Zeit |
Ereignis |
1866 |
Ignaz und Adolf Bing gründen eine Großhandlung zum Vertrieb von Spielwaren und Haushaltsartikeln |
1878 |
Ignaz Bing erwirbt das Anwesen Marienstr. 15 als erste Firmenzentrale und seinen Wohnsitz bis zu seinem Tode 1918 |
1879 |
Die Produktion wird in eigenen Fabrikräumen aufgenommen |
1885 |
Die Gebr. Bing beschäftigen 500 Mitarbeiter |
1890 |
Es werden lackierte Blechspielzeuge in den Firmenkatalog aufgenommen. Schiffe und Eisenbahnen werden in einem neuen Zweigwerk in Grünhain in Sachsen hergestellt. |
1895 |
Die Firma wird in eine Aktiengesellschaft unter der Firma "Nürnberger Metall- & Lackierwaaren-Fabrik vorm. Gebr. Bing" umgegründet |
1895 |
Umfirmierung in Nürnberger Metall- und Lackierwarenbetriebe |
1904 |
Die Teddybären von M. Steiff den Spielzeugmarkt erobern ab 1904 und werden zu einer Konkurrenz für Puppe, Dampfmaschine, Eisenbahn und Schiff. Daraufhin fangen die Gebrüder Bing mit der Produktion von Filz- und Plüschspielzeug an. Schon sehr bald nach den ersten Teddybären der Margarethe Steiff gibt es die ersten Bing-Bären. |
1907 |
Kunz Weidlich ist der "Vater" des ersten Bing-Teddybären aus dem Jahre 1907. Die beiden Künstler Kunz und Hermann Weidlich sind die ersten professionellen Designer für die Spielwarenindustrie und erhielten mehr als 55 Reichspatente. |
1907 |
Der Name Teddybär wird ab 1907 in den Bing-Katalogen verwendet |
1909 |
Die Bing-Bären erscheinen schon bald nach Beginn der Produktion (wie die von Steiff patentierten) auch mit einer Ohrmarke. Markierte Steiff seine Stücke im linken Ohr, so Bing im Rechten. Dies führt 1909 zu einem Patentstreit, den Bing verliert. Die Strafe beträgt 100.000 Goldmark. |
1914 |
Die Gebr. Bing steigen mit mehr als 4000 Beschäftigten zum größten Spielzeughersteller der Welt auf |
vor Beginn 1. Weltkrieg |
Henry Greenly von der Firma "Bassett Lowke" vereinbart mit Bing, die bereits für Bassett-Lowke Zinn-Modelle produzieren, eine Modellbahn in der halben Größe von Spur 0 zu bauen. Der Erste Weltkrieg stoppt diese Entwicklung. |
1917 |
Die Spielzeugproduktion wird wegen der Rüstungsproduktion eingestellt |
1918 |
Ignaz Bing stirbt im Alter von 79 Jahren |
1919 |
Die Firma wird nach der Übernahme durch Stephan Bing von "Gebr. Bing AG" in "Bing-Werke AG" umbenannt (auch als "B.W. Bing Werke", 1920, bezeichnet) |
1921 |
Erneute Verhandlungen zwischen H. Greenly (Bassett Lowke) und Bing wegen der Herstellung von Modellbahnen kleiner als Spur 0 |
1921 |
Die AEG gründet gemeinsam mit den Nürnberger "Bing-Werken" die "Elektrobeheizung G.m.b.H.". Sie wird bald darauf von der AEG übernommen. Das Werk produziert elektrische Hausgeräte. |
1922 |
Bing startet die Produktion zu einer Zeit der großen wirtschaftlichen Probleme in Deutschland (Inflation, Arbeitslosigkeit) und setzt den neuen Standard der 16,5-mm-Spur 00 (= halbe Spur 0), welche in den 50er Jahren in H0 (halb-null) umbenannt werden wird. Ende des Jahres 1922 kommen 2 Startpackungen. Es gibt zu Anfang nur Uhrwerk-Lokomotiven |
1922 |
Herstellung von Puppen nach dem Vorbild von Käthe Kruse. Die Werbung enthält den Hinweis "Imitationen von Käthe Kruse Puppen". |
1923 |
Es gibt fünf weitere 00-Modelbahn-Sets. |
1923 |
Die Bing Tischbahn ist in Großbritannien erhältlich (mit Uhrwerksantrieb und mit 6 V Gleichstrom) |
11.1924 |
Ab November werden auch elektrische Modellbahn-Lokomotiven für Spur 00 mit Allstromantrieb (max. 8 Volt) gebaut. Sowohl das Miniatur-Uhrwerk, als auch die kleinen Elektromotore stellen technische Höchstleistungen dar |
1925 |
Nach drei Jahren gewinnt Käthe Kruse den Prozeß wegen der durch Bing imitierten Käthe-Kruse-Puppen. Ihr wird der künstlerische Urheberschutz zuerkannt. |
1927 |
Stephan Bing zieht sich aus den Bing-Werken nach Meinungsverschiedenheiten mit dem Vorstand zurück. Er gründet in der Folge in Nürnberg eine kleine Spielzeug-Firma, zusammen mit einigen ehemaligen Mitarbeitern der Bing-Werke und beginn die Spielwarenproduktion unter dem Markennamen "Trix". |
1928 |
Die erste Firmenzentrale und seinen Wohnsitz von Ignaz Bing (gest. 1918) wird an die "Nürnberger Nothilfe" verkauft, die dort eine Suppenküche einrichtet. |
25.10.1928 bis 31.10.1928 |
Ignatz Bing nutzt Ende Oktober 1928 die Gelegenheit, zusammen mit einigen bewährten Mitarbeitern die Firma Förtner und Haffner zu kaufen. |
1932 |
Die Verzettelung führt zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Es gibt Vermutungen, daß diese von den Nazis herbeigeführt wurden, da Bing jüdischer Abstammung ist. |
1932 |
Die Verzettelung zwingt zur Aufgabe der Spielzeugproduktion |
1932 |
Die Werkzeuge und Maschinen verkauft man beispielsweise an Karl Bub, Doll und Kraus |
1932 |
Übernahme der Schreibmaschinenproduktion ("Orga") durch die Orga AG, Nürnberg |
1932 |
An den Nürnberger Unternehmer Fritz Hintermayr werden die Rechte für die Badeofenabteilung und abgetreten. |
1932 |
Ein Zwangsvergleichsverfahren wird eingeleitet |
1933 |
Aus der an Fritz Hintermayr abgetretenen Badeofenproduktion entsteht die Produktion von Vergasern |
1934 |
Völliger Zusammenbruch der Bing Werke |
1935 |
Stephan Bing und einige seiner früheren Mitarbeiter vereinigen die Firma Oswald Fischer, die bereits Zinnspielwaren und seit 1931 die "Trix"-Metallbaukästen herstellt. |
1998 |
Bing Teddybären werden von der Firma "Gebr. Bing Inc.", Bamberg, in einer limitierten Auflage von 777 Stück aufgelegt |