden Vital Daelens wird Otto Helmholtz sein Nachfolger und nach dem Tod Mayers auch technischer Direktor.
Anfang 1870er Das Bessemer-Verfahren wird zum "Schnellverfahren" verbessert: Das Roheisen für die Bessemer-Konverter wird dabei nicht in Flamm- sondern Kupolöfen vorbereitet und der Guß erfolgt in einer langgestreckten Gießwagenanlage, die das Entleeren des Konverters und das Gießen der Blöcke zeitlich und räumlich trennt. Dadurch sind bis zu 50 Bessemer-Chargen pro Tag (anstatt sonst nur 8?10 Chargen pro Tag) möglich.
1871 Das alte städtische Gaswerk wird an den Bochumer Verein verkauft.
1872 Erwerbung der Mülheimer Hütte (1863?1874) mit zwei eigenen Hochöfen und einigen Erzgruben
1872 Es wird ein neues "Arbeiterkosthaus" mit Übernachtungsplätzen für 1200 alleinstehende Arbeiter, entsprechenden Sozialräumen und einer Kantine errichtet.
1872 Die Sozialeinrichtungen (Kranken-, Sterbe-, Witwen- und Waisenkassen) werden in einer eigenen Aktiengesellschaft zusammengefaßt.
1873 Baubeginn für die Hochofenanlage unter der Leitung von Ingenieur Franz Burgers, der zuvor schon die Hochöfen der Mülheimer Hütte errichtet hatte.
1874 Das erste Siemens-Martin-Werk mit acht Öfen zu je zehn Tonnen geht in Betrieb. Es ersetzt die Tiegelstahlerzeugung.
1874 Anschluß an die Strecke der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft
1874 Die Mülheimer Hütte wird mitten in der Depressionsphase geschlossen.
1875 Ende der Amtszeit von Jakob Mayer als technischer Leiter
1876 Inbetriebnahme des Hochofenwerks
1876 Beginn der Herstellung von Siemens-Martin-Stahl acht Siemens-Martin-Öfen. - Der SM-Stahl löst den hochwertigen Tiegelstahl langsam ab.
bis 1876 Fast die Hälfte der Belegschaft wird entlassen.
1876 Die Aktiengesellschaft für die Sozialeinrichtungen wird mangels gezeichneter Aktien liquidiert und wieder in den Bochumer Verein integriert
1878 Der Hochofen-Ingenieur Franz Burgers wird nach der durch die Rezession Mitte der 1870er verzögerten Fertigstellung der Bochumer Anlage von August Thyssen zum Ausbau der Hochofenanlagen zum Schalker Verein geholt.
1881 Das Thomas-Verfahren zur Stahlerzeugung wird versuchsweise eingeführt. Die Erwerbung der Thomas-Lizenz und der Konzession für das (phosphorreiche) Minette-Feld "Fentsch" in Lothringen unter dem technischen Direktor Otto Helmholtz erweist sich jedoch als Fehlentscheidung.
1881 Der technische Direktor Otto Helmholtz scheidet nach dem Mißerfolg mit dem Thomas-Verfahren aus und geht als technischer Direktor zur Hanomag.
bis 1886 Es werden zwei weitere Hochöfen gebaut und angeblasen.
1887 Die Stadt Bochum verleiht Louis Baare die Ehrenbürgerwürde und würdigt seine Arbeit mit den Worten: "Die Fortschritte des großen Werkes, an dessen Spitze er steht, sind innig verknüpft mit dem Gedeihen der Stadt"
1887 Beteiligung an den Firmen "Tardy & Benech" in Savona, Italien, und "Portilla, White & Co." in Sevilla, Spanien
1888 Der Bochumer Verein errichtet für ihren Generaldirektor Louis Baare in unmittelbarer Nähe der Zeche Vereinigte Maria Anna Steinbank die Villa Baare.
1889 Übernahme der "Gesellschaft für Stahlindustrie" mit ihren Anlagen an der Bessemerstraße
1889 Es wird der Bau von kompletten Güterwaggons aufgenommen.
1889 Erwerbung der Zeche "Vereinigte Engelsburg" durch Angliederung der "Gesellschaft für Stahlindustrie"
01.01.1890 Erwerbung der Zeche "Hasenwinkel" in Bochum-Dahlhausen
1890 Beim Hochofen IV wird der erste Cowper-Winderhitzer aufgestellt.
1890 Der "Bochumer Verein" erwirbt die Konzession für ein Kalksteinvorkommen bei Wülfrath, um den Bedarf an gebranntem Kalk als Zuschlagsstoff für die Stahlerzeugung in einem eigenen Quellen zu decken.
1891 Die Beteiligung des "Bochumer Vereins" an der Firma "Tardy & Benech" in Savona muß komplett abgeschrieben werden.
1892 Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt
1893 Lieferung von zwei Dampfmaschinen durch Görlitzer Maschinenbauanstalt
1893 Die Beteiligung des "Bochumer Vereins" an der Firma "Portilla, White & Co." in Sevilla, Spanien, endet als Verlustgeschäft.
1895 Ende der Amtszeit von Louis Baare als Generaldirektor des Bochumer Vereins
1895 Lieferung von zwei Dampfmaschinen durch Görlitzer Maschinenbauanstalt
1895 Errichtung einer Dampfkraftzentrale
1897 Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt
16.05.1897 Tod von Louis Baare in Bochum
1898 Lieferung von 3 Dampfmaschinen durch Görlitzer Maschinenbauanstalt
1899 Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt
1900 Erwerb der Zeche Carolinenglück
1900 Das Minette-Feld "Fentsch" bei Kneuttingen (Lothringen) wird vom "Bochumer Verein" erschlossen, da die Frachtkosten zuvor keinen wirtschaftlichen Betrieb zuließen.
1902 Der Bochumer Verein läßt für die Düsseldorfer Industrieausstellung eine Halle im Stile eines neugotischen Kirchenbaus mit einem Glockenturm für die Gußstahlgeläute nach den Plänen von Werksarchitekt Heinrich Schumacher errichten. Die Halle ist 71 lang, 33 breit und 21 m hoch und besteht aus sieben Stahlbindern mit einer Fassade aus weißen Putzflächen und rotem Sandsteinimitat.
1903 Lieferung einer Dampfmaschine durch A. Borsig
1903 Da unterhalb von 500 m Teufe keine Fettkohlenlager vorhanden sind, entschließt sich das Unternehmen, die Zeche "Hasenwinkel" in Bochum-Dahlhausen wieder zu verkaufen.
1903 Die Ausstellungshalle ("Jahrhunderthalle") für die Düsseldorfer Industrieausstellung von 1902 (Planer: Werksarchitekt Heinrich Schumacher) wird auf dem Werksgelände als Gaskraftzentrale wieder errichtet und mit Ziegelsteinen ausgefacht. Anfangs sind eine Dampf- und eine Gasmaschine zur Strom- und Winderzeugung aufgestellt.
1903/04 Im Minette-Feld "Fentsch" (Lothringen) werden nur nennenswerte Fördermengen erreicht.
1904 Stillegung der Zeche "Vereinigte Maria Anna Steinbank" in Bochum-Höntrop
01.04.1904 Verkauf der Zeche Hasenwinkel an die Gewerkschaft "Friedlicher Nachbar"
1907 Ãœbernahme der Zeche Teutoburgia
1908 In der Maschinenhalle (ehemals Düsseldorfer Ausstellungshalle = "Jahrhunderthalle") sind acht 700-PS-Dynamomaschinen der Siemens-Schuckertwerke (500 V Gleichstrom) und drei Gebläsemaschinen aufgestellt.
1909 Die Hüttenkokerei geht außer Betrieb
1909 Nach Ausbau der der Gaskraftzentrale ("Jahrhunderthalle"), die ausschließlich mit Gichtgas-Maschinen ausgestattet ist, wird die Stromerzeugung mit Dampfmaschinen eingestellt.
1911 Der "Bochumer Verein" erwirbt Eisenerzfelder in Schweden: die Grube Natorpsfeld bei Norrköping und die Grube Intrangetfeld in der Provinz Dalekarlien. - Vorher bestanden bereits Lieferbeziehungen mit Schweden.
1911 Walter Borbet wird Oberingenieur des "Bochumer Vereins". - Gemeinsam mit dem Direktor des Unternehmens, Felix Scharf, baut er ein neues Siemens-Martin-Stahlwerk und ändert die Hochofenanlage vollständig, wobei zahlreiche bemerkenswerte Verbesserungen entwickelt werden, die das In- und Ausland stark beachtet und nachahmt. Um die feinkörnigen, mulmigen Erze verwenden zu können, macht er eingehende Versuche zu ihrer Sinterung und führt als erster in Deutschland das Sinterband für Erze ein.
1912 Beginn des Umbaues des Hochofenwerks
1912 Bau eines zweiten Siemens-Martin-Werks mit fünf Öfen zu 60 Tonnen, bestehend aus einer Gaserzeugerhalle, in der das zur Beheizung benötigte Generatorgas erzeugt wird, einer Ofenhalle und einer Gießhalle mit einer Länge von 120 m, ferner einer Mischerhalle für die Roheisenmischer, großen Lagergefäßen zur Zwischenlagerung des Roheisens sowie zum Ausgleich von Qualitäts- und Produktionsschwankungen.
1912 Zur direkten Verbindung der Kokerei der Zeche Carolinenglück mit den Hochöfen wird eine Tragseil-Schwebebahn gebaut.
1912 Das veraltete Bessemer- und Siemens-Martin-Werk wird stillgelegt.
1912 Man beginnt, die Hochöfen zu modernisieren
1914 Im Minette-Feld "Fentsch" (Lothringen) werden 870.000 t Erz bei 1100 Mann Belegschaft gefördert. Da beim "Bochumer Verein" das Thomas-Verfahren nicht erfolgreich eingeführt wurde, wird das Erz an andere Werke verkauft.
1916 Lieferung einer Dampfpumpe durch Maschinenfabrik Sangerhausen
1916 Walter Borbet führt beim "Bochumer Verein" das Dwight-Lloyd-Verfahren für die Verhüttung ein, bei dem feinkörniges Eisenerz zuerst in einer sogenannten Agglomerieranlage zu größeren Stücken gesintert wird, bevor es in die Hochöfen gelangt.
1917 Aufstellung eines fünften Hochofens
1917 Zur Spitzenlastdeckung werden gichtgasbetriebene Dampfturbinen in Betrieb genommen
1917 Louis Baares Sohn, Fritz Baare (1855?1917), ist bis 1917 Generaldirektor.
1918 Übernahme der Zeche "Friedrich der Große"
1919 Walter Borbet wird Vorstandsvorsitzender des "Bochumer Vereins"
1919 Der "Bochumer Verein" verliert die Eisenerzgrube "Fentsch" in Lothringen. Als Ausgleich kauft er die wenig ergiebigen Eisenerzgruben Schnellenberg und Falkenberg im Siegerland.
21.10.1919 Die Erzgrube Schnellenberg in Beienbach mit einem geschätzen Gesamtwert von 296.000 Mark geht an den "Bochumer Verein" über. - Sie wird bereits 1922/23 stillgelegt.
1920 Übernahme von 50 % des Aktienkapital durch Hugo Stinnes über eine Zwischenfirma unter Mitwirkung eines Bankenkonsortiums aus dem Besitz des Bankiers Hugo Herzfeld. Er gründet im selben Jahr den Montankonzern "Rhein-Elbe-Union GmbH" (1926 Teil der "Vereinigte Stahlwerke AG"), in dem die Firmeninteressen seiner "Deutsch-Luxemburgischen Bergwerks- und Hütten-AG", der "Gelsenkirchener Bergwerks AG" (GBAG) und des "Bochumer Vereins" zusammengefaßt sind.
1921 Baubeginn für den Werksteil Höntrop
1921 Verkauf der Zeche "Friedrich der Große" an die "Ilseder Hütte", da durch den Zusammenschluß mit der "Gelsenkirchener Bergwerks AG" in der "Rhein-Elbe-Union" ausreichend Kohlen zur Verfügung steht. Es werden jedoch liquide Mittel für den Neubau des Höntroper Werkes benötigt.
1921 Nach der Ãœbernahme der Aktienmehrheit durch Hugo Stinnes wird der Bochumer Verein ein Teil der "Siemens Rheinelbe-Schuckert-Union", einer von Stinnes geschaffenen Interessengemeinschaft mehrerer Unternehmen der Montan- und Elektroindustrie.
1922 Walter Borbet gründet das Höntroper Werk des Bochumer Vereins. Hier entstehen ein Siemens-Martin-Stahlwerk und ein Walzwerk zur Herstellung von nahtlosen Rohren.
1924 Fertigstellung des Werksteils Höntrop
1924 Walter Borbet wird Generaldirektor des "Bochumer Vereins"
1924 Das Höntroper Werk nimmt die Produktion mit aufgrund der Integration von Stahlwerk und Röhrenwalzwerk verbesserten Kosten auf.
April 1924 Im Stahlwerk III (Höntrop) wird das erste Rohr gewalzt
Nov. 1924 Im neuen Stahlwerk Höntrop ("Stahlwerk III") mit vier Siemens-Martin-Öfen geht der erste Ofen in Betrieb
Jan. 1925 Im Stahlwerk III (Höntrop) geht der zweite Siemens-Martin-Ofen in Betrieb
1926 Einbringung der Grundstücke und Werksanlagen usw. in die Vereinigte Stahlwerke A. G. - Firmierung seither: "Vereinigte Stahlwerke A.-G., Bochumer Verein"
1926 Erwerb des Werks Weitmar (Westfälische Schmiedewerke, gegr. 1889) mit Gründung der "Vereinigten Stahlwerke"
14.01.1926 Nach mehreren Leitungspositionen initiiert Ernst Poensgen zusammen mit Emil Kirdorf und Fritz Thyssen die Gründung der "Vereinigten Stahlwerke AG" (Vestag, auch: Stahlverein). Die "Vestag" ist ein Zusammenschluß von anfänglich sieben Firmengruppen (Thyssen, Phönix, Bochumer Verein u.a.).
bis 1927 In der Maschinenhalle ("Jahrhunderthalle") zwischen 1910 und 1927 in sieben Ausbaustufen erweitert und mit weiteren Gebläsemaschinen und für einer Elektrizitätserzeugung von rund 10,5 Megawatt ausgebaut.
1927 Der Umbau des Hochofenwerks wird abgeschlossen
1929 Wiedererwerb des "Werkes Stahlindustrie" in Bochum (gegr. 1869, 1889-1926 beim Bochumer Verein) aus dem Verband der "Deutschen Edelstahlwerke"
April 1930 Infolge der Weltwirtschaftskrise werden 600 Arbeiter entlassen.
26.02.1931 Walter Borbet besucht mit einer Gruppe von 17 Industriellen vom 26. Februar bis zum 11. März 1931 die Sowjetunion.
Sept. 1931 Die Einstellung des Betriebes im neuen Röhrenwalzwerk ist geplant, was zu einer Entlassung von weiteren 700 Mitarbeitern führt.
1932 Es wird Badehaus für die Belegschaft errichtet. Damit wird der bisher ungeregelte Badebetrieb in den Kühlteichen der Granulationsanlage für die Hochofenschlacke beendet.
Mitte 1932 Walter Borbet betreibt seitdem in der Werkszeitung des Bochumer Vereins, der "Hüttenzeitung", unverhohlene Wahlagitation für die NSDAP.
08.12.1933 Änderung der Firma in "Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation A.-G.". Mit der Wahl dieses Namens wird an die frühere Firmenbezeichnung angeknüpft, die in vielen Jahrzehnten einer stolzen Werksgeschichte Weltruf erlangt hatte.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Ammoniakwasser 1924 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26]  
Aromate 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26]  
Cumaronharze 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26] 1924 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26]  
Eisenlack 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26]  
Feld-, Forst-, Industriebahnen 1911 Erste Erwähnung 1911 Letzte Erwähnung  
Feld-, Forst-, Industriebahnen 1911 Erste Erwähnung 1911 Letzte Erwähnung  
Feld-, Forst-, Industriebahnen 1911 Erste Erwähnung 1911 Letzte Erwähnung  
Gußstahlfaconguß 1911 Erste Erwähnung 1911 Letzte Erwähnung  
Gußstahlglocken 1842 Beginn (nach eigenem Patent) 1911 Letzte Erwähnung (vmtl. aber darüber hinaus) 1892: Gußstahlglocken, Kirchen-, Stations- u. Fabrikglocken. Schalenglocken für Uhren und Signal-Apparate. [Handb Elektr.-Branche]
Gußstahlscheibenräder 1911 Erste Erwähnung 1911 Letzte Erwähnung  
Güterzugwagen 1889 Beginn      
Heizöl 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26]  
Herzstücke aus Gußstahl 1911 [Verz Zuckerfabr 17 (1900/01) Anh. 1926 [Dt Eisenbahnw d Geg (1927) 332]  
Imprägnieröl 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26]  
Koks 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26]  
Kraftgas 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26]  
Leichtöl 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26]  
Leuchtgas 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26]  
Metall 1909 [Referenzliste Görlitzer Masch-Bau-Anst] 1909 [Referenzliste Görlitzer Masch-Bau-Anst] um 1909
Preßkohle 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26]  
Rückstände 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26]  
schwefelsaures Ammoniak 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26]  
Schalenglocken für Signalapparate 1892 [Adressb Elektr.-Branche (1892)] 1892 [Adressb Elektr.-Branche (1892)]  
Schalenglocken für Uhren 1892 [Adressb Elektr.-Branche (1892)] 1892 [Adressb Elektr.-Branche (1892)]  
Stahlwerksteer 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26]  
Starrschmiere 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26]  
Steinkohle 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26]  
Teerfettöl 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26]  
Teerpech 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26]  
Treiböl 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26]  
Waschöl 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 26]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfhammer 1890 J. Banning Aktiengesellschaft
Dampfmaschine 1888 Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG
Dampfpumpe   Klein, Schanzlin & Becker A.-G.
Dampfluftpumpe 10.07.1916 Maschinenfabrik Sangerhausen Aktiengesellschaft
Dampfmaschine 1892 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG
Dampfpumpmaschine 1893 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG
Dampfmaschine 1893 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG
Dampfmaschine 1895 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG
Dampfmaschine 1895 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG
Dampfmaschine 1897 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG
Dampfmaschine 1898 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG
Dampfmaschine 1898 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG
Dampfmaschine 1898 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG
Dampfmaschine 1899 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG
Dampfmaschine 1903 August Borsig
Gebläsedampfmaschine   Hannoversche Maschinenbau-Actiengesellschaft, vorm. Georg Egestorff




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1913 6159 5991 168   alle Zechen, davon 5605 Vollarbeiter bzw. 142 technische und 26 kaufmännische Beamte
Vor 1. WK 16000       im gesamten Konzern; 5.200 werden einberufen
im 1. WK 17600       Kriegswirtschaft: rd. 1500 Kriegsgefangene
1922 7322 7010 312   alle Zechen; davon 6538 Vollarbeiter bzw. 237 technische und 75 kaufmännische Beamte
1923 6883 6568 315   alle Zechen; davon 5202 Vollarbeiter bzw. 231 technische und 84 kaufmännische Beamte
1924 6242 5943 299   alle Zechen, davon 4838 Vollarbeiter bzw. 225 technische und 74 kaufmännische Beamte
1925 6019 5748 271   alle Zechen, davon 5149 Vollarbeiter bzw. 203 technische und 68 kaufmännische Beamte




Produktionszahlen

von bis Produkt im Jahr am Tag Einheit
1913 1913 Steinkohle 1795046   t
1913 1913 Koks 318119   t
1913 1913 Preßkohle 247666   Stück
1913 1913 schwefelsaures Ammoniak 4218   t
1913 1913 Stickstoffinhalt 1055   t
1913 1913 Rohnaphthalin 82   t
1913 1913 gereinigtes Benzol 1050   t
1913 1913 gereinigtes Toluol 82   t
1913 1913 Gereinigtes Lösungsbenzol I 94   t
1913 1913 Elektrische Arbeit 19845   MWh
1922 1922 Steinkohle 1285806   t
1922 1922 Koks 277066   t
1922 1922 Preßkohle 226190   Stück
1922 1922 schwefelsaures Ammoniak 4523   t
1922 1922 Stickstoffinhalt 931   t
1922 1922 Leichtöl 163   t
1922 1922 Teerpech 15205   t
1922 1922 Rohnaphthalin 1355   t
1922 1922 Rückstände 728   t
1922 1922 Waschöl 2676   t
1922 1922 Heizöl 4238   t
1922 1922 Treiböl 2283   t
1922 1922 Imprägnieröl 1925   t
1922 1922 Anthrazenöl 7646   t
1922 1922 Teerfettöl 159   t
1922 1922 Stahlwerksteer 175   t
1922 1922 Eisenlack 0   t
1922 1922 Starrschmiere 984   t
1922 1922 Schwerbenzol 66   t
1922 1922 gereinigtes Benzol 961   t
1922 1922 gereinigtes Toluol 138   t
1922 1922 Gereinigtes Lösungsbenzol I 201   t
1922 1922 gereinigtes Lösungsbenzol II 63   t
1922 1922 Cumaronharze 83   t
1922 1922 Kraftgas 23173000   cbm
1922 1922 Elektrische Arbeit 15302   MWh
1923 1923 Steinkohle 434650   t
1923 1923 Koks 96697   t
1923 1923 Preßkohle 71871   Stück
1923 1923 schwefelsaures Ammoniak 1643   t
1923 1923 Stickstoffinhalt 338   t
1923 1923 Leichtöl 92   t
1923 1923 Teerpech 5297   t
1923 1923 Rohnaphthalin 792   t
1923 1923 Rückstände 365   t
1923 1923 Waschöl 1472   t
1923 1923 Heizöl 602   t
1923 1923 Treiböl 277   t
1923 1923 Imprägnieröl 762   t
1923 1923 Anthrazenöl 2587   t
1923 1923 Teerfettöl 113   t
1923 1923 Stahlwerksteer 259   t
1923 1923 Eisenlack 4   t
1923 1923 Starrschmiere 358   t
1923 1923 Naphthalin, Warmpreßgut 154   t
1923 1923 Schwerbenzol 18   t
1923 1923 gereinigtes Benzol 364   t
1923 1923 gereinigtes Toluol 38   t
1923 1923 Gereinigtes Lösungsbenzol I 44   t
1923 1923 gereinigtes Lösungsbenzol II 26   t
1923 1923 Kraftgas 8571000   cbm
1923 1923 Elektrische Arbeit 16508   MWh
1924 1924 Steinkohle 1333251   t
1924 1924 Koks 363188   t
1924 1924 Preßkohle 176158   Stück
1924 1924 Ammoniakwasser 1060   t
1924 1924 schwefelsaures Ammoniak 4390   t
1924 1924 Stickstoffinhalt 1108   t
1924 1924 Leichtöl 156   t
1924 1924 Teerpech 16820   t
1924 1924 Rohnaphthalin 2064   t
1924 1924 Rückstände 1129   t
1924 1924 Carbolöl (Phenolöl) 17   t
1924 1924 Carbollauge 15   t
1924 1924 Waschöl 3411   t
1924 1924 Heizöl 4146   t
1924 1924 Treiböl 353   t
1924 1924 Imprägnieröl 3051   t
1924 1924 Anthrazenöl 7292   t
1924 1924 Teerfettöl 304   t
1924 1924 Stahlwerksteer 376   t
1924 1924 Eisenlack 4   t
1924 1924 Starrschmiere 793   t
1924 1924 Naphthalin, Warmpreßgut 1365   t
1924 1924 Naphthalin rein 45   t
1924 1924 Schwerbenzol 41   t
1924 1924 gereinigtes Benzol 1493   t
1924 1924 gereinigtes Toluol 178   t
1924 1924 Gereinigtes Lösungsbenzol I 204   t
1924 1924 gereinigtes Lösungsbenzol II 95   t
1924 1924 Cumaronharze 18   t
1924 1924 Kraftgas 29614000   cbm
1924 1924 Elektrische Arbeit 16834   MWh
1925 1925 Steinkohle 1521991   t
1925 1925 Koks 434044   t
1925 1925 Preßkohle 219834   Stück
1925 1925 Ammoniakwasser 2992   t
1925 1925 schwefelsaures Ammoniak 4135   t
1925 1925 Stickstoffinhalt 1319   t
1925 1925 Leichtöl 286   t
1925 1925 Teerpech 20878   t
1925 1925 Rohnaphthalin 2523   t
1925 1925 Rückstände 1490   t
1925 1925 Carbollauge 66   t
1925 1925 Waschöl 3557   t
1925 1925 Heizöl 7590   t
1925 1925 Treiböl 1298   t
1925 1925 Imprägnieröl 679   t
1925 1925 Anthrazenöl 8837   t
1925 1925 Teerfettöl 265   t
1925 1925 Stahlwerksteer 225   t
1925 1925 Eisenlack 73   t
1925 1925 Starrschmiere 744   t
1925 1925 Naphthalin, Warmpreßgut 1657   t
1925 1925 Naphthalin rein 1040   t
1925 1925 Reinanthrazen 127   t
1925 1925 Schwerbenzol 30   t
1925 1925 gereinigtes Benzol 1998   t
1925 1925 gereinigtes Toluol 369   t
1925 1925 Gereinigtes Lösungsbenzol I 273   t
1925 1925 gereinigtes Lösungsbenzol II 125   t
1925 1925 Leuchtgas 10158000   cbm
1925 1925 Kraftgas 53261000   cbm
1925 1925 Elektrische Arbeit 15982   MWh




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1954 Umbenennung zuvor Gußstahlfabrik Mayer & Kühne  
1934 Umbenennung danach Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation, Aktiengesellschaft ab 1926 Teil der "Vereinigte Stahlwerke", ab 1934 wieder eigenständig
1921 Anschluß (Namensverlust) zuvor Westfälische Stahlwerke AG Als Werk Weitmar




Allgemeines

ZEIT1885
THEMAbetriebseigenes Gaswerk
TEXTDie Gasanstalt des Bochumer Vereins war früher Eigentum der Stadt Bochum und wurde von der letzteren, da sie für den Konsum der Stadt und des Bochumer Vereins nicht mehr ausreichte, eine Vergrößerung aber nicht gestattete, im Jahre 1871 an den Bochumer Verein, für den sie sehr günstig lag, verkauft. Nach Vornahme einiger Umbauten wurde sie von dem Bochumer Verein in Betrieb genommen, und sind seitdem keine Veränderungen vorgenommen worden. Jahresproduktion : Vom 1. Oktober 1883 bis 1. Oktober 1884 wurden 2.527.550 m³ Gas produziert. Außerdem sind in derselben Zeit noch 211.000 m³ Gas für die Beleuchtung der Kaserne und der verschiedenen Büros von der Stadt Bochum bezogen worden, da mit den vorhandenen Apparaten sich im Winter die Reinigung nicht genügend ausführen läßt. Maximalproduktion 9.030 m³ pro Tag im Januar. Minimalproduktion 5.049 m³ pro Tag im Juni. Anzahl der Flammen 6100. Hierunter sind 610 Laternen für Beleuchtung der Wege und Plätze. Es wurden 7440 Tonnen Kohlen von Zeche Pluto und Königsgrube verarbeitet. Koksproduktion 6160 Tonnen. Die überflüssige Koks wurde auf der Gussstahlfabrik verbraucht. Teerproduktion 343 Tonnen. Der Teer wurde auf der Gussstahlfabrik und zwar zum größten Teil im Bessemer für das basische Verfahren gebraucht. An Ammoniakwasser wurden 491 Tonnen erzielt, und dieses wurde verkauft. Der Bochumer Verein beleuchtet auch noch einen Teil seiner Plätze mit elektrischen Bogenlampen. Es sind 17 Bogenlampen à 1200 N.K. vorhanden. Die Lampen sowohl, wie auch die 2 Dynamomaschinen sind von Schuckert in Nürnberg geliefert. Ein Teil der Büros wird durch 140 Glühlichter System Gülcher beleuchtet, und sind die Maschine und Lichter durch die Actiengesellschaft Helios in Ehrenfeld bei Köln geliefert.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 70]


ZEIT1885
THEMAAnlagen des eigenen Gaswerks
TEXTVorhanden sind 11 Öfen mit Koksfeuerung, à 6 Retorten, also im Ganzen 66 Retorten. Die Retorten, welche eine lichte Länge von 2.600 mm und einen ovalen Querschnitt 520 x 390 mm haben, sind von Vygen & Co. in Duisburg bezogen. Es sind vorhanden 4 Luftkondensatoren, 4 Kondensatoren mit Wasserkühlung, 3 Scrubber und 6 Reiniger von denen 4 mit Lux'scher Masse und 2 mit Kalk beschickt werden. Außer einem Beale'schen Exhaustor ist zur Reserve noch ein Körting'scher Exhaustor vorhanden. Die beiden Gasbehälter haben 1100 resp. 660 m³ Inhalt.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 70]