Zeit |
Ereignis |
09.11.1801 |
Geburt des Vaters von Hermann Blohm, Georg Blohm in Lübeck |
Frühj. 1876 |
Nach seiner Rückkehr aus England nimmt Hermann Blohm in Lübeck Verhandlungen mit der "Lübecker Maschinenbau-Gesellschaft" zur Gründung eines eigenen Schiffbau-Unternehmens auf. - Ein im Sommer vorgelegter Vertragsentwurf Hermann Blohms wird abgelehnt. |
Sommer 1876 |
Hermann Blohm nimmt auch Verhandlungen zur Gründung einer Werft in Hamburg auf, wo ihm für die Pachtung eines Werftareals günstigere Bedingungen angeboten werden. Er verhandelt zunächst über einen Platz auf dem rechten Elbufer direkt unterhalb von Wittenbergen. Das Gelände hat ca. 200 m Wasserfront und soll 100 m tief sein. Es bietet aber keine Erweiterungsmöglichkeit, da es unter dem hohen Rissener Ufer liegt und bei der vorgesehenen Tiefe schon in das hohe Ufer einschneidet. - Die Verhandlungen ziehen sich in die Länge. |
Aug. 1876 |
Ein erneuter Vorschlag Hermann Blohms an die "Lübecker Maschinenbau-Gesellschaft", der u. a. eine Pachtung des ins Auge gefassten Werftgeländes für 25 Jahre vorsieht, wird abgelehnt. |
01.09.1876 |
Hermann Blohm richtet an den Finanzdeputierten Senator Kaemmerer einen Antrag auf Pachtung eines Platzes auf Kuhwärder westlich des Schanzengrabens auf 25 Jahre. Der Platz soll 130 m Elbfront haben und zwischen der Elbe und einem parallel zu dieser verlaufenden Wege und Gewässer 100 m tief sein. Er bittet, die Böschungen des Schanzengrabens und des Gewässers mit Vorsetzen versehen und die notwendige Vertiefung des Wassers an der Elbefront und im Schanzengraben auf Staatskosten vornehmen zu lassen. Er hofft auf nicht zu schwere Pachtbedingungen. - Der Antrag wird zunächst nicht genehmigt, worauf Hermann Blohm die Überlassung eines Geländes am Reiherstieg beantragt. |
Herbst 1876 |
Hermann Blohm, der aus Glasgow kommt, besucht Ernst Voss, um ihm einen Gruß von einem seiner dortigen Freunde zu überbringen. - Beide besuchen sich künftig von Zeit zu Zeit im Kontor von Voss. Sie unterhalten sich auch über Schiff- und Schiffsmaschinenbau und allgemein technische Fragen. Dabei bemerkt Blohm eines Tages, daß er Lust hätte eine Werft anzulegen und fragt Voss, ob er wohl Neigung hätte, sich daran zu beteiligen. |
10.10.1876 |
Georg Blohm richtet ein Einführungsschreiben an Bürgermeister Dr. Petersen mit der Bitte, seinen Sohn Hermann zu empfangen und ihm bei seinen Plänen zweckfördernde Anleitung zu geben. |
Mitte Dez. 1876 |
Die Überlassung eines Geländes am Reiherstieg wird wegen verschiedener Widrigkeiten nicht mehr weiterverfolgt. Es bleibt dabei, dass der Kuhwärder-Platz als der "unvergleichlich zukunftsreichste", wie Rudolf Blohm schreibt, am ehesten für eine Werftgründung geeignet ist. |
1877 |
Gründung der Werft durch den in Lübeck geborenen Hermann Blohm und den in Dänemark geborenen Ernst Voss. Sie können den Hamburger Senat nur mühsam davon von ihrem Plan überzeugen, große Dampfer an der Elbe zu bauen. Die Werft entsteht mit den Startkapital von Georg Blohm, dem Vater von Hermann Blohm auf der anderen Elbseite, auf der sumpfigen Insel Kuhwerder. - Die Hamburger bestellen trotzdem ihre Dampfer zunächst weiterhin in England. |
Mitte Febr. 1877 |
Hermann Blohm richtet Anfragen auf Werkzeugmaschinen an englische und deutsche Firmen. |
03.03.1877 |
Die Finanzdeputation teilt mit, dass der Landherr den Vertrag für den Grundwerwerb genehmigt habe und dieser jetzt an den Senat gehe. |
14.03.1877 |
Der Senat ratifiziert den Vertrag für den Grundwerwerb |
17.03.1877 |
Der Vertrag für den Grundwerwerb, Laufzeit 25 Jahre, wird unterzeichnet. |
20.03.1877 |
Das Werftgrundstück wird abgesteckt. |
05.04.1877 |
Erster Spatenstich |
06.03.1878 |
Tod des Vaters von Hermann Blohm, Georg Blohm in Lübeck |
1886 |
Wilhelm Schmidt verkauft sein Patent zum Strahlrohrkessel and die Fa. Blohm & Voss für 128.000 Mark, nachdem ein Treffen mit Geheimrat Borsig in Berlin nicht zustande kam. |
1933 |
Propellermotoren synchroner Bauart 9,6 MW, 160 U/min, 53 1/3 Hz für das Turboelektroschiff "Potsdam" geliefert von den Siemens-Schuckert-Werken. Außerdem Turbogeneratoren 0 bis 10 MW, 6 kV, 800 - 3200 U/min. Erster Auftrag Deutschlands für elektrischen Antrieb eines Hochsee-Schiffes. |
05.05.1937 |
Stapellauf für den ersten Dampfer der NS-Organisation "Kraft durch Freude" |
1968 |
Wellengenerator 850 kVA, 90 - 120 U/min für Schiffe. Schiffswelle bildet Läufernabe, darauf Massivpole direkt befestigt. Infolge der variablen Drehzahl ist für konstante Frequenz ein Thyristor-Wechselrichter erforderlich. Geliefert durch Siemens. Für Fischnetzwinden, Propeller und Brückenantriebe. |
01.10.1985 |
Verselbständigung des Werkes Ross (früher "Howaldtswerke Hamburg AG") als "HDW-Hamburg Werft und Maschinenbau GmbH"; anschließend Verkauf an "Blohm + Voss AG", Hamburg |
2004 |
Die Werft rückt mit "HDW Howaldswerke Deutsche Werft" unter dem Dach von Thyssen-Krupp zusammen. |
10.2009 |
Der Eigentümer Thyssen-Krupp trennt sich in weiten Teilen vom Schiffbaustandort Hamburg. Die Abu-Dhabi-Mar-Gruppe des Scheichs Hamdan Bin Zajed Al Nabjan (gegr. 2008) steigt mit 80 Prozent in das Luxus-Yachen- und Reparaturgeschäft ein. Im Marine-Schiffbau schließen Thyssen-Krupp und der Scheich eine Kooperation als gleichberechtigte Partner ab. |
10.2009 |
Der Eigentümer Thyssen-Krupp trennt sich in weiten Teilen von der Werft "Blohm + Voss" in Hamburg. Die Abu-Dhabi-Mar-Gruppe des Scheichs Hamdan Bin Zajed Al Nabjan (gegr. 2008) steigt mit 80 Prozent in das Luxus-Yachen- und Reparaturgeschäft ein. Im Marine-Schiffbau schließen Thyssen-Krupp und der Scheich eine Kooperation als gleichberechtigte Partner ab. |
28.09.2016 |
Die "Lürssen Maritime Beteiligungen GmbH" übernimmt "Blohm & Voss" für einen zweistelligen Millionenbetrag im unteren Bereich und rundet damit das eigene Angebot ab. Schwerpunkt sind Reparaturen und Umbauten. Die Kartellbehörden müssen noch zustimmen. Der Hamburger Wirtschaftssenator zeigt sich davon begeistert und sieht die schwächelnde Werft "auf ein solides Fundament für die Zukunft gestellt". (Meldung vom 28.09.2016) |