Zeit |
Ereignis |
1802 oder 1807 |
Der Engländer William Cockerill gründet in Lüttich eine mechanische Werkstätte für Textilmaschinen |
1813 |
William Cockerill überträgt seinen beiden Söhnen, die sich mit Pastorstöchtern aus Aachen verheiratet hatten, sein Geschäft. |
1815 |
Um 1815 gründen beide in Berlin ein Zweigwerk als Wollspinnerei und Maschinenbau-Anstalt |
1815 |
Beginn des Dampfmaschinenbaus |
1816 |
Wagner & Schill bezieht von Cockerill, Seraing die Maschinerie für fabrikmäßige Wollspinnerei |
1817 |
John Cockerill kehrt vom Berlin nach Belgien zurück und erwirbt hier das Schloß der Princes-Evêques zu Seraing, die ehemalige Residenz der Lütticher Erzbischöfe, für 45.000 Franc (21.262 florins), einem Zehntel des wirklichen Werts, bezahlt an den König S.M. Guillaume. Der König Wilhelm I. stellt ihm auch sehr bedeutende Geldmittel zur Verfügung: "à titre d'encouragement et pour le perfectionnement de son industrie". |
1817 |
Mit den neugegründeten großen Werken schafft Cockerill den Grundstock zu der bedeutenden Maschinenfabrik, deren Erzeugnisse später überall in der Welt zu Hause sind |
1817 |
Cockerill räumt dem Dampfmaschinenbau in den neugegründeten Werken eine hervorragende Stelle ein. Mit Hilfe einer Anzahl tüchtiger englischer Konstrukteure und englischer Arbeiter, die er aus seinen Maschinenfabriken in Lüttich ergänzt. Die ersten Dampfmaschinen werden für die Fabrik selbst gebaut |
1817 |
John Cockerill (* 03.08.1790, + 19.06.1840) erwirbt das Schloss Seraing und gründet darin eine eigene Maschinenfabrik |
1818 - 1823 |
Aus dem Werk gehen 43 ortsfeste Dampfmaschinen hervor, die vorwiegend für Spinnereien und Bergwerke bestimmt sind. |
1823 |
James Cockerill scheidet aus |
1824 |
Die ersten Schiffsdampfmaschinen werden gebaut |
1824 |
Inbetriebnahme des ersten belgischen Kokshochofens |
1825 |
Für das holländische Kriegsschiff "Atlas" werden Maschinen mit der ungeheuren Leistung von 240 PS erbaut. |
1825 |
Die Augsburger Wollspinnerei Vanoni wird von Cockerill eingerichtet |
1825 |
Die Augsburger Wollspinnerei Vanoni wird von Cockerill eingerichtet |
1825-1852 |
1825-52: Bau mehrerer Schiffsmaschinen für Rheindampfer der Köln-Düsseldorfer-Dampfschiffahrt |
1830 |
Von 1824 bis 1830 werden in Seraing 158 Dampfmaschinen erbaut, auch Gebläsemaschinen und Walzenzugmaschinen |
1830 |
Bau der 200. Dampfmaschine |
1831 |
Aufgabe des durch Feuer zerstörten Werkes in Berlin und Konzentration auf Seraing |
1831 |
Mit Empfehlungen seines Münzmeisters geht J. H. Ehrhardt nach Belgien. Er arbeitet erst ein halbes Jahr bei einem Optiker in Brüssel, bevor er seine Arbeit in Seraing in John Cockerills Maschinenfabrik im Dampfmaschinenbau beginnt. Als Monteur von Wasserhaltungsmaschinen erfindet er dort eine Hinterladungskammer. |
1833 |
Ehrhardt wechselt in den von Konrad Gustav Pastor geleiteten Lokomotivbau Cockerills, als 1833 die Vorbereitungen zum Bau von dessen erster nach dem Vorbild von Stephensons Lokomotive "Rocket" in Kontinentaleuropa gefertigter Dampflokomotive "Le Belge" beginnen. Sie erhält die Achsfolge 1A1, hat 1520 mm Treibraddurchmesser, 33,6 qm Heizfläche, Zylinder mit 280 x 458 mm. |
1835 |
Bau der ersten Lokomotive als erste große, auf dem Kontinent erbaute Maschine für eine Vollbahn. Die Lokomotivfabrik entwickelt sich bald zu bedeutendsten Belgiens. |
1835 |
J. H. Ehrhardt montiert bei Cockerill dessen erste Lokomotive "La Belge" |
1835 |
Cockerill liefert die erste in Belgien bestellte Lokomotive "Le Belge", die berühmte No. 6 der "Etat Belge" (EB). - Das Unternehmen bleibt der einzige Konkurrent der englischen Lieferanten der EB: von 80 gebauten Loks sind 69 für die EB bestimmt. Andererseits liefert Cockerill die Hälfte der 170 Lokomotiven, welche die die EB in den ersten 15 Jahren bestellt. |
1838-1839 |
Die Unternehmung fällt der finanziellen Krise der Jahre 1838/39 zum Opfer. Die Werke in Seraing sind voll beschäftigt, und es fehlt nicht an Aufträgen; dennoch ist die Zahlungseinstellung unvermeidlich. |
1838 |
Österreich bestellt Lokomotiven für die Kaiserliche Nord- und die Südbahn, für die Ungarische Bahn und für die Eisenbahn Warschau - Wien. - In 20 Jahren werden 159 Loks geliefert. |
1838 - 1850 |
Lieferung von Lokomotiven an die Düsseldorf-Elberfelder, Köln-Mindener, Taunusbahn, Kiel-Altonaer, Sächsische, Thüringische, Aachen-Ruhrorter, Hannoversche, Prinz Wilhelm-Bahn usw. |
1839 |
Conrad Schember wird bald nach seinem Arbeitsbeginn bei der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn in Wien (1838) zu Cockerill geschickt. Im selben Jahr kehrt er als Monteur und Lokomotivführer zurück. |
01.01.1840 bis 31.05.1840 |
Die russische Regierung erbietet sich, Cockerills Werke zu kaufen, Cockerill reist 1840 nach St. Petersburg; auf der Rückrreise erkrankt er. |
1840 |
Lieferung einer Lokomotive an die Eisenbahn Meiland - Monza, gefolgt von einer weiteren nach Pisa |
10.02.1842 |
Umfirmierung von John Cockerill in "Société pour l'Exploitation des Etablissements John Cockerill" mit Sitz in Lüttich nach einer schweren Finanzkrise. Das Gesellschaftskapital beträgt 1.250.000 l. |
1955 |
Umfirmierung in "Société Anonyme Cockerill-Ougrée, Seraing" |
1961 |
Bis dahin waren über 4000 Lokomotiven erbaut worden |
1993 |
Noch existent als Cockerill-Sambre Konzern |