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Maschinenbauanstalt Gustav Heinrich v. Ruffer
Firmenname | Maschinenbauanstalt Gustav Heinrich v. Ruffer |
Ortssitz | Breslau |
Straße | Lorenzgasse 2/3 |
Art des Unternehmens | Maschinen- und Kesselfabrik |
Anmerkungen | Vorher bis 1852 oder 1854: "Maschinenbau-Anstalt Breslau" (s.d.) der "Königliche Seehandlungs-Sozietät" (s.d.). [Matschoß]: "Ruffersche Maschinenfabrik". Gelegen vor dem Nicolaitor, an linken Oderufer, Flche: 15.320 qm, neben der Schöller'schen Kammgarnspinnerei. Besitzer (um 1892): Frau Rittergutsbesitzer Kl. Ros. Emilie v. Rother, Hugo v. Ruffer u. Gust. Jul. Carl v. Ruffer; Prokuristen: Kaiserl. Bankdirektor a.D. Rich. Callenberg, Aug. Döring u. Gust. Neumann. 1895-1897: "Maschinenbauanstalt Breslau G.m.b.H" (s.d.); 1897 an "Breslauer AG für Eisenbahnwagenbau". Lorenzgasse später = ul. Sikorskiego. Von J. G. Hofmann wurde die Lohn-, anstatt der Akkordarbeit eingeführt [Das preußische England (1993) 300]. |
Quellenangaben | [Eisenbahnwesen d Gegenw (1911) II,147] [Matschoß: Ent Dampfmaschine (1908) I, 569] [Metzeltin: Die Lokomotive (1971) 172] [Adressbuch Elektr.-Branche (1892) 133] |
Zeit |
Ereignis |
1852 |
Die Maschinenfabrik der Kgl. Seehandlung wird auf eigene Rechnung von G. H. von Ruffer übernommen. |
1853 |
Die Seehandlung bleibt bis 1853 Miteigentümerin der von Ruffer übernommenen Maschinenbauanstalt. |
1855 |
J. G. Hofmann, seit 1831 für die Kgl. Sehandlung tätig, macht sich selbständig. - Er erbaut 1868 die Maschinenfabrik Koinonia. |
1856 |
Der technische Betrieb liegt seither in den Händen der Herren Kaiser (Betriebsleiter und Leiter sämtlicher Werkstätten) und Schmidt (Oberingenieur und Leiter des technischen Büros). Regierungsrat Scholz ist kaufmännischer Disponent der Fabrik |
1860 |
Ruffer nimmt den Lokomotivbau auf |
1865 |
Der Lokomotivbau wird nach fünf Jahren und 43 Lokomotiven aufgegeben. |
13.02.1884 |
Ableben von G. H. von Ruffer. Seine Erben behalten die Fabrik unter der bisherigen Firma "Maschinen-Bau-Anstalt G. H. v. Ruffer". |
1895 |
Änderung der Firma in "Maschinen-Bau-Anstalt Breslau GmbH" |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Dampfgebläsemaschinen |
1859 |
für Hüttenwerk Vulkan |
1859 |
für Hüttenwerk Vulkan |
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Dampfkessel |
1892 |
[Adressb Elektr.-Branche (1892)] |
1892 |
[Adressb Elektr.-Branche (1892)] |
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Dampflokomotiven |
1860 |
Beginn |
1865 |
Ende nach 43 Loks |
Sein Werk war nach dem Versuch von Lindheim (s.d.) im Jahre 1846 die erste Lokomotivfabrik in Schlesien. |
Dampfmaschinen |
1892 |
[Adressb Elektr.-Branche (1892)] |
1894 |
an Schöllersche Spinnerei |
1894: Lieferung an Schöllersche Spinnerei |
Maschinen für Zuckerfabriken |
1881 |
Bau der Zf Ottmachau |
1881 |
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Zeit |
gesamt |
Arbeiter |
Angest. |
Lehrl. |
Kommentar |
1858 |
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723 |
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darunter 214 Schlosser und Dreher, 86 Gesellen, 35 Tischler und 34 Former |
Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt
Zeit |
Bezug |
Abfolge |
andere Firma |
Kommentar |
1884 |
Umbenennung |
zuvor |
Gustav Heinrich von Ruffer |
Ruffer --> Mba Ruffer [Eisenbahnwesen d Gegenw (1911) II,147] |
1895 |
Umbenennung |
danach |
Maschinenbauanstalt Breslau GmbH |
Mba Ruffer --> Mba Breslau [Eisenbahnwesen d Gegenw (1911) II,147] |
ZEIT | 1859 |
THEMA | Beschreibung der Anlage |
TEXT | Die Maschinenbauanstalt liegt von dem Nicolaitor am linken Oderufer und umfaßt einen Flächenram von 6 Morgen (zu 180 Quadratruten = 15.320 qm). Auf der einen Seite an die Schöller'sche Kammgarnspinnerei und auf der anderen an einige Holzplätze angrenzend, dann dieselbe nach dieser letzteren Seite hin nötigenfalls in ihrer Räumlichkeit noch weiter ausgedehnt werden, ein Vorteil, welcher bei derartigen Etablissements immer hoch anzuschlagen ist. Die Nähe des niederschlesisch-märkischen Freiburger Bahnhofs bietet der Fabrik manche Bequemlichkeit. Werkstätten: In der Mitte des Grundstückes befindet sich die Gießerei mit der hadinter liegenden Lehmformerei, daran anstoßend die Kesselschmiede. Zur linken steht ein 45 Fuß (14,12 m) breites und 160 Fuß (50,25 m) langes dreistöckiges Gebäude für Schlosser-, Dreher- und Tischlerwerkstätten., an welches sich die große Montierungwerkstatt unmittelbar anschließt; zur Rechten bemerkt man die Schmiede mit ihren vielen Schornsteinen und in größerer Entfernung den im Jahre 1857 vollendeten Lokomotivschuppen. Derselbe ist so angelegt, daß er bei einer später etwa nötigen Vergrößerung in gerader Linie parallel der Oder fortgebaut werden kann... Arbeitsmaschinen: Unter den Arbeitsmaschinen, welche teils aus englischen, teils aus inländischen (Berliner) Fabriken entnommen, zum Teil auch in der Anstalt selbst angefertigt sind, verdienen folgende hervorgehoben zu werdne: In der Montierungswerkstatt eine vertikale Zylinderbohrmaschine, durch eine kleine Dampfmaschine betrieben, auf welcher Zylinder bis zu 9 Fuß (2820 mm) Durchmesser und carca 14 Fuß (4400 mm) Länge gebohrt werden können. Ferner eine große Hobelmaschine mit horizontaler und vertikaler Selbststellung. Eine Drehbank, auf welcher Stücke bis 22 Fuß (6900 mm) Durchmesser bearbeitet werden können. |
QUELLE | [Das preußische England (1993) 301: Bericht über eine technologische Reise in Schlesien (1859)] |
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