Zeit |
Ereignis |
1730 |
Geburt des Gründers Kaspar Faber |
1761 |
Gründung als Handelsgesellschaft. Der Schreiner Caspar Faber (1730-1784) entscheidet sich, als Selbständiger unter einfachen Verhältnissen Beistifte herzustellen. |
1761 |
Der Schreiner Kaspar Faber, der sich einige Jahre vorher in Stein niedergelassen hat, beginnt mit der Fertigung von "Bleyweißstefften" in handwerklich einfacher Manier |
1783 |
Anton Wilhelm Faber kann mit der ererbten Barschaft den sogenannten "Unteren Spitzgarten" für die Vergrößerung des Handwerksbetriebs in Stein erwerben |
1783 |
Hochzeit Anton Wilhelm Fabers |
1784 |
Tod des Gründers Kaspar Faber |
1784 |
Kaspar Fabers Sohn Anton Wilhelm übernimmt nach dem Tod des Vaters den kleinen Handwerksbetrieb |
1788 |
Geburt von Georg Leonhard Faber (Inhaber der 3. Generation) |
1795 |
Aufnahme einer neuen Bleistiftmacher-Ordnung. Die alten Zunftschranken halten Einzug |
1810 |
Anton Wilhelm Faber kann seinem Sohn Georg Leonhard 24.000 Gulden vererben (vergl. 1819) |
1817 |
Geburt von Lothar von Faber (Inhaber der 4. Generation) |
1819 |
Tod von Anton Wilhelm Faber (Inhaber in der 2. Generation) |
1839 |
Tod von Georg Leonhard Faber |
1839 |
Lothar Faber übernimmt nach dem Tod seines Vaters Georg Leonhard die Leitung der kleinen Fabrik |
1840 |
Lothar Faber wählt seine Brüder Eberhard und Johann als Geschaftspartner |
1843 |
Faber beauftragt die Firma Liliendahl mit dem Verkauf von A. W. Faber-Produkten in den USA |
1844 |
Eine Betriebskrankenkasse wird geschaffen |
1849 |
Faber wagt den Sprung nach Übersee und gründet seine eigene Niederlassung in New York, deren Leitung sein jüngster Bruder Eberhard übernimmt |
1849 |
Gründung einer Arbeitersparkasse unter Lothar Faber. - Danach wird eine Rentenkasse und ein Konsumverein geschaffen, damit die Arbeiter unter günstigen Konditionen Lebensmittel erwerben können. Mit dem Bau von Häusern mit recht komfortablen Mietwohnungen ermöglicht er einen relativ hohen Lebensstandard. |
1851 |
Geburt von Wilhelm Faber (5. Generation), einziges Kind von Lothar Faber. - Er absolviert in Nürnberg und in der Schweiz eine Kaufmännische Ausbildung. |
1856 |
Ein Vertrag zwischen Jean-Pierre Alibert und Lothar Faber kommt zustande, der letzterem die alleinige Nutzung der 1847 von Alibert entdeckten Graphitvorkommen westlich von Irkutsk sichert |
1860 |
Eine Radiergummifabrik in New York stellt neuartige Radierer für die Marke "A. W. Faber" her |
1861 |
In Stein entsteht sogar eine Kirche, maßgeblich gefördert und finanziert durch den Fabrikanten Lothar Faber |
1861 |
Die Stadt Nürnberg verleiht Lothar Faber die Ehrenbürgerwürde |
1861 |
Eröffnung des Faber-Zweigwerks in Geroldsgrün, zunächst als Schiefertafelfabrik. - Später entwickelt sich daraus ein Werk zur Herstellung von Rechenstäben. |
1861 |
Um wegen der Handelsbeschränkungen durch den Amerikanischen Bürgerkrieg im Lande selbst produzieren zu können, gründet A. W. Faber in Brooklyn eine Bleistiftfabrik unter der Leitung von Eberhard Faber, dem Bruder Lothars. - Später löst sich die Firma vom Stammhaus und wird unter dem Namen "Eberhard Faber" zum eigenständigen Unternehmen. |
1862 |
Lothar Faber wird aufgrund seiner wirtschaftlichen und sozialen Leistungen vom bayerischen König Maximilian II. geadelt und in den (nicht erblichen) Freiherrnstand versetzt |
1865 |
Lothar von Faber wird zum Reichsrat der Krone Bayerns ernannt. |
1867 |
Der französische Kaiser Napoleon III. entsendet eine Kommission nach Stein, um die als vorbildlich angesehenen Wohlfahrteinsrichtungen für Arbeiter zu studieren. Die Abgesandten zeigen sich in so hohem Maße beeindruckt, daß der Kaiser Lothar von Faber den Ritterorden der Ehrenlegion verleiht |
13.10.1867 |
Eröffnung der eigenen Gasanstalt |
1870 |
A.W. Faber wird offiziell als fünfte Marke ins Handelsregister der USA eingetragen. Da die vier anderen Firmen nicht mehr existieren, ist A.W. Faber somit die älteste Marke der USA. |
1870 |
A.W. Faber wird ins russische Handelsregister eingetragen. |
1873 |
Wilhelm Faber (5. Generation) ist seitdem im Unternehmen tätig. Er erhielt eine kaufmännische Ausbildung. |
1874 |
Lothar von Faber reicht in seiner Funktion als Reichsrat eine Petition "zur Schaffung eines Markenschutzgesetzes" zum Schutz seiner Produkte gegen minderwertige Nachahmungen ein. Das Gesetz tritt 1875 in Kraft. |
1876 |
Lothar Faber erhält den Ritterorden der Ehrenlegion |
1876 |
Wilhelm Faber erhält Prokura |
1877 |
Geburt von Ottilie von Faber (6. Generation) als älteste Tochter von Wilhelm von Faber |
1881 |
Lothar Faber wird in den erblichen Freiherrnstand erhoben |
1884 |
A. W. Faber eröffnet am "Kaisertag" in Berlin in der Friedrichstraße ein repräsentatives Geschäftshaus. Im Erdgeschoß ist ein großzügiges Verkaufslokal eingerichtet, während sich im 1. Obergeschoß das Musterlager, das Comptoir und das Büro des Firmenleiters befinden. - Das als "Faberhaus" berühmt gewordene Gebäude fällt dem Bombenkrieg zum Opfer. |
1893 |
Tod von Wilhelm von Faber im Alter von nur 42 Jahren. Er hinterläßt drei minderjährige Töchter. |
1896 |
Lothar Faber schließt für immer die Augen |
1896 |
Nach dem Tod von Lothar Faber geht die Leitung der Firma zunächst an seine Witwe, später an seine Enkelin Ottilie von Faber über. Sein einziger Sohn Wilhelm starb bereits vor ihm, mit gerade 43 Jahren. |
1898 |
Freiin Ottilie von Faber heiratet Graf Alexander Graf zu Castell-Rüdenhausen, und es entsteht der neue Familien- und Firmenname: Faber-Castell. - Um den renommierten Firmennamen "Faber" zu erhalten, hatte Lothar von Faber verfügt, daß bei der Eheschließung der Firmenerbin deren Familienname erhalten bleiben müsse - zu dieser Zeit ein höchst ungewöhnlicher Vorgang, der königlicher Genehmigung bedarf. Deshalb nennen sich Alexander und Ottilie nicht "Graf und Gräfin zu Castell-Rüdenhausen", sondern "Graf und Gräfin von Faber-Castell". |
28.02.1898 |
Der Graf Alexander zu Castell-Rüdenhausen wird gleichzeitig mit der Heirat von Freiin Sophie Ottilie von Faber als Teilhaber in die Firma aufgenommen |
1903 |
Baubeginn des Faber-Castell-Schlosses: Unmittelbar neben dem von Lothar von Faber errichteten Schloß planen Ottilie und Alexander von Faber-Castell einen repräsentativen Neubau nach Entwürfen des Nürnberger Architekten Theodor von Kramer. Die Fassade wird auf Wunsch des Bauherrn burgähnlich gestaltet. |
1905 |
Einführung des grünen Bleistifts "Castell 9000" - ein großer Erfolg. Mit der Entwicklung der hochwertigen Stiftserie mit Namen "Castell" gelingt es Graf Alexander bereits kurze Zeit nach Übernahme der Geschäftsleitung, sich von der Konkurrenz abzusetzen. Die erstklassige Produktlinie wird mit Hilfe eines neuen Verfahrens hergestellt und umfaßt ein differenziertes Sortiment. Die grüne Farbe - angeblich gewählt nach der Farbe von Graf Alexanders Regiment - wird ebenso wie das Werbemotiv der Bleistiftritter zum Markenzeichen der Firma A. W. Faber-Castell. |
1905 |
Geburt von Roland Faber-Castell als Sohn von Graf Alexander und Ottilie Faber-Castell (7. Unternehmergeneration) |
1906 |
Fertigstellung des Faber-Castell-Schlosses |
1908 |
Mit dem "Polychromos" kommt ein weiteres Erfolgsprodukt auf den Markt. Er ist in 60 Farbtönen erhältlich, die sorgfältig auf die gängigen Aquarellfarben abgestimmt sind. |
1916 |
Ottilie von Faber und Alexander zu Castell-Rüdenberg trennen sich. Sie verläßt Mann und Kinder, um fortan in zweiter Ehe mit Philipp von Brand zu Neidstein zu leben. Gemäß dem geltenden Recht wird sie 1918 schuldig geschieden, das Familienvermögen überläßt sie ihrem Sohn Roland. Die Geschäfte werden wie bisher von Graf Alexander geführt. - Darüber schreibt die Münchner Schriftstellerin Asta Scheib eine Romanbiographie mit dem Titel "Eine Zierde in ihrem Hause". |
1920 |
Zwei Jahre nach der Scheidung von Ottilie heiratet Graf Alexander in zweiter Ehe Margit Gräfin von Zedtwitz. Der Sohn Radulf wird 1922 geboren (er stirbt unverheiratet). Graf Alexander ändert seinen Familiennamen und nennt sich wieder Graf zu Castell-Rüdenhausen. |
1925 |
Ab 1925 entsteht ein neuer, U-förmiger Fabriktrakt |
1928 |
Alexander zu Castell-Rüdenhausen stirbt an einem Lungenleiden. |
1928 |
Nach dem Tod von Alexander zu Castell-Rüdenhausen übernimmt sein einziger Sohn aus erster Ehe, Roland, gerade 23jährig, die Firmenleitung. |
13.12.1928 |
Gründung als Aktiengesellschaft |
04.01.1929 |
Eingetragen als Aktiengesellschaft |
1930-1931 |
Zu beginn der 30er Jahre wird die Johann Fabersche Bleistiftfabrik mit A.W. Faber vereint |
1931 |
Kooperationsvertrag mit der "Johann Faber AG, Nürnberg" |
1932 |
Faber-Castell übernimmt die von Lothar von Fabers Bruder Johann 1879 gegründete Bleistiftfabrik "Johann Faber" und damit auch die Tochtergesellschaft "Lapis Johann Faber" in Sao Carlos (Brasilien). |
1937 |
Beteiligung an der Lapis Johann Faber-Fabrik in Sao Carlos (Brasilien), der größten Bleistiftfabrik Südamerikas |
1944 |
Tod von Ottilie von Faber. - Sie ist seit 1918 von Alexander Graf von Faber-Castell geschieden. |
01.05.1945 bis 31.12.1945 |
Die Produktion kann bereits 1945 begonnen werden, da die Bombenangriffe auf Nürnberg Schloß und Fabrik verschonten |
01.05.1945 bis 31.12.1945 |
Als das Schloß von den Amerikanern besetzt wird, verschwindet die Urkunde über die Zusammenlegung der Geschlechternamen Faber und Castell. |
12.1946 |
Ende 1946 kann die Produktion wieder in vollem Umfang betrieben werden |
1948 |
Aufnahme einer Faber-Castell-Patentstiftproduktion in Konstanz. Der dort gefertigte TK-Stift, ein neuer mechanischer Stift für Techniker und Künstler, setzt sich international erfolgreich durch. |
1950 |
Übernahme der Firma Osmia. Die Produktion von Füllerfederhaltern beginnt unter dem Markennamen Faber-Castell |
1950 |
Einführung eines neuen Markenzeichens: Oval mit dem Firmenschriftzug, bekrönt von dem Wappen der Familie Faber-Castell. Es entspricht mehr dem Zeitgeschmack und markiert den Aufbruch in eine neue Zeit. |
1952 |
Faber-Castell beginnt als erstes Unternehmen der deutschen Bleistiftindustrie mit der Kugelschreiberfertigung. |
1960 |
Gründung einer Faber-Castell-Vertriebsgesellschaft in Frankreich |
1962 |
Bau eines Faber-Castell-Werks in Österreich |
1962 |
Bau eines Faber-Castell-Werks in Australien |
1965 |
Bau eines Faber-Castell-Werks in Argentinien |
1965 |
Bau eines Faber-Castell-Werks in Peru |
1967 |
Faber-Castell beteiligt sich erneut an der "Lapis Johann Faber S.A." in Sao Carlos (Brasilien), die im Zweiten Weltkrieg enteignet wurde. - Dieses Unternehmen wird die größte Farbstiftfabrik der Welt. |
1975 |
Die Produktion von Füllerfederhaltern wird eingestellt. |
1976 |
Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell wird in die Firmenleitung berufen |
1978 |
Roland Graf von Faber-Castell stirbt nach 50jähriger Firmenleitung. |
1978 |
Es beginnt die Produktion von holzgefaßten Stiften für die dekorative Kosmetik (Private Label). |
1978 |
Nach dem Tod von Roland Graf von Faber-Castell tritt Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell (8. Unternehmergeneration) an die Unternehmensspitze. |
1979 |
Graf Anton Wolfgang von Faber-Castell setzt auf weitere Produktions- und Vertriebsstätten im Ausland |
1980 |
Eine Vertriebsgesellschaft in Südafrika entsteht |
1980 |
Faber-Castell baut die größte Kautschuk-Radiergummifabrik der Welt in Malaysia |
1984 |
Die Urkunde über die Zusammenlegung der Geschlechternamen Faber und Castell wird auf einem Flohmarkt in der Nähe Chicagos gefunden und für 2 Dollar verkauft. |
1991 |
Gründung einer Vertriebsgesellschaft in Neuseeland |
1991 |
Eröffnung eines neuen, modernen Werks in Australien |
1991 |
Gründung einer Produktion für holzgefaßte Stifte in Indonesien |
1992 |
Einweihung einer neuen Radiergummifabrik in Malaysia |
1993 |
Neuausrichtung der Unternehmensstrategie: Das Sortiment wird in fünf Kompetenzfelder restrukturiert. |
1993 |
Im Zuge der Neuausrichtung greift man das Rittersymbol im Markenzeichen erneut auf. |
1994 |
Faber-Castell erwirbt 75 Jahre nach seiner Enteignung seine Markenrechte für USA und Kanada zurück |
1996 |
Der Außenumsatz wird 1996 um 8,4 Prozent auf 411 Millionen DM gesteigert. |
01.01.1997 bis 30.06.1997 |
Die Verkaufserlöse erhöhen sich im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraumes, auch wegen des starken Dollars, um 18 Prozent auf 255,5 Millionen DM. |
01.01.1998 bis 30.06.1998 |
Das Unternehmen steigert seinen Umsatz um 14 % auf 269 Mio DM im Vergleich zum Vorjahreszeitraum |
19.09.-22.11.1998 |
Ausstellung über Ottilie Faber-Castell im Steiner Faber-Castell-Schloß vom 19.9. bis 22.11. |
März 2000 |
Faber-Castell unterzeichnet gemeinsam mit der IG-Metall eine weltweit gültige "Sozialcharta", die den Richtlinien der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) entspricht. |
Juli 2003 |
Faber-Castell tritt dem "Global Compact" der Vereinten Nationen bei, der sich weltweit für gemeinsame globale Werte der Unternehmen einsetzt. |
21.01.2016 |
Tod von Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell in Houston (Texas) |