Zeit |
Ereignis |
1863 |
Geburt von Carl Marschütz in Burghaslach (Mittelfr.) |
1880 |
Ein junger englischer Ingenieur fasziniert den jungen Nürnberger Karl Marschütz für die Verbreitung des Fahrrads |
1882 |
Dank der Hartnäckigkeit von Marschütz kommen die ersten Velozipede auf den Markt |
01.04.1886 |
Der 23jährige Carl Marschütz macht sich mit einer Velzipedfabrik selbständig; Gründung als "Nürnberger Velocipedfabrik Carl Marschütz & Co.". |
15.02.1887 |
Gründung unter Übernahme der "Nürnberger Velocipedfabrik Carl Marschütz & Co.", Nürnberg, Bleichstraße, als "Nürnberger Velociped-Fabrik "Hercules" vormals Carl Marschütz & Co." mit einem Grundkapital von M 1.000.000,00. |
1888 |
Die Veloziped-Fabrik muß aus Platzgründen von der Bleichstraße in die Fürther Straße 61 umziehen. |
1894 |
Der Betrieb produziert 1.700 Fahrräder und zählt 170 Mitarbeiter. |
1894 |
Bestellung/Lieferung einer Dampfmaschine durch Maschinenbau-AG Nürnberg |
1895 |
Bezug einer neuen Fabrik in der Fürther Str. 191-193 |
1899 |
Marschütz eröffnet in der Nähe des späteren Schauspielhauses das "Hercules-Velodrom" zum Erlernen des Fahrradfahrens und auch mit Restaurant und als Saal für Konzerte und Tanzveranstaltungen. - Das Gebäude wird im Zweiten Weltkrieg zerstört. |
18.06.1900 |
Änderung der Firma aus "Nürnberger Velociped-Fabrik "Hercules" vormals Carl Marschütz & Co." in "Nürnberger Hercules-Werke Aktiengesellschaft" |
1904 |
Das erste Motorrad der Marke Hercules kommt auf den Markt |
1908 |
Die Firma stellt diverse motorbetriebene Konstruktionen vor: ein elektrisches Auto |
1908 |
Die Firma stellt diverse motorbetriebene Konstruktionen vor: eine Schuhputzmaschine |
12.1918 |
Die Herstellung beschränkt sich nach Ende des 1. Weltkrieges auf Fahrräder |
1924-1925 |
Beschluß, sich wieder im Motorradbau zu engagieren |
1928 |
Eine neue "Hercules" erscheint |
1929 |
Die Gesellschaft nimmt den Bau von Motorrädern wieder auf. |
1930 |
Aufnahme des Baues von Motorfahrrädern mit "Fichtel & Sachs"-Einbaumotor. |
08.03.1932 |
Die Hauptversammlung vom 8. März 1932 beschließt die Herabsetzung des Grundkapitals in erleichterter Form durch Einziehung von nom. RM 200.000,00 eigener Stammaktien auf Grund der Notverordnung vom 6. Oktober 1931. Der Buchgewinn in Höhe von RM 163.120,00 wird einem Reservefonds II zugeführt und zur Deckung des Verlustes aus 1930/31 verwendet. |
28.03.1933 |
Die Hauptversammlung vom 28. März 1933 beschließt die Einziehung von 10 % des Stammaktienkapitals (Reichsmark 140.000,00). Der Buchgewinn wird auf einem Sonderkonto verbucht und nach Ablauf des Sperrjahres zur teilweisen Verlustdeckung verwendet. |
05.01.1934 |
Laut Beschluß der Hauptversammlung vom 5. Januar 1934 wird das Stammaktienkapital von RM 1.260.000,00 auf RM 630.000,00, im Verhältnis von 2 : 1 herabgesetzt. Die gleiche Hauptversammlung beschließt, RM 30.000,00 zusammengelegte eigene Stammaktien einzuziehen. |
12.01.1935 |
Laut Beschluß der ordentlichen Hauptversammlung vom 12. Januar 1935 wird das Stimmrecht der Vorzugsaktien in den bekannten drei Fällen von 10 auf 7 Stimmen je nom. RM 100,00 ermäßigt. |
1938 |
Arisierung der Verwaltungsorgane wird durchgeführt. Konrad Schmidt leitet das Unternehmen. - Der jüdische Industrielle Carl Marschütz emigiert später in die USA. |
01.01.1940 bis 01.05.1945 |
Der 2. Weltkrieg zerstört mehr als drei Viertel der Produktionsanlagen |
1940 |
Veräußerung eines an der Adam-Klein-Straße gelegenen Grundstücks an die "Auto-Union A.-G." |
19.06.1941 |
Beschluß der ordentlichen Hauptversammlung vom 19. Juni 1941 über die Verlegung des Geschäftsjahres auf das Kalenderjahr |
19.06.1941 |
Beschluß der ordentlichen Hauptversammlung vom 19. Juni 1941 über die Erhöhung des Rückzahlungskaufes für die Vorzugsaktien von 110 auf 130 % und die Gleichstellung der Vorzugsaktien mit den Stammaktien hinsichtlich des 130 % übersteigenden Abwicklungserlöses. |
Sommer 1941 |
Der jüdische Industrielle Carl Marschütz emigriert kurz vor Beginn der Juden-Deportationen in die Vernichtungslager in die USA. - In Los Angeles schreibt er seine Kindheits- und Lebenserinnerungen nieder. |
1942 |
Bemerkungen zum Abschluß per 31. Dezember 1942: Das verflossene Kalenderjahr brachte einen kleinen Umsatzrückgang. Außer den in der Bilanz ausgewiesenen Hypotheken war der Grundbesitz mit Eigentümer-Grundschulden in Höhe von RM 150.000,00 belastet, die der Bankverbindung zur Sicherung ihrer Ansprüche zur Verfügung gestellt werden. |
18.08.1943 |
Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44 |
März 1944 |
Zerstörung des "Hercules-Velodrom" als Nürnbergs größter Saalbau |
1946 |
Nach 1945 beschränken sich die wenigen Arbeiter auf Instandsetzungsarbeiten |
1948 |
Wiederaufnahme der Motorradproduktion |
1956 |
Hercules legt sich ein völlig neues Design zu |
19.04.1957 |
Carl Marschütz stirbt, ohne seine Heimat wiedergesehen zu haben, in Los Angeles. Seine sterblichen Überreste werden nach Nürnberg überführt und an der Seite seiner bereits 1931 verstorbenen Ehefrau Adele auf dem Neuen Jüdischen Friedhof beigesetzt. - Kurz zuvor erhielt er eine Wiedegutmachung für seine Enteignung 1938. |
1962 |
Schon 32 % aller in der Bundesrepublik verkauften Motorräder stammen aus dem Hause Hercules |
1963 |
"Fichtel & Sachs" kauft die "Hercules-Werke" |
1963 |
Nach der Übernahme durch Fichtel & Sachs: Umzug in die Nopitschstraße (vergl. 1966) |
1966 |
Die Nachfrage übersteigt die Produktion bei weitem. |
1966 |
Die hohe Nachfrage macht eine Erweiterung des Werks erforderlich |
1966 |
Nach der Übernahme der Zweirad Union durch Fichtel & Sachs übersiedelt deren Tochterunternehmen, die Hercules-Werke, von der Fürther Straße in die geräumigeren und ausbaufähigeren Werksräume in der Nopitschstraße. |
1973 |
Ein Mofa mit Elektroantrieb kommt heraus. |
1974 |
Die W 2000 kommt als erstes mit Wankelmotor ausgeführtes Motorrad der Geschichte auf den Markt. |
1985 |
Prototyp eines Pedelec mit Nabenmotor und in den Gepäckträger integrierter Batterie |
1987 |
Der Mannesmann-Konzern übernimmt den Betrieb. (Sachs Fahrzeug- und Motorentechnik GmbH) |
1990-1994 |
Der Marktanteil von Rennrädern sackt 1990/94 von 20 auf 1 Prozent ab. |
1995 |
Übernahme durch die niederländische Accell-Group, Europas führendem Fahrradkonzern |
09.1995 |
Die Hercules-Werke spalten sich in zwei voneinander unabhängige Firmen: Das Fahrrad-Geschäft übernimmt die niederländische Atag-Gruppe (Ulft), es firmiert seither als "Hercules Fahrrad GmbH & Co. KG". Der motorisierte Bereich erhält den Namen "Sachs Fahrzeug und Motoren GmbH und verbleibt in der Fichtel-und-Sachs-Gruppe |
01.09.1995 |
Die niederländische Atag übernimmt die Hercules-Fahrradproduktion. |
Anfang Mai 1999 |
Die Firma beabsichtigt den Umzug von der Nürnberger Südstadt zu einem kleineren Standort in einer ehemaligen Fabrik in Neuhof an der Zenn. |
Anfang Mai 1999 |
"Hercules" rühmt sich 1999, das älteste, ununterbrochen produzierende Zweiradwerk der Welt zu sein. |
2004 |
Fahrräder der Marke "Hercules" werden seither im ungarischen Tószeg (Kleingebiet Szolnok) und in Asien gebaut |
2005 |
Es werden pro Jahr 100.000 Fahrräder bei einem Umsatz von 30 Millionen Euro hergestellt (Anstieg in den letzten drei Jahren um 28 %) |
07.2007 |
Verlagerung von Neuhof (Zenn) nach Schweinfurt. Das Lager soll in Neuhof bleiben. |
2014 |
Die Zweirad-Einkaufsgenossenschaft (ZEG) erwirbt die Markenrechte |