Rheinische Metallwaaren- und Maschinenfabrik "Rheinmetall"


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Rheinische Metallwaaren- und Maschinenfabrik Rheinische Metallwaaren- und Maschinenfabrik


Allgemeines

FirmennameRheinische Metallwaaren- und Maschinenfabrik "Rheinmetall"
OrtssitzDüsseldorf
OrtsteilDerendorf
Postleitzahl40xxx
Art des UnternehmensMetallwaren- und Waffenfabrik
AnmerkungenKonzernsitz: Düsseldorf. 1911: Hauptwerk Derendorf, zwei Werksabteilungen in Düsseldorf-Rath und "Preß- und Walzwerk-Aktiengesellschaft Düsseldorf-Reisholz". Seit 1901 auch Werk in Sömmerda. Beteiligungen 1923: AEG + Linke-Hofmann + Wolff. Hat 1920-1926/28 1022 Dampflokomotiven gebaut. Ab 1935: "Rheinmetall-Borsig AG" (s.d.), Konzernsitz ab 1938 in Berlin. Firma um 1943: "Rheinmetall, Rheinische Metallwaaren- und Maschinenfabrik". 1956 nach dem Verkauf der "Borsig AG" an die "Reichswerke AG in Salzgitter" Änderung der Firma von "Rheinmetall-Borsig" in "Rheinmetall Berlin AG", mit der wehrtechnischen Konzerngesellschaft "Rheinmetall GmbH" (diese seit 1994: "Rheinmetall Industrie GmbH).
Quellenangaben[Tross: Der Aufbau der Eisen- ... Industriekonzerne (1923) 109] [Slezak: Lokomotivfabriken Europas 81962) 8] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4737] [Eisenbahnwesen der Gegenwart 2 (1911) 370]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
13.04.1889 Gründung
1891-1892 Neuanlage eines Röhrenwerkes und einer Eisengießerei.
1901 Infolge ungünstiger Konjunktur und großer Opfer zwecks Einführung der Geschützfabrikation ergibt der Abschluß einen Verlust von Mark 1.717.249,00.
31.01.1901 Übernahme der "Munitions- und Waffenfabriken Sömmerda Akt.-Ges." (vorm. v. Dreyse)
1902 Sanierung der Gesellschaft; Zuzahlung der Aktionäre von M 300,00 pro Aktie gegen Aushändigung eines Gewinnanteilscheines über denselben Betrag. Abstempelung der zuzahlenden Aktien auf Vorzugsaktien.
1903-1904 Unterbilanz wegen großer Kosten, die die Vorführung des Rohrrücklaufsystems im Auslande verursacht.
1905-1906 Größter bisher erreichter Umsatz
1905-1906 Ankauf der "Maschinenfabrik Germania" neben dem Derendorfer Werk
1906-1907 Ankauf von 2540000 qm Grundbesitz.
1913-1914 Ankauf der benachbarten "Akt.-Ges. Flender & Schlüter", Papierfabrik.
1914-1917 Große Heeresaufträge
1914-1915 Tilgung der Gewinnanteilscheine aus dem Reingewinn.
1916 Erwerb der Werksanlagen der "Rather Dampfkesselfabrik vorm. M. Gehre", Rath.
1918/19 Mit dem Waffenstillstand kommt die Waffenproduktion bei Rheinmetall zum Erliegen. Das Unternehmen stellt verstärkt auf zivile Produktion um: Stahlerzeugung in Rath, Landmaschinen, Dampfpflüge und Lokomotiven in Düsseldorf-Derendorf, Schreib- und Rechenmaschinen und Kraftfahrzeugteile in Sömmerda.
1919-1920 Umstellung auf Friedensarbeit
1919-1920 Abbauvertrag mit der "Braunkohlen- und Brikettwerke Berggeist A.-G.", Brühl
1919-1920 Beteiligung an der "Gustav Adolf Weitzel Akt.-Ges.", Eisleben
1919-1920 Kauf des früheren Terminus-Hotels in Berlin.
1923 Gründung der "Rheinischen Metallwaaren- und Maschinenfabrik Sömmerda Aktien-Gesellschaft", Sömmerda.
1923 Das Werk in Sömmerda (bisher eine Abteilung von Rheinmetall) wird in eine selbständige Gesellschaft mit einem Grundkapital von RM 3.000.000,00 umgewandelt.
31.10.1924 Laut Generalversammlungsbeschluß vom 31. Oktober 1924 Umstellung des Grundkapitals im Verhältnis von 30 : 3 auf RM 18.000.000,00.
15.01.1926 Laut Generalversammlungsbeschluß vom 15. Januar 1926 a) Herabsetzung des Grundkapitals durch Zusammenlegung der Aktien im Verhältnis von 3 : 1 auf RM 6.000.000,00 und gleichzeitig Umwandlung der Vorzugsaktien in Stammaktien; b) Wiedererhöhung des Aktienkapitals um RM 6.000.000,00 auf RM 12.000.000,00.
25.08.1926 Durch Vertrag vom 25. August 1926 wird der Geschäftsbetrieb der Tochtergesellschaft "Rheinische Metallwaaren- und Maschinenfabrik Sömmerda A.-G." mit Wirkung vom 1. Juli 1925 an Rheinmetall verpachtet und ihr die Betriebsmittel gegen Bezahlung überlassen. Die Anlagen sind Eigentum von Sömmerda. Rheinmetall hat dagegen die Verpflichtung, an Sömmerda einen Pachtbetrag abzuführen, der zur Deckung von Abschreibungen, Steuern und sonstigen Unkosten genügt.
1928-1929 Im Edelstahlwerk Düsseldorf-Rath wird ein Feinwalzwerk und im Elektrostahlwerk ein Hochfrequenz-Induktions-Schmelzofen mit einem Fassungsvermögen von 250 kg und einer Leistung von 100 kW bei einer Frequenz von 500 Perioden-Sekunden in Betrieb genommen.
09.11.1928 Laut Generalversammlungsbeschluß vom 9. November 1928: Zur Stärkung der Betriebsmittel weitere Erhöhung des Aktienkapitals um RM 8.000.000,00 auf RM 20.000.000,00.
1929-1930 Anläßlich der Erneuerung der Eisenverbände hat die Gesellschaft Gelegenheit, ihre 2.1 % betragende Röhrenquote für ca. RM 9.000.000,00 an die Mannesmannröhrenwerke mit Wirkung ab 1. Februar 1930 zu verkaufen. Eine entsprechende Beteiligungsquote für die bisherigen Lieferungen des Stahlwerkes an das Röhrenwerk kann für anderweitigen Weiterverkauf gesichert werden.
1932-1933 Von der in Abwicklung befindlichen "A. Borsig G. m. b. H.", Berlin-Tegel, übernimmt die Gesellschaft zum Weiterbetrieb des Geschäfts dieser Firma deren Werksanlagen und Beteiligungen sowie einen Teil der Vorräte und Halbfabrikate käuflich.
1933-1934 Im Laufe des Jahres erfolgt die Kapitalvollzahlung bei der Tochtergesellschaft, der "A. Borsig Maschinenbau A.-G.", Berlin-Tegel, in Höhe von RM 4.500.000,00.
28.04.1933 Zur Erhaltung des Namens Borsig wird die "A. Borsig Maschinenbau A.-G.", Berlin-Tegel, mit einem Stammkapital von RM 6.000.000,00 gegründet und in diese die übernommenen Anlagen eingebracht. Das gesamte Kapital wird von der Gesellschaft übernommen. Der Kaufpreis für das Objekt beträgt Reichsmark 3.600.000,00 und ist in vier gleichen Jahresraten zu tilgen.
1934-1935 Von dem freien Werksgelände in Düsseldorf wird der nördliche Teil an die Stadt Düsseldorf verkauft.
1934-1935 Im Interesse der Belegschaft beteiligt sich die "Rheinmetall", Düsseldorf, mit Reichsmark 500.000,00 an dem "Gemeinnützigen Bauverein Volkswohl e. G. m. b. H." in Sömmerda.
09.1934 Das Kapital der "A. Borsig Maschinenbau A.-G." wird um RM 2.000.000,00 auf RM 8.000.000,00 erhöht und von Rheinmetall übernommen und voll bezahlt.
12.12.1934 Durch die starke finanzielle Inanspruchnahme bei der Kapitalerhöhung der "A. Borsig Maschinenbau A.-G." wird die Gesellschaft veranlaßt, eine Erhöhung des Grundkapitals vorzunehmen. Die Generalversammlung vom 12. Dezember 1934 beschließt, das Grundkapital um RM 8.000.000,00 auf RM 28.000.000,00 zu erhöhen.
12.12.1934 Die Generalversammlung vom 12. Dezember beschließt die Übernahme des Gesamtvermögens der Tochtergesellschaft "Rheinische Metallwaaren- und Maschinenfabrik Sömmerda A.-G.", Sömmerda (Prov. Sachsen).
18.12.1935 Ãœbernahme der "A. Borsig Maschinenbau AG"
1940 Die Firma Rheinmetall (Düsseldorf) stellt einen selbstkonstruierten Tiefpflug zur Moorkultivierung bei einem Schaupflügen in Oldenburg vor.
23.04.1956 Der Bund verkauft seine Aktienmehrheit an die "Röchlingsche Eisen- und Stahlwerke GmbH". Rheinmetall soll Waffen und Munition für die neu gegründete Bundeswehr herstellen.
Nov. 1956 Nach dem Verkauf der "Borsig AG" an die "Reichswerke AG" in Salzgitter ändert die Gesellschaft ihren Firmennamen in "Rheinmetall Berlin AG"
1956 Die wehrtechnische Konzerngesellschaft "Rheinmetall GmbH" beginnt ihr Fertigungsprogramm für die Bundeswehr mit der Herstellung von Maschinengewehren.
1964 Beginn der Fertigung schwerer Waffen wie Geschützrohre und Lafetten. Die Ausrüstung von Panzern mit Jagdpanzer-Kanonen beginnt, ein Standard-Panzerturm und eine Panzer-Haubitze werden in Düsseldorf entwickelt.
1970 Die "Rheinmetall GmbH" erwirbt die Mehrheit an der "Nico Pyrotechnik Hans Jürgen Diederichs KG" in Trittau.
1979 Due Bundeswehr-Kampfpanzer "Leopard II" werden mit einer bei der Rheinmetall GmbH in Düsseldorf entwickelten 120-mm-Glattrohrkanone ausgerüstet.
1981 Die "Rheinmetall Berlin AG" übernimmt die Aktienmehrheit an der "Jagenberg AG" in Düsseldorf
31.12.1981 Die "Rheinmetall Maschinenbau GmbH" erwirbt 76% der "Jagenberg-Werke AG", v.a. aus dem Besitz der Familie Jagenberg-Roell, des Bankhauses Bagel und der Simonbank.
1982 Rheinmetall erhöht ihren Anteil an Jagenberg durch eine Sacheinlage auf 84%
Frühj. 1989 Die "Rheinmetall GmbH" nimmt im Werk Neulüß die Bomblet-Serienfertigung auf, einer neuen Generation von Artilleriemunition zur wirksamen Bekämpfung gepanzerter Verbände.
1990 Beteiligung mit zunächst 60% an der zur "Fried. Krupp GmbH" gehörenden "MaK System GmbH". Damit arbeiten Krupp und Rheinmetall gemeinsam an der Fertigung neuer Systeme für Landstreitkräfte.
1992 Vollständige Übernahme der bisher zur "Fried. Krupp GmbH" gehörenden "MaK System GmbH"
1992 Erwerbung der "WNC-Nitrochemie" in Aschau am Inn, eines Herstellers von Schieß- und Treibladungspulver, durch die "Rheinmetall GmbH"
1992 In Unterlüß wird von Rheinmetall der 959. und letze Serienturm für den "Leopard II" gefertigt.
1992 Die "Rheinmetall GmbH" verläßt ihr traditionelles Stammwerk in Düsseldorf-Derendorf und verlegt die Fertigung nach Unterlüß.
1992 Vertrieb und Verwaltung der "Rheinmetall GmbH" ziehen in einen Neubau nach Ratingen.
1993 Die Entwicklungsabteilung der "Rheinmetall GmbH" wird nach Unterlüß verlagert.
1994 Änderung der Firma aus "Rheinmetall GmbH" in "Rheinmetall Industrie GmbH"
1995 Ãœbernahme der "Mauser-Werke Oberndorf GmbH", Oberndorf
1996 Umwandlung der "Rheinmetall Industrie GmbH" in eine Aktiengesellschaft
1997 Der Geschäftsbereich "Waffen und Munition" der "Rheinmetall Industrie AG" wird auf die neu gegründete "Rheinmetall Waffen & Munition GmbH", Unterlüß, übertragen. Der Geschäftsbereich "System und Geräte" wird in die "MaK Systemgesellschaft mbH" eingebracht.
1998 In Form einer Ãœberkreuzungbeteiligung erwirbt die "Rheinmetall Industrie AG" 55% an der "Nitrochemie Wimmis AG" von der "SM Schweizerische Munitionsunternehmung", Thun, und gibt 45% an der "Nitrochemie AG"
1998 Ein internationales Konsortium unter Beteiligung der deutschen Firmen Krauss-Maffei, Wegmann und Rheinmetall/MaK erhält den Zuschlag für die Konstruktion und den Bau eines gepanzerten Transportfahrzeug (GTK).
01.01.2000 Die "Rheinmetall DeTec AG", Ratingen, verschmilzt ihre bisher getrennt operierenden Gesellschaften Henschel Wehrtechnik, Kassel, KUKA Wehrtechnik, Augsburg, und MaK System Gesellschaft, Kiel zur "Rheinmetall Landsysteme GmbH".
24.11.2004 Die Mannheimer Unternehmerfamilie Röchling zieht sich aus der Rheinmetall vollständig zurück. Am 26.-28. November soll das Aktienpaket von 42,1 Prozent bei institutionellen Anlegern veräußert werden.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Dampflokomotiven 1920 Beginn 1928 Ende (Lokbau 1928 an Borsig)  
Pfluglokomobilen 1922 bekannt 1928 bekannt  
Rüstungstechnik          
siehe auch einzelne Fabrikationssätten!          




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine unbekannt R. Trenck, Maschinenfabrik und Eisengießerei
Lokomobile   Heinrich Lanz Aktiengesellschaft




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1 Umbenennung danach Rheinmetall-Borsig AG [Maschinenindustrie (1939/40) 185]
1901 Anschluß (Namensverlust) zuvor Munitions- und Waffenfabriken Sömmerda AG vormals Dreyse [Maschinenindustrie (1939/40) 185]
1901 Umbenennung danach Rheinische Metallwaaren- und Maschinenfabrik Sömmerda A.-G. Sömmerda Teil von Rheinmetall Düsseldorf