Theodor Groz und Söhne & Ernst Beckert, Nadelfabrik KG

Allgemeines

FirmennameTheodor Groz und Söhne & Ernst Beckert, Nadelfabrik KG
OrtssitzEbingen (Württ)
OrtsteilEbingen
StraßeTheodor-Groz-Str. 52
Postleitzahl72458
Art des UnternehmensNadelfabrik
Anmerkungen1900: nur "Theodor Groz & Söhne". Zweigwerk in Chemnitz (s.d.)
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 3723] [Maschinenindustrie (1939/40) 330] [Heimatkundliche Blätter Balingen, 31.05.2002]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1552 Der Kupferschmied Mathias Groz wandert in Ebingen zu. - Er wird in Ebingen nach kurzer Zeit zum Schöffen und dann zum Bürgermeister" gewählt.
1593 Der Sohn von Mathias Groz, Kupferschmied Bartholomäus Groz, stirbt. Er war neben seinem Handwerk noch als Verwaltungsmann für das Kloster Beuron tätig.
1659 Mathias Groz jun. (Enkel des ersten Groz in Ebingen) stirbt
1828 Geburt des Gründers Theodor Groz als Sohn des Apothekers Daniel Groz
1842 Theodor Groz geht nach Ludwigsburg und geht bei Nadlermeister Friedrich Wöhrn in die Lehre.
24.03.1846 Theodor Groz erhält sein Gesellenzeugnis
1852 Gründung
1854 Geburt von Daniel Groz, Sohn von Theodor Groz
1855 Theodor Groz legt der Zentralstelle für Handel und Gewerbe in Stuttgart einige Musternadeln aus Gußstahl für Rundstuhlmaschinen zu Testzwecken vor. Das Urteil der Zentralstelle über die eingesandten Nadeln ist jedoch nicht
befriedigend.
1858 Groz baut seinen Hausteil in der Marktstraße aus.
13./19.12.1859 Th. Groz wendet sich erneut an die Zentralstelle in Stuttgart und bittet um Auskunft über die bisher erfolgten Erkundigungen nach einem brauchbaren Stahldraht. Ferdinand Steinbeis, der Leiter der Zentralstelle, antwortet ihm am 19. Dezember 1859 persönlich und kündigt ihm eine Mustersendung aus England an. Nur wenige Tage später wird eine Sendung Klaviersaitendraht aus Gußstahl in Aussicht gestellt, hergestellt von der Firma Moritz Poehlmann in Nürnberg, und kurz darauf kündigt sich eine ähnliche Sendung der Firma "Gebr. Rahmede & Cie." bei Altena an.
1860 Groz wirbt einen weiteren Teil des Hauses in der Marktstraße
1860 Groz erwirbt ein größeres Gartengrundstück am Häringstein für 230 Gulden, die er bar bezahlt.
1861 Auszeichnung auf der Gewerbeausstellung in Rottweil durch König Wilhelm durch ein Ehrendiplom und einem "chemischen Preis, verbunden mit einem Geldbetrag von 20 Dukaten".
1863 Die Nadelfabrikation liegt infolge der Baumwollkrisis ganz danieder.
1864 Groz bezeichnet sich erstmals als "Nadelfabrik"
1868 Geburt von Oskar Groz, Sohn von Theodor Groz
1874 Der Sohn des Gründers, Daniel Groz, kommt nach seiner Gesellenzeit nach Ebingen zurück und stößt zwei grundlegende Entscheidungen an, die neuen Schwung ins Geschäft bringen. Die erste Entscheidung betrifft den von Theodor Groz entwickelten Härteofen.
1875 Das kleine Ladengeschäft am unteren Ende der Marktstraße wird aufgegeben, man zieht in ein geräumigeres Haus in der Pfarrgasse, ein weiterer Betrieb in Bitz entsteht. Die Produktionsstätte in der Pfarrgasse hat bereits
einen durchaus fabrikähnlichen Charakter: im größten Raum des Erdgeschosses betreibt eine Gaskraftmaschine über eine Antriebswelle und Treibriemen eine Anzahl von Maschinen, als da sind zwei Pressen, eine Prägemaschine. eine Schleifmaschine und eine Maschine zum Geradebiegen des Drahtes.
1876 Geburt von Adolf Groz, Sohn von Theodor Groz
1879 Theodor Groz nimmt seine beiden ältesten Söhne auf. Theodor, der jüngere, übernimmt die kaufmännische Leitung; er erschließt neue Märkte in Mittel- und Norddeutschland.
1882 Im jahr vor der Einführung der Spitzennadelpresse werden 426.000 Spitzennadeln hergestellt.
1883 Ferdinand Binder, einer seiner geschicktesten und einfallsreichsten Mitarbeiter, entwickelt die sogenannte Spitzennadelpresse. Sie ersetzt mit einem Schlag vier Arbeitsgänge und leistet damit das Zehnfache der bisherigen Handarbeit.
1883 Groz rückt im städtischen Gewerbesteuer-Kataster auf 4675 Mark auf.
1884 Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg
1884 In Ebingen entsteht ein großzügiges Fabrikgebäude in der Bahnhofstraße. An die Stelle des kleinen Gasmotors, der in der Pfarrgasse erst kurz zuvor den Handbetrieb abgelöst hatte, tritt nun eine Dampfkraftanlage mit sechs Pferdestärken.
27.04.1884 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1885 Groz liegt im städtischen Gewerbesteuer-Kataster bei 6875 Mark
1887 Nach der Einführung der Spitzennadelpresse steigt die Produktion auf 8.137.000 Spitzennadeln
1887 Die Nadelfabrik Groz eröffnet einen Filialbetrieb in Meßstetten
15.04.1892 Tod von Theodor Groz nach längerer Krankheit. Seiner Witwe, seinen Kindern und Enkelkindern hinterläßt er Vermögenswerte in Höhe von 320.000 Mark.
1896 Der Gewerbesteuer-Ansatz beträgt 29.875 Mark. Es mit Abstand der höchste von Ebingen.
1900 Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg
1900/02 Bau eines Geschoßbaues für "Groz & Söhne" in Ebingen durch Ph. J. Manz
1902 Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Platienn für Strickmsaschinen 1852 Erste Erwähnung 1940 Letzte Erwähnung  
Platinen für Strickmaschinen 1852 Erste Erwähnung 1940 Letzte Erwähnung  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1900 Ulrich Kohllöffel, Maschinenfabrik
Dampfmaschine 27.04.1884 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 1902 Ulrich Kohllöffel, Maschinenfabrik




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1861 25        
1875 50       Zungennadel-Produktion: 250.000 Stück.




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1 Nebenwerk danach Theodor Groz und Söhne & Ernst Beckert, Nadelfabrik KG Chemnitz = Zweigwerk von Ebingen [Maschinenindustrie (1939/40) 253/330]